Archiv für den Monat: Dezember 2021

„Paper of the Month“ November 2021 geht an Damilola Victoria Tomori, Veronika Jäger und André Karch aus der Epidemiologie

Für den Monat November 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Damilola Victoria Tomori, Dr. Veronika Jäger und Prof. André Karch aus dem Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin für die Publikation: Individual social contact data and population mobility data as early markers of SARS-CoV-2 transmission dynamics during the first wave in Germany—an analysis based on the COVIMOD study in der Zeitschrift BMC Medicine, 19.2021: 271 [Volltext], [Volltext].

Nicht-pharmazeutische Maßnahmen, die sich auf Kontaktreduktionen konzentrieren, sind einer der Eckpfeiler der Pandemiebekämpfung. Die Wirkung dieser Maßnahmen auf die Übertragung von Infektionskrankheiten kann jedoch nur indirekt und mit erheblicher Zeitverzögerung beurteilt werden. Hingegen können Daten über soziale Kontakte, die auf Kontaktumfragen und Daten über die Mobilität der Bevölkerung basieren, Informationen nahezu in Echtzeit liefern.

In dieser Arbeit wurden die Veränderungen im Kontaktverhalten und der Bevölkerungsmobilität während der ersten SARS-CoV-2-Welle in Deutschland (04/2020 bis 06/2020) quantifiziert. Es konnte gezeigt werden, dass die größte Kontaktreduktion Ende 04/2020 auftrat und bis Ende 06/2020 langsam abnahm. Die relative Reduktion der Infektionsdynamik, basierend auf den Daten der Kontaktumfragen, spiegelte die vom RKI geschätzte Infektionsdynamik gut wider. Mobilitätsdaten überschätzten die Infektionsdynamik während der gesamten Studie erheblich. Auch nach Einführung von Skalierungsfaktoren und spezifischen Gewichtungen verschiedener Kontakt- und Mobilitätsarten spiegelten die Schätzungen auf der Grundlage von Kontaktdaten die gemessene Infektionsdynamik besser wider.

Änderungen in der Bevölkerungsmobilität reichen nicht aus, um die durch Maßnahmen ausgelösten Veränderungen der Übertragungsdynamik zu reflektieren. Ein komplementärer Ansatz, der das soziale Kontaktverhalten und die Bevölkerungsmobilität einbezieht, ist notwendig, um die Übertragungsdynamik besser widerzuspiegeln.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Foto: MFM/Christian Albiker

AMBOSS Blog: Geschlecht und Gender

Geschlecht und Gender haben einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Wieso Geschlechtsunterschiede in der Medizin immer noch unterschätzt werden und was wir im Alltag dagegen tun können, darüber sprechen wir mit Notfallmedizinerin Dr. Alyson McGregor.

AMBOSS-Blog: Die Gendermedizin zielt darauf ab, allen Menschen zugute zu kommen. Sie wird jedoch häufig mit Frauengesundheit verwechselt, deren Fokus wiederum oft die Reproduktionsmedizin ist. Warum gibt es eine solche Diskrepanz zwischen Männer- und Frauengesundheit?

Dr. Alyson McGregor: Als wir begannen, Forschung und klinische Studien zu betreiben sowie wissenschaftliche Methoden und Forschungsprozesse zu entwickelten, betrachteten wir Frauen aufgrund ihres Menstruationszyklus als schutzbedürftig – was, wenn sie schwanger würden? Außerdem wurden Frauen als Probandinnen wegen der Fluktuation von Östrogen und Progesteron als kompliziert angesehen. Daher basiert unser grundlegendes Verständnis von Krankheiten auf der Erforschung dieser Krankheiten bei Männern. Das Einzige, was wir bei Männern nicht untersuchen konnten, waren Aspekte der weiblichen Fortpflanzung. Also untersuchten wir die Menopause, die Menstruation und die Geburt bei Frauen, was schließlich mit Frauenheilkunde gleichgesetzt wurde. Bei Frauengesundheit dachten wir also nur an die Körperteile, die sich von denen der Männer unterscheiden. Damit haben wir den Frauen einen Bärendienst erwiesen, weil wir somit davon ausgingen, dass sie genau wie Männer reagieren, genauso einen Herzinfarkt erleiden und genauso Medikamente verstoffwechseln würden. Und jetzt merken wir, dass das nicht stimmt.

Das vollständige Interview finden Sie hier.

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

 

Text & Abb. © Amboss GmbH

Schnäppchen für Studierende: Bücherflohmarkt in der ZB Medizin

Nach langer Pause gibt es ihn wieder! Mit dem Bücherflohmarkt trennt sich die Zweigbibliothek Medizin von alten Auflagen beliebter Bücher.

Seit Montag, 06.12., werden die Bücher im 1. OG vor dem Gruppenarbeitsbereich zum Verkauf angeboten.

So lange der Vorrat reicht, werden die Bücher nach dem Prinzip 1cm Buchrücken für 3€ verkauft – für medizinische Fachbücher immer noch ein Schnäppchen! Bezahlt werden kann an der Leihstelle mit einem Wertbon aus dem Kassenautomaten im Foyer.

Zum Verkauf stehen unter anderem

  • Aktories (et al.): Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie
  • Trepel: Neuroanatomie
  • Anatomie (Duale Reihe)
  • Alle Skripte von Endspurt Klinik (1. Aufl.)

 

Foto: ZB Medizin

81 neue Springer-Bücher im November 2021

Im Folgenden finden Sie die 27 deutschsprachigen und 54 englischsprachigen Neuzugänge des letzten Monats alphabetisch aufgelistet. Die Zweigbibliothek Münster / Universitäts- und Landesbibliothek erwirbt dauerhafte Nutzungsrechte für alle beim Springer-Verlag erscheinenden deutschsprachigen Bücher aus der Medizin, der Psychologie und den Life Sciences sowie temporäre Nutzungsrechte* für die englischsprachigen des Fachgebiets Medicine.

DEUTSCH

ENGLISCH

Foto: Springer


Alle in der Universität Münster zugänglichen Springer e-Books finden Sie hier: Medizin, Naturwissenschaften und Psychologie. Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Die Bibliothek wird die Lehrbücher unter den obigen Titeln der Liste aller Online-Lehrbücher hinzufügen. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

* Alle englischsprachigen Bücher des Springer-Verlags des Erscheinungsjahres 2021 aus dem Fachgebiet Medicine stehen Ihnen nur bis zum 31.12.2021 zur Verfügung, danach nur die am häufigsten benutzten Titel.

Testzugang Dezember 2021: Archiv des Royal College of Physicians

Für ‚Wiley Digital Archives‘ werden Archive von bedeutenden akademischen und wissenschaftlichen Gesellschaften und Universitäten weltweit restauriert, digitalisiert und katalogisiert. Die ZB Med hat für Dezember 2021 einen Testzugang für das Archiv „Royal College of Physicians (RCP), 1205 – 1980“ erworben, welcher im Hochschulnetz über diesen Link zugänglich ist.

Die Sammlungen dieses Archivs mit zwei Millionen Bildern decken ein breites Spektrum an Themen ab, von Astronomie und anatomischen Studien bis hin zu Neurologie und botanischer Forschung. Darüber hinaus sind zahlreiche Informationen über die Festlegung von Standards für die medizinische Praxis und die medizinische Ausbildung sowie über die Entstehung von Fachgebieten, wie wir sie heute kennen, vorhanden.
Zwei Millionen Seiten dokumentieren sieben Jahrhunderte Medizingeschichte, Medizin und Kultur, Religion und Staat, die Einrichtung des öffentlichen Gesundheitswesens, medizinische Ausbildung und Praxis.

Das Royal College of Physicians wurde 1518 von König Heinrich VIII. gegründet und entstand als Reaktion auf den dringenden Bedarf an strengeren Richtlinien für die medizinische Praxis. Sie ist die älteste medizinische Hochschule Englands und ein führender Berufsverband für Ärzte mit 37.000 Mitgliedern und Stipendiaten weltweit. Das Archiv des Royal College of Physicians spiegelt die Geschichte und Entwicklung der modernen westlichen Medizin wider und dokumentiert gleichzeitig die Interaktionen der medizinischen Gemeinschaft mit Monarchen, Politikern und der Öffentlichkeit.

 

Grafik: Wiley

 

Buch zum Welt-AIDS-Tag : All the young men

Burks, Ruth Coker :
All the young men : a memoir of love, AIDS, and chosen family in the American South
Trapeze
2021
355 Seiten
ISBN 978-1-409-18910-7

In 1986, 26-year old Ruth visits a friend at the hospital when she notices that the door to one of the hospital rooms is painted red. She witnesses nurses drawing straws to see who would tend to the patient inside, all of them reluctant to enter the room. Out of impulse, Ruth herself enters the quarantined space and immediately begins to care for the young man who cries for his mother in the last moments of his life. Before she can even process what she’s done, word spreads in the community that Ruth is the only person willing to help these young men afflicted by AIDS, and is called upon to nurse them. As she forges deep friendships with the men she helps, she works tirelessly to find them housing and jobs, even searching for funeral homes willing to take their bodies . . . often in the middle of the night. She cooks meals for tens of people out of discarded food found in the dumpsters behind supermarkets, stores rare medications for her most urgent patients, teaches sex-ed to drag queens after hours at secret bars, and becomes a beacon of hope to an otherwise spurned group of ailing gay men on the fringes of a deeply conservative state.

Throughout the years, Ruth defies local pastors and nurses to help the men she cares for: Paul and Billy, Angel, Chip, Todd and Luke. Emboldened by the weight of their collective pain, she fervently advocates for their safety and visibility, ultimately advising Governor Bill Clinton on the national HIV-AIDS crisis.
This deeply moving and elegiac memoir honors the extraordinary life of Ruth Coker Burks and the beloved men who fought valiantly for their lives with AIDS during a most hostile and misinformed time in America.

(Text und Cover : Verlag)

Frances Ruth Coker Burks (born March 19, 1959), also known as the Cemetery Angel, is a former caregiver of AIDS crisis victims and an AIDS awareness advocate based in Arkansas.
During the AIDS epidemic in the late 1980s, she used her salary as a real estate agent to care for AIDS patients whose families and communities had abandoned them. Due to the stigma surrounding the disease at the time, she was often the patients‘ only caregiver until they eventually died. She is additionally recognized for burying more than forty AIDS victims in her family cemetery in Hot Springs, Arkansas. (Wikipedia)

Das Buch finden Sie unter der Signatur WY 153.5 21/1 (HIV / AIDS-Nursing) . Weitere LIteratur zum Thema HIV / AIDS steht im Bereich WC 503.

Ans Herz legen würde ich Ihnen auch die Serie „It’s a sin