David Rüschenschmidt
Doktorand im Forschungskolleg RePliR
Raum 304
Tel.: +49 251 83-23580
Mail: d.rueschenschmidt@uni-muenster.de
Doktorand im Forschungskolleg RePliR
Raum 304
Tel.: +49 251 83-23580
Mail: d.rueschenschmidt@uni-muenster.de
seit 12/2016
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungskolleg "Religiöse Pluralität und ihre Regulierung in der Region" (RePliR)
10/2013 - 11/2016
Studentische bzw. wissenschaftliche Hilfskraft von Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer am Exzellenzcluster 'Religion und Politik'/Lehrstuhl Neuere und Neueste Geschichte II, WWU Münster
09/2015 - 03/2016
Stutentische Hilfskraft von PD Dr. Rudolf B. Hein am Seminar für Moraltheologie, Katholisch-Theologische Fakultät, WWU Münster
11/2014 - 01/2015
Tutor/Studentische Hilfskraft bei der Zentralen Studienberatung, WWU Münster
10/2013 - 02/2014
Tutor/Studentische Hilfskraft am Seminar für Dogmatik und Dogmengeschichte, Katholisch-Theologische Fakultät, WWU Münster
03/2013 - 10/2016
Honorarkraft im Bereich historisch-politischer Bildung am Geschichtsort Villa ten Hompel und in der Akademie Franz-Hitze-Haus, Münster
08/2016
Zertifikat/Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (Katholische Religionslehre)
03/2016
Master of Education/Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (Geschichte, Sozialwissenschaften)
03/2014
Bachelor of Arts (Geschichte, Ökonomik)
10/2010 - 08/2016
Studium der Geschichte, Ökonomik, Sozialwissenschaften, Katholischen Religionslehre und Erziehungswissenschaft an der WWU Münster
Während öffentliche, politische und mediale Debatten um "den Islam" nicht abreißen wollen, gerät bisweilen aus dem Blick, dass Muslime schon seit langer Zeit in Deutschland leben und in ihren alltäglichen Lebensvollzügen Menschen christlichen Glaubens begegnen – ob in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz oder in der Schule. Insofern teilen sich Angehörige beider religiöser Traditionen die Geschichte der christlich-muslimischen Begegnung, die dann als interreligiöse verstanden werden kann, wenn die Zugehörigkeit der Akteure zur jeweiligen Religion und ihr religiöses Selbstverständnis direkt oder indirekt im Begegnungsgeschehen bedeutsam sind.
Als besondere und verdichtete Form dieser Begegnung von Christen und Muslimen, deren Präsenz infolge der Arbeitsmigration zunahm, konstituierte sich seit den 1970er Jahren der Dialog zwischen Gläubigen beider Traditionen in Gestalt von Arbeitskreisen, Gesellschaften und anderen Initiativen, um das wechselseitige Verhältnis von Angehörigen der beiden Religionen zivilgesellschaftlich auszugestalten. Dabei vollzog sich dieses Begegnungsgeschehen nicht im luftleeren Raum. Ob missliche Lebensbedingungen von muslimischen "Gastarbeitern" oder Fragen nach deren Religionsausübung, Streit um Ezanruf, Moschee- oder Minarettbauten, Ausländer- und Islamfeindlichkeit, Kriege im Nahen Osten oder islamistischer Terrorismus: Die sozialen, politischen, diskursiven und ereignisgeschichtlichen Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich der Dialog konstituierte, wirkten auf diese zurück. Die Dialoginitiativen versuchten ihrerseits, auf ihre Umgebung, auf das Miteinander von Christen und Muslimen insgesamt sowie auf gesamtgesellschaftliche Bilder "vom Islam" Einfluss zu nehmen.
Anhand der Genese und Entwicklung dieser Dialoginitiativen soll in dem Promotionsprojekt der Versuch unternommen werden, eine relationale Geschichte von Christen und Muslimen seit 1973 zu schreiben, Akteure und Konstellationen zu erfassen sowie Annäherungs- und Distanzierungsprozesse zwischen den Beteiligten nachzuvollziehen. Der räumliche Fokus liegt auf Nordrhein-Westfalen, dessen Bevölkerung vor allem entlang von Rhein und Ruhr von Migration geprägt ist und in hohem Maße soziale, kulturelle und religiöse Pluralität aufweist.
Einer Gegenwartsgeschichte der Religionen in Deutschland wird mit einem solchen Forschungsvorhaben ein Kapitel hinzugefügt, welches die konkreten Relationen und Begegnungen von Christen und Muslimen erschließt und so über die diskursive Ebene von Bildern, Narrativen und Stereotypen von "dem Islam" und "den Muslimen" hinauszugehen vermag.