Religiöse Fest- und Alltagspraktiken der Antike
Archäologen, Historiker und Philologen zu Tagung von DAI und Exzellenzcluster erwartet

Mit religiösen Fest- und Alltagspraktiken der Antike befasst sich eine interdisziplinäre Tagung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ und des Forschungsclusters 4 „Heiligtümer“ des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Münster. Zu der Kooperationsveranstaltung lädt Althistoriker Prof. Dr. Peter Funke gemeinsam mit der Ägyptologin Prof. Dr. Angelika Lohwasser und dem Altphilologen Prof. Dr. Alexander H. Arweiler ein. Das jährliche Treffen findet bereits zum zweiten Mal am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ statt. Im Jahr 2010 befasste sich die Fachtagung in Münster mit dem Thema „Die Verlegung und Übernahme von Kultorten in der Antike“.
Zur diesjährigen Kooperationsveranstaltung mit dem Titel „Religiöse Praxis in der Festzeit und Alltagszeit“ werden Forscherinnen und Forscher aus der Archäologie, Ägyptologie, Alten Geschichte und Philologie erwartet. Sie beginnt am 17. November, 15.00 Uhr, im Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters, Johannisstr. 4, in Münster. Den Abschluss bildet am 18. November um 18.00 Uhr die gemeinsame Teilnahme an der Eröffnung der Ausstellung „Tod und Ewigkeit – die Münster-Mumie im Fokus der Forschung“, die der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ und das Archäologische Museum der Universität Münster ausrichten. Die Mumie aus dem 7. Jahrhundert vor Christus, die im Mittelpunkt der Ausstellung steht, wurde 2015 restauriert.
Das Tagungsprogramm umfasst 14 Beiträge über private und öffentliche religiöse Praktiken im Alten Ägypten, in Griechenland und im Römischen Reich sowie in Südarabien, Phönizien und Zentralasien. Beispielsweise geht es unter dem Titel „Andersheit und Alltagswelt“ um blaubemalte Keramiken aus Ägypten und unter dem Titel „Bauen gegen Alter und Krisen“ um die Kulttopographie des Tempels von Heliopolis. Weitere Vorträge befassen sich mit dem Kult der thrakischen Götting Bendis in Athen, mit Almaqah-Heiligtümern beiderseits des Roten Meeres und mit Votiven als individuelle Opfergaben. Altphilologe Prof. Dr. Alexander H. Arweiler vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ spricht über die Kultpraxis und die Sakralisierung von Zeit in der römischen Dichtung im Zeitraum von 39 bis 19 vor Christus.
Althistoriker Prof. Dr. Peter Funke ist seit 2010 Mitglied im Lenkungsausschuss des DAI-Forschungsclusters 4 „Heiligtümer“ und seit 2011 Stellvertreter der Präsidentin in der Zentraldirektion des DAI. Am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ leitet der Hauptantragsteller das Projekt B2-6 „Politisch-religiöse Interdependenzen in sakralen Räumen. Epigraphische Texte im Umfeld antiker griechischer Heiligtümer“. (ill/vvm)