Zur Genese der Eisenmetallurgie in Nordwestdeutschland

Die Rennfeueröfen von Heek-Nienborg, Kr. Borken



Projektleitung:         Dr. Frank Nikulka

Mitarbeiter/-innen: Studierende des Seminars für Ur- und Frühgeschichte, Münster

Förderung:               Bremer Stiftung für Kultur- und Sozialanthropologie

Publikation:             F. Nikulka et al., Zur Genese der Eisenmetallurgie in Nordwestdeutschland. -
                              Die Rennfeueröfen von Heek-Nienborg, Kr. Borken. Archäologische
                              Mitteilungen aus Nordwestdeutschland 23, 2000, 59-105.

Kurzdarstellung: Im Rahmen einer studentischen Arbeitsgruppe wurden Rennfeueröfen aus Heek, Krs. Borken, Westfalen freigelegt und dokumentiert. Die Öfen wurden ursprünglich vom Museum für Archäologie, Amt für Bodendenkmalpflege en bloc geborgen. Ausgehend von diesen Befunden wurden die Quellenlage und der Forschungsstand zur Eisenmetallurgie in Nordwestdeutschland aufgearbeitet. Die Auswertung der durch Publikationen zugänglichen Informationen zur Genese der Eisenmetallurgie im Arbeitsgebiet führte zu der Theorie einer möglicherweise autochthonen Genese dieses Handwerkszweiges. Ältere Theorien eines Technologietransfers aus dem Bereich der Hallstattkultur werden kritisch bewertet.

Einleitung
Quellenlage und Forschungsstand in Nordwestdeutschland
Die kaiserzeitlichen Öfen von Heek-Nienborg
Metallurgische Fundstellen in Nordwestdeutschland
Naturräumliche Gliederung und Verbreitungsbild
Chronologische differenzierte Darstellung der Verbreitung
Theorien zur Genese im Nordwesten
Literaturverzeichnis



Einleitung

Die Eisenmetallurgie und ihre Genese im Nordwesten Deutschlands zwischen der deutsch-niederländischen Grenze im Westen, der Weser im Osten, den nördlichen Ausläufern der Mittelgebirgszone im Süden und der Küstenregion im Norden gilt bis heute aufgrund der insgesamt unbefriedigenden Quellenlage als ein nicht sonderlich ergiebiges Forschungsthema. Überregionale Studien haben diesem Raum der Quellenlage bzw. dem Publikationsstand entsprechend wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Auch in den Niederlanden gehörte die Eisenmetallurgie lange Zeit nicht zu den bevorzugten Forschungsschwerpunkten. Noch 1983 schrieb Brongers (ebd. 101): "Derzeit beschäftigt sich niemand in den Niederlanden speziell mit Fragen der Eisenforschung aus historischer Sicht. Über Einzelfunde ist jedoch berichtet worden, vor allem durch den verstorbenen J. Moerman." Moerman veröffentlichte vier umfangreiche Teilberichte (Moerman 1957; ders. 1960; ders. 1968-69; ders. 1970) zu verschiedenen Aspekten des Schmiedehandwerks, insbesondere zu Rohstoffen (Klappersteine und Erzlager), zur Technik und zu den archäologisch faßbaren Hinterlassenschaften, wobei es sich im wesentlichen um Schlackefunde handelt. Eine Kartierung von Schlackefundstellen zwischen Assen und Emmen in der Provinz Drente findet man bei Modderkolk 1970 Fig. 1. Weitere Informationen zu verschiedenen Fundgattungen sind einer Karte bei Brongers/Woltering 1978, 100 Abb. 56 zu entnehmen.

Neufunde haben nun aber seit einigen Jahren zu einem verstärkten Interesse geführt (Groenewoudt/van Nie 1996; Joosten/van Nie 1994; dies. 1996a und 1996b mit Zusammenstellung älterer Literatur; Joosten/van Nie/de Rijk 1997; van Nie 1995; ders. 1997; Verlinde/Erdrich 1998. Eine weitere Veröffentlichung zum niederländischen Raum durch van Nie wurde bereits von van Nie 1997, 122 und von Groenewoudt/van Nie 1996, 214 angekündigt.

Im Nordosten jenseits der Weser, im Raum südlich von Bremerhaven werden ebenfalls Aspekte der Eisenmetallurgie untersucht (P. Th. A. de Rijk 1996a u. b), und im Bereich der Mittelgebirgszone, insbesondere im Märkischen Sauerland und im Lahn-Dill-Gebiet, haben die Forschungen unseres Seminars seit 1990 zu neuen Ergebnissen geführt.

Der hier gewählte und einleitend beschriebene Raum liegt somit zwischen den drei Forschungsgebieten im Westen, Süden und Nordosten und erscheint auf Kartierungen bis heute ganz zu Unrecht weitgehend als terra incognita. So lassen die Kartierungen von Bielenin 1976, 25 Abb. 9; Pleiner/Princ 1984, 173 Abb. 18; van Nie 1997, 116 Abb. 1 und zuletzt Zimmermann 1998, 84 Abb. 9 (Abb. 1)den äußersten nordwestdeutschen Raum weitgehend oder gar gänzlich befundleer erscheinen.

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Abb. 1: Verbreitung von Rennfeueröfen mit Schlackengrube
(nach Zimmermann 1998).

 

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Quellenlage und Forschungsstand in Nordwestdeutschland

Wie in anderen Regionen Europas auch sind es nicht die technischen Installationen wie Rennfeueröfen, Ausheizherde oder Schmiedeessen, die den Beginn der Eisenzeit im Nordwesten markieren, sondern die Artefakte. Westfalen und das westliche Niedersachsen gelten diesbezüglich als Regionen, in denen der Beginn der Eisenzeit gemäß der gängigen archäologischen Nomenklatur bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. angesetzt wird, obwohl der empirische Nachweis derartig früher Eisenverarbeitung in Form von Öfen bisher nicht erbracht werden konnte und eiserne Artefakte der späten Bronzezeit (Periode VI nach Montelius) zudem vergleichsweise selten nachgewiesen sind (Polenz 1980, 118; Hässler 1991, 193; Horst 1971, 200).

Als Belege für die Nutzung von Eisen während der jüngeren vorrömischen Eisenzeit sind neben einzelnen Artefakten auch Stabbarren oder sogenannte "Schwurschwerter" (Abb. 2) anzuführen. Dabei handelt es sich um ein Zwischenprodukt, das zur Weiterverarbeitung in dieser Form verhandelt wurde. Sie datieren in die jüngere vorrömische Eisenzeit und sind aus Deponierungen in Münster und Ochtrup, Kr. Steinfurt bekannt. In Ochtrup fand man sie im Zusammenhang mit Schmiedewerkzeugen, in Münster ohne Begleitfunde (Wilhelmi 1967, 58 f.; ders. 1967, 156 Nr. 187; ders. 1977; Polenz 1980, 132 f.).

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Abb. 2: Verbreitung von Eisenbarrenformen (nach Wilhelmi 1967).
 
Als Grund für die geringe Zahl eiserner Erzeugnisse im Nordwesten ist sicher nicht der Mangel an Rohstofflagerstätten anzusehen. Insbesondere in Westniedersachsen finden sich hinreichend Raseneisenerze (Graupner 1982), die auch heute noch, wie beispielsweise im Welsetal im Ldkr. Oldenburg, in einer Stärke von bis zu 50 cm anstehen (Steffens 1974, 191). Ofenfundstellen in der Nähe bezeugen hier die Nutzung des Erzes.

Wann sich schließlich die Kunst des Eisenschmiedens und der Verhüttung von Raseneisenerz durchsetzte, von wem diese Kenntnisse übernommen wurden, ob es sich überhaupt um Technologietransfer oder um eine autochthone Entwicklung dieses Handwerkszweiges handelt, ist nach wie vor nicht endgültig geklärt. Für den nordwestdeutschen Raum wurde zusammen mit der Kenntnis der Eisenmetallurgie aus dem hallstättischen Süden in den Norden bzw. Nordwesten gebracht worden sind (Tuitjer 1987).

Halten wir zunächst an der Quellenlage fest, so stellt sich die Frage nach den ersten Spuren der Eisenerzverarbeitung/-verhüttung im Arbeitsgebiet. Für den Abbau des Eisenerzes werden sich sicherlich keine eindeutig datierbaren Hinweise erbringen lassen, da das Raseneisenerz leicht zugänglich in geringer Tiefe unter der Oberfläche zu finden und ohne großen Aufwand und ohne bergmännische Spuren zu hinterlassen abzubauen war. Auch die Aufbereitung des Eisenerzes ist archäologisch kaum faßbar, wenn so einfache Verfahren wie das Rösten des Erzes in obertägigen Feuerstellen angewendet wurden. Direkte archäologische Nachweise der Ausübung des Handwerkes sind nur in Form von Verhüttungs- und Schmiedeplätzen zu erwarten. Diese sind sowohl in der Nähe der Erzlagerstätten als auch in der Nähe der Siedlungen bzw. innerhalb des Siedlungsareals zu suchen.

Die rein archäologischen, nichtnaturwissenschaftlichen Datierungsmöglichkeiten von Schlackefundstellen oder Ofenbefunden sind gering, so daß auch die erhaltenen Befunde für Aussagen zur Genese der Eisenmetallurgie in Nordwestdeutschland nur bedingt herangezogen werden können.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß sich ein etabliertes Eisenhandwerk anscheinend erst ca. 300 Jahre nach Beginn der Eisenzeit in Nordwestdeutschland deutlich fassen läßt. Diese Belege lokaler Produktion sind somit deutlich jünger als das älteste eiserne Artefakt aus den Niederlanden. Dort wurde im Torfmoor von Bargeroosterfeld, Prov. Drente ein auf den Hölzern eines Bohlenweges zu einer Erzlagerstätte liegender Eisenpfriem gefunden. Auf die mögliche Bedeutung eisenzeitlicher Bohlenwege für den Transport von Raseneisenerz hat bereits Hayen (1968, 141) hingewiesen. Der Weg von Bargeroosterfeld datiert jedoch in die mittlere Bronzezeit und der genannte Pfriem sowie Eisenschlacken aus einer zeitgleichen Grube in Emmerhout gelten als früheste Hinweise auf die Ausübung des Eisenschmiedehandwerks in den Niederlanden (Brongers 1983, 101; RGA 2, 57 s. v. Bargeroosterveld). Die dort angegebenen C14-Daten lauten: Bargeroosterveld, 1195 ±55 v. Chr. (GrN-4342), 1170 ±50 v. Chr. (GrN-4149); Emmerhout, 1140 ±60 v. Chr. (GrN-5775).

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Die kaiserzeitlichen Öfen von Heek-Nienborg

Mehrere Rennfeueröfen wurden in den Jahren 1990-93 im Zuge des Baus der Autobahn A31 (Abb. 3) seitens des Museums für Archäologie, Außenstelle Münster, freigelegt und en bloc geborgen. Die Ofenreste befanden sich im Areal einer jüngereisenzeitlichen und kaiserzeitlichen Siedlung. Es handelte sich um in den anstehenden Sand eingetiefte, seitlich mit Lehm ausgekleidete Schlackegruben ohne Schlackeabstich. Die Innendurchmesser variieren zwischen 35 und 70 cm, die erhaltenen Tiefen zwischen 30 und 50 cm. Die Dimension der Schlackegruben liegt somit im normalen Spektrum anderer Rennfeueröfen der Römischen Kaiserzeit.
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Abb. 3: Lageplan, nach TK 1:25.000, Bl. 3808 Heek; Kreis = Lage der Fundstelle.
 
Reste der aufgehenden Konstruktion eines Schachtes oder einer Kuppel waren lediglich in Fragmenten erhalten. Größe und Form des Oberbaues ließen sich daraus jedoch nicht erschließen. Die Füllung der Schlackegruben bestand teilweise aus Schlackebrocken und kohligem Sand, teilweise aber auch aus massiven Schlackeklötzen von ca. 80 kg (Abb. 4 u. 5).

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Abb. 4 u. 5: Reste der Ofenkonstruktion und Schlackengrube.

Üblicherweise standen die Öfen frei und ohne weitere Konstruktionen im Areal der Siedlung. Als Besonderheit ist daher eine Konzentration von vier ineinander verschachtelten, nacheinander gebauten Öfen am Rande einer Arbeitsgrube (Abb. 6) hervorzuheben. Pfostenlöcher im Umfeld der Arbeitsgrube sprechen für eine Umzäunung oder Überdachung des Arbeitsplatzes. Randliche Zonen rot gebrannten Sandes sprechen für weitere wohl von den Verhüttern selbst  entfernte Öfen.

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Abb. 6: Heek; Arbeitsgrube mit randlicher Ofenkonzentration.
 
Überdachte Öfen oder Werkplätze sind ethnographisch mehrfach nachgewiesen (Celis 1991) und auch von mittelalterlichen oder neuzeitlichen Hüttenplätzen bekannt und sollten daher auch im archäologischen Befund vorhergehender Zeitabschnitte nicht überraschen. Die Vermutung, man habe auf Überdachung aufgrund einer erhöhten Brandgefahr verzichtet, scheint gänzlich abwegig.

Es erscheint angesichts dieser Tatsache nunmehr weit weniger unwahrscheinlich, eine überdachte Verhüttungswerkstatt auch für unseren Befund anzunehmen, zumal sich dies gut mit der Platzkonstanz der Öfen in Einklang bringen ließe. Die Existenz einer Art Hütte, also eines geschützten Arbeitsplatzes, würde zudem am ehesten erklären, weshalb die Öfen derart dicht und ineinander verschachtelt gebaut worden sind.

Die Öfen von Heek haben mit Ausnahme einer kleinen, nicht genauer datierbaren unverzierten Wandungsscherbe keine Anhaltspunkte für deren Datierung erbracht. Es bleibt beim derzeitigen Kenntnisstand somit allein die Möglichkeit, die Öfen und die Siedlungsbefunde von Heek als zeitgleich anzusehen. Die Öfen sind demnach zunächst nur ganz allgemein in den Zeitraum 'jüngere vorrömische Eisenzeit bis jüngere Römische Kaiserzeit' zu verweisen, eine Zeitspanne von mindestens 500 Jahren.

Daß in Heek nicht nur verhüttet, sondern auch geschmiedet worden ist, bezeugt ein ganz außergewöhnlich gut erhaltener, in einem Schlackehaufen (F489) gefundener, aus Lehm gefertigter und hart gebrannter Essestein (Abb. 7). Wenngleich die Benennung angesichts des verwendeten Materials unzutreffend ist und Esseziegelwand präziser wäre, werden wir weiterhin an der Bezeichnung Essestein im Sinne eines terminus technicus festhalten. Der annähernd halbrunde tönerne Essestein aus Heek ist bis zu 32 cm breit, 19 cm hoch und annähernd mittig in zwei gut aneinanderpassende Teile zerbrochen. Die zur Schmiedeesse gewandte Vorderseite ist im mittleren Bereich mit einer glatten, dunkelgrauen, glasartigen Schicht bedeckt, wobei es sich eher um die verglaste Oberfläche des Essesteines als um aufgeflossene Schlacke handeln dürfte. Zu den Seiten hin geht diese Schicht in eine stärker zerklüftete, blasige und rostbraune Schlacke über. Unterhalb der Luftaustrittsöffnung ist der Essestein abgeplatzt oder stark abgeschmolzen und anschließend verschlackt; die Rückseite ist glatt und ohne jegliche Schlackespuren. Die zeichnerische Rekonstruktion des wahrscheinlichen ursprünglichen Verlaufs der Vorderseite ergibt einen im Profil annähernd trapezförmigen Körper mit einer Basis von ca. 9 - 10 cm und einer oberen Wandungsstärke von 5 - 6 cm. Die Durchlochung für den Einsatz des Blasebalgmundstückes ist konisch, beträgt am hinteren Ende 4 cm und verjüngt sich zur Vorderseite auf 2,5 cm.

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Abb. 7: Tönerner Essestein mit Schlackenbelag aus Heek.
 

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Metallurgische Fundstellen in Nordwestdeutschland

Um den Stand der derzeitigen Kentnis metallurgischer Fundstellen zusammenfassend darzustellen, wurde eine systematische Durchsicht von Fundmeldungen in verschiedenen Regionalzeitschriften und Fundchroniken vorgenommen.

Als Mindestkriterium für die Aufnahme einer Fundstelle in unseren Katalog mußte eines der Merkmale Schlacke, Schlackegrube, Ofenteile, Düsenfragment, Schmiedewerkzeug oder ähnliches nachgewiesen sein. Nicht aufgenommen wurden die wenigen Fundplätze, für die lediglich Raseneisenerzbrocken bezeugt sind, da einzelne Erzbrocken nicht zwingend als Hinweis auf lokale metallurgische Aktivitäten anzusehen sind.

Erfaßt wurden sowohl Oberflächenfunde als auch Grabungsplätze. Da Schlackeanalysen so gut wie gar nicht vorliegen und eine eigene Sichtung der Schlacken unsererseits nicht erfolgte, bleibt unklar, ob es sich jeweils um einen Verhüttungsplatz, um eine Schmiede oder auch nur um verlagerte Einzelfunde wie Schlackebrocken handelt. Für einige Fundstellen sind Ofenreste nachgewiesen, andere sind teilweise durch Grubenhäuser mit Feuerstelle und Schlacken gekennzeichnet. Letztere dürften eher als Siedlungen mit Schmiedeaktivitäten denn als Verhüttungsplätze anzusehen sein.

Die Qualität der uns verfügbaren Informationen unterliegt naturgemäß der Ausführlichkeit der Publikation und ist insgesamt ungenügend. Nur zu einigen wenigen Ofenbefunden liegen veröffentlichte Befundzeichnungen oder Fotos vor. Bei anderen Fundstellen geht die Information über eine kurze Erwähnung und knappe Befundbeschreibung nicht hinaus.

Den Datierungsansatz für jede einzelne Fundstelle haben wir ungeprüft aus der Literatur übernommen. Es versteht sich, daß diese Ansätze insbesondere bei Lesefundplätzen unter Vorbehalt zu betrachten sind.

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Naturräumliche Gliederung und Verbreitungsbild

Das Kartierungsgebiet (Abb. 8) besteht aus recht unterschiedlich ausgeprägten naturräumlichen Einheiten. Im nördlichen, niedersächsischen Teil ist zu differenzieren zwischen den feuchten und moorigen Niederungsbereichen (Ems- und Weser-Marsch, Leda-Jümme-Moorniederung, Artland, Weser-Aller-Urstromtal, Emsland), dem nördlichen Geestrücken (ostfriesisch-oldenburgische Geest mit großen Hochmoorflächen), der Mittleren Geest (Hümmling bzw. Sögeler Geest im Westen, Cloppenburger Geest mit Mooren in der Mitte und Delmenhorster Geest im Osten), einzelnen Erhöhungen (Fürstenauer Berge, Dammer Berge) sowie dem die Westfälische Tieflandsbucht im Norden umschließenden Ausläufer der Mittelgebirgszone (Teutoburger Wald, Wiehengebirge).
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Abb. 8: Naturräumliche Einheiten Nordwestdeutschlands.
 
Der südliche Teil unseres Gebietes wird gebildet aus der Westfälischen Tieflandsbucht mit dem im Norden flachen, im Süden flachwelligen bis hügeligen sandigen Westmünsterland, dem fruchtbaren sandlössbedeckten Kernmünsterland und dem sandigen Ostmünsterland. Im Osten schließt sich das Obere Weserbergland mit dem Eggegebirge an, im Süden folgt die Hellwegbörde und die Paderborner Hochfläche. Zudem sind als Erhöhungen innerhalb der Westfälischen Bucht die Hohe Mark, die Baumberge und Altenberger Höhen im Westen sowie die Beckumer Berge im Zentrum der Bucht zu nennen.

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Chronologisch differenzierte Darstellung der Verbreitung

Von insgesamt 397 erfaßten Fundstellen blieben nur 54 undatiert bzw. wurden nur ganz allgemein als ur- und frühgeschichtlich angesprochen. Läßt man diese 54 Fundstellen bei der Berechnung der Prozentwerte unberücksichtigt, so ist das Mittelalter mit 154 Mitteilungen und somit 45% aller Datierungsansätze am häufigsten vertreten. Die mittlere und jüngere vorrömische Eisenzeit ist 50 mal (15%) und die Römische Kaiserzeit 102 mal (30%) nachgewiesen. Weitere 18 Datierungen (5%) fallen in den Übergangsbereich Eisenzeit/Römische Kaiserzeit. Auffallend ist der geringe Anteil von nur 9 (3%) völkerwanderungszeitlichen Belegen. Der Datierungsansatz Römische Kaiserzeit/Völkerwanderungszeit wurde nur 4 mal (1%) genannt. Sechs Datierungsvorgaben, also weniger als 2%, weisen auf neuzeitliche Verhüttungs- oder Schmiedeaktivitäten hin, doch ist dieser Anteil sicherlich nicht repräsentativ und nur durch zufällige Erwähnung in Fundmeldungen in unseren Bestand eingegangen.

Betrachtet man die räumliche Verteilung (Abb. 9), so zeigt sich für die vorrömische Eisenzeit keine deutliche Konzentration. Eine leichte Häufung ist allenfalls im Emsland erkennbar.
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Abb. 9: Verhüttungsplätze; vorrömische Eisenzeit (Quadrate), Römische Kaiserzeit bis
Völkerwanderungszeit (Punkte).

 
Der gesamte nördliche Randbereich unseres Gebietes bis hin zur Küste hat bisher keine eisenzeitlichen Fundstellen mit Hinweisen auf metallurgische Aktivitäten ergeben, obwohl es an Fundstellen der älteren vorrömischen Eisenzeit keineswegs mangelt (Schwarz 1995, 183 Karte 3). Im südlichen, westfälischen Teilbereich unseres Gebietes treten Fundstellen der Eisenzeit gleichmäßig gestreut in größerer Zahl auf, sie fehlen jedoch nahezu gänzlich im Bergland.

Die Nachweise der Römischen Kaiserzeit zeigen eine ähnlich weiträumige Verbreitung wie jene der vorrömischen Eisenzeit. Allerdings reichen die Belege nun bis in Küstennähe und zeigen nördlich der oldenburgisch-ostfriesischen Geest eine leichte Verdichtung. Für das südliche Untersuchungsgebiet fällt besonders die Fundhäufung im Kreis Herford zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald auf. Für das Münsterland sind keine markanten Konzentrationen metallurgischer Aktivitäten der Römischen Kaiserzeit zu verzeichnen.

Die Kartierung (Abb. 10) zeigt für das Mittelalter insbesondere im Norden unseres Gebietes aber auch im Münsterland eine deutliche Zunahme der Fundpunkte. Zudem finden sich nun auch Belege in bisher fundstellenfreien Gebieten, wie der Marsch nördlich des Dollart und ebenso im Weserbergland, hier insbesondere im Raum Schieder-Schwalenberg. Andere Gebiete, die für die Eisenzeit und die Römische Kaiserzeit mehrere Fundstellen aufwiesen, so der Mittellauf der Ems, die nördliche Radde und die gesamte Grafschaft Bentheim im Westen mit dem angrenzenden nordwestlichen Münsterland, bleiben hingegen fundleer.
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Abb. 10: Verhüttungsplätze; Mittelalter (schwarze Dreiecke), undatierte Plätze
(offene Dreiecke).
 
Dieses Verbreitungsbild ist ganz wesentlich von der regional unterschiedlichen Quellenerhaltung, den Auffindemöglichkeiten, der bodendenkmalpflegerischen und ehrenamtlichen Betreuung der Teilgebiete, den stark variierenden naturräumlichen Gegebenheiten sowie moderner Bodennutzungs- und Wirtschaftsweisen und nicht zuletzt von der heutigen Besiedlung abhängig. Eine differenzierte Bewertung des Fundbildes bedürfte einer eingehenden Berücksichtigung der genannten Faktoren. Zudem müßte eine systematische Auswertung unpublizierter Fundmeldungen in Ortsakten erfolgen.

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Theorien zur Genese im Nordwesten

Zur Frage der Genese der Eisenmetallurgie in Norddeutschland und insbesondere im Nordwesten sind in der Literatur unterschiedliche Theorien zu finden. Zum einen wird die Ansicht vertreten, nicht nur die Kenntnis des Prozesses der Eisengewinnung, sondern auch die praktische Anwendung dieses Wissens, also die Verhüttung lokal bzw. regional anstehender Erze, sei in der Nienburger Gruppe bereits seit dem Beginn der Stufe HaC vorauszusetzen (Tuitjer 1987, 56). Dem steht die Auffassung gegenüber, die an der Weser konzentrierte, aber auch im weiteren Westniedersachsen verbreitete Nienburger Gruppe sei als hallstatt- und latènezeitliches metallurgisches Innovations- und Technologietransferzentrum anzusehen (Hässler 1988, 307), die Fähigkeit der Verhüttung habe jedoch im Gegensatz zu der des Schmiedens nicht schon mit dem hallstattzeitlichen Aufkommen der Nienburger Gruppe, sondern erst im Verlauf der Latènezeit Verbreitung gefunden (Willroth 1996, 34).

Beide Theorien, sowohl die des frühen als auch jene des späten Erscheinens der regionalen Eisenerzeugung, gehen implizit davon aus, daß die hierfür erforderlichen Kenntnisse - Wissen über das Vorkommen von Erzen, Vertrautheit mit Erz (z. B. Kupfererz) als Rohstoff für die Metallgewinnung, Erfahrung im Bau von Öfen und gegebenenfalls von Blasebälgen, Erfahrung in der Erzeugung von Holzkohle - nicht etwa autochthon, sondern durch Technologietransfer aus dem Süden erworben worden sind.

Die Möglichkeit einer in Nordwestdeutschland und auch in anderen nördlichen Gebieten autochthonen Genese des Verhüttungsverfahrens wird, im allgemeinen nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Sucht man zunächst nach direkten und indirekten Hinweisen auf die Anfänge des Verhüttungswesens, so sind neben Ofenbefunden auch Gräber zu erwähnen, die Erzbrocken und Schlacke enthalten. Die Verwendung von Erz- oder Schlackestücken zur Abdeckung von Urnen, als Grabeinfassung oder auch als Beigabe ist eine nicht nur aus Nordwestdeutschland (zusammenfassend Tuitjer 1987,  56), sondern auch aus Schleswig-Holstein bekannte Erscheinung.

Erzbrocken in Gräbern sind für die Nienburger Gruppe nachgewiesen, so in Otersen-Wittlohe Hügel III, Ldkr. Verden (Holste 1934, 171), und im eisenzeitlichen Urnenfriedhof in Luttum, Ldkr. Verden mit einer aus 25 Raseneisenerzblöcken bestehenden Grabeinfassung (Tuitjer 1987, 55). Die Raseneisenerzstücke aus Hügel 21 von Gartherfeld, Ldkr. Cloppenburg sind zwar in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dürfen jedoch nicht zweifelsfrei als intentionelle Abdeckung einer Bestattung angesehen werden, da sie lediglich aus der Hügelaufschüttung eines Scheiterhaufengrabes stammen (Steffens 1976, 399 f.).

Bei einer sehr strengen Beurteilung der Quellen ließe sich die Meinung vertreten, erst das Vorhandensein von Schlacken, sei es in Siedlungen oder in Gräbern wie in Afferde oder Mellendorf, dürfte als Hinweis auf Verhüttung oder Schmiedetätigkeit vor Ort gewertet werden. Es erscheint aber äußerst unwahrscheinlich, daß Erzbrocken, die ja erst im Bereich der Lagerstätte gewonnen werden müssen und nicht zufällig an der Oberfläche liegen, nicht von Steinen unterschieden und als gewöhnliches Baumaterial angesehen worden sind. Daher ist es wohl berechtigt, die gezielte Verwendung von Raseneisenerz bei der Gestaltung von Grabanlagen in einen Zusammenhang mit metallurgischen Aktivitäten zu bringen.

Eine Auflistung jastorfzeitlicher Gräber mit Schlacken hat bereits Hingst (1952, 33 f.) vorgelegt; Ergänzungen neueren Datums findet man bei Jöns (1993, 44). Für ripdorf- und seedorfzeitliche Gräber liegen hingegen keine Nachweise vor. Eisenschlacken in Grabpackungen ältereisenzeitlicher Gräber sind nach Hingst (1974, 62) nicht nur aus Holstein, sondern auch aus Hamburg-Sülldorf bekannt. Hingst wertete die Sitte der Schlackenbeigabe folgerichtig als Nachweis für eine bereits zu Beginn der vorrömischen Eisenzeit erfolgte Verhüttung (Hingst 1980, 68).

Gräber mit Schlacke sind wiederum auch aus dem Gebiet der Nienburger Gruppe bekannt, so ein möglicherweise jungbronzezeitliches Grab von Afferde, Ldkr. Hameln-Pyrmont (Lange/Nowothnig 1966, 21; Tuitjer 1987, 105), des weiteren ist Schlacke einmal zusammen mit für diese Gruppe typischen eisernen Segelohrringen in Grab E3 von Leese, Ldkr. Nienburg nachgewiesen (Tuitjer 1987, 55), und zudem stammt Schlacke aus der Hügelschüttung des bereits oben erwähnten ältereisenzeitlichen Hügels 21 in Gartherfeld, Ldkr. Cloppenburg. Hier handelt es sich um mehrere Schlackestücke, darunter ein "Stück versinterte Schlacke", die nach Steffens "möglicherweise zu einer Düsenöffnung eines Eisenschmelzofens für die Luftzufuhr" gehört (Steffens 1976, 399). Ein außerhalb des eigentlichen nordwestdeutschen Raumes gelegenes Beispiel für die Verwendung von Schlacke im Grabzusammenhang ist die Urne aus Mellendorf, Ldkr. Hannover (Tuitjer 1987, 117). Zudem sei auf den Fund einer kleinen Luppe und Schlackestücke in einer ältereisenzeitlichen (späthallstattzeitlichen) Siedlung in der Niederrheinischen Lößbörde hingewiesen (Simons 1989, 91; Ruppel/Simons 1994, 223 f.).

Auf die direkten Zeugnisse von Verhüttungsaktivitäten in unserem Kartierungsgebiet sind wir bereits an früherer Stelle eingegangen. Hier sollen uns nun insbesondere die frühen Ofenbefunde, ihre Verbreitung und ihr Verhältnis zu Befunden in Nachbargebieten interessieren, soweit dies für die Frage der Genese der Eisenmetallurgie relevant ist.

Als direkte Hinweise auf Verhüttungsaktivitäten der jüngeren vorrömischen Eisenzeit sind die Ofenbefunde aus Wengsel, Ldkr. Grafschaft Bentheim zu nennen. Sie liegen ganz im Westen unseres Arbeitsgebietes und somit nicht mehr im Kerngebiet der Nienburger Gruppe. Die Öfen wurden entsprechend zur Keramik der Siedlung in die jüngere vorrömische Eisenzeit datiert, jedoch nicht ohne auf kaiserzeitliche Streuscherben aus dem Siedlungsareal hinzuweisen (Maschmeyer 1986; Wilhelmi 1967). Des weiteren sind Ofenmantelbruchstücke aus Gleesen, Ldkr. Emsland bekannt, die zusammen mit wenigen, vermutlich der vorrömischen Eisenzeit zuzuweisenden Keramikscherben bei Feldbegehungen gefunden wurden. Im Osten unseres Gebietes befand sich die ebenfalls der jüngeren Eisenzeit angehörende Siedlung von Müsleringen, Ldkr. Nienburg mit Gebäuderesten und einigen fragmentarisch erhaltenen und außerhalb des Siedlungsareals gelegenen Rennfeueröfen (Hässler 1988, 316 Anm. 9). Für den nordöstlichen Bereich sind die in der Nähe eines dendrochronologisch datierten (129 v. Chr.) Bohlenweges XLII (Ip) gefundenen Öfen der Fundstelle 'Im Wittemoor', Ldkr. Wesermarsch zu nennen. Ihre Zeitstellung ergibt sich allein aus der Annahme, daß der Bohlenweg, die Siedlung der vorrömischen Eisenzeit am Geestrand und die auf einem Sandrücken im Bereich eines der Geest vorgelagerten Erzlagers gefundenen Öfen als gleichzeitig anzusehen sind (Dendrodaten: Fansa 1992, 10; Siedlungsdatierung: Hayen 1965a, 5; Lage der Öfen: Hayen 1965b, 102). Aus dem südlichen, westfälischen Gebiet kennen wir den Hinweis auf einen Ofen aus Ochtrup, Kr. Steinfurt. Inwieweit das Depot mit Schmiedewerkzeug und jüngereisenzeitlichen Eisenbarren (Schwurschwerter) einen Hinweis auf die Zeitstellung des Ofens geben kann, ist unklar.

Beim derzeitigen Stand der Dinge bleibt also festzuhalten, daß direkte Hinweise in Form von Ofenresten, die eine bereits ältereisenzeitliche bzw. hallstattzeitliche Verhüttung zweifelsfrei bezeugen könnten, im Nordwesten ebenso wie in anderen Bereichen Mitteleuropas bisher nach wie vor nicht vorliegen. Zwar kann dieser Befund dahingehend gedeutet werden, daß vor dem Beginn einer eigenen Erzverhüttung zunächst nur importiertes Eisen geschmiedet worden ist, doch sind importierte Eisenbarren oder Luppen, die dies bestätigen könnten, für den frühesten Abschnitt der Eisenzeit nicht bekannt. Sie erscheinen erst in Form der Stabbarren bzw. Schwurschwerter der jüngeren vorrömischen Eisenzeit, sind aber nur bis Westfalen verbreitet (Ochtrup) und fehlen in Westniedersachsen. Dennoch wird man kaum davon ausgehen dürfen, daß ältereisenzeitliche Artefakte ausschließlich importiert worden sind.

Wir werden in Nordwestdeutschland bereits seit dem 6. Jh. wenigstens in geringem Umfang ein heimisches Eisenschmiedehandwerk in Betracht ziehen müssen, wenngleich diese Einschätzung allein auf eisernen Rasiermessern beruht (Tuitjer 1987, 43 f.).


Für unser Untersuchungsgebiet schlagen wir daher ein vierphasiges Modell der Genese vor:

Phase I: archäologisch schwer nachweisbare Experimentierphase im Umgang mit dem neuen Rohstoff; gekennzeichnet durch vereinzelte Schlackenfunde und gezielte Verwendung von Erzbrocken im Bestattungswesen; Ofentypen archäologisch unbekannt (oberirdisch, flachgründige Grubenöfen?); Datierung: jungbronze-/ältereisenzeitlich.

 Phase II:  verhüttungstechnische Kenntnisse vorhanden; Ofentypen archäologisch noch unbekannt; zunehmende Zahl und Vielfalt der Schmiedeerzeugnisse; Datierung: ältere und insbesondere mittlere vorrömische Eisenzeit.

Phase III: mit zunehmender Erfahrung Übergang zu neuen archäologisch gut faßbaren Ofentypen; gekennzeichnet durch deutlich gestiegene Zahl an Schlackefundstellen als Hinweis auf Verhüttungsplätze; Datierung: jüngere vorrömische Eisenzeit.

Phase IV: allgemein etablierte Kenntnis des Verhüttungsverfahrens; bewährte Ofentypen; generell: Produktion für den lokalen Bedarf, nur vereinzelt Überschußproduktion möglich; Ofentypen archäologisch gut faßbar und mehrfach nachgewiesen; Datierung: Römische Kaiserzeit.

Angesichts der für Nordwestdeutschland verfügbaren Belege muß damit gerechnet werden, daß in der Region und wohl auch in den westlichen und östlichen Nachbargebieten bereits seit Beginn der Eisenzeit geschmiedet und auch verhüttet worden ist. Es erscheint daher angebracht, die Möglichkeit einer frühen autochthonen Genese der Eisenmetallurgie zumindest stärker in die Diskussion einzubeziehen, auch wenn die Quellengrundlage alles andere als befriedigend ist, und obwohl sich diese Auffassung nicht mit der für den nordwestdeutschen Raum dominierenden Theorie des Technologietransfers aus dem Bereich der Hallstattkultur in Einklang bringen läßt.

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Literaturverzeichnis

RGA:  Hoops Reallexikon der Germanischen Altertumskunde
BIELENIN, K. 1976: Eingetiefte Rennöfen der frühgeschichtlichen Eisenverhüttung in Europa. In: H. Mitscha-Märheim, H. Friesinger, H. Kerchler (Hrsg.), Industriearchäologie und Metalltechnologie — Römerzeit, Frühgeschichte und Mittelalter. Festschrift für Richard Pittioni zum siebzigsten Geburtstag. Archaeologia Austriaca Beiheft 14. Wien 1976, 13–27.
BRONGERS, J.A., WOLTERING, P.J. 1978: De Prehistorie van Nederland, economisch-technologisch. Haarlem 1978.
BRONGERS, J. A. 1983: Eisenproduktion aus heimischem Erz in den Niederlanden — ein historischer Überblick. Offa 40, 1983, 101–102.
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