SPEZIELLE VORLESUNGEN UND SEMINARE FÜR STUDIERENDE IM ALTER
Dringende Empfehlung: Nutzen Sie Ihre Uni-E-Mailadresse zur Anmeldung
Bei der Anmeldung können Sie jede E-Mailadresse angeben. Wir empfehlen jedoch dringend, Ihre Uni-E-Mail-Adresse zu nutzen, da im Sommersemester E-Mails an verschiedene Nicht-Uni-Adressen als unzustellbar zurückgeschickt wurden. Die betroffenen Personen haben so keine Anmeldebestätigung oder Nachricht, dass sie auf einen frei gewordenen Platz nachgerückt sind, erhalten. Hilfen zur Nutzung Ihrer Uni-E-Mailadresse finden Sie hier.
Informationen und Regeln zum Anmeldeverfahren
Für die speziellen Veranstaltungen ist neben der Anmeldung als Gasthörer*in eine zusätzliche Anmeldung erforderlich. Mit der Anmeldung erklären Sie sich mit der Speicherung Ihrer Daten gemäß unten stehender Datenschutzerklärung einverstanden.
Die Anmeldefrist zu den speziellen Veranstaltungen im Wintersemester 2023/24 beginnt am 15. September 2023, 9 Uhr. Sie erfolgt elektronisch. Anmeldungen per Brief oder E-Mail sind nicht möglich.
Zur Anmeldung gehen Sie bitte folgendermaßen vor:- Suchen Sie auf diesen Seiten die Veranstaltung, die Sie besuchen möchten.
- Klicken Sie auf den Anmeldebutton unter dem Kommentar zur gewünschten Veranstaltung.
- Geben Sie die erforderlichen Daten ein (Name, Vorname, Matrikelnummer und E-Mail-Adresse) und schicken Sie die Anmeldung ab. Bitte achten Sie auf ein korrekte Eingabe Ihrer E-Mail-Adresse. Bei einer fehlerhaften Eingabe kann Ihnen keine Bestätigung der Anmeldung (siehe 5.) zugeschickt werden.
- Das System meldet, ob Sie einen Platz in der Veranstaltung oder auf der Nachrückerliste bekommen haben.
- Sie erhalten zusätzlich eine E-Mail mit einem Link, mit dem Sie Ihre Anmeldung bestätigen müssen. Sollten Sie diese Mail nicht bekommen, melden Sie sich bitte unbedingt in der Kontakstelle Studium im Alter.
- Verbindlich ist die Anmeldung erst nach fristgerechter Zahlung der Gasthörergebühr. Sollte die Gasthörergebühr nicht rechtzeitig bei der Universität eingehen, werden Sie automatisch aus der Teilnehmerliste gelöscht.
- Wenn Sie auf der Nachrückerliste stehen, werden Sie per E-Mail informiert, sobald ein Platz als Teilnehmer*in für Sie frei wird. Bitte rufen Sie daher regelmäßig Ihre E-Mails ab. Ohne Anmeldebestätigung (siehe 5.) werden Sie im Nachrückverfahren nicht berücksichtigt.
- Für die Anmeldung nutzen Sie am besten Ihre E-Mail-Adresse, die die Universität Ihnen zur Verfügung gestellt hat (Ihre Nutzerkennung@uni-muenster.de). Sie dürfen auch eine andere E-Mail-Adresse angeben, müssen allerdings beachten, dass jede E-Mail-Adresse nur einmal pro Veranstaltung genutzt werden kann, d.h. Sie können nicht mehrere Personen mit derselben E-Mail-Adresse anmelden.
Im Interesse der Gasthörer/innen, die nur einen Platz auf der Nachrückerliste bekommen haben, bitten wir dringend darum, dass Sie sich abmelden, wenn Sie eine gebuchte Veranstaltung wider Erwarten nicht besuchen können.
Wenn Sie den ersten Termin einer zulassungsbeschränkten Veranstaltung nicht wahrnehmen können, melden Sie sich bitte in der Kontaktstelle ab.
Test des elektronischen Anmeldesystems
Personen, die das elektronische Anmeldesystem vor der eigentlichen Anmeldung kennenlernen möchten, können das Anmeldesystem mit einer fiktiven Testveranstaltung ausprobieren (s.u.). Dies funktioniert ab sofort.
Datenschutzerklärung zur Anmeldung von speziellen Veranstaltungen im Rahmen des "Studium im Alter"
Neben der allgemeinen Datenschutzerklärung der Universität Münster gelten für die Datenverarbeitung bei der Anmeldung zu Veranstaltungen im Rahmen des „Studium im Alter“ folgende Besonderheiten:
Umfang der Datenverarbeitung
Bei der Anmeldung werden folgende personenbezogene Daten gespeichert und verarbeitet:
(1) Name, Vorname
(2) Matrikelnummer
(3) Bei elektronischer Anmeldung: E-Mail-Adresse
(4) Bei telefonischer Anmeldung: Telefonnummer
Zweck der Verarbeitung
Die Verarbeitung der oben genannten personenbezogenen Daten dient zur Organisation der Veranstaltungen mit begrenzter Teilnehmerzahl. Diese Daten werden an die für die jeweilige Veranstaltung Verantwortlichen weitergegeben.
Rechtsgrundlage der Verarbeitung
Da die Datenverarbeitung auf Ihrer Einwilligung beruht, ist Rechtsgrundlage Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. a) DSGVO.
Dauer der Speicherung personenbezogener Daten
Ihre personenbezogenen Daten werden von uns nur solange gespeichert, wie wir sie für die Verwaltung Ihrer Teilnahme an den Veranstaltungen benötigen, in der Regel ein Semester. Ihre Daten werden auch dann gelöscht, wenn Sie Ihre Einwilligung zur weiteren Datenverarbeitung gegenüber der Kontaktstelle „Studium im Alter“ widerrufen.Testveranstaltung: Hier können Sie das elektronische Anmeldesystem ausprobieren
Hier können Sie das Anmeldesystem vor dem Anmeldetermin für die Veranstaltungen ausprobieren. Klicken Sie dazu auf den folgenden Button. Das System führt Sie danach durch das Programm. Vergessen Sie nicht, Ihre Anmeldung mit dem Link, der Ihnen in einer E-Mail geschickt wird, zu bestätigen.
Bei Problemen wenden Sie sich gerne an die Kontaktstelle Studium im Alter (0251-8324004).Learnweb-Nutzer-Schulung
Viele Lehrende stellen Materialien zu ihren Veranstaltungen ins Internet und nutzen dazu die Lernplattform Learnweb. Diese Schulung richtet sich an Personen, die eine Einführung in die Nutzung der Lernplattform Learnweb aus Sicht der Studierendenseite bekommen möchten.
In der Schulung werden die grundlegenden Schritte von der Anmeldung und Einschreibung in einen Kurs über das Hochladen von Material/Dateien/Aufgabenbearbeitung bis hin zur Nutzung der Foren und anderer üblicherweise in einem Learnweb Kurs angebotenen Aktivitäten vermittelt. Darüber hinaus bietet die Veranstaltung Raum, Probleme und Schwierigkeiten im Umgang mit der Plattform anzusprechen.
Schulungsinhalte: Kurze Einführung in das Thema E Learning; Praxisbeispiele; Kurssuche und Einschreibung; Eigenes Profil; Material hochladen, Aufgaben bearbeiten; Aktivitäten wie Forum, Datenbank, Abstimmung, Feedback.
Hinweis: Für die Schulung benötigen Sie Ihre EDV-Nutzerkennung und Ihr Passwort. Vor Nutzung des Learnweb müssen Sie das Anfangskennwort der EDV-Nutzerkennung geändert haben (Anleitung im Digitalen Leitfaden). Nutzerkennung und Anfangskennwort wurden Ihnen mit den Zulassungsunterlagen zugeschickt.
Termin: Mittwoch, 27.09.2023, 10-12 Uhr
Ort: Scharnhorststr. 121, SCH 121.501
Leitung: Dr. Markus Marek
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)StudiA-Tutor*innengruppe
Dieses Seminarangebot richtet sich an Studierende, die schon länger zum Studium im Alter angemeldet sind. Es hat sich gezeigt, dass neue Studierende häufig Ansprechpartner:innen oder Hilfestellung suchen, um sich im Universitätsalltag zurecht zu finden. Im Rahmen des Seminars erarbeiten wir Konzepte, nach denen erfahrene Studierende Neueinsteiger:innen Unterstützung anbieten können, sei es im Rahmen von Orientierungsführungen an der Universität, Einführung in digitale Studienangebote, Unterstützung bei der Organisation des Studiums oder einfach zum Erfahrungsaustausch. Im vergangenen Semester haben sich erstmals engagierte ältere Studierende zusammengefunden, um ein Unterstützungsangebot bei digitalen Fragen zum Studium im Alter zu entwickeln. Dies wird auch der Schwerpunkt für das Wintersemester bleiben. Einige positive Erfahrungen konnten bereits gesammelt werden. Das Konzept zur Umsetzung der Unterstützungsangebote sowie inhaltliche Fragestellungen werden gemeinsam in der Gruppe besprochen und in Abstimmung mit der Kontaktstelle Studium im Alter (weiter-)entwickelt. Wer Interesse an der Mitarbeit an dieser spannenden und durchaus anspruchsvollen Aufgabe besitzt, ist herzlich eingeladen, sich zu der Gruppe anzumelden. Die Treffen finden während der Vorlesungszeit mit einer Ausnahme an jedem dritten Dienstag im Monat statt. Bei Bedarf können sie um weitere Treffen – ggf. per Zoom - ergänzt werden. Eine aktive Teilnahme und die Übernahme von Aufgaben werden vorausgesetzt. Für Fokusstudierende kann die Mitarbeit im Seminar und die spätere Tutorentätigkeit als Praxisfeld des bürgerschaftlichen Engagements anerkannt werden.
Zeit: Dienstag 10.00-13.00 Uhr
Termine: 17.10.; 21.11.; 12.12.2023 und 09.01.2024
Ort: Georgskommende 14, G 120
Leitung: Karin Gövert, MSc.
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)Öffentliche Ringvorlesung: Eine Frage des Vertrauens. Ein interdisziplinärer Versuch
Als Nicht-Gasthörer*in beachten Sie bitte die Information unterhalb des Anmeldebuttons.
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Wichtige Informationen für Personen, die keine Gasthörer*innen sind:
1) Personen, die nicht als Gasthörer*in angemeldet sind, geben im Anmeldeformular unter Matrikelnummer bitte eine beliebige sechsstellige Zahl ein, die mit 9 beginnt. Sollte die Zahl nicht vom System akzeptiert werden, hat bereits eine andere Person diese Zahl gewählt und Sie müssen eine neue wählen.
2) Die Teilnahmebestätigung, die Sie unmittelbar nach der Anmeldung erhalten, wird vom System automatisch generiert und enthält den Satz, dass die Anmeldung nur nach Zahlung der Teilnehmergebühr gültig ist. Dies gilt für die Ringvorlesung ausdrücklich nicht.Künstliche Intelligenz!? Eine Einführung für Laien
Dr. Oliver Kamps
Vorlesung in Kooperation mit dem Center for Nonlinear ScienceAuf Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) beruhende Systeme vollbringen ständig immer erstaunlichere Leistungen und dringen gleichzeitig in immer weitere Bereiche von Gesellschaft und Technik vor. Besonders die Leistungsfähigkeit moderner Sprachmodelle wie ChatGPT befeuert momentan die Diskussion um Grenzen, Möglichkeiten und Gefahren des Einsatzes von KI. Trotz der enormen, den menschlichen Fähigkeiten ähnlichen oder sogar teilweise überlegenen Leistungen, beruhen auch die momentan fortgeschrittensten KI-Systeme auf relativ einfachen und lange bekannten Grundlagen. Im Grunde sind es Verfahren, die basierend auf großen Datenmengen und hoher Rechen-leistung Wahrscheinlichkeiten bestimmen, die sie dann zur Vorhersage ver-wenden können. Im Beispiel von chatGPT wäre dies die Wahrscheinlichkeit, dass auf eine gegebene Wortfolge ein bestimmtes Wort folgt.
Im Rahmen der Blockveranstaltung wird eine allgemeinverständliche Einfüh-rung in die Grundlagen moderner KI-Algorithmen präsentiert. Ziel ist es, die aktuellen KI-Methoden ein Stück weit zu demystifizieren und allen Interessierten einen Einblick in die Funktionsweise zu gewähren, so dass sie sich ihr eigenes Bild von dieser Technologie, ihren Möglichkeiten, Grenzen und Gefah-ren machen können.Ort: Schloss, Schlossplatz 2, S10
Termine: Di 06.02.2024; Mi 07.02.2024, jeweils 14-18 Uhr (mit Pausen)
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrRechtswissenschaft
Dr. Rainer Kemper
Seniorenrecht - von Rente, Arztbesuch, Seniorenheim, Betreuung, vorweg-genommener Erbfolge und anderen bewegenden Fragen
Seminar mit Livestream aus dem Hörsaal
Das Seminar soll einen Überblick über die mit dem Übergang vom Erwerbsle-ben in den Ruhestand verbundenen und die typischerweise im Alter auftretenden Rechtsfragen bieten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Behandelt werden sollen unter anderem:
─ Der Übergang vom Berufs- ins Rentnerleben
─ Der Senior als Patient
─ Der Senior in der häuslichen Pflege
─ Der Senior im Heim
─ Die Finanzierung der Pflege und Heimunterbringung
─ Der Senior in der rechtlichen Betreuung
─ Kurzübersicht zu Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht Patientenver-fügung und Sterbehilfe (detailliert im Sommersemester)
─ Vorweggenommene Erbfolge
─ Besondere Rechtsprobleme bei nichtehelichen Lebensgemeinschaften von Senioren
─ Rechtsfragen rund um die Bestattung
─ Die Wirkungen des Todes außerhalb des Erbrechts
Zeit: Di, 16-18 Uhr
Ort: Johannisstr. 4, JO 1
Beginn: 10.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrMedizin
Prof. Dr. Dr. Rolf Dierichs
Zur funktionellen Anatomie des Menschen, Teil 3
Vorlesung
Themen: Niere und ableitende Harnwege, weibliche Geschlechtsorgane, männliche Ge-schlechtsorgane, endokrine Drüsen
Zeit: Do 16-18 Uhr
Ort: Domplatz 20, F4
Beginn: 12.10.2023
Anmeldung: Ab dem 17.03.2023, 9 UhrProf. Dr. Klaus Völker
Vorträge zur Sportmedizin- Genügend Luft für den Sport?
- Wie funktioniert unsere Lunge in Ruhe und bei Belastung?
- Sport und Asthma
- COPD und Sport
- Die Bedeutung der Leber im Sport
Termine: Do, 18.01. und 25.01.2024, jeweils 14-18 Uhr
Orte: Schloss, Schlossplatz 2, S 1
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrErziehungs- und Sozialwissenschaft
Prof. Dr. Bernhard Frevel
Forschendes Lernen: Altengerechte Quartiere (3)
Seminar
Im Wintersemester 2022/23 startete das Forschungsseminar, in dem am Bei-spiel des münsterschen Stadtteils Rumphorst untersucht wird, welche Anfor-derungen an die altengerechte Gestaltung von Quartieren in den Handlungs-feldern Wohnen, Versorgung, Begegnung und Partizipation gerichtet werden können und wie sich die konkreten Strukturen, Bedürfnisse und Bedarfe dar-stellen.
Nach einer Untersuchungsphase im Sommersemester 2023 werden die empi-rischen Arbeiten im Wintersemester 2023/24 abgeschlossen und die Er-kenntnisse in einem Bericht verschriftlicht. Das Seminar ist eine Fortsetzung der Arbeiten aus dem WS 2022/23 und dem SoSe 2023, eine Neuaufnahme von Studierenden ist leider nicht möglich.
Zeit: Mo 14-16 Uhr
Ort: Bispinghof 2, BB 1
Beginn: 06.11.2023
Karin Gövert, MSc
"Älter werden - Älter sein!"
Basisseminar I für das Fokusstudium „Persönliche Entwicklung und gesellschaftliche Verantwortung im Alter“
Der sechste Altenbericht der Bundesregierung von 2010 griff erstmals umfas-send das Thema „Altersbilder“ auf und sorgte für eine breite gesellschaftliche Diskussion. In welchen Bereichen herrschen welche Vorstellungen vom Alter vor und wie sehen sie aus? Dieser Frage galt es nachzukommen. Inzwischen sind gute 10 Jahre vergangen und Begriffe wie „Diversität“ einerseits und „Ageismus“, die Benachteiligung bestimmter Gruppen aufgrund ihres Alters, andererseits haben ihren Platz im Sprachgebrauch. 2022 erschien eine Studie im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes mit dem Titel „Ageis-mus. Altersbilder und Altersdiskriminierung in Deutschland“. Es stellt sich die Frage, wie divers, wie bunt sind und fühlen sich ältere Menschen in Deutsch-land und wie werden sie wahrgenommen?
In diesem Seminar möchten wir von der Ageismus-Studie ausgehend reflektie-ren, wie die Kursteilnehmenden ihr Alt- und Ältersein selbst wahrnehmen. Was bedeuten die Forschungsergebnisse für das eigene Selbstverständnis und wie lassen sich stereotype Altersbilder im Privaten beeinflussen? Melden Sie sich bitte nur an, wenn Sie verlässlich an allen Terminen teilnehmen kön-nen.
Zeit: Mo 12-14 Uhr (14-tgl.)
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 115
Beginn: 16.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Bitte beachten: In diesem Seminar haben Teilnehmer*innen des Fokusstudiums Vorrang. Sollten noch Plätze frei bleiben, sind auch andere Interessierte willkommen. Bei der Anmeldung stehen zunächst alle auf der Warteliste. Die Platzvergabe erfolgt am 02.02.2023.
Dipl.Soz.-Päd. Manfred Hillmann, Logotherapeut
Der gute Blick zurück und nach vorn. - Vom lebendigen Zusammenhang der Zeit als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Vortragsreihe
Wir leben in der Gegenwart, umgeben von den „Räumen“ der Vergangenheit und der Zukunft. In dieser Vortragsreihe stellen wir uns die Frage, was ein guter Blick zurück und ein guter Blick nach vorn ist. Davon hängt viel ab für die Qualität des Erlebens in der Gegenwart. Wir erfahren, auf welche verschiede-nen Weisen man in die biografischen Räume der Vergangenheit sehen kann, wie man mit Belastendem umgeht und „Rückschaufehler“ vermeidet. Der persönliche Erfahrungsraum der Vergangenheit ist auch ein großes Reservoir von Erfahrungen, die durch entsprechendes Hinsehen und Bewerten (Reframing) in „goldene Erfahrungen“ umgewandelt werden können. Die Zukunft kann als inhaltsleer und beängstigend wahrgenommen werden, aber auch als ein noch offen stehender Möglichkeitsraum mit einer Fülle von Freiheits- und Gestal-tungsmöglichkeiten. Es geht also um eine bewusste Reflexion der Zeit, um die gute Standfestigkeit in der Gegenwart, die kognitiv und emotional umrahmt ist von der biografischen Vergangenheit und der offenen Zukunft.
Zeit: Fr. 13-16 Uhr
Termine: 13.10., 27.10., 10.11., 24.11., 08.12.2023, 12.01., 02.02.2024. ACHTUNG! Der Termin am 13.10. fällt aus.
Ort: Domplatz 20, F5
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Dipl.Soz.-Päd. Manfred Hillmann
Persönlichkeit im Alltag – Vom denkenden Ich und dem fühlenden Selbst
Einführungseminar (Online über Zoom)
Dieses Seminar ist eine Einführung in die Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen (PSI-Theorie) nach Julius Kuhl. Es geht um die Unterscheidung von Ich- und Selbstsystemen, die eine Zuordnung zur linken und rechten Hirnhälfte haben und um das Bewusstmachen von vier Teil-Systemen der Persönlichkeit: Denken - Fühlen - Handeln - Wahrnehmen (von Einzelheiten). Jedes System stellt spezielle Kompetenzen für die Alltags- und Lebensbewältigung zur Verfügung. Angesteuert werden die Systeme durch die Fähigkeit, Gefühle verändern zu können. Dabei geht es um die Beruhigung von negativen Gefühlen, das Herstellen von positiven Gefühlen, das Aushalten von Frustrationen und die Aufrechterhaltung von Gelassenheit. Mithilfe der „PSI-Brille“ können wir die Wirklichkeit sowohl detailliert als auch ganzheitlich erfassen. Wir können objektiver auf uns selbst schauen und auch gerechter und liebevoller mit uns selbst und anderen Menschen umgehen. Systematisch und anschaulich erarbeiten wir uns einen Zugang zu der Persönlichkeitstheorie: 1. Einführung, 2. Die vier Systeme, 3. Selbstwachstum, 4. Selbstmotivation, 5. Selbstkompetenzen durch Beziehung lernen, 6. Anwendungsbeispiele, 7. VerschiedenesWegen technischer Probleme bei der Anmeldung zum Einführungskurs haben wir die Anmeldung vorübergehend gesperrt. Bei allen Personen, die sich bislang angemeldet haben, werden wir uns per E-Mail melden. Sollten Sie sich für den Kurs interessieren, schicken Sie uns bitte eine E-Mail.
Zeit: Do 13-16 Uhr
Termine: 12.10., 26.10., 09.11., 23.11., 07.12.2023, 11.01., 01.02.2024
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr(Teilnahmebegrenzung!)Dipl.Soz.-Päd. Manfred Hillmann
Persönlichkeit im Alltag – PSI-Theorie für Fortgeschrittene
Aufbaukurs für Fortgeschrittene (Online über Zoom)
Dieses Seminar eignet sich für alle, die an dem Basisseminar „Persönlichkeit im Alltag“ schon einmal teilgenommen haben oder für Teilnehmer/innen, die sich in die Grundlagen der PSI-Theorie eingelesen haben. Ausgehend von dem Basiswissen der Persönlichkeitstheorie werden wir Themen vertiefen und ergänzen. Inhaltlich stehen die sieben Funktionsmerkmale des Selbst im Mittelpunkt: Innere Sicherheit, Körper- und Gefühlseinbindung, Parallelverarbeitung, Feedbackverwertung, unbewusste Steuerung, Wachsamkeit, Affektregulation. Diese sollen so veranschaulicht werden, dass ihre Bedeutung für den praktischen Lebensalltag dem psychologischen Laien verständlich wird. Buchempfehlung: Maja Storch/Julius Kuhl: Die Kraft aus dem Selbst. Huber-Verlag.
Zeit: Mi 10-13 Uhr
Termine: 11.10., 25.10., 08.11., 22.11., 06.12.2023, 10.01., 31.01.2024
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023
Dipl.Soz.-Päd. Manfred Hillmann
Logotherapie für die soziale Praxis
Sinnvolles Leben – haltgebendes Leben
Online-Seminar
In diesem Seminar ist die sinnorientierte Psychologie (Logotherapie) nach Viktor E. Frankl für die Anwendung in der sozialen Praxis aufbereitet. Im Mittelpunkt steht Veranschaulichung einer sinn- und ermutigungsorientierten Sichtweise, die sich auf die Herausforderungen des Lebensalltags bezieht. „»Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie« - Diese von Frankl häufig zitierten Worten des Philosophen Nietzsche bezeichnen die Kraft, die lebendig werden kann, wenn wir uns an ein sinnvolles Ziel bzw. eine sinnvolle Aufgabe anbinden. Im Seminar werden zentrale logotherapeutische Themen reflektiert, z. B. der Mensch als geistige Person, Sinnwahrnehmung, Wege zum Sinn, innere Einstellungen zur Bewältigung von Lebensaufgaben. Die Seminarreihe ist eine systematische Einführung in die Logotherapie Frankls u.a. mit dem Ziel, sich auf dieser Grundlage auch durch Lektüre selbstständig weiterzubilden zu können.
Zeit: Do 10-13 Uhr
Termine: 12.10., 26.10., 09.11., 23.11., 07.12.2023, 11.01., 01.02.2024
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Dr. Jutta Hollander
Resilienz I: Die Kraft der eigenen Stärke. Grundlagen.
Seminar
Viel ist passiert in den letzten Jahren: in der Gesellschaft, in den sozialen Ge-fügen und auch in den ganz persönlichen Situationen. Corona und die damit verbundenen Diskussionen, Einschränkungen, Regeln – der Krieg in der Ukra-ine und die Ängste, die wir in uns tragen…und auch unser eigenes Leben in der Familie, der Schule, der KiTa hat Veränderungen sogar Krisen erfahren. Wir müssen mit all diesen Anforderungen, die tief in unseren Alltag eindringen, umgehen. Manche verzweifeln daran und werden krank - andere finden machbare, sogar gute Lösungen und weisen Stärken auf, von denen sie viel-leicht selbst gar nichts wussten. Resilienz ist die Stärke, die Menschen auch in schwierigen Lebenslagen auf ihre eigene Kraft vertrauen lässt. In diesem Seminar geht es um unsere Fragen, Sorgen und Nöte und um die enorm starke Kraft der Resilienz: Wie können wir sie erkennen, stärken und auch anderen z.B. Kindern, Jugendlichen vermitteln? Literatur: Leipold, Bernhard (2015): Resilienz im Erwachsenenalter. München, Basel: UTB. Fröhlich, Gildhoff, Rönnau-Böse (2019): Resilienz. München, Basel: UTB, 5. Aufl. Hinweis: Die-ses Seminar ist eine Wiederholung aus dem WiSe 2022/23.
Zeit: Fr 9.00-12.30 Uhr
Termine: 13.10.; 20.10.; 27.10.; 10.11; 17.11 2023
Ort: Bispinghof 2, BB 204
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Dr. Jutta Hollander
Resilienz II: Die Kraft der eigenen Stärke. Vertiefung.
Seminar
Zu wissen, was Resilienz ist, welche Inhalte sich hinter diesem Begriff verber-gen und worum im Wesentlichen geht, heißt jedoch noch nicht, dass diese Kraft für jede/n einfach anzuwenden ist. Was braucht es tatsächlich, um mit dem Konzept Resilienz ganz persönlich gut umgehen zu können und die Kernbotschaften im eigenen Leben nachhaltig zu verankern? Das Seminar baut hier auf den Grundlagen des Seminars „Resilienz I“ auf und vertieft das Wissen auf der Basis von Anwendungen, anhand von Beispielen, Programmen und Übungen auf dem Portfolio der aktuellen Resilienzforschung und – litera-tur. Dabei wird nicht nur die Frage nach den individuellen Bewältigungsstrate-gien und -ressourcen thematisiert, sondern insbesondere auch im Kontext der gesellschaftlichen Sicht auf das Alter(n) von Menschen diskutiert. Literatur: Staats; Steinhaußen (Hrsg.) (2021): Resilienz im Alter. Weinheim, Basel: Beltz Verlag. Hinweis: Dieses Seminar vertieft die Inhalte aus dem Seminar Resilienz I.
Zeit: Fr 9.00-12.30 Uhr
Termine: 1.12.; 15.12. 2023 und am 12.01.; 19.01.; 26.01. 2024
Ort: Bispinghof 2, BB 303
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Sigrid Mathia-Noreikat
Corona, Gendern, Klimakleber … – gesellschaftliche Polarisierungstenden-zen und wie man ihnen begegnen kann
Seminar
„Ob es die Pandemie ist, der Kampf gegen den Klimawandel, die Frage der Zuwanderung – ich sehe mit Sorge, dass die Auseinandersetzungen in unse-rem Land mit immer größerer Erbitterung geführt werden. Dass Familien im Streit zerbrechen, Freundschaften auseinandergehen; dass Räume des Dia-logs ersetzt werden durch Filterblasen, in denen Hass und Hetze gedeihen.“ So Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier zur Eröffnung des 3. Ökume-nischen Kirchentages 2021 in Frankfurt. Nicht erst seitdem mehren sich die Warnungen vor einer Polarisierung der Gesellschaft, einige Wissenschaftler und Buchautoren sprechen sogar von einem Riss oder Graben, der durch die Gesellschaft geht, oder sogar von einer Spaltung (s. Literaturangabe). Auch in der Alltagswahrnehmung vieler Menschen stehen sich zunehmend unver-söhnliche Lager gegenüber. Sie entzünden sich an Themen wie (Pandemie,) Klima, Identität, Krieg, Flüchtlinge. Eigene Werte und Haltungen werden zum Teil ideologisch aufgeladen, scharf und mit starken Emotionen geführt. Ver-stärkt werden solche Polarisierungstendenzen durch soziale Ungleichheiten und wirtschaftliche Disparitäten, geschürt durch aufgeheizte Kommentare in den sozialen Netzwerken. „Soziale Konflikte sind nie nur einfach da, sie wer-den auch gesellschaftlich hergestellt: entfacht, angeheizt, getriggert.“, so der Makrosoziologe Steffen Mau. In diesem Seminar soll die Brauchbarkeit der Begriffe Spaltung/Polarisierung für die Kennzeichnung der gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland kritisch hinterfragt und die Auswirkungen solcher Prozesse auf unsere Demokratie untersucht werden. Es werden verschiedene Ursachen für gesellschaftliche Polarisierungstendenzen vertieft beleuchtet sowie Möglichkeiten zur Förderung des sozialen Zusammenhalts erarbeitet und auf Tauglichkeit überprüft. Durch eine gemeinsame Auseinandersetzung mit Texten und (eigenen) Fallbeispielen soll Wissen erweitert und ein tieferes Verständnis für die Thematik gewonnen werden. Literatur: Kaube, J., Kieser-ling, A., Die gespaltene Gesellschaft, Berlin 2022.
Zeit: Mi 10-12 Uhr
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 104
Beginn: 11.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Psychologie
Monika Kotthoff, KiJu Psych. Ther., Dr. Ludger Kotthoff
Wie unser Selbstbild unser Alter beeinflusst
Seminar
Sich verändernden Lebensbedingungen anzupassen, ist ein zentrales evolu-tionspsychologisches Prinzip, das auch bei uns Menschen Gültigkeit hat. Persönliche und gesellschaftliche Veränderungen und Umbrüche verlangen immer wieder, sich mit Gewohnheiten und alten Lebensmustern auseinanderzusetzen. Das ist aber nicht so leicht, weil das Ungewohnte, Unbekannte, Fremde oft verunsichernd und angstmachend ist. Besonders gilt das im Alter, wenn der Blick eher auf Mängel und Defizite fällt, mit denen man konfrontiert wird. Eine bekannte Lebensweisheit sagt aber: „Man ist so alt, wie man sich fühlt!" Das bedeutet: Unsere subjektive Einstellung und unsere Haltung uns selbst gegenüber beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln, was sich wiederum auf unsere Lebenswirklichkeit im Alter auswirkt. Eine positive Selbstwahrnehmung und ein ausgeglichenes Selbstbild erleichtern es, die Chancen und Möglichkeiten des Alters für ein selbstbestimmtes und zufriedenes Lebens anzunehmen und zu gestalten. Im Seminar sollen die Themen in Form von Vorträgen, Diskussionen und Übungen bearbeitet werden.
Zeit: Mo 10-14 Uhr (14-tgl.)
Ort: Johannisstraße 8-10; KTh II
Termine: Gruppe 1: 23.10., 06.11., 20.11., 04.12., 18.12.2023, 15.01., 29.01.2024
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Wegen technischer Probleme bei den Anmeldungen zu beiden Gruppen von Kotthoff haben wir diese Anmeldungen vorübergehend gesperrt. Bei allen Personen, die sich bislang angemeldet haben, werden wir uns melden, sobald eine Lösung des Problems gefunden ist. Sollten Sie sich anmelden wollen, schicken Sie uns bitte eine E-Mail.
Termine Gruppe 2: 30.10., 13.11., 27.11., 11.12.2023, 08.01., 22.01., 05.02.2024
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Dipl. Psych. Heike Winke
Gesundheitsverhalten
Seminar
Mit dem Alter nimmt (körperliche und psychische) Gesundheit einen höheren Stellenwert ein. Viele Ältere sind bereit oder sogar hochmotiviert, (pro)aktiv etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Dennoch ist es oft schwierig, die guten, gesundheitsförderlichen Absichten in die Tat umzusetzen, Verhaltensgewohnheiten zu ändern oder auch gesünderes Handeln dauerhaft beizubehalten. Die Gesundheitspsychologie spricht hier von der „Intentions-Verhaltens-Lücke“. Wie kommt es zu der Diskrepanz zwischen Absicht und Handeln? Und was hilft, den eigenen Prozess von der gesundheitsbewussten Motivbildung bis hin zur (dauerhaften) Umsetzung im Alltag zu gestalten? Welche Hindernisse tauchen dabei auf und wie können Ältere sie bewältigen? Ausgehend von den eigenen Erfahrungen möchte ich mit den Teilnehmer*innen zunächst die wichtigsten Ziele und Einflussfaktoren der Gesundheitsförderung im Alter erarbeiten. Für die Klärung der Fragen werden ausgewählte Modelle des Gesundheitsverhaltens bzw. motivationspsychologische Theorien herangezogen. Insbesondere die „Intentions-Verhaltens-Lücke“ wird dabei in den Blick genommen: Die Teilnehmer*innen lernen psychologische Ansätze in Theorie und Übungen kennen, die auf die Überwindung der Lücke abzielen. Die (gemeinsame) Auseinandersetzung mit den eigenen gesundheitsbezogenen Erfahrungen und Vorstellungen soll den Teilnehmer*innen ermöglichen, Theorie und Lebenspraxis reflektiert aufeinander zu beziehen.Zeit: Mi 10-13 Uhr (14-tgl.)
Ort: Orléansring 12, SRZ 115
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)
Termine:
Gruppe 1: 8.11., 22.11., 6.12.2023; 10.01., 24.01.2024
Gruppe 2: 15.11, 29.11., 13.12.2023; 17.01., 31.01.2024
Geschichte
Prof. Dr. Horst Gründer
Selbst- und Fremdbild in der Begegnung zwischen europäischer und außer-europäischer Fremde/Fremdheit von der Antike bis zur Gegenwart
Vorlesung
Die Begegnung Europas mit dem außereuropäischen Fremden soll als Leitmotiv über der Vorlesung stehen, wobei es auch, soweit die Quellenlage es erlaubt, um die umgekehrte Sehweise geht. Immer wieder bestimmten Klischees, Stereotypen, Ressentiments dieses Bild des „Anderen“. Nach Entstehung, Ausbreitung, Wirkung, Nachleben bestimmter Topoi soll daher gefragt, also die „innere" Entdeckungs- und Kolonialgeschichte nachgezeichnet werden. Ein Standardwerk zu dem gesamten behandelten Zeitraum existiert nicht. Einzelne Literaturempfehlungen wird es in der Vorlesung geben. Die Vorlesung wird hybrid stattfinden, also in Präsenz im Hörsaal UND online auf Zoom.
Zeit: Fr 10-12 Uhr
Ort: Domplatz 20, F5
Beginn: 13.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Dr. Veronika Jüttemann
Forschendes Lernen: Protest-Geschichte(n) in Westfalen im 20. Jahrhundert
Übung
Demonstrationen mit mehreren 1.000 Menschen von Fridays for Future, Mahnwachen von Maria 2.0, Flash-Mobs gegen Gewalt gegen Frauen, die Gründung einer Bürgerinitiative gegen den Ausbau eines LKW-Parkplatzes an der Autobahnraststätte, aber auch Kundgebungen von Reichsbürgern, Quer-denkern oder Neonazis – der Blick in eine beliebige Tageszeitung heute zeigt: Die Gründe, warum Menschen öffentlich protestieren, sind genauso vielfältig, wie sie selbst und wie die Art und Weisen, in denen sie das tun. Das war in der Geschichte nicht anders. Eines haben die unterschiedlichen Proteste jedoch gemeinsam: Die Menschen, die protestieren, sind mit dem Status quo unzu-frieden und fordern Politik und Gesellschaft heraus. Und häufig verändern sie sie so. Im vergangenen Semester haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konkrete Projekte entwickelt, um anhand lokaler und regionaler Beispiele aus ihren Heimatorten unterschiedliche Protestgeschichte(n) zu erforschen. Das Projekt wird über vier Semester durchgeführt, die Ergebnisse sollen abschlie-ßend in Form einer Veröffentlichung, Ausstellung etc. der Öffentlichkeit prä-sentiert werden. Da das Projekt jetzt in sein Abschlusssemester geht und die Arbeiten daher bereits weit fortgeschritten sind, können keine neuen Perso-nen mehr zugelassen werden.
Zeit: Do 14-16 Uhr
Ort: Georgskommende 14, G 120
Beginn: 19.10.2023
Prof. Dr. Franz-Werner Kersting
Von Nürnberg nach Den Haag: Kriegsverbrechen, Völkermord und Völkerstrafrecht im 20. Jahrhundert
Online-Vorlesung (über Zoom und Learnweb)
Mit Blick auf die Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts haben Ortsnamen wie Babij Jar, Katyn, Dresden, Hiroshima, My Lai oder Srebrenica eine bedrückende faktische wie symbolische Relevanz. Sie stehen – ähnlich wie in jüngster Zeit vor allem Butscha – für Verbrechen im Kriege, die gegen das Kriegsrecht bzw. das humanitäre Völkerrecht verstoßen haben. Dagegen verweisen gleichermaßen bekannte Namen wie Nürnberg oder Den Haag auf rechtlich-kulturelle Errungenschaften zur Verhinderung (oder wenigstens Eindämmung) und Ahndung solcher Taten. Sie haben in der Diskussion über den Umgang mit Kriegsverbrechen durch den Ukraine-Konflikt ebenfalls in erschreckender Weise an Aktualität gewonnen.
Ausgehend von definitorischen/begriffsgeschichtlichen Vorüberlegungen und Abgrenzungen („Kriegsrecht“, „Völkerrecht“, „Völkerstrafrecht“, „Kriegsverbrechen“, „Völkermord“/„Genozid“, „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“) möchte die Vorlesung in einem international vergleichenden Überblick anhand ausgewählter Beispiele drei Dimensionen des Themas beleuchten: 1. die konkreten Entstehungsbedingungen, Praktiken, Täter und Opfer von Kriegsverbrechen, 2. die ersten Jahrzehnte des diskursiven und strafrechtli-chen Umgangs von Staatengemeinschaft, Politik, Justiz und Gesellschaft mit diesem Phänomen, und 3. die Rolle von Kriegsverbrechen und Völkermord in der nationalen wie internationalen Erinnerungskultur.
In jeder Sitzung soll der thematische Überblick durch die gemeinsame Lektüre und Diskussion eines ausgewählten Quellentextes vertieft werden. Ferner wird regelmäßig auch Film- und Fotomaterial zur Analyse und Veranschaulichung der Einzelthemen eingesetzt (Stichwort „Visual History“).
Einführende Literatur wird zu Beginn der Veranstaltung genannt.
Zeit: Mi 10-12 Uhr
Beginn: 11.10.2023
Anmeldung: Ab dem 1.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)PD Dr. Ernst Laubach
Opposition und Widerstand gegen das Dritte Reich - FÄLLT AUS KRANKHEITSGRÜNDEN AUS
Vorlesung
Eine geschlossene Organisation von Opposition und Widerstand gegen das nationalsozialistische “Dritte Reich” hat es nicht gegeben - nicht geben können. Während einige Teile der deutschen Bevölkerung sofort in Konfrontation zum nationalsozialistischen Regime standen, brauchten andere Kreise, die später führend im Widerstand gewesen sind, mehrere Jahre, bis sie zu Gegnern des Regimes wurden. Die Vorlesung möchte einen Überblick über Gruppen, Aktionen und Facetten von Opposition und Widerstand gegen das Dritte Reich geben. Beabsichtigt ist eine Kombination von Vortrag und gemeinsamer Lektüre exemplarischer Quellentexte.
Zeit: Mo 10-12 Uhr
Ort: Domplatz 20, F5
Beginn: 09.10.2023, fällt aus am 30.10.2023Dr. Wolfgang Schulte
Wessen Freund und wessen Helfer? – Ein Überblick zur Geschichte der deutschen Polizei im 20. Jahrhundert
Hybrid-Seminar
„Wessen Freund und wessen Helfer?“ so lautete vor gut 20 Jahren der Titel einer Ausstellung zur Kölner Polizei im NS-Staat. Diese erkenntnisleitende Fragestellung soll auf alle Epochen deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert übertragen werden. Dabei wird es darum gehen, das Verhältnis der Polizei zur Politik aber auch die Frage nach ihrem Selbstverständnis näher zu beleuchten. Diese Untersuchung kann nur und muss im Kontext der allgemeinen geschichtlichen Entwicklung im Deutschland des 20. Jahrhunderts erfolgen.
Im 20. Jahrhundert hat die Polizei in Deutschland fünf sehr unterschiedlichen politischen Systemen gedient. Mit der vorliegenden Veranstaltung sollen die wesentlichen Entwicklungsprozesse der Polizei in vier dieser Epochen deutscher Geschichte vorgestellt werden:
1. Polizei in der Weimarer Republik – zwischen militärischen Wurzeln und Anforderungen an eine moderne, republikanische Polizei
2. Die Polizei des NS-Staats – vom „Freund und Helfer“ der Weimarer Zeit zum willfährigen Terrorinstrument des NS-Regimes
3. Die Polizei(en) der Bundesrepublik – von der Nachkriegspolizei zum heutigen föderalen Polizeisystem
4. Die Volkspolizei der DDR von 1949 – 1989 als Schild und Schwert des SED-Staates
Je nach Interesse und Bedarf ist es möglich auch die vormodernen Ursprünge der deutschen Polizei im ausgehenden 18. und vor allem im 19. Jahrhundert bis zum Ende des Kaiserreichs zu betrachten. Darüber hinaus lassen sich nach einem allgemeinen Überblick über die oben genannten vier Epochen weitere Themenfelder aus diesen Bereichen identifizieren, die dann näher un-tersucht werden können. So z. B. die Frage nach der Kriminalität im National-sozialismus („das hat es bei Hitler nicht gegeben“ – doch hat es!!); die Beteiligung der NS-Polizei am Holocaust; die „68er“- Bewegung als Herausforde-rung für die Polizei; die Transformation der Volkspolizei in die fünf neuen Länderpolizeien ab 1990; „Alte Kameraden und neue Kollegen“ – über die personellen Kontinuitäten in der Polizei nach 1945; „Weiße Mäuse“ – die Verkehrs-polizei entsteht etc., etc..
Es ist geplant, für interessierte Teilnehmer gemeinsame Besuche und Exkursi-onen zu polizeigeschichtlich relevanten Orten und Ausstellungen in der näheren Umgebung anzubieten; Näheres dazu in der Veranstaltung, die hybrid (also sowohl Online als auch in Präsenz) angeboten wird.
Zeit: Do 10-12 Uhr
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 115
Beginn: 12.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)
Dr. Wolfgang Schulte
Geschichte im Dienst der Politik? – Zwischen konstruktivem Geschichtsbewusstsein und Geschichtsklitterung
Hybrid-Seminar
Nicht erst Wladimir Putin hat mit seinen nationalistisch aufmunitionierten Geschichtsklitterungen die Annexion der Krim und seinen Angriffskrieg auf die Ukraine gerechtfertigt. Für die politische Instrumentalisierung von Geschichte gibt es eine Fülle von Beispielen. Sowohl Hitler als auch Mussolini rechtfertigten ihre aggressiven militärischen Expansionsziele unter Rückgriff auf vermeintliche historische Traditionen. Bis heute instrumentalisieren Diktaturen Geschichte einseitig, unliebsame Fakten und Interpretationen werden per Gesetz verboten. Demgegenüber wird in parlamentarischen Demokratien, in denen die Freiheit der Wissenschaft garantiert ist, Geschichtspolitik (so ein von Edgar Wolfrum eingeführter Begriff) genutzt, um zu einem differenzierten Blick auf die Vergangenheit beizutragen.
Allerdings ist dies in Deutschland ein schwieriger und langwieriger Prozess. Nach der „Schlussstrichmentalität“ der 1950er und 1960er Jahre setzte eine wissenschaftlich redliche Bearbeitung der Zeit des Nationalsozialismus erst sehr zaghaft in den 1980er Jahren und dann verstärkt nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten ein. Mit der Rede des damaligen Bundespräsidenten v. Weizsäcker zum vierzigsten Jahrestag des Kriegsendes 1985 (Tenor: Befreiung statt Kapitulation) setzten zum Teil sehr heftige Auseinandersetzungen ein. Der Historikerstreit ab Mitte der 1980er Jahre oder auch die Wehrmachtausstellungen der 1990er Jahre führten die Kontroversen um eine angemessene Sichtweise auf die Zeit des Nationalsozialismus fort.
Aber auch im bundesdeutschen Alltag auf lokaler Ebene führt der Umgang mit Geschichte immer wieder zu emotional heftigen politischen Debatten und Auseinandersetzungen, wie z. B. vor gut 10 Jahren in Münster die Diskussion um die Umbenennung des damaligen Hindenburgplatzes in Schlossplatz. Auch aktuell gibt es in der Stadt derartige Diskussionen um die Namensgebung diverser Straßen oder auch der Westfälischen-Wilhelms-Universität.
In der vorliegenden Veranstaltung wird es darum gehen, sich z. B. mit der Vergangenheitspolitik bezogen auf den Nationalsozialismus in den unterschiedlichen Epochen der bundesrepublikanischen Geschichte zu beschäftigen. Je nach Bedarf und Interesse können und sollen auch die aktuellen geschichtspolitischen Ereignisse (von den „Putin-Texten“ bis zur Debatte um den Hin-denburg-/Schlossplatz) angesprochen werden. Die Veranstaltung wird hybrid (online und in Präsenz) angeboten.
Zeit: Do 12-14 Uhr
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 115
Beginn: 12.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)
Dr. Armin Schulz
Das Weltreich Alexanders des Großen
Hybrid-Vorträge mit Diskussion
Als Alexander 344 v. Chr. als Hegemon des Panhellenischen Bundes nach Kleinasien übersetzte, schien keineswegs klar, ob die Eroberung des Perserreiches als Ziel feststand. Am Ende des Feldzuges erstreckte sich das Reich Alexanders von Makedonien bis zum indischen Subkontinent und im Süden bis nach Ägypten. Bis heute stehen die Fragen um seine Person, um seine Nachfolge und damit um die Verwaltung seines Reiches wie auch die Suche nach dem Grab des makedonischen Herrschers im Focus der Forschung. Unsere Beurteilungen Alexanders sind dabei äußerst kontrovers. Als genialer Feldherr und brillanter Stratege, aber auch als unberechenbarer Egomane ist er der Nachwelt überliefert. Doch dies beruht wesentlich auf den erhaltenen, literarischen Überlieferungen, die erst etwa 300 Jahre nach seinem Tod einsetzen und für uns der Ausgangspunkt der Beschäftigung mit dem makedonischen Herrscher sind. Im Verlaufe der Vorlesung werden die entscheidenden Stationen des Alexanderzugs und deren Bedeutung und geopolitische Dimension analysiert.
Der Aufstieg Makedoniens zur Hegemonialmacht in Griechenland sowie der Untergang des Achämenidenreiches kam für die Zeitgenossen letztlich überraschend, und so wird ein zentraler Aspekt auch auf den Ursachen der Expansion liegen. Abschließend sollen die Auswirkungen auf die in Abhängigkeit gebrachten bzw. eroberten Gebiete sowie die Folgen für Makedonien selbst analysiert werden. Literatur: Ausführliche Literaturhinweise im Online-Verzeichnis (HIS LSF).
Zeit: Mi 14-16 Uhr
Ort: Scharnhorststr. 100, SCH 100.03
Beginn: 18.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrDr. Hildegard Wiegel
Vom jüdischen Schriftgelehrten zu Künstlern und Industriellen: die Erfolgs-geschichte der Familie Mendelssohn und ihrer Anverwandten
Online-Blockseminar (über Zoom)
Wie aus keiner zweiten Familie in der deutschen Kultur- und Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte haben zahlreiche weibliche und männliche Nachkommen des Unternehmers und Philosophen Moses Mendelssohn (1729-1786) neue Pfade in verschiedenen Sparten von Kunst und Musik aber auch in der deutschen Industrie eingeschlagen. In diesem Seminar sollen die Spuren der herausragendsten Köpfe der weitverzweigten Familie seit der europäischen Aufklärung aufgezeigt bzw. gehört werden. Die individuellen Errungenschaften der Familienmitglieder sollen vor dem Hintergrund der historischen Emanzipation des deutschen Judentums seit der Aufklärung bis zur NS-Zeit analysiert werden.
Termine/Zeit: 05.-09.02.2024, 10.00 bis 11.30 Uhr und 13.00 bis 14.30 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Philosophie
Dr. Melanie Bender
Existentiell
Seminar
Die Grundthese des Existentialismus besagt, dass man ist, wozu man sich macht. Jeder Mensch ist frei, die eigene Identität zu erschaffen, und trägt Verantwortung für diese Selbstschöpfung. Allerdings ist er auch zur eigenen Freiheit verurteilt. Er kann sich auf keinen vorgefundenen Wert stützen und spürt in jedem Seinsmoment ein schweres Gewicht auf den eigenen Schultern. Damit widersetzt sich diese Philosophie u.a. der christlichen Vorstellung, mit der Erschaffung des menschlichen Individuums durch Gott gehe eine fundamentale Wesensprägung einher, die ihn zur eigenen Seinserfüllung streben lässt. Einen Gott braucht der Existentialismus größtenteils nicht. Allerdings steht der Mensch unter dieser Voraussetzung auch vor der Grundfrage, ob sich das Leben überhaupt lohnt. Wie ist seine Sinnsuche mit der augenscheinlichen Absurdität von allem zu vereinbaren? Endet die absolute Freiheit des Menschen nicht in einer Selbstzerstörung und ist er daher nicht doch auf eine Absolutheit außerhalb der eigenen Person angewiesen? Dieses Seminar möchte anhand von grundlegenden philosophischen und literarischen Texten französischer Existentialisten über diese Fragen nachdenken und gleichzeitig Denkalternativen anbieten. (Das Seminar setzt regelmäßige Teilnahme voraus.)
Zeit: Di 16-18 Uhr
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 5
Beginn: 10.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrDr. Birger Brinkmeier
Ein Freund, ein guter Freund...
Seminar
… von Freundinnen ganz zu schweigen! Das Thema dieses Seminars ist also „Freundschaft“. Die zweite Zeile jenes aus dem Jahr 1930 stammenden Refrains lautet: „das ist das Beste, was es gibt auf der Welt.“ Wer nun philosophisch etwas gewitzt ist, wird darin vielleicht eine Antwort auf die seit alters her gestellte Frage, was für den Menschen das Allerbeste und Allervorzüglichste sei, sehen – auf die Frage also nach dem höchsten Gut oder dem Glück des Menschen. Tatsächlich hat schon Aristoteles zwei Bücher seiner Nikomachischen Ethik, nämlich die Bücher VIII und IX, der Freundschaft gewidmet, und in ihr, wenn auch nicht „das Beste...auf der Welt“, so doch einen unentbehrlichen Bestandteil des menschlichen Glücks gesehen. Seine Behandlung des Themas gilt inzwischen als Klassiker. Auch Platon vor ihm hatte die Freundschaft bereits zum Gegenstand philosophischen Nachdenkens gemacht, und etliche Philosophen in den Jahrhunderten danach bis in die Moderne sind ihnen darin gefolgt. Warum? Könnte es daran liegen, dass wir mit ‚philía‘, ‚amicitia‘, ‚friendship‘, ‚amitié‘ oder ‚Freundschaft‘ zwar einerseits einen offenbar selbstverständlichen und nicht wegzudenkenden Teil unseres menschlichen Zusammenlebens ansprechen, damit aber andererseits auch einen überaus schillernden Begriff vor uns haben, der sich nicht von selbst versteht und deshalb der Aufklärung bedarf? Was, so könnte man sich z.B. fragen, macht den anderen oder die andere eigentlich zum Freund bzw. zur Freundin? Und welchen Wert hat Freundschaft eigentlich im menschlichen Leben?
Um dem auf die Spur zu kommen, möchte ich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Texte von u.a. Aristoteles, Cicero, Michel de Montaigne, Claude-Adrien Helvetius, Adolph Freiherr von Knigge, Schopenhauer und Georg Simmel lesen.
Es wird ein Learnwebkurs eingerichtet, so dass die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer auf kurzem Wege per Newsletter aktuelle Informationen erhalten so-wie die zu besprechenden Texte sich herunterladen können.
Zeit: Mi 12-14 Uhr
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 104
Beginn: 11.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)Dr. Norbert Herold
Über Trost und Hoffnung
Seminar
Grundlage und Leitfaden der Semesterarbeit soll ein Buch des kanadischen Philosophen Michael Ignatieff sein. In seiner ideengeschichtlichen Arbeit Über den Trost in dunklen Zeiten (Berlin 2021) stellt der Autor eine Reihe von Texten, aber auch Musikstücke und Bilder aus der abendländischen Geistesgeschichte vor, in denen die Autoren jeweils versuchen, im Wissen um eine hoffnungslose Situation Trost zu finden und die Hoffnung aufrecht zu erhalten, dass sich dem erlittenen Elend doch noch ein Sinn zusprechen lasse. Auf der Basis der vorgestellten Autoren und ihrer Schicksale (von der Antike bis in die Gegenwart) soll der Frage nachgegangen werden, ob und - wenn ja - in welcher Form Philosophie Trost geben kann. Die Kluft zwischen „Trostbedürfnis“ und der gleichzeitig behaupteten „Untröstlichkeit des Menschen“ – so die Formulierung des Philosophen Hans Blumenberg – scheint unüberbrückbar zu sein, aber eine derartige Beschreibung der Situation des Menschen kann doch nur der erste Schritt sein. Um in dieser Welt voller Leid und Ungerechtigkeit überhaupt leben zu können, bedarf es trotz allem der Bereitschaft, seinen Frieden zu machen mit der Welt, wie sie ist. „Trost zu finden ist nur möglich, wenn Hoffnung möglich ist, und Hoffnung kann es nur geben, wenn das Leben einen Sinn hat“ (Ignatieff S. 24). Welchen Sinn haben die philosophischen Autoren also dem menschlichen, d.h. ihrem Leben zugesprochen und wieweit lassen sich ihre Hoffnungen in der Gegenwart noch aufrechterhalten? Literaturhinweise: Michael Ignatieff, Über den Trost in dunklen Zeiten, Berlin 2021; Hans Blumenberg: Beschreibung des Menschen, Frankfurt am Main 2006, Kap IX Trostbedürfnis und Untröstlichkeit des Menschen (S. 623-655).
Zeit: Do 14-16 Uhr
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 115
Beginn: 19.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)Dr. Bodo Kensmann
Natur-Erfahrungen
Seminar
Was Natur ist, lässt sich nicht auf einen Schlag beantworten. Im lebensweltlichen Alltag nehmen wir Natur oft diffus, vage und selektiv wahr. Als das andere von Kultur erscheint Natur nicht selten fremd, fern, bisweilen bedrohlich. Natur kann aber auch als wohltuend wahrgenommen werden. Der dunkle Wald mit unbekannten ängstigenden Geräuschen ist ein anderer als jener, in dem empfohlen wird ein Waldbad zu nehmen. Wir können mehr durch die Naturphänomene selbst oder mehr durch innere Einstellungen oder gewählte Perspektiven zu neuen – guten wie schlechten – Erfahrungen der Natur kommen. Naturlandschaften können ästhetische Faszinationen auslösen und finden sich in Gedichten, Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Filmen dargestellt. Gerade dadurch, dass Natur und Naturlandschaften über ihre künstlerischen Darstellungen aus der Distanz Erfahrungsräume eröffnen können, können sie auch Freiheitsspielräume für den Menschen erschließen. Verschiedene zum Thema passende Fragen bzw. Themenaspekte können im Seminar besprochen werden. Kann ein Garten mit guten Gründen als ein Kunstwerk gelten? Ein „Hinaus-in-die-freie-Natur“ kann Freiheitspielräume für den Men-schen erhoffen und erfahren lassen. Und was könnte es kulturell-gesellschaftlich bedeuten, wenn der Natur (moralische und/oder juridische) Rechte zugeschrieben würden? In diesem Seminar sollen naturwissenschaftliche, lebensweltlich-alltägliche, kulturelle und gesuchte wie ungewollte ästhetische Erfahrungen von Natur thematisiert werden. Das kann nicht nur mittels geeigneter philosophischer Texte geschehen, sondern ebenso durch Dokumentationsfilme und Spielfilme wie andere Kunstwerke, über die philosophiert werden kann.Zeit: Di 16-18 Uhr
Ort: Georgskommende 14, G 209
Beginn: 17.10.2023
Ende: 16.02.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrProf. Dr. Frauke Annegret Kurbacher
„Philosophische Reflexionen zum Spannungsfeld: Recht, Gesetz und Urteils-kraft unter besonderer Berücksichtigung der Interventionen von Jacques Derrida“
Tagesseminar
Seit der Antike gibt das Verhältnis zwischen Recht und Gerechtigkeit vielfach Anlass zur Reflexion. Die Veranstaltung konzentriert sich auf ein besonderes Stück, den ersten Teil von Jacques Derridas Schrift Gesetzeskraft. Der ‚mystische Grund der Autorität‘ und unternimmt aber auch Ausflüge in die Antike und Aristoteles‘ Reflexion zur Billigkeit als temperierendem Moment innerhalb des Rechts oder auch zu Gustav Radbruchs Überlegungen zu den Grenzen des geltenden Rechts oder wiederum Derridas grundlegende Gedanken anlässlich der Lektüre von Franz Kafkas Vor dem Gesetz. All dieses Nachdenken bewegt sich nicht nur im Rechtsphilosophischen, sondern versucht auch, nach den Gründen für die Geltung von Maßnahmen und Urteilen überhaupt zu forschen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, mitzudenken und zu diskutieren! Literatur: Jacques Derrida: Gesetzeskraft. Der ‚mystische Grund der Autorität‘. 8. Aufl. Frankfurt a.M. 2017, S. 7-59, davon bes. der Anfang u. S. 37-59. Der Band kostet 10 Euro, die Anschaffung wird empfohlen, ansonsten werden aber auch Kopiervorlagen bzw. Scans bereitgestellt.
Termin: Fr, 16.02.2024, 10.00-16.00 Uhr
Ort: Bispinghof 2, BB2
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)Kunst und Kunstgeschichte
Angela Borgmann, Dipl. Päd. Rupert König
Last Exit Kunst III. Künstler reden über ihre Kunst
Vorträge18.10.2023
Kann die Kunst anders sein? Die Sammlung im Kunsthaus Kannen, Münster
Lisa Inckmann, Leiterin Kunsthaus Kannen
25.10.2023
Filmmusik und Stummfilme
Benjamin Pfordt, Kirchenmusiker, Lehrbeauftragter für Religionspädagogik
08.11.2023
´Skulpturale Interventionen´ Maik und Dirk Löbbert stellen ihre Arbeit vor
Prof. Maik Löbbert und Prof Dirk Löbbert, Professuren für Skulptur und bildende Kunst im öffentlichen Raum
15.11.2023
Aurora – Himmelskunst zwischen Sonne, Erde und Betrachter
Prof. Dr. Max Kobbert, Wahrnehmungspsychologe
22.11.2023
Der Kunstverein: Zwischen Anachronismus und Avantgarde
Kristina Scepanski, Direktorin des Kunstvereins Münster
29.11.2023
Kunst - Immersion
Prof. Dr. Erwin-Josef Speckmann, Künstler, Neurophysiologe
06.12.2023
Begegnungen mit Tiepolo zwischen Madrid und Cloppenburg
Prof. Dr. Alexander Linke, Dozent für bildende Kunst
13.12.2023
Exkursion zum Cityadvent, Überwasser- Liebfrauenkirche Münster
Rupert König, Konzeptkünstler, Pastoralreferent
10.01.2024
Kontaktzonen. Tier- Mensch- Begegnungen in der Gegenwartskunst
Prof. Dr. Jessica Ullrich, Kunstwissenschaftlerin
17.01.2024
Wie sehen die Aufgaben eines Historischen Museums aus? Das Beispiel Stadtmuseum: Vortrag und Führung durch das Stadtmuseum Münster
Dr. Barbara Rommé, Direktorin des Stadtmuseums Münster
24.01.2024
Gibt es ein richtiges Leben im falschen? – Andreas Köpnick stellt sein aktuelles Filmprojekt vor
Prof. Andreas Köpnick, Professur Kunstakademie Münster
31.01.2024
Kunst - Muster als Ordnungsgefüge
Prof. Dr. Erwin-Josef Speckmann, Künstler, Neurophysiologe
Zeit: Mi 14-16 Uhr
Ort: Domplatz 20, F 5
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrProf. Dr. Erich Franz
Von Caspar David Friedrich bis Barnett Newman. Ausgewählte Werke aus dem Museum Folkwang in Essen
Vorlesung mit Livestream aus dem Hörsaal
Die Qualität der Sammlung im Essener Museum Folkwang beruht zu einem großen Teil darauf, dass sie bereits zwischen 1902 und 1918 von dem engagierten Kunstförderer Karl-Ernst Osthaus für das von ihm gegründete "Folkwang-Museum" in Hagen erworben wurde. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Gemälde des Expressionismus. Wir nähern uns sorgfältig und eingehend einigen herausragenden Werken aus dem Museum Folkwang – vom 19. Jahrhundert bis etwa 1970, darunter von C. D. Friedrich, Corot, Courbet, Manet, Renoir, Pissarro, Monet, Van Gogh, Cézanne, Gauguin, Signac, Derain, Modersohn-Becker, Gerhardi, Matisse, Delaunay, Marc, Kirchner, Beckmann, Moholy-Nagy, Wols, Dubuffet, Hoehme, Rothko, Reinhardt, Louis, Stella, Newman. Wir ziehen Selbstaussagen der Künstler*innen und verschiedene Interpretationsansätze heran und analysieren die formale Gestaltung. Besonders achten wir auf die jeweilige Malweise, auf ihre materiellen und dynamischen Spuren, die sich eigentlich nur am Original erkennen lassen. Doch bietet die Vorlesung Hinweise auf diese Wirkungen, die Sie bei Ihren Museumsbesuchen persönlich erfahren und nachvollziehen können.
Zeit: Do 16-18 Uhr
Ort: Domplatz 20, F 2
Beginn: 12.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Dr. Annette Georgi
Bilder vom Atelier: Werkstatt – Labor - Gegenwelt
Seminar
Das Atelier ist nicht nur der Ort, an dem Kunstwerke entstehen, sondern auch ein Raum für Experimente, Dialoge, Feste und Reflexionen. Es kann die künstlerische Persönlichkeit spiegeln, als Schaufenster für die Öffentlichkeit dienen oder ein Labor für neue Ideen sein. Daher ist das Bild vom Atelier ein faszinierendes Thema in der Kunstgeschichte. Die Darstellung des Ateliers hat eine lange Tradition. Viele berühmte Künstler haben ihr eigenes oder fremde Ateliers in ihren Werken verewigt, wie zum Beispiel Jan Vermeer, Gustave Courbet, Hans Makart, Carl Spitzweg, Erich Heckel oder Georges Braque. Dabei zeigen sich unterschiedliche Aspekte des Atelierlebens, wie z. B. die kreative Atmosphäre, die sozialen Beziehungen, die materiellen Bedingungen oder die ästhetischen Präferenzen. Das Bild des Ateliers als physischer und symboli-scher Raum ist somit eine spannende Quelle für die Erforschung der Kunstgeschichte. An einem der Seminartermine werden wir voraussichtlich ein Atelier in Münster besuchen.
Zeit: Di 12-14 Uhr
Ort: Domplatz 20, F 4
Beginn: 10.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Dr. Annette Georgi
Das Kind als Motiv in der Kunstgeschichte
Tagesseminar
Das Kind in der Kunst ist ein Thema, das im Laufe der Jahrhunderte einem großen Wandel unterworfen war. Je nach Epoche, Kultur und Gesellschaft wurde das Kind aus verschiedenen Blickwinkeln und in verschiedenen Rollen betrachtet. Im Mittelalter finden wir Kinder vorwiegend in Form von Putten oder Engeln, auch der Jesusknabe ist natürlich ein beliebtes Motiv. Erst mit dem Barock werden Kinder langsam wie Persönlichkeiten behandelt und mit ihren individuellen Zügen und Eigenheiten porträtiert. Die niederländische Malerei zeigt uns die Kinder in Alltagsszenen oder beim Spielen, für die Romantiker sind sie dann häufig Sinnbild für Fantasie und Kreativität. Für viele Künstler verkörpern Kinder das beneidenswerte intuitive und naive Erleben von Welt, ganz unabhängig von Ratio und Vernunft. Häufig sind die eigenen Kinder oder Enkel Inspirationsquelle. Daher ist der künstlerische Blick auf das Kind seit dem 19. Jahrhundert besonders geprägt vom jeweiligen persönlichen, gesellschaftlichen und sozialen Kontext. Das Kind kann sowohl Ausdruck von Glück und familiärer Harmonie sein, es wird jedoch auch als Opfer von Armut, Krieg und Gewalt dargestellt. Quer durch die Jahrhunderte werden wir die Darstellung des Kindes als Spiegel der gesellschaftlichen und kulturellen Verände-rungen untersuchen.
Termin: Sa, 10.02.2024, 10-13 Uhr und 14-17 Uhr
Ort: Krummer Timpen 5, ULB 1
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Dr. Annette Georgi
Melancholie und Lebensfreude – Emotionen in der bildenden Kunst
Tagesseminar
Eine der großen Besonderheiten von Kunst ist ihr Vermögen Emotionen aus-zudrücken. Jede Gattung, egal ob Musik, Poesie, Malerei etc., kann Gefühle in einer Art und Weise transportieren, die über die sachliche verbale Beschreibung weit hinausgeht. Melancholie und Lebensfreude sind hierbei zwei extreme Zustände, die die Spannbreite der unterschiedlichsten Empfindungen und Verfassungen umschreiben. Viele Künstler haben sich mit den Ausdrucksmöglichkeiten von Gefühlen auseinandergesetzt. Oftmals angeregt durch eine ganz private und situative emotionale Regung entwickelten sie eine ästhetische Umsetzung, die den Betrachter die Stimmung unmittelbar nachvollziehen lässt. Wie mitreißend, überwältigend, schockierend, traurig oder fröhlich der Betrachter ein Werk empfindet, hängt einerseits von den handwerklichen Techniken und gestalterischen Methoden des Künstlers ab, andererseits ist aber auch die Verfasstheit des Betrachters verantwortlich für den Grad der Resonanz, den das Kunstwerk in ihm auslöst. Anhand verschie-dener Beispiele wird deutlich werden, wie der Künstler technisch vorgeht, um Gefühle darzustellen und im Betrachter hervorzurufen.
Termin: Sa, 09.03.2024, 10-13 Uhr und 14-17 Uhr
Ort: Krummer Timpen 5, ULB 1
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)
Dr. Barbara Hofmann
Wie malt man eigentlich Luft? Transparenz als künstlerische Herausforderung
Online-Vortrag
Etwas bildlich festzuhalten, das wie die Luft oder der Blick durch Glas, visuell gar nicht fassbar ist, scheint auf den ersten Blick unmöglich. Und dennoch haben Künstlerinnen und Künstler seit dem frühen 15. Jahrhundert genau das zu realisieren gesucht, indem sie durch zart schimmernde Farbschichten und subtil gesetzte Pinselstriche den Glanz von Licht auf reflektierenden Objekten wie Glas oder Seifenblasen erzeugten oder die Durchsichtigkeit von transparenten Stoffen wie feinster Spitze und Tüll illusionierten. Doch nicht nur in maltechnischer Hinsicht führte die Beschäftigung mit dem Nichtsichtbaren zu beeindruckenden künstlerischen Resultaten. Auch in thematischer Hinsicht regte Transparenz Kunstschaffende aus ganz Europa zu interessanten Bildentwürfen an, wie der Blick auf das Motiv des Enthüllens und Verbergens oder die bildliche Erfassung von Ein- und Ausblicken lehrt. Im Rahmen der Vorlesung soll so der Begriff der Transparenz in seiner Vieldeutigkeit umkreist und an ausgewählten Beispielen der Kunst des 15. bis 20. Jahrhunderts aufgezeigt werden, wie inspirierend das Spiel mit dem Nichtsichtbaren auch für die Bil-dende Kunst sein konnte.
Termin: Di, 28.11.2023, 15.00-17.15 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Dr. Barbara Hofmann
Kunstmäzenatentum im frühen 19. Jahrhundert.
Heinrich Wagener und die Gründung der Nationalgalerie Berlin
Online-Vortrag
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts war die Idee der Gründung einer national ausgerichteten Galerie für zeitgenössische Kunst Gegenstand vielfältiger Diskussionen und Bemühungen. Dennoch dauerte es bis zum Jahr 1861 bis eine solche eröffnet werden konnte. Den entscheidenden Anstoß dazu gab die 262 Bilder umfassende Schenkung des Berliner Bankiers Joachim Heinrich Wagener, der seine eigens für diesen Zweck über vierzig Jahre zusammengetragene Privatsammlung dem preußischen König stiftete unter der Auflage, sie zum Grundstock einer künftigen Nationalgalerie zu machen. Welche Motive Wagener zu dieser generösen Tat bewegten und welche Künstler und Bildthemen er als Sammler goutierte, das gilt es im Rahmen der Vorlesung aufzuzeigen. Sichtbar wird so auch die Sammlungsgeschichte der Berliner Nationalgalerie, die nicht wenige ihrer heute so populären Werke von Karl Friedrich Schinkel, Caspar David Friedrich oder der Düsseldorfer Malerschule dem Sammeleifer eines engagierten Privatmannes verdankt.
Termin: Do, 29.02.2024, 15.00-17.15 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Dr. Barbara Hofmann
Künstlerinnen: Eine andere Sicht auf die Geschichte der Kunst
Online-Vortrag
Obwohl Frauen immer eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielten, hatten sie als Künstlerinnen nicht die gleichen Chancen wie ihre männlichen Kollegen. Geschlechterdiskriminierung und unzureichende Ausbildungsmöglichkeiten erlaubten es ihnen zumeist nicht, ihr Talent auf hohem Niveau zu entwickeln und anzuwenden. Nichts desto trotz haben sie einen wichtigen Beitrag zur Kunstgeschichte geleistet, und einigen unter ihnen war es sogar vergönnt, schon zu Lebzeiten anerkannt und gefeiert zu werden. Beredte Beispiele dafür sind Sofonisba Anguissola und Artemisia Gentileschi ebenso wie Elisabeth Vigée-Lebrun oder Angelika Kaufmann. Doch erst gegen Ende des 19. Jahrhundert sollte ein neues Zeitalter der Frauen in der Kunst anbrechen. Begünstigt durch die Aufhebung der gesellschaftlichen und politischen Barrieren war es nun auch Malerinnen möglich, zu experimentieren und sich jenseits der Sujets des Interieurs und Porträts zu behaupten. Sie machten so den Weg frei für zukünftige Generationen von Künstlerinnen, deren Schaffen jedoch auch heute noch oft nicht die gleiche Beachtung geschenkt wird, wie demjenigen ihrer männlichen Kollegen. Im Rahmen der Vorlesung soll eine erste Vorstellung davon vermittelt werden, welchen spezifischen Rahmenbedingungen weibliches Kunstschaffen vom Mittelalter bis heute unterworfen war und bisweilen immer noch ist.
Termin: Mo, 16.10.2023, 15.00-17.15 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Dr. Barbara Hofmann
Jeder Mensch ein Künstler!? Joseph Beuys und der erweiterte Kunstbegriff
Online-Seminar
„Jeder Mensch ist ein Künstler!“ Wohl kaum eine Verlautbarung eines modernen Künstlers ist so viel zitiert worden, wie dieser Satz von Joseph Beuys. Zu einem besseren Verständnis seiner Kunst hat dies jedoch nicht beigetragen. Im Gegenteil. Auch heute noch stellt sein Schaffen für Viele ein großes Fragezeichen dar, und manch einer schreckt auch nicht davor zurück, seinen Arbeiten jede Form der Kunstfertigkeit abzusprechen. Tatsächlich ist der künstlerische Wert von Beuys Arbeiten nicht immer einfach zu verstehen. Mit seinen bewusst ausgewählten und mithin geschickt inszenierten Materialien suchte Beuys nach einer spirituell - konkreten Ausdrucksform, die dem „Verkümmern der Sinne“ ebenso entgegenwirken sollte, wie und dem „Verlust von Sinn“ in der deutschen Nachkriegskunst. Durch die „soziale Plastik“ sollte die Sensibilität und das Bewusstsein der Menschen geweckt und damit letztlich ein erweiterter Kunstbegriff definiert werden, der bis ins praktische Leben hineinreicht.
Termin: Do 08.02.2024, 10.00-13.00 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Dr. Barbara Hofmann
Einführung in die großen Themen der Malerei
Online-Seminar
Der Kurs führt in die Hauptthemen der europäischen Malerei ein und macht an ausgewählten Werken mit dem großen Motivschatz von Historie, Akt, Porträt, Genre, Stillleben und Landschaft bekannt. Im gemeinsamen Diskurs wird der Frage nachgegangen, welche spezifischen Anforderungen die künstlerische Bewältigung dieser Themen an die Maler stellten und welche Lösungen hierfür in der europäischen Kunst des 14. bis 20. Jahrhunderts gefunden wurden. Auch gilt es der Entwicklungsgeschichte der einzelnen Themen nachzuspüren, die, sich erst allmählich aus größeren Zusammenhängen emanzipiert haben.
Zeit: Fr 10.00-13.00 Uhr
Termine: 13.10.; 20.10.;27.10.; 03.11.; 10.11.;24.11.; 01.12.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)
Dr. Barbara Hofmann
Die Kunst der deutschen Romantik
Online-Seminar
Die Kunst der deutschen Romantik ist neben dem Kunstschaffen der Renaissance und des Expressionismus Deutschlands wichtigster Beitrag zur internationalen Kunstgeschichte. Künstler wie Caspar David Friedrich oder Joseph Anton Koch haben nicht nur bis dahin kaum beachtete Naturszenen zum Gegenstand ihrer Bilder gemacht, sondern darin auch dem Denken und Fühlen ihrer Zeit bildlich Ausdruck verliehen. Doch auch die Kunst der Nazarener, die von uns heute meist schnell als Kitsch abgetan wird, die zu ihrer Zeit aber junge Maler aus ganz Europa in ihren Bann zu ziehen vermochte, beabsichtigte weit mehr als eine vordergründige und gefühlsbetonte Frömmigkeit. Vielmehr offenbart sich auch darin ein neuer, weil subjektiver Zugang zur Kunst, der nicht nur Eigenheit der deutschen Romantik ist, sondern auch Ausdruck der Moderne an sich. Das Seminar lädt dazu ein, die künstlerischen Positionen des frühen 19. Jahrhunderts in ihrer Heterogenität und Komplexität genauer zu ergründen, um so zu einem tieferen Verständnis der deutschen Romantik zu gelangen.
Zeit: Fr 10.00-13.00 Uhr
Termine: 19.01.; 26.01.;02.02.; 09.02.; 16.02.;23.02.; 01.03.2024
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)
Dr. Barbara Hofmann
Einführung in die Welt der Symbole. Sinn und Zeichen in der Bildenden Kunst
Online-Seminar
Wie so manch andere Disziplin hat die europäische Malerei im Verlaufe der Jahrhunderte eine ihr eigene Zeichensprache ausgebildet. Sie dient dazu, komplexe und nicht selten auch abstrakte Sachverhalte anschaulich darzustellen und offenbart sich nur demjenigen, der ihren Sinngehalt kennt. Doch selbst dann, wenn wir um die Bedeutung des einzelnen Sym-bols wissen, läßt sich das nicht immer eins zu eins auf die im Bild wiedergegebenen Dinge übertragen: Warum weist der Apfel im einen Fall auf den Sündenfall hin, und ist im anderen doch nur ganz simpel als ein Stück Obst zu lesen? Wann überhaupt sind die im Bild erfassten Dinge als Symbol zu deuten? Auf diese und andere Fragen gilt es gemeinsam eine Antwort zu finden. Ziel soll es dabei sein, ein Basiswissen zu erarbeiten, anhand dessen sich die Bildaussagen der europäischen Malerei besser verstehen lassen.
(Wiederholung der Veranstaltung aus den vergangenen beiden Semestern.)
Zeit: Mi, Fr 10.00-13.00 Uhr
Termine: 06.03.; 08.03.; 13.03.; 15.03.,20.03.; 22.03.; 27.03.2024
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)
Dr. Ira Oppermann
Picassos künstlerischer Umgang mit persönlichen und weltpolitischen Krisen in den 1930er und 40er Jahren
Online-Vorlesung
Termin: 19.12.2023
Zeit: 17.00-18.30 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Dr. Ira Oppermann
Camille Pissaro
Online-Seminar
Wie kein zweiter der Impressionisten tauschte sich Camille Pissarro (1830-1903) mit seinen Kollegen (Monet, Renoir, Cézanne u.a.) beim Malen und Theoretisieren aus. Der Anarchist vertrat eine klare, auf eine bessere Zukunft gerichtete Position, die für ihn auch der Impressionismus verkörperte. Dementsprechend lag Pissarro die Darstellung der ländlichen Bevölkerung in einer Landschaft besonders am Herzen, der er sich in zahllosen Werken widmete. Der experimentierfreudige Pissarro öffnet sich als einziger der Gruppe der neuen Methode des Divisionismus (Seurat, Signac u.a.), mit der er monumen-tale Figuren realisieren konnte. Exemplarisch sollen alle Schaffensphasen seines umfangreichen Œuvres besprochen werden. Wir beginnen in Venezuela, wo Pissarro einen ersten Dialog mit dem dänischen Maler Fritz Melbye begann…
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr. Bitte wählen Sie bei der Anmeldung die Gruppe, die Sie besuchen möchten. (Teilnahmebegrenzung!)
Termine: Gruppe 1: 01.02.; 06.02. und 08.02.2024, jeweils 17.00 - 18.30 Uhr
Termine: Gruppe 2: 13.02.; 15.02. und 20.02.2024, jeweils 17.00 - 18.30 Uhr
Dr. Ira Oppermann
Edvard Munch
Exkursion mit Online-Einführung
In nächster Zeit wird es in Berlin und Potsdam die einzigartige Chance geben, dem Maler und Grafiker Edvard Munch in zwei Ausstellungen nahezukommen. Die Berlinische Galerie fokussiert sich auf die Berliner Zeit (1892-1908) des Avantgardisten. Was bedeutete Berlin für Munch und Munch für Berlin? Seine farbintensiven, skizzenhaften Werke, die ab 1892 häufig in Berlin zu sehen waren, führten nicht nur zu Kontroversen, sondern wirkten auch inspirierend auf die Kunstszene. Munchs Werke veränderten die Vorstellung vom „Zauber des Nordens“ von naturalistischen Fjordlandschaften hin zu psychisch verdichteten Bildwelten. Im Potsdamer Museum Barberini wird Munchs Naturverständnis eingehend beleuchtet. Natur ist für ihn sowohl die sich zyklisch erneuernde Kraft als auch die Reflektion seiner Seelennot, die er auf die norwegische Landschaft projiziert.
Für die Exkursion fallen Eintrittsgelder und Führungsgebühren an. Bitte buchen Sie eine Unterkunft mit guten Stornierungsmöglichkeiten.
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)
Gruppe 1:
28.11.2023 Online-Vorbesprechung, 10 – 11.30 Uhr;
30.11.2023 Museum Barberini Potsdam, 14 – 18 Uhr;
01.12.2023 Berlinische Galerie, 14.15 -17.45 Uhr
Gruppe 2:
28.11.2023 Online-Vorbesprechung, 14 – 15.30 Uhr;
07.12.2023 Museum Barberini Potsdam, 14 – 18 Uhr;
08.12.2023 Berlinische Galerie, 14.15 -17.45 Uhr
Gruppe 3:
28.11.2023 Online-Vorbesprechung, 16.30 – 18 Uhr;
11.01.2023 Museum Barberini Potsdam, 14 – 18 Uhr;
12.01.2023 Berlinische Galerie, 14.15 -17.45 Uhr
Dr. Rolf Quednau
Herausragende Kunstwerke von Weltrang (mit Einblicken in aktuelle Forschungsprojekte)
Vorträge
Geplant ist – mit gelegentlichen Blind Date-Einschüben über Aktuelles – ein großer, weiter Bogen, der von der Antike bis in unsere Gegenwart reicht: Liebeslust und Liebesleid an der Kathedrale von Auxerre sowie bei Goltzius und Rubens, Rembrandt, Bernini und in den Gärten von Versailles; Aktstudium bei Michelangelo, Raphael und später; Wege der Naturwahrnehmung und –deutung von klösterlichen Handschriften über Gärten aus Renaissance und Barock bis zu Claude Monet; das Bildnis des Individuums in Zeichnung, Malerei und Skulptur von Jan van Eyck, Dürer und Holbein bis Édouard Manet; und zur Gattung der Stilllebenmalerei (das Lebendige und die "nature morte"). Für die Veranstaltung werden zugesagt: Betrachten - Nachdenken - Einordnen - Verstehen ... und Augenfreude an hervorragenden Fotos aus der jüngsten Vergangenheit (Privatarchiv seit 2009 mit vielen Hunderttausenden Digitalaufnahmen) und viele neue Forschungsergebnisse sowie oft noch unpublizierte Einsichten und Erkenntnisse, für die diese Veranstaltung gewissermaßen ein "Probelauf" wird vor bevorstehenden Veröffentlichungen. Das didaktische Ziel lautet: "ein Fest für die Augen" (frei nach Eugène Delacroix [Charenton-Saint-Maurice, Paris 1798-1863 Paris]: Journal d'Eugène Delacroix, 3 vols., 1823-1863: « Le pre-mier mérite d'un tableau est d'être une fête pour l'oeil » / "Die erste Tugend eines Bildes ist es, ein Fest für das Auge zu sein.") sowie Freude an neuen In-formationen und neu gewonnenen Erlebnissen, die sich auf der Höhe interna-tionaler Forschung bewegen. Dabei spielt leichte Allgemeinverständlichkeit eine wesentliche Rolle, da dieser Leitfaden jeder guten Wissenschaft ist bzw. sein sollte. Was das Auditorium mitbringen sollte? Offenheit gegenüber Fremdem, Unvertrautem und grenzenlose Neugier!
Zeit: Mi 16.00-18.00 Uhr (s.t.)
Ort: Domplatz 20, F 5
Beginn: 29.11.2023
Ende: 14.02.2024
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Szameitat, Beatrice
Spiegel in der Kunst
Vorträge mit Livestream aus dem Hörsaal
Was erzählt uns der Blick in den Spiegel? Ist es die Wahrheit, die wir sehen, wenn wir „jemanden dem Spiegel vorhalten“? Oder ist es die Eitelkeit, die Liebe zu uns selbst, begründet auf dem Narziss-Mythos, die uns in den Spiegel blicken lässt? Was passiert, wenn man Spiegel und Spiegelung malt? Spiegelungen haben viele Bedeutungen. In der Kunst sind Spiegel seit Jahrhunderten ein Thema, dem dieses Seminar nachgehen möchte. Zunächst ist die Technik von Spiegeln zu erklären: wie stellte man sie früher her? In der altniederländischen Malerei des 15. Jh. finden sich die gewölbten Konvexspiegel im Interieur. Mit der Erfindung des planen Spiegels in Venedig wird die Mode der Spiegelgalerien ausgelöst, die an den Höfen ganz Europas Mode wurden. Im Zeitalter des Barock ist der Blick in den Spiegel oftmals gleichbedeutend mit Eitelkeit und Tod. Auch in der Kunst des 19. und 20. Jh. fehlt der Spiegel nicht, hier entwickelt sich ein Spiel mit verwirrenden Einblicken, zum Beispiel bei Édouard Manet. Heutige Künstler wie Anish Kapoor oder Olafur Eliasson öffnen mit ihren Werken die Sinneswahrnehmung und konfrontieren die Betrachter:innen mit sich selbst.
Termine: 11.-12.03.2024, jeweils 9.30-13.00 und 15.00-18.30 Uhr (mit Pausen)
Ort: Domplatz 20, F 5
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Szameitat, Beatrice
Die Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Vorträge mit Livestream aus dem Hörsaal
Ein Wendepunkt, ein Schock am Beginn des Jahrhunderts: Picasso malt 1907 die „Demoiselles d’Avignon“ – wie sollte man dieses Bild verstehen? Heute sehen wir es als Auftakt zum Kubismus, der das Sehen verändern sollte wie kaum eine künstlerische Idee zuvor. Doch es ist erst der Auftakt zu einer Reihe von „Ismen“, die noch folgen sollten: Expressionismus, Suprematismus, Futurismus – nur Dada ist gegen und für alles! Viele Wege führen in die Abstraktion: Kandinsky, Malewitsch, Brancusi. Die Neue Sachlichkeit bringt das Gegenständliche zurück und reflektiert das Großstadtleben der 1920. Der Surrealismus schließlich entdeckt als Thema die Psyche und das Unbewusste und findet neue Bildmethoden, um das Abgründige zu visualisieren. 1937 formuliert erneut Picasso mit dem monumentalen Antikriegsbild „Guernica“ den Geist der Epoche und nimmt den Schrecken des Krieges vorweg.
Termine: 13.-15.03.2024, jeweils 9.30-14 Uhr (mit Pausen)
Ort: Domplatz 20, F 5
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Dr. Matthias Vollmer
Max Beckmann
Online-Seminar über „Zoom“
„Groteske Fleischwühlerei“ nannte die Kritik die Malerei Max Beckmanns, oder auch eine „blutrünstige Phantasie“. Beckmanns Stil ließ sich bei aller Ausdrucksstärke so gar nicht mit der gemalten Erlebnissphäre der Expressionisten vergleichen. Beckmann suchte die „Idealität, die sich hinter der scheinbaren Realität befindet“ und nannte seinen Stil selbst „transzendentale Objektivität“. Es ging ihm um eine besondere, ideale Magie des Realen. Der Kurs möchte das Werk Beckmann in der Auseinandersetzung mit den gleichzeitigen anderen Kunststilen vorstellen und analysieren.
Termine: Di, 07.11.2023. und 14.11.2023, jeweils 10-13 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)
Dr. Matthias Vollmer
Die Kathedrale von Bourges: Große Ambitionen abseits der Ile-de-France
Online-Seminar über „Zoom“
An der Schwelle zur Hochgotik entstanden (ab 1195), gilt Saint Etienne als ei-nes der bedeutendsten Sakralbauwerke seiner Zeit. Und als eines mit außergewöhnlichen Besonderheiten. Denn anders als damals üblich wurde hier kein Querschiff gebaut. Die Architektur konzentriert sich voll und ganz auf die einheitliche Raumwirkung des fünfschiffigen Langhauses. Die gestaffelten Höhen der Seitenschiffe steigen auf zu der lichten Höhe des Hauptschiff mit einer Scheitelhöhe von 38 Metern ihren. Dieser pyramidale Aufbau und die feingliedrige Gestaltung der Wandstrukturen bewirken eine besondere Hellig-keit. Der Kirchenraum wirkt weit, luftig, klar und dennoch voluminös. Vom ers-ten Moment des Eintretens an wird der Blick auf den schlank aufsteigenden Chor gelenkt. Dort bricht sich das Licht in den intensiv-farbigen Fensterbildern, die eine Reihe biblischer Geschichten lebendig werden lassen und zu den schönsten Kirchenfenstern des 13. Jahrhunderts gehören. Die Vorlesung will dieses Kleinod der französischen Gotik vorstellen.
Termin: Do 16.11.2023, 10-13 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)Dr. Matthias Vollmer
Kirchen und ihre Geschichte: Hildesheim - der Mariendom und St Michael
Online-Seminar über „Zoom“
St. Michael in Hildesheim mit der prachtvoll restaurierten Decke ist eine Grün-dung Bischof Bernwards († 1022), Erzieher und Berater Ottos III.; Bernward weihte die Kirche, trat an seinem Lebensende dem Konvent bei, und in der Krypta befindet sich bis heute sein Grab. Der Dom bestand in Hildesheim schon vor Bernwards Amtsantritt, allerdings geht das heutige Kirchengebäude auf einen Neubau durch Bischof Hezilo zurück, existierte also zu Bernwards Lebzeiten noch nicht. Hier befinden sich heute mit Bernwardstür und Chris-tussäule zwei Meisterwerke des Bronzegusses, die Bernward in Auftrag gege-ben hatte. Die Vorlesung will die baugeschichtlichen Zusammenhänge - einschließlich des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg - der beiden ottonischen Kirchen darlegen und die Kunstwerke genauer betrachten.
Termin: Do 07.12.2023, 10-13 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahembegrenzung!)
Dr. Matthias Vollmer
William Hogarth
Online-Seminar über „Zoom“
Geistreich, satirisch, subversiv und unglaublich talentiert – der englische Maler und Kupferstecher William Hogarth (1697-1764), ist ein hochinteressanter Künstler des 18. Jahrhunderts. Ausgehend von der Beobachtung der menschlichen Natur im Allgemeinen und im Besonderen, präsentiert er vor allem in seiner Druckgraphik ausgesprochen moderne Themen, wie das Stadtleben, Sexualität, Verbrechen, Korruption, Patriotismus, Wohltätigkeit und allgemeine Verhaltensweisen. Seine Bilder und Bildzyklen, die sogenannten „modern moral subjects“, sollten der moralischen Unterweisung dienen und oszillieren auf einzigartige Weise zwischen Idealismus und Realismus. Der Kurs möchte eine Einführung in das komplexe Werk dieses Künstlers geben und seinen Einfluss auf Maler des 19. Jahrhunderts wie etwa Adolf Menzel oder Max Klinger zeigen.
Termin: Mo 11.12. und 18.12.2023, 10-13 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)
Dr. Matthias Vollmer
Anselm Kiefer: „Ich bin keine Marke “
Online-Seminar über „Zoom“
Anselm Kiefer hat sich intensiv mit Geschichte und Mythologie sowie der Identität Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg auseinandergesetzt. Seine Arbeit als Maler, Bildhauer, und Installationskünstler ist stark von unkonventionellen Materialien geprägt. Seine monumentalen Gemälde erhalten ihre charakteristische, stark strukturierte Beschaffenheit durch eine großzügige Verwendung von Farbe, Metallen wie Blei sowie organischen Materialien wie Stroh, Asche oder Haarsträhnen. Das resultiert in schroffen, gespenstischen Bildern mit eindrucksvoller Körperlichkeit. Obwohl die Kunst Kiefers einen hohen Wiedererkennungsaspekt hat, wehrt er sich gegen die Vorstellung, er ha-be einen unverkennbaren Stil. Er will eben keine „Marke“ verkörpern. Der Kurs will einen Überblick über das komplexe Werk des Künstlers geben.
Termine: Mo 29.01.2024 und Mi 31.01.2024, jeweils 10-13 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)
Dr. Matthias Vollmer
Auguste Renoir und das Spiel von Farbe und Form
Online-Seminar über „Zoom“
Während in den Frühwerken noch die Wirkung der Malerei Gustave Courbets erkennbar ist, wandte sich Renoir um 1867 unter dem Einfluss der Maler von Barbizon der Freilichtmalerei zu; flirrendes Licht und heitere Farbigkeit kennzeichnen seine Gemälde. Reisen nach Algier, Italien und Südfrankreich beein-flussten sein künstlerisches Schaffen nachhaltig. Da Renoir zunehmend im Impressionismus die Gefahr der Formenauflösung zu sehen begann, wandte er sich zwischenzeitlich einem strengeren, zeichnerisch geprägten Stil zu, bevor er in späteren Jahren zurückfand zu der für ihn charakteristischen malerischen Gelöstheit, die sich auch wieder in einer kräftigen Farbigkeit ausdrückt. Im Zentrum des Kurses steht Renoirs Auseinandersetzung mit Licht und Farbe.
Termine: Mo 25.03.2024 und Mi 27.03.2024, jeweils 10-13 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Dr. Matthias Vollmer
Einführung in die Gotik oder Von nicht so deutscher Baukunst
Blockseminar
Auch für den dreiundzwanzigjährigen Goethe hatte „gotisch“ zunächst noch synonym für alles „Unbestimmte, Ungeordnete, Unnatürliche, Zusammengestoppelte, Aufgeflickte, Überladene“ gestanden. So hatte er in den „allgemeinen Gesang“ eingestimmt, der diese Kunst als „ganz von Zierat erdrückt“ verschmähte. Dann aber stand er vor dem Straßburger Münster und war plötzlich erfüllt von dem „Riesengeist unsrer älteren Brüder“ und von der „Würde und Herrlichkeit“ des Bauwerks. In den „harmonischen Massen, zu unzählig kleinen Teilen belebt“, sah er jetzt „bis aufs geringste Zäserchen, alles Gestalt, und alles zweckend zum Ganzen“. Goethes folgenreiches, wenngleich irriges Urteil damals: „Das ist deutsche Baukunst, unsre Baukunst, da der Italiener sich keiner eignen rühmen darf, viel weniger der Franzos“ („Von deutscher Baukunst“, 1772). Damit geriet die Gotik, wenn auch unter falschen Prämis-sen, in das weitere Blickfeld. Der Kurs möchte die Bedingung der Entstehung und den Verlauf der Gotik im Überblick nachzeichnen.
Termine: Mo 26.02.2024, 14.00-17.00 Uhr und Di 27.02.2024, 10.00-13.00 Uhr und 14.15-17.15 Uhr
Ort: Schlossplatz 46, H3
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrDr. Matthias Vollmer
Historienmalerei
Tageseminar
Als Bildgattung gibt es die Historienmalerei erst seit dem 16./17. Jahrhundert, doch ihre Vorgeschichte reicht sehr viel weiter zurück. Später war die etablierte Historienmalerei die Gattung, die als die wichtigste im öffentlichen Bewusstsein und im Lehrplan der Kunstakademien an oberster Stelle stand. Ihre Themen sind bedeutende historische Ereignisse, Motive aus der antiken Mythologie, der Bibel und der christlichen Überlieferung. Meist ging es um Handlungen von Göttern, Herrschern und Helden - kurzum von als vorbildlich geltenden Gestalten. Seit dem 17. Jahrhundert musste die Historienmalerei gegen die stetig steigende Bildproduktion der Landschafts- und Genremalerei in den bürgerlichen Heimen, Ausstellungsorten und Kunstmärkten ihren Rang wahren; besonders im 19. Jahrhundert kam ihr die offizielle und öffentliche Vermächtnissicherung der Werte von Volk, Staat, Nation und Religion zu; in der Moderne spielt sie keine nennenswerte Rolle mehr. Im Kurs soll die Entwicklung dieser Bildgattung nachgezeichnet und der Begriff genauer gefasst werden.
Termin: Mi 28.02.2024, 10-13 Uhr und 14.15-17.15 Uhr
Ort: Schlossplatz 46, H3
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrDr. Matthias Vollmer
Einführung in die Kunst der Renaissance
Blockseminar
Die Epoche der Renaissance, der »Wiedergeburt«, eingeführt von der französische Kunstliteratur des 19. Jahrhunderts, bildet einen Höhe- und zugleich Wendepunkt in der Geschichte der abendländischen Kunst. In der Frührenaissance, das heißt im 15. Jahrhundert, werden in allen Kunst-Gattungen die Grundlagen für die folgenden Jahrhunderte bis hin zur Abstraktion im frühen 20. Jahrhundert geschaffen. Der Begriff hat weit zurückreichende Wurzeln. Bereits Giorgio Vasari, der Kunstschriftsteller und Maler, sprach in seinen 1558 erstmals und 1566 bereits in erweiterter Fassung veröffentlichten Lebensbeschreibungen der italienischen Künstler von Cimabue und Giotto bis in seine eigene Gegenwart von der »Rinascità« der »guten Kunst«, die er scharf gegen das Mittelalter abgrenzte. Was aber wurde wiedergeboren? Was wurde unter guter Kunst verstanden? Wie wurde diese Kunst rezipiert? Was sind die gesell-schaftlichen und allgemein intellektuellen Grundlagen ihrer Entstehung und Entwicklung? All diese Fragen sollen in der Einführung zumindest angeschnitten werden.
Termine: Mo 18.03.2024, 14.00-17.00 Uhr und Di 19.03.2024, 10.00-13.00 Uhr und 14.15-17.15 Uhr
Ort: Johannisstraße 4, JO1
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrDr. Matthias Vollmer
Benozzo Gozzolli
Tagesseminar
Benozzo Gozzoli, der Schüler Ghibertis und Fra Angelicos ist der unbefangenste Erzähler unter den Frührenaissancemalern. Als Freskenmaler genoß er hohes Ansehen, seine Werke zeichnen sich durch lebendige und detaillierte Bilderwelten aus. Die Fresken in der Kapelle des Palazzo Medici-Riccardi in Florenz und die Fresken in S. Agostino in San Gimignano gehören zu seinen Hauptwerken. Seine Begabung für das Erzählerische weist einerseits geradezu dokumentarische Züge auf, indem er zahlreiche namhafte Zeitgenossen, etwa seine Auftraggeber, die Medici, porträtierte, andererseits wollte er zeigen, daß die neuen Darstellungsmittel es ermöglichten, heitere Bilder zeitgenössischen Lebens in prachtvollen Farben zu schaffen. Die überaus produktive Schaffenszeit Benozzo Gozzoli hat die Hochphase der toskanischen Frührenaissance nachhaltig beeinflusst.
Termin: Mi 20.03.2024, 10.00-13.00 Uhr und 14.15-17.15 Uhr
Ort: Johannisstraße 4, JO1
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Dr. Hildegard Wiegel
Einführung in griechische Kunst der Antike I: die Frühzeit
Online-Seminar (über Zoom)
Das antike Griechenland ist heute vor allem durch seine imposanten Tempel-bauten und oftmals als normativ empfundene Darstellung des menschlichen Körpers in den Bildkünsten gegenwärtig. Dabei gibt es eine Zeit, die aufgrund ihrer Experimentierfreude und vielen begonnenen und abgebrochenen Tradi-tionen in der Formensprache Grundlage für spätere Entwicklungen legt und sich an vielen Stellen auf die untergegangene minoisch-mykenische Kultur anschließt. Einst als „homerisches“ Zeitalter bezeichnet sind diese Jahrhunderte der griechischen Kunst und Kultur alles andere als Dark Ages, wie sie einst tituliert wurden. Diese Phase wird heute vielmehr aufgrund ihrer gattungsübergreifenden Ornamentik auf den Denkmalen als geometrisch bezeichnet. Der Kurs nimmt verschiedene Gattungen wie Städteplanung, Architektur, Skulptur und weitere Bildkünste sowie Kleinkunst in den Blick.
Termine: Mo – Fr: 09.-13.10.2023, jeweils 10.00-11.30 Uhr und 13.00-14.30 Uhr
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Dr. Hildegard Wiegel
Einführung in die griechischen und römischen Portraits der Antike
Blockseminar
Die griechische Kunst bildete grundlegend für die westlich-abendländische Kunst Bildnisse bestimmter realer bzw. historischer Person heraus, indem sie Prototypen hervorbrachte, zum Beispiel wie ein „Stratege” auszusehen habe. Zugleich entstehen Bildformeln für ältere Männer oder gewisse Berufsgruppen, etwa Philosophen. Vieles davon übernahmen später die Römer, bildeten aber auch weitere Kategorien aus, die sich aus dem politischen Umfeld ergaben. Diese Kodierungen charakterisieren die Dargestellten nicht nur nach Alter, sozialem Status und Gruppenzugehörigkeit, sondern unterscheiden sich von heutigen Portraits auch dadurch, dass sie den Abgebildeten nicht zwingend „nach dem Leben” wiedergeben. Dieser Kurs soll vor der Folie, was wir heute allgemein mit dem Begriff des Porträts verbinden, reflektieren, wie sich diese antiken Identitätsvorstellungen auf soziologischen und historischen Grundlagen ausbildeten sowie was sie in ihrer jeweiligen Zeit bezwecken sollten.
Termine: Mo /Di: 19.-20.02.2024, jeweils 9.30-11.45 Uhr und 13.00-15.15 Uhr
Ort: Bispinghof 2, BB 4
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Dr. Hildegard Wiegel
Cranach, Altdorfer und die Donauschule – Anmerkungen zur Stilgeschichte der altdeutschen Kunst
Blockseminar
Der Begriff der sogenannten Donauschule wird heute vor allem mit einer gefühlvollen Naturdarstellung in der Malerei des ersten Drittel des sechzehnten Jahrhunderts im süddeutschen Raum und in Österreich in Verbindung gebracht. Dabei macht diese künstlerische Stilentwicklung ein geradezu expressiver Realismus aus, welcher vor der Folie der großen historischen Umbrüche der Zeit (Reformation, Bauern- und Türkenkriege) zu sehen ist. Neben den Hauptvertretern wie Lucas Cranach dem Älteren und Albrecht Altdorfer ist sich zu diesem Stilphänomen auch Künstlerpersönlichkeiten zu widmen, deren Namen weniger geläufig sind, und die zeitgenössischen Ausprägungen in den Gattungen Architektur und Skulptur nach zu spüren.
Termine: Do/ Fr: 22.-23.02.2024, jeweils 9.30-11.45 Uhr und 13.00-15.15 Uhr
Ort: Bispinghof 2, BB 4
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrMusikgeschichte
Beatrice Szameitat
Vom Klang der Bilder – Synergien zwischen Kunst und Musik im 20. Jahrhundert
Online-Vorträge
Kann man Farben hören? Der Begriff vom Farbklang legt es nahe! Erzeugt Musik Farben im Kopf? Musikalische Beschreibungen von „düstereren“ oder „silbrigen“ Klängen sprechen dafür! In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben sich sowohl Komponisten als auch Künstler mit diesen Fragen beschäftigt. Die berühmte Künstlerfreundschaft zwischen Wassily Kandinsky und Arnold Schönberg belegt, dass Kunst und Musik ähnliche Ziele verfolgen können. Kubistische Bilder reflektieren die Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach. Auch die Bilder Paul Klees, der hervorragend Violine spielte, sind ohne Musik nicht denkbar. Im Paris der 1910er Jahre finden Strawinsky, Diaghilew und Roerich mit dem „Sacre du Printemps“ zu neuen Ausdruckformen – die Künste wirken zusammen. Auch im Bereich der Unterhaltungsmusik gibt es Einflüsse: Der Chicago Jazz ist zum Beispiel auf den Bildern von Otto Dix zu sehen. Die wilden 1920er Jahre sind ohne Musik nicht denkbar!
Zeit: Mi 10 – 11.30 Uhr
Termine: 22.11, 29.11, 6.12, 13.12.2023; 10.01., 17.01., 24.01.2024
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrEthnologie
Dr. Ursula Bertels
Dialog der Kulturen - ein Training zur Vermittlung von Interkultureller Kompetenz
Tagesseminar
Trotz grundsätzlicher Bereitschaft zu Toleranz und Verständigung sind interkulturelle Begegnungen nicht selten von Unsicherheit und Missverständnissen geprägt. Interkulturelle Kompetenz ist daher zu einer Schlüsselkompetenz geworden.
Doch was versteht man unter Interkultureller Kompetenz? Was sind die Ursachen für interkulturelle Missverständnisse? Welche Handlungsstrategien sind für interkulturelle Begegnungen wichtig?
Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt des Seminars. Es werden keine Patentrezepte geliefert. Vielmehr gilt es grundsätzliche Probleme der inter-kulturellen Begegnung zu erfassen.Termin: Fr 10.11.2023, 9.00-16.00 Uhr
Ort: Georgskommende 14, G 120
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)Germanistik/Literaturwissenschaft
Wolfgang Türk (Theater Münster)
Friedrich Schiller – Die Wallenstein-Trilogie
Blockseminar
„Schillers ‚Wallenstein‘ ist so groß, daß in seiner Art zum zweitenmal nicht et-was ähnliches vorhanden ist“, urteilte Goethe im Gespräch mit Eckermann über das Werk des Dichterfreundes. 10 Jahre hatte Schiller historische Quellen gesichtet und an der Tragödie um den berühmten Feldherrn des Dreißigjähri-gen Kriegs gearbeitet, der – eingesponnen in ein unentwirrbares Netz aus Lü-ge und Intrige – im Zenit seiner Macht scheitert und auf Befehl des Kaisers ermordet wird. Schiller schuf einen vieldeutigen, von menschlichen Schwä-chen zerrissenen Charakter im Spannungsfeld von Pflichterfüllung und Rebel-lion, stellt die Frage nach Eigenverantwortung und Schuld und erhebt Anklage gegen religiösen Fanatismus, Machterhalt und die Eigendynamik eines Krie-ges ("Der Krieg ernährt den Krieg"), der seinen Initiatoren längst entglitten ist.
Das Seminar widmet sich einer eingehenden Analyse der drei Teile des "dra-matischen Gedichts" (Wallensteins Lager, Die Piccolomini und Wallensteins Tod) und umfasst einen Besuch der Inszenierung am Theater Münster mit an-schließendem Publikumsgespräch. Literatur: Textausgaben: Friedrich Schiller: Wallensteins Lager. Die Piccolomini. Stuttgart: Reclam 2017. Friedrich Schiller: Wallensteins Tod. Stuttgart: Reclam 2017.
Termine:
Dienstag, 17.10.2023, 18.00-20.00 Uhr (Vorbesprechung)
Freitag, 03.11.2023, 16.00-22.00 Uhr
Samstag,04.11.2023, 10.00-18.00 Uhr
Freitag, 01.12.2023, 16.00-22.00 Uhr
Samstag, 02.12.23, 10.00-18.00 Uhr
Ort: wird noch bekanntgegeben
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)
Wolfgang Türk (Theater Münster)
Aus Anlass des 50. Todestags Literatur im Film: Ingeborg Bachmann – Malina
Lehrveranstaltung mit Aufführungsbesuch
„Ich werde Ihnen ein furchtbares Geheimnis verraten: die Sprache ist die Strafe. In sie müssen alle Dinge eingehen und in ihr müssen sie wieder vergehen nach ihrer Schuld und dem Ausmaß ihrer Schuld.“ Ingeborg Bachmanns sprachphilosophisches Credo spiegelt sich eindringlich in ihrem einzigen Ro-man "Malina" (1971) wider, den sie als ihre "geistige, imaginäre Autobiographie" bezeichnet hat.
Obwohl in Rom verfasst, wurde Wien zum Handlungsort, an dem der Verwurzelung individueller Lebensschicksale in den geschichtlichen Katastrophen des 20. Jahrhunderts nachgegangen wird. Erzählt wird eine Dreiecksgeschichte mit tödlichem Ausgang: Ein weibliches Ich, wie die Autorin eine österreichische Schriftstellerin, liebt den aus Ungarn stammenden Mann Ivan, lebt aber mit dem Militärhistoriker Malina – ihrem anderen, männlichen Ich – in der Wiener Ungargasse. Innere Monologe und Reflexionen, gestörte Telefonate, Albträume, Dialoge und nicht abgeschickte Briefe verdichten sich zu einem verstörenden Beziehungsdrama, in dem die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache in der Darstellung seelischer Kränkung und physischer Brutalität ausgelotet werden. Das Seminar widmet sich analysierend dem Roman „Malina“ und der gleichnamigen Verfilmung von Werner Schroeter (Drehbuch: Elfriede Jelinek, mit u.a Isabelle Huppert, Matthieu Carrière, 1991). (Textausgabe: Ingeborg Bachmann: Malina. Frankfurt: Suhrkamp 1980.)
Termine:
Dienstag, 27.10.2023, 18.00-20.00 Uhr (Vorbesprechung)
Freitag, 15.12.2023, 16.00-22.00 Uhr
Samstag, 16.12.2023, 10.00-18.00 Uhr
Freitag, 19.01.2024, 16.00-22.00 Uhr
Samstag, 20.01.2024, 10.00-18.00 Uhr
Ort: wird noch bekanntgegeben
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr(Teilnahmebegrenzung)
Wolfgang Türk (Theater Münster)
Berlin – Hauptstadt der Moderne (5)
Ein kulturhistorischer Rundgang durch die Metropole der Weimarer Republik
Theater – Regisseure – Inszenierungen
Lehrveranstaltung mit Filmvorführung
Zu Beginn der Weimarer Republik galt das Theater als einer der wenigen Bereiche, in denen die Revolution von 1918 tatsächliche Spuren hinterlassen hat. Grund dafür war die weitgehende Übernahme des Theaterapparats durch die öffentliche Hand, während vor dem Ersten Weltkrieg das sogenannte Geschäftstheater überwogen hatte. Zu einer Weltmetropole des Theaters entwickelte sich Berlin, wo das Deutsche Theater, die Kammerspiele und das Große Schauspielhaus als Privatunternehmen von Max Reinhardt erfolgreich geführt wurden. Bühnenerfolge feierte außerdem das Preußische Staatstheater, wo unter der Leitung von Leopold Jessner vor allem junge Dramatiker zur Urauf-führung gebracht wurden. Erwin Piscator war Protagonist des linksorientierten politischen Theaters, der die Stücke von Ernst Toller und Walter Mehring, in denen Pazifismus, Massenelend und Hunger thematisiert wurden, auf kahlen Gerüsten von Leitern und Treppen sowie mit eingeblendeten Filmszenen inszenierte.
Das Seminar stellt die großen Theaterhäuser im Berlin der 20er Jahre vor und widmet sich mit der Analyse der Schauspiele „Die Dreigroschenoper“ (1928) von Bertolt Brecht und „Der Hauptmann von Köpenick“ (1931) von Carl Zuck-mayer sowie der Geschichtsrevue „Hoppla, wir leben!“ (1927) von Ernst Toller wegweisenden Aufführungen der Zeit. Im Rahmen der Lehrveranstaltung besteht die Möglichkeit, die Aufführung „Die Dreigroschenoper“ am Theater Münster (mit anschließendem Publikumsgespräch) zu besuchen. (Textausgaben: Bertolt Brecht: Die Dreigroschenoper. Frankfurt: Suhrkamp 2001. Carl Zuckmayer: Der Hauptmann von Köpenick. Frankfurt: Fischer 1987. Der Text zu Ernst Tollers „Hoppla, wir leben!“ wird den Seminarteilnehmer*innen digital zur Verfügung gestellt.)
Termine:
Dienstag, 09.01.2024, 18.00-20.00 Uhr (Vorbesprechung)
Freitag, 26.01.2024, 16.00-22.00 Uhr
Samstag, 27.01.2024, 10.00-18.00 Uhr
Freitag, 23.02.2024, 16.00-22.00 Uhr
Samstag, 24.02.2024, 10.00-18.00 Uhr
Ort: wird noch bekanntgegeben
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)Wolfgang Türk (Theater Münster)
Der literarische Faust-Mythos im Wandel der Jahrhunderte (7)
Klaus Mann und Else Lasker-Schüler
Blockseminar
In dem Roman "Mephisto" verknüpft Klaus Mann die vom NS-Regime begünstigte Karriere des Schauspielers Hendrik Höfgen mit der "ewigen, tief deutschen Rolle" des Mephistopheles aus Goethes "Faust". Höfgen ist unverkenn-bar an Gustaf Gründgens, den berühmtesten aller Mephisto-Darsteller angelehnt, der darüber hinaus in der Bundesrepublik zum bedeutenden "Faust"-Regisseur avancierte. Klaus Manns Roman ist eine vehemente Kritik an der In-dienstnahme des Faust-Stoffs als Nationalmythos, indem er – wie später sein Vater im "Doktor Faustus" -- die politische Dimension des Teufelspakts exponiert, diesen mit dem Sündenfall des deutschen Volks verbindet und an einer herausragenden Künstlerpersönlichkeit erzählerisch gestaltet. Nicht weniger radikal nutzt Anfang der vierziger Jahre die aus Deutschland ins Exil geflüchtete Else Lasker-Schüler die dramatis personae des "Faust" zu einer Abrechnung mit dem Hitlertum: In dem Schauspiel "IchundIch" gibt sich das Personal aus Goethes Weltgedicht ein Stelldichein mit Vertretern der Zeitgeschichte: Marthe Schwerdtlein flirtet unverhohlen mit Joseph Goebbels, den Mephisto nebst Hermann Göring, Rudolf Heß und Baldur von Schirach zu einem Ge-schäftsessen empfängt. Am Ende dieses „Höllenspiels“ verliert Hitler „die geraubte Welt“ und versinkt mit seinen Schergen rettungslos im Schlamm der Weltgeschichte. Das Seminar widmet sich interpretierend den beiden Texten und zeigt den Film "Mephisto" (Regie: István Szabó, 1981) mit Klaus Maria Brandauer in der Titelrolle. (Textausgaben: Klaus Mann: Mephisto. Roman ei-ner Karriere. Hamburg/ Berlin: Rowohlt 2019. Lasker-Schüler. Else: Ichundich. Frankfurt: Suhrkamp 2009.)
Termine:
Dienstag, 16.01.2024, 18.00-20.00 Uhr (Vorbesprechung)
Freitag, 01.03.2024, 16.00-22.00 Uhr
Samstag, 02.03.2024, 10.00-18.00 Uhr
Freitag, 22.03.2024, 16.00-22.00 Uhr
Samstag, 23.03.2024, 10.00-18.00 Uhr
Ort: wird noch bekanntgegeben
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)Romanistik
Prof. Dr. Christoph Miething
Französische Gegenwartsliteratur
Lektürekurs auf Französisch
Im kommenden Semester steht zuerst der Roman L'Annoce von Marie-Hélène Lafon (Paris: Buchet/Chastel 2009) auf dem Programm. Die Autorin beschreibt die Welt ihrer eigenen Erfahrungen. Sie wuchs auf einem Bauernhof im Cantal auf. In L'Annoce schildert sie das Leben eines Paares, welches in dieses Milieu gehört, das erst spät zueinander gefunden hat und dem es dennoch gelingt, gegen alle Widrigkeiten eine liebevolle Gemeinschaft zu sichern. Im Kurs soll dann entschieden werden, ob auch Histoire du fils (Paris: Buchet/Castel 2020), ein Roman, der den Prix Renaudot 2020 erhielt, gemeinsam gelesen und interpretiert wird. Das Buch erzählt die komplexe und auch problemati-sche Geschichte einer Familie über drei Generationen.
Zeit: Mi 12-14 Uhr
Ort: Georgskommende 14, G 1
Beginn: 18.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)Prof. Dr. Karlheinrich Biermann
Paris im 20. Jahrhundert II - Literatur und Kunst im Wandel einer Metropole
Online-Vorlesung
Diese Vorlesung ist der 4. Teil einer Reihe, die mit dem frühen 19. Jahrhundert begonnen hat. Sie kann selbstverständlich ohne Teilnahme an den bisherigen Veranstaltungen besucht werden.
I. L’entre-deux-guerres (1919-1939)
a. Le retour („Wiederkehr“) du flâneur (G. Apollinaire, J. Romains, L.-P. Fargue, E.Dabit)
b. Paris „nègre“ et la naissance de la Négritude
1. Le Regard des „Blancs“ (P. Morand, Ph. Soupault)
2. Le mouvement de la Négritude (A. Césaire, L.-G. Damas, L.S. Seng-hor)
3. Digression: La propagande raciste à l’époque de l’occupation de la Ruhr (1923-1925)
c. Paris en fête: les Jeux olympiques 1924, l’Exposition coloniale 1932, l’Exposition internationale 1937
II. Paris occupé – Paris résistant (1940-1944)
a. La poésie de contrebande (L. Aragon, P. Eluard)
b. Romans, mémoires, témoignanges des années noires (L.Werth, Ver-cors, S. de Beauvoir, R. Vailland, D. Rousset, M. Duras)
III. De la libération à la guerre „froide“
a. Le Paris des existentialistes (essais et romans de Sartre et de S. de Beauvoir)
b. Du surréalisme à l’art abstrait (Wols, Mathieu e.a.)
c. Paris des photographes (Doisneau, Castier-Bresson, Rosny)
IV. De la quatrième à la cinquième République – les dernières guerres co-loniales
a. Les dessins satiriques (des années cinquante et soixante)
b. La révolte à Paris – les affiches de 1968
c. Paris dans le roman post-existentialiste (B. Vian, R. Queneau, M. Bu-tor)
d. Le Paris de la chanson (J. Prévert, B. Vian, G. Brassens e.a.)
e. Paris dans les premiers romans de P. Modiano
Zeit: Fr 12-14 Uhr
Ort: noch unbekannt
Beginn: 13.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrJüdische Studien
Prof. Dr. Katrin Kogmann-Apel
Einführung in die jüdische Traditionsliteratur der Antike und des Mittelalters
Anmeldepflichtes Seminar des regulären Fachbereichs
Theoretische Grundlagen und kulturwissenschaftliche Ansätze zur jüdischen ReligionsgeschichteZeit: Mi 16-18 Uhr
Beginn: 18.10.2023
Ort: noch unbekannt
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung!)Fokusstudium
Karin Gövert, M.Sc.
Begegnung und Vernetzung für zertifikatsorientierte Studierende innerhalb des Fokusstudiums „Persönliche Entwicklung und gesellschaftliche Verantwortung“
Als Auftakt zum Wintersemester wird dieses Seminar im Rahmen des Fokus-studiums angeboten, das dem Kennenlernen und gegenseitigen Austausch dient. Für Neu-Einsteiger*innen bietet es die Möglichkeit, Informationen zum Fokusstudium zu vertiefen und einen besseren Überblick über Struktur und Inhalte des Fokusstudiums zu erhalten. Für diejenigen, die schon länger dabei sind, bietet das Seminar die Gelegenheit, alte Kontakte wieder aufleben zu lassen und neue zu knüpfen, insbesondere aber sich selbst und andere über die persönlichen Fortschritte innerhalb des Fokusstudiums zu informieren so-wie Erfahrungen auszutauschen. Das Seminar dient dazu,
• Fragen zum Fokusstudium klären,
• Menschen kennenzulernen, die sich für die gleiche Themenstellung in-teressieren wie Sie selbst,
• sich über persönliche Erfahrungen mit dem Fokusstudium auszutau-schen,
• gegenseitige Hilfestellung und Unterstützung bei der Erstellung von Ar-beitsnachweisen zu besprechen und/oder zu organisieren,
• sich gegenseitig zu motivieren, „am Ball zu bleiben“,
• gemeinsam Ideen und/oder Projekte zu entwickeln, die Sie interessie-ren,
• Wünsche in Bezug auf das Fokusstudium zu äußern.
Sollten sich aus dieser Veranstaltung weitere Termine ergeben oder Arbeits-gruppen bilden, ist eine Weiterarbeit denkbar und erwünscht.
Termin: Fr, 13.10.2023, 9:00 -14.00 Uhr
Ort: Bispinghof 2, BB 104
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrKarin Gövert, MSc
"Älter werden, Älter sein!"
Basisseminar I für das Fokusstudium „Persönliche Entwicklung und gesellschaftliche Verantwortung im Alter“
Der sechste Altenbericht der Bundesregierung von 2010 griff erstmals umfas-send das Thema „Altersbilder“ auf und sorgte für eine breite gesellschaftliche Diskussion. In welchen Bereichen herrschen welche Vorstellungen vom Alter vor und wie sehen sie aus? Dieser Frage galt es nachzukommen. Inzwischen sind gut 10 Jahre vergangen und Begriffe wie „Diversität“ einerseits und „Ageismus“, die Benachteiligung bestimmter Gruppen aufgrund ihres Alters, ande-rerseits haben ihren Platz im Sprachgebrauch. 2022 erschien eine Studie im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes mit dem Titel „Ageismus. Altersbilder und Altersdiskriminierung in Deutschland“. Es stellt sich die Fra-ge, wie divers, wie bunt sind und fühlen sich ältere Menschen in Deutschland und wie werden sie wahrgenommen.
In diesem Seminar möchten wir von der Ageismus-Studie ausgehend reflektieren, wie die Kursteilnehmenden ihr Alt- und Ältersein selbst wahrnehmen. Was bedeuten die Forschungsergebnisse für das eigene Selbstverständnis und wie lassen sich stereotype Altersbilder im Privaten beeinflussen?
Melden Sie sich bitte nur an, wenn Sie verlässlich an allen Terminen teilnehmen können. Alle Anmeldungen werden zunächst auf der Warteliste geführt, lassen Sie sich dadurch nicht irritieren. Ab dem 02. Oktober erhalten Sie eine persönliche Nachricht, ob Sie teilnehmen können oder nicht.
Zeit: Mo 12-14 Uhr (14-tgl.)
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 115
Beginn: 16.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr(Teilnahmebegrenzung)
Bitte beachten: In diesem Seminar haben Teilnehmer*innen des Fokusstudiums Vorrang. Sollten noch Plätze frei bleiben, sind auch andere Interessierte willkommen. Bei der Anmeldung stehen zunächst alle auf der Warteliste. Die Platzvergabe erfolgt am 30.03.2023.
Karin Gövert, M.Sc.
Praxis-Seminar Fokusstudium (Begleitseminar 1)
(nur für zertifikatsorientierte Studierende)
Ein Leitaspekt des Fokusstudiums ist der Bereich der persönlichen Entwicklung. In Verbindung mit dem bürgerschaftlichen Engagement, das ebenfalls zu leisten ist, stellt dieser Aspekt eine Kernanliegen da. Wir werden uns in diesem Seminar damit befassen, was bürgerschaftliches Engagement eigentlich ist und wie Sie als ältere Menschen davon profitieren, wenn Sie sich dafür entscheiden. Die Teilnehmenden sind eingeladen von ihren eigenen Erfahrungen zu berichten und ihr Engagement vorzustellen. Für diejenigen, die noch nicht ehrenamtlich tätig sind, bietet das Seminar Orientierungshilfe wie und wo Sie sich engagieren können.
Das Seminar ist ausschließlich für Fokus-Studierende geöffnet. Fokus-Studierende, die das Begleitseminar 1 bisher nicht besucht haben, werden bevorzugt aufgenommen. Melden Sie sich bitte nur an, wenn Sie verlässlich an allen Terminen teilnehmen können. Alle Anmeldungen werden zunächst auf der Warteliste geführt, lassen Sie sich dadurch nicht irritieren. Ab dem 02. Oktober erhalten Sie eine persönliche Nachricht, ob Sie teilnehmen können oder nicht.
Zeit: Mo 12-14 Uhr (14-tgl.)
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 115
Beginn: 23.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Karin Gövert, M.Sc.
Praxis – Selbstlerngruppe
(nur für zertifikatsorientierte Studierende)
Die Selbstlerngruppe Praxis im Rahmen des Fokusstudiums dient dem vertiefenden, selbstorganisierten Austausch und der Reflexion der aktuellen Fokusstudierenden. Im Vordergrund stehen dabei die Themenstellungen aus dem Praxis-Seminar, es können aber auch allgemeine Fragen zum Fokusstudium (z.B. Organisation des eigenen Studiums, Erfahrungen mit Seminaren o.ä.) behandelt werden. Möglicherweise entstehen auch Impulse, an bestimmten einzelnen Fragestellungen weiterzuarbeiten. Die Selbstorganisation der Gruppe setzt eine hohe Verbindlichkeit und eine Bereitschaft, sich aktiv einzubringen, voraus. Neben inhaltlichen Aspekten lernen Sie so strukturiertes Arbeiten, das Arbeiten in einer Gruppe, Schwerpunktsetzungen nach Relevanz der Themen sowie Diskursfähigkeit und Toleranz. Während des ersten Termins werde ich eine kurze Einführung zur Arbeitsweise in Selbstlerngruppen geben. Danach liegen Organisation und inhaltliche Vereinbarungen in Ihrer Hand, nur bei Bedarf und Zuruf werde ich dazu kommen.
Melden Sie sich bitte nur an, wenn Sie verlässlich an allen Terminen teilnehmen können. Alle Anmeldungen werden zunächst auf der Warteliste geführt, lassen Sie sich dadurch nicht irritieren. Ab dem 02. Oktober erhalten Sie eine persönliche Nachricht, ob Sie teilnehmen können oder nicht.
Zeit: Mo 10-12 Uhr (14-tgl.)
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 115
Beginn: 23.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrAnmeldepflichtige studentische Arbeitskreise
Alterspädagogischer Arbeitskreis: Lebenswissen von und für Lebenserfahrene
Einsamkeit und Gemeinschaft
Einsamkeit kann jeden befallen, egal ob jung oder alt, Frau oder Mann, arm oder reich. Und wer einsam ist, erkrankt häufiger. Zu diesem Ergebnis kommen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Die meisten Forschungsergebnisse beschreiben, wie Einsamkeit heute aussieht und welchen gravierenden Einfluss sie auf Körper und Seele hat. Andererseits gibt es aber auch die positive Seite des Alleinseins. Im Vergleich damit zeigt das Neue Miteinander auf, wie wir mit der Herausforderung von Einsamkeit umgehen können. Solidarität und Flexibilität sind Eigenschaften, die wir brauchen, um unsere Gesellschaft zu verändern und hergebrachte Denkweisen zu durchbrechen, damit wir vom ICH zum WIR kommen. Erfüllung und Zufriedenheit werden dann möglich, wenn wir uns mit anderen verbunden fühlen. Wie kann uns das gelingen? Wie können wir in einer sich individualisierenden Welt zum Miteinander finden? Der Arbeitskreis soll mit Hilfe der unten angegebenen Literatur diese Fragen sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf persönlicher Ebene diskutieren und kritisch beleuchten. Anhand von dieser Lektüre und einiger selbst recherchierter Begleittexte erörtern wir in Kleingruppen und im Plenum die Thematik `Ein-samkeit und Miteinander`. Wir betrachten das Seminar als geschützten Diskussionsraum. So sollten persönliche Einlassungen immer als wertgeschätzter und veranstaltungsinterner Beitrag gesehen und behandelt werden.
Literatur: Manfred Spitzer : Einsamkeit – Die unerkannte Krankheit München 2019; Jo Eckardt: Das Neue Miteinander – Eine Psychologie der solidarischen Gemeinschaft, Bielefeld 2022Zeit: Di 10-12 Uhr
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 113
Termine: 24.10.; 07.11.; 21.11.; 05.12.; 19.12.2023; 09.01.; 30.01.2024
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrArbeitskreis Psychologie: Resilienz im Alter
Resilienz bedeutet die individuelle, insbesondere seelische Widerstandskraft gegen die Herausforderungen des Lebens, im Thema dieses Kurses die des Alterns. In dem Buch, das wir bearbeiten wollen, werden von verschiedenen Resilienzforschern die unterschiedlichsten Aspekte der äußeren Einflüsse auf die persönliche Resilienzentwicklung, aber auch die Verantwortung, die die Gesellschaft für die Ermöglichung eines gesunden Alterns hat, beleuchtet. Diese unterschiedlichen Aspekte wollen wir gemeinsam im Kurs diskutieren und darüber verstehen lernen, wovon unsere eigene, persönliche Resilienz abhängig ist und beeinflusst wird. Schließlich soll diskutiert werden, ob und inwieweit Resilienz erlernbar / trainierbar ist.
Zeit: Di 14-17 Uhr (14tägl.)
Ort: Georgskommende 14, G 120
Beginn: 10.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 UhrSozialwissenschaftlicher Diskurs: Möglichkeiten, Perspektiven und Gefährdungen durch Programme der Künstlichen Intelligenz
Wie arbeiten Programme der KI? Wie werden sie trainiert und angelernt? Kön-nen sie den Menschen ersetzen? Führen sie zu Verzerrungen und Ungleichgewichten im sozialen Miteinander der Menschen? Welche Rolle spielt KI in der Medizin, Pädagogik, Wissenschaft, im Militär, in betrieblichen Abläufen? Warum warnen jüngst sogar die Hersteller vor ihren Programmen oder fordern Moratorien? Mit diesen und weiteren Fragen und Themen im Bereich der KI wollen wir uns beschäftigen. Die genaue Vorplanung für 14 Veranstaltungen im Semester erfolgt in der vorlesungsfreien Zeit. Interessenten können sich an Herrn Udo Herrmann wenden: u.a.herrmann@t-online.de
Zeit: Di 10-12 Uhr
Ort: Johannisstr. 8-10, KTh V
Beginn: 10.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Arbeitskreis: Lyrik
Der Arbeitskreis Lyrik beschäftigt sich mit der Deutung von Gedichten. In diesem Semester geht es um die Interpretation von Gedichten, die von den Autoren selbst und gleichzeitig von einer anderen kompetenten Person interpretiert werden. Grundlage ist das Buch „Doppelinterpretationen - Das zeitgenössische deutsche Gedicht zwischen Leser und Autor. Herausgegeben und eingeleitet von Hilde Domin, Fischer Verlag, 1. Februar 1990.
Zeit: Mi 10-12 Uhr
Ort: Georgskommende 14, G 120
Beginn: 11.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Philosophischer Diskurs: Jürgen Habermas
"Jürgen Habermas (geb. 1929) ist einer der renommiertesten Philosophen und einflussreichsten Intellektuellen der Gegenwart. Seine Überlegungen setzen in einer Vielzahl von Fachdisziplinen Impulse und stoßen in der breiten Öffentlichkeit auf reges Interesse – ob im Historikerstreit, in der Diskussion um die 68er-Bewegung oder um die Zukunft Europas. Worum geht es in dem kaum mehr überschaubaren Werk von Habermas? Diese problemorientierte Einführung stellt seine Leitidee in den Vordergrund, erläutert in anschaulicher Weise ihre theoretischen Grundlagen und diskutiert die wichtigsten Einwände. Wie kann das 'Projekt der Moderne', das durch zwanglose Verständigung in öffentlichen Diskursen die Freiheit aller Menschen befördern soll, den heutigen Ge-fährdungen begegnen?“
So steht es im Klappentext des Buches „Jürgen Habermas zur Einführung“ von Mattias Iser und David Strecker, Junius Verlag, August 2022. Mit Hilfe dieses Buches wollen wir und durch gemeinsame Lektüre und Diskussion die Bedeutung von Jürgen Habermas deutlich machen.
Zeit: Do 14-16 Uhr
Ort: Robert-Koch-Straße 29, RK29 07
Beginn: 12.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr
Arbeitskreis: Literatur - Literatur aus Osteuropa
In den schwierigen Zeiten des Umbruchs nach dem Zerfall der Sowjetunion wollen wir unseren Blick auf neuere Literatur unserer östlichen Nachbarn lenken. U.a. geht es um die Frage, wie die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen das Denken und Schreiben und die Wahrnehmung von Literatur beeinflusst haben. Dazu wollen wir Romane aus Rumänien, der Ukraine, Russland und Polen besprechen und diskutieren.
Zu den ersten drei Terminen sind folgende Romane vorgesehen:
• Iris Wolff: „Die Unschärfe der Welt“, Klett-Cotta-TB (Oktober 2021) Rumänien
• Natascha Wodin: „Nastjas Tränen“, Rowohlt-TB (Februar 2023) Ukraine
• Andreij Kurkow: „Graue Bienen“, Diogenes-TB (Februar 2021) Russland
Weitere Texte des Wintersemesters werden im Arbeitskreis noch festgelegt.
Zeit: Di 14-16 Uhr
Termine: 24.10., 07.11., 21.11., 05.12.2023; 09.01., 23.01.2024
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 5
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)
Arbeitskreis: Klima – Zukunft – Verantwortung
2021 hat der Weltklimarat – IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change)– in seinem aktuellen Bericht nochmals verdeutlicht, dass es außer Zweifel stehe, dass durch menschliche Einflüsse sich die Erde seit mehr als hundert Jahren besorgniserregend erwärmt hat. Dieses Ergebnis beruht auf den wissenschaftlichen Befunden von mehr als 230 Wissenschaftlern aus 66 Ländern.
Die atmosphärische CO2-Konzentration, als Resultat menschlicher Aktivitäten, ist die Ursache für diese bislang außergewöhnliche Erderwärmung. Obwohl fast alle Staaten der Erde im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 sich dazu verpflichtet haben, die CO2 Emissionen und damit die Erderwärmung auf unter 2°Celsius zu reduzieren, ist die Welt nicht auf dem Wege, die-se Ziele zu erreichen. Die Folgen werden die globale Menschheit in eine radi-kale Krise stürzen.
Die Teilnehmenden der Arbeitsgruppe nähern sich dieser Thematik, indem sie darüber reflektieren, welche Möglichkeiten bereits existieren, dieses Problem effektiv anzugehen. In Kurzvorträgen werden Lösungsvorschläge kritisch dargestellt und Chancen und Risiken anschließend vom Plenum differenziert diskutiert. Im Sinne von Mitgestalten einer enkel:innentauglichen Zukunft wird insbesondere auch die Verantwortung der älteren Generation in den Fokus genommen. Dabei soll ein Bewusstsein geschaffen werden, welche Konzepte und Veränderungen den heutigen und insbesondere zukünftigen Gesellschaften gerecht werden können.
Der Blick über den Tellerrand ist gefordert, eine aktive Mitarbeit gewünscht. Die Personenzahl ist auf 16 begrenzt, um einen guten Austausch zu gewährleisten. Arbeitsmethode: Teilnehmende bereiten in Form eines Impulsreferats Themen vor, die von der Gruppe diskutiert werden. Die Themen werden gemeinsam festgelegt. Ansprechpartnerin: Jacqueline Wasseveld-Reinhold; E-Mail: j.wasseveld-reinhold@uni-muenster.de
Zeit: Mo 12-14 Uhr (14tägl.)
Ort: Orléans-Ring 12, SRZ 113
Beginn: 09.10.2023
Anmeldung: Ab dem 15.09.2023, 9 Uhr (Teilnahmebegrenzung)