Team um Ursula Wurstbauer weist erstmals Verhalten von Elektronen in zweidimensionalen Kristallen nach
Macht man ein Material dünn und immer dünner, macht es ab einem gewissen Punkt eine scheinbar wundersame Verwandlung durch: Ein zweidimensionales Material, das aus nur einer oder zwei Kristallagen besteht, hat zum Teil andere Eigenschaften als dasselbe Material, wenn es dicker ist. Ein Forschungsteam um die Physikerin Prof. Dr. Ursula Wurstbauer von der Universität Münster untersucht, wie man die Eigenschaften zweidimensionaler Kristalle so steuern kann, dass sie sich zum Beispiel wie ein Isolator, ein elektrischer Leiter, ein Supraleiter oder ein Ferromagnet verhalten.
Jan Bieling erhält den "Infineon-Master-Award" 2024
Für seine herausragende Masterarbeit zur experimentellen Charakterisierung einer Magnetit-Oberfläche hinsichtlich Kristallstruktur, Magnetismus und Elektronenstruktur hat Jan Bieling den mit 2.000 Euro dotierten „Infineon-Master-Award“ erhalten. Den Preis verleiht der Fachbereich Physik der Universität Münster mit der Infineon Technologies AG für die beste Masterarbeit eines Jahres. Die Verleihung fand während der Promotionsfeier des Fachbereichs Physik statt.
Junges Geophysik-Team organisierte internationale Tagung
Für viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehört es zu ihrem Job, Tagungen oder Netzwerktreffen zu organisieren. Studierende oder Doktoranden hingegen stehen selten vor einer solchen Aufgabe. Trotz fehlender Routine haben sich die Promovendin Hannah Treppke sowie die Studenten Jan Schwarte und Moritz Wendel vom Institut für Geophysik einer solchen Herausforderung angenommen und die Tagung „Geophysikalisches Aktionsprogramm“ (GAP) 2024 organisiert.
Physik-Doktorand Fabian Schöttke erklärt, was der Elektronen-Spin mit unserem Alltag zu tun hat
In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Markus Donath am Physikalischen Institut der Universität Münster erforscht Fabian Schöttke ein intuitiv kaum zugängliches Phänomen: den Spin von Elektronen. Warum der Spin im Alltag präsent ist und wie er helfen könnte, in elektronischen Anwendungen Energie zu sparen, erklärt der Doktorand im Interview mit Christina Hoppenbrock.
Seit langem wurde vorhergesagt, dass Dunkle-Materie-Detektoren auch Sonnenneutrinos beobachten können. Nun ist der XENON-Kollaboration der Nachweis gelungen. Daran beteiligt war auch das Institut für Kernphysik der Universität Münster unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Weinheimer. Sonnenneutrinos sind die leichtesten bekannten Elementarteilchen, sie entstehen in Kernprozessen im Sonneninneren. XENONnT, der weltweit empfindlichste Dunkle-Materie-Detektor, liegt unter der Erde in Italien.
Physiker Kai Schmitz gibt Einblicke in die Evolution des Universums und in Fragen der Kosmologie
Das Arbeitsgebiet von Prof. Dr. Kai Schmitz liegt an der Schnittstelle von Teilchenphysik und Kosmologie, sein Steckenpferd sind Gravitationswellen aus dem frühen Universum. Im Gespräch mit Christina Hoppenbrock gibt der Arbeitsgruppenleiter am Institut für Theoretische Physik Einblicke in die Evolution des Universums, in die Methoden der Forschung und in die noch ungeklärten Fragen der Kosmologie.
Verbundprojekt „MANTIS“ soll Hackerangriffe auf Gasleitnetzwerke und Co. mithilfe von Quantenverschlüsselung verhindern / Physiker der Universität Münster beteiligt
Gasleitnetzwerke, Stromtrassen und Kommunikationsnetzwerke sind aus dem Alltag nicht wegzudenken – umso problematischer ist ihre Bedrohung durch Cyberangriffe. Vor diesem Hintergrund startet nun das Forschungsprojekt „MANTIS“. Ziel ist es, diese kritischen Infrastrukturen mithilfe moderner Quantentechnologie vor Hackerangriffen zu schützen. An dem Verbundprojekt, das vom Fraunhofer-Institut für angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena geleitet wird, ist die Arbeitsgruppe von Quantenphysiker Prof. Dr. Carsten Schuck an der Universität Münster beteiligt.
Universitätsgesellschaft vergibt Förderpreis and Chemikerin und Physiker - zwei Portraits
Bedeutende Erkenntnisse, zahlreiche Publikationen und etliche Auszeichnungen: Die Nachwuchsgruppenleiterin Dr. Line Næsborg und der Juniorprofessor Dr. Kai Schmitz haben in ihrer jungen Karriere bereits viel erreicht. Die Chemikerin forscht an einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Nutzung von Lichtenergie, der Teilchenphysiker widmet sich in seiner Arbeit den Gravitationswellen. Die Universitätsgesellschaft Münster e. V. verleiht beiden am 3. Juli den Förderpreis. Gäste sind ab 18 Uhr bei der Veranstaltung im Hause der VR Bank Westfalen-Lippe eG (Hafenplatz 2) willkommen und können sich unter anmeldung@universitaetsgesellschaft-muenster.de registrieren. Im Folgenden stellen wir beide Preisträger in kurzen Porträts vor.
Bundesministerium bewilligt rund 2,6 Millionen Euro für Beteiligung an Großprojekten
Forscher der Institute für Kernphysik und für Theoretische Physik an der Universität Münster erhalten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Förderung in Höhe von 2,6 Millionen Euro für die Experimente ALICE, CBM und PANDA sowie für begleitende theoretische Untersuchungen. Damit unterstützt das Ministerium in den kommenden drei Jahren verschiedene Arbeiten zur Erforschung der Grundbausteine der Materie und des Universums, die die Forscherteams in Großprojekten an Teilchenbeschleunigern durchführen.
Deutsch-indisches Forscherteam ermöglicht Schritt zu miniaturisierten optischen Isolatoren / Für die On-Chip-Integration optischer Computertechnologien
Seit Jahrhunderten ist bekannt, dass sich Licht in bestimmten Situationen wie eine Welle verhält. Einige Materialien sind in der Lage, die Polarisation – also die Schwingungsrichtung – der Lichtwelle zu drehen, wenn das Licht durch das Material hindurchgeht. Diese Eigenschaft wird in einer zentralen Komponente optischer Kommunikationsnetze genutzt, die als „optischer Isolator“ oder „optische Diode“ bezeichnet wird. Diese Komponente ermöglicht die Ausbreitung des Lichts in eine Richtung, blockiert aber jegliches Licht in die andere Richtung. In einer aktuellen Studie zeigen deutsche und indische Physiker nun, dass ultradünne zweidimensionale Materialien wie Wolframdiselenid die Polarisation sichtbaren Lichts bei bestimmten Wellenlängen unter kleinen, für die Anwendung auf Chips geeigneten Magnetfeldern um mehrere Grad drehen können. Die Wissenschaftler der Universität Münster und des Indian Institute of Science Education and Research (IISER) im indischen Pune haben ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
„IceCube“-Tagung in Münster: Interview mit Sprecher Ignacio Taboada über Fortschritte des Experiments
Physikerinnen und Physiker aus verschiedenen Ländern suchen mit dem Großexperiment „IceCube“ im Eis des Südpols nach Neutrinos. Diese schwer nachweisbaren Teilchen erreichen die Erde aus dem Kosmos. Rund 220 Angehörige des IceCube-Konsortiums treffen sich vom 18. bis 22. März zur Frühjahrstagung erstmals in Münster. Prof. Dr. Alexander Kappes und seine Arbeitsgruppe am Institut für Kernphysik der Universität Münster sind die Gastgeber. Christina Hoppenbrock sprach aus diesem Anlass mit dem Sprecher des IceCube-Konsortiums, Prof. Dr. Ignacio Taboada vom US-amerikanischen Georgia Institute of Technology, über die Herausforderungen der Neutrino-Forschung und die Fortschritten des Experiments.
Team lädt zu Workshop am 21. März ein / Thema ist der Beginn des Universums
Wie das Universum entstand, versuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt am Kernforschungszentrum CERN bei Genf herauszufinden. An der Forschung beteiligen sich auch Physiker der Universität Münster: Sie haben das Experiment „ALICE“ am Teilchenbeschleuniger LHC („Large Hadron Collider“) in Genf mit aufgebaut und werten nun Messdaten aus. Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren dürfen am 21. März gemeinsam mit den münsterschen Forschern Geheimnisse aus der Welt der kleinsten Teilchen lüften. Der Workshop – eine „International Masterclass“ – findet von 10 bis 17.30 Uhr am Institut für Kernphysik der Universität Münster, Wilhelm-Klemm-Straße 9, statt. Die Teilnahme ist kostenlos und wird schriftlich für die Schule bestätigt. Eine Anmeldung ist unter https://indico.uni-muenster.de/event/2559/ möglich.
Absolventin der Universität Münster erhält Auszeichnung für Forschung in der Materialphysik
Die Physikerin Dr. Shabnam Taheriniya hat für ihre exzellente Doktorarbeit an der Universität Münster den mit 3000 Euro dotierten Infineon-Promotionspreis 2024 erhalten. Während ihrer Dissertation in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Gerhard Wilde am Institut für Materialphysik untersuchte sie die inneren Grenzflächen in einer neuartigen Materialklasse – den sogenannten Hochentropie-Legierungen. Der Fachbereich Physik der Universität Münster vergibt den Infineon-Promotionspreis jährlich gemeinsam mit der Infineon AG.
31. Januar 2024 | Münster (upm/ch)
31. Januar 2024 | Münster (upm/ch)
Prof. Dr. Christian Weinheimer arbeitet als Astroteilchenphysiker am Institut für Kernphysik.
Christian Weinheimer ist auf der Suche nach Dunkler Materie und der Masse von Neutrinos
Sein Beruf als Hochschulprofessor hat ein bisschen was von einem Fußballtrainer, findet Christian Weinheimer. Wie ein Coach, der aus seiner Mannschaft das Beste herausholt, unterstützt und motiviert er die jungen Leute in seinem Team. In der AG Weinheimer geht es natürlich nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern darum, in der weltweiten Forschung vorne mitzuspielen. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, unterstreicht der Astroteilchenphysiker. Bislang sind 33 Doktorinnen und Doktoren aus der Arbeitsgruppe hervorgegangen. Viele davon haben eine akademische Karriere eingeschlagen. Manche sind schon selbst Professorin oder Professor und leiten ihr eigenes Team.