Nachrichten 2021

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© Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) and Tobias Heindel/TU Berlin

Schaukeln auf der Quantenebene

Münster (upm) | 21.12.2021

 

 

Nach der „ersten Quantenrevolution“ – der Entwicklung von Geräten wie Laser und Atomuhr – ist derzeit die „zweite Quantenrevolution“ im vollen Gange: Experten aus aller Welt entwickeln grundlegend neue Technologien, die auf der Quantenphysik beruhen. Eine Schlüsselanwendung ist die Quantenkommunikation, bei der Informationen in Licht geschrieben und verschickt werden. Für viele Anwendungen von Quanteneffekten muss das Licht in einem bestimmten Zustand sein, nämlich in einem Einzelphotonenzustand. Aber wie erzeugt man solche Einzelphotonenzustände am besten? Forscherinnen und Forscher aus Münster, Bayreuth und Berlin schlagen in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals „PRX-Quantum“ jetzt einen neuen Weg vor, ein Quantensystem zu präparieren, um Bauteile für die Quantentechnologie zu entwickeln.
© Uni MS - Ramon Droop

Arbeit von Forschern aus Münster und Birmingham unter den besten 30

Münster (upm) | 13.12.2021

 

Eine wissenschaftliche Arbeit der Teams um Prof. Cornelia Denz von der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster und Prof. Mark Dennis von der Universität Birmingham hat es auf die Liste der 30 weltweit besten Arbeiten des Jahres 2021 aus den Bereichen Optik und Photonik geschafft. Die Fachzeitschrift „Optics and Photonics News“ gibt in jedem Jahr den Sonderband "OPN’s Year in Optics" heraus, in dem die bedeutendsten Veröffentlichungen aus diesen Fachgebieten ausgezeichnet werden. Aus mehr als 100 internationalen Studien wählt eine Expertenkommission zuvor die besten 30 Studien aus.
© Alexander Ericson

Dehnung von Halbleitern steuert Lichtaussendung

Münster | 13.12.2021

 

Die optischen und elektrischen Eigenschaften hauchdünner Halbleiter lassen sich in unerwarteter Weise steuern, indem man die mechanische Dehnung des Materials kontrolliert. Das hat eine Forschungsgruppe aus Marburg und Münster herausgefunden, indem sie untersuchte, wie sich sichtbare und unsichtbare Quasiteilchen in Halbleiter-Dünnschichten bewegen. Das Team berichtet in der Wissenschaftszeitschrift „Nature Communications“ über seine Ergebnisse.
© NASA's Goddard Space Flight Center

Das ungleichmäßige Universum

03.12.2021  |  Münster (upm)

 

In kosmologischen Rechnungen wird fast immer angenommen, dass die Materie im Universum gleichmäßig verteilt ist. Das liegt daran, dass die Berechnungen zu kompliziert würden, würde man die Position jedes einzelnen Sterns einbauen. In Wirklichkeit ist das Universum nicht gleichmäßig. An manchen Stellen befinden sich Sterne und Planeten, an anderen herrscht Leere. Die Physiker Michael te Vrugt und Prof. Dr. Raphael Wittkowski vom Institut für Theoretische Physik und vom Center for Soft Nanoscience (SoN) der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster haben jetzt mit der Physikerin Dr. Sabine Hossenfelder vom Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) ein neues Modell für dieses Problem entwickelt. Ausgangspunkt ist der Mori-Zwanzig-Formalismus, eine Methode zur Beschreibung von Systemen aus sehr vielen Teilchen mit einer kleinen Anzahl von Messgrößen. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Physical Review Letters veröffentlicht.

 

© Uni MS - Ramon Droop

Mit Licht in den vierdimensionalen Raum blicken

 

22.11.2021 | Münster (upm/ch)

 

Licht wird in modernen Anwendungen zu verschiedenen Zwecken eingesetzt. Daten lassen sich zum Beispiel mit Licht übertragen und nanoskopische Strukturen durch Licht erzeugen. Um solche Anwendungen zu ermöglichen, muss das Licht räumlich strukturiert werden. Dazu werden seine Eigenschaften – Intensität (Helligkeit), Phase (Position im Schwingungszyklus) und Polarisation (Richtung der Lichtschwingung) – „maßgeschneidert“. Typischerweise entstehen so im dreidimensionalen Raum strukturierte Lichtfelder, zum Beispiel durch die Anwendung eines Hologramms. Darüber hinausgehend hat nun ein internationales Forscherteam um Prof. Dr. Cornelia Denz von der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster und Prof. Dr. Mark Dennis von der Universität Birmingham (Großbritannien) eine Methode entwickelt, mit der das Licht derart strukturiert wird, dass eine Projektion aus dem vierdimensionalen Raum entsteht. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht.
© DESY, Science Communication Lab

Kernphysiker laden Jugendliche zum "International Cosmic Day" ein

 

29.10.2021 | Münster (upm)

 

Was ist kosmische Strahlung? Aus welchen Teilchen besteht sie und wie lassen sich diese Teilchen messen? Und woher kommen sie eigentlich? Diesen Fragen können Schülerinnen und Schüler am 10. November beim „International Cosmic Day“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster nachgehen. Der Workshop findet von 14 bis 18 Uhr am Institut für Kernphysik (Wilhelm-Klemm-Straße 9) statt. Er richtet sich an Jugendliche ab der zehnten Jahrgangsstufe. Eine Anmeldung ist bis zum 5. November möglich.
Den Atomen beim Sprung zugeschaut
© Uni MS - Institute of Materials Physics

Den Atomen beim Sprung zugeschaut

 

14.10.2021 | Institut für Materialphysik

 

In einer kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Advanced Functional Materials erschienenen Arbeit konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der AG Wilde erstmalig die lokale Dynamik atomarer Umordnungsprozesse in einem ungeordneten Festkörper bei Raumtemperatur direkt beobachten und quantitativ vermessen [K. Spangenberg et al., Adv. Funct. Mater. 2021, 31, 2103742; DOI: 10.1002/adfm.202103742].

 

Derartige Umordnungsprozesse in Gläsern tragen wesentlich zu deren weitem Spektrum an Anwendungen bei, da sie den Elementarprozess zur Möglichkeit der Einstellung von Eigenschaften darstellen.
© Maximilian Sonner

Spin-Sonics: Schallwelle lässt Elektronen kreisen

29. Juli 2021  |  Münster (upm)

 

Einem deutsch-amerikanischen Forscherteam aus Augsburg, Münster, Edmonton, West Lafayette und München ist es gelungen, die rollende Bewegung einer Nanoschallwelle nachzuweisen, die der berühmte Physiker und Nobelpreisträger Lord Rayleigh 1885 vorhersagte. In einer in der Fachzeitschrift "Science Advances" veröffentlichten Studie verwenden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Nanodraht, in dessen Inneren Elektronen durch den "Spin" der Schallwelle auf Kreisbahnen gezwungen werden. Dieses nun nachgewiesene Phänomen kann beispielsweise in akustischen Quantentechnologien oder in sogenannten phononischen Bauelementen, mit denen sich die Ausbreitung akustischer Wellen kontrollieren lässt, gezielt verwendet werden.
© privat

Herausragende Masterarbeit am Fachbereich Physik ausgezeichnet

28. Juli 2021  |  Münster (upm)

Für seine herausragende Masterarbeit zur nichtlinearen Laserdynamik hat Thomas Seidel den mit 1.500 Euro dotierten „Infineon-Master-Award“ erhalten, den der Fachbereich Physik der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster jährlich mit der Infineon Technologies AG verleiht. „Seine Resultate gehen weit über den Rahmen einer Masterarbeit hinaus“, betont Dr. Svetlana Gurevich vom Institut für Theoretische Physik, in deren Arbeitsgruppe Thomas Seidel seine Masterarbeit anfertigte. „Die Arbeit ist wissenschaftlich originell und von sehr hoher Qualität, die Ergebnisse sind sowohl für theoretisch als auch experimentell arbeitende Gruppen auf dem Gebiet der nichtlinearen Laserphysik von großer Bedeutung.“

 

© Pascal Runde

Vereinfachte Methode zur Kalibrierung optischer Pinzetten

 

16. Juli 2021 | Münster (upm)

 

Messungen der biomechanischen Eigenschaften im Inneren lebender Zellen erfordern minimalinvasive Methoden. Besonders attraktiv ist die optische Pinzette als Werkzeug. Sie nutzt den Impuls von Licht, um mikro- oder nanoskalige Partikel einzufangen und zu manipulieren. Ein Forscherteam um Prof. Dr. Cornelia Denz vom Institut für Angewandte Physik der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster hat nun eine vereinfachte Methode entwickelt, um die nötige Kalibrierung der optischen Pinzette in dem zu untersuchenden System vorzunehmen. Beteiligt waren auch Wissenschaftler der Universität Pavia in Italien. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift "Scientific Reports" veröffentlicht.
© Uni MS - Peter Leßmann

Mit Legosteinen Begeisterung für Physik wecken

 

14. Juli 2021 | Münster (upm/ch)

 

Die Legosteine liegen überall verteilt auf den Tischen – in Schachteln, in Tüten, in Kisten, lose: Im Experimentierlabor MExLab ExperiMINTe ist an diesem Samstag nicht zu übersehen, dass die bunten Plastiksteine eine besondere Rolle spielen. Motivierte junge Menschen sitzen an den Tischen und versuchen, den Überblick über das scheinbare Chaos zu behalten. Sie fügen in Teams die Steine zusammen, um im Laufe des Wochenendes ein gigantisches Lego-Modell zu erschaffen: einen Nachbau des Teilchendetektors „ALICE“. Das 26 Meter lange und 16 Meter hohe Original steht im Kernforschungszentrum CERN bei Genf. Das Modell hat den Maßstab von etwa 1:40, der sich an der Größe der Legomenschen orientiert, wiegt etwa 16 Kilogramm – und besteht aus 16.000 Legosteinen.
© THANANIT - stock.adobe.com

WWU stärkt Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung

 

01. Juli 2021 | Münster (upm/kk)

 

Mit zwei neuen Programmen hält die Künstliche Intelligenz (KI) Einzug in die Hochschullehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. Die WWU hatte zwei Anträge für die Bund-Länder-Förderinitiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ gestellt und war in beiden Fällen erfolgreich. Das Vorhaben „Interdisziplinäres Lehrprogramm zu maschinellem Lernen – InterKIWWU“ aus der Physik unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Thiele (Institut für Theoretische Physik) wird mit knapp zwei Millionen Euro gefördert. Unterstützt wird außerdem das Verbundvorhaben „medical tr.AI.ning – Intelligente Virtuelle Agenten für die Medizinische Ausbildung“ aus der Medizin. Unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Marschall (Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten) erhält das Projekt zusammen mit der Universität des Saarlandes, der FH Münster und der Hochschule der Bildenden Künste Saar rund 2,6 Millionen Euro; das Fördervolumen allein für die WWU beträgt 1,1 Millionen Euro. Beide Projekte haben eine Laufzeit von vier Jahren.
© Uni MS - Peter Leßmann

"Wie eine riesige Thermoskanne"

 

28. Mai 2021 | Münster (upm/ch)

 

Der kälteste Ort Münsters ist nicht viel größer als eine Briefmarke. Er kann Temperaturen nahe des absoluten Nullpunkts erreichen, also beinahe minus 273,15 Grad Celsius. Damit ist er etwa drei Grad kälter als das Weltall. Der frostige Punkt liegt in einem besonderen Kühlgerät – einem hochmodernen Kryostaten – in einem Labor von Prof. Dr. Ursula Wurstbauer am Physikalischen Institut der WWU.
© Uni MS - MExLab

MExLab Physik lädt Mädchen zum Workshop ein

Schülerinnen erkunden Sonnenenergie und lernen das Physikstudium kennen / Anmeldungen bis zum 18. Mai

 

Alle Mädchen, die sich für Physik und Nachhaltigkeit interessieren, sind zu einem digitalen Workshop des Fachbereichs Physik der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster eingeladen. Die Veranstaltung gehört zu der Reihe „G4F – Girls4Future“ des Experimentierlabors „MExLab“ Physik und richtet sich an Schülerinnen ab der siebten Klasse. Zeit und Ort: Freitag, 28. Mai, von 14 bis 18 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist ab sofort bis zum 18. Mai per Mail unter mexlab.physik@uni-muenster.de möglich. Um Angabe einer postalischen Adresse wird gebeten, damit das Workshop-Material zugeschickt werden kann. Die Veranstaltung findet über das Videokonferenz-Angebot Zoom statt; die Teilnehmerinnen erhalten die Zugangsdaten per Mail.

 

 
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Wissenschaftlerinnen arbeiten an der Abschirmung des Myon-Detektors im Inneren des "ALICE"-Experiments am CERN.
© CERN - Julien Ordan

Teilchenphysiker der Universität Münster laden zu Online-Workshop ein

 

09. März 2021 | Münster (upm)

 

Im Rahmen einer „International Masterclass“ lädt das Institut für Kernphysik der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster physikinteressierte Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse zu einem zweitägigen Online-Workshop ein. Der Workshop ist ein gemeinsames Angebot mehrerer deutscher Standorte des „ALICE“-Experiments. An diesem Experiment ist auch die WWU beteiligt. Es wird im weltweit größten Kernforschungszentrum für Teilchenphysik durchgeführt: am CERN bei Genf. Der Online-Workshop findet am 16. und 17. März jeweils nachmittags statt. Die Teilnahme ist kostenlos; Anmeldeschluss ist der 15. März. Genauere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter http://go.wwu.de/nmkkg.
© Universität Augsburg - Matthias Weiß

Nanoschwellen versetzen künstliche Atome in Schwingungen

 

01. März 2021 | (Münster upm/Uni Augsburg)

 

Einem deutsch-polnischen Forscherteam aus Augsburg, Münster, München und Breslau ist es gelungen, gezielt Nanoschallwellen auf einzelne Lichtquanten zu übertragen. In einer in der Fachzeitschrift „Optica“ veröffentlichten Studie verwenden die Wissenschaftler ein „künstliches Atom“, das die Vibrationen der Schallwelle mit nie dagewesener Präzision in einzelne Lichtquanten, Photonen umwandelt. Das erstmals nachgewiesene Prinzip bildet einen wichtigen Baustein für die Entwicklung hybrider Quantentechnologien.
© privat

Johannes Feldmann erhält Infineon-Promotionspreis

 

15. Februar 2021 | Münster (upm)

 

Für seine herausragende Doktorarbeit hat Johannes Feldmann den mit 2.500 Euro dotierten Infineon-Promotionspreis 2021 erhalten. Der Physiker aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Wolfram Pernice am Physikalischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster widmete sich in Zusammenarbeit mit der Gruppe von Prof. Dr. Harish Bhaskaran an der Universität Oxford der Entwicklung sogenannter photonischer Prozessoren. Diese sind dem menschlichen Gehirn nachempfunden („neuromorph“) und verarbeiten Informationen ähnlich. Der Infineon-Promotionspreis wird jährlich vom Fachbereich Physik der WWU und der Infineon AG, Warstein, vergeben.

 

© AG Zacharias - Rolf Treusch

Zeitliche Charakterisierung von Lichtimpulsen

03. Februar 2021 | Münster (upm)

 

Ultrakurze intensive Licht- beziehungsweise Laserpulse erlauben eine detaillierte Untersuchung der Struktur von atomaren und molekularen Systemen. Neuartige Strahlungsquellen wie Freie-Elektronen-Laser liefern Lichtblitze im fernen Ultraviolett- (XUV) bis Röntgenbereich und eröffnen diesem Forschungsgebiet im Hinblick auf die zeitliche Auflösung der Messdaten neue Möglichkeiten. Physikerinnen und Physiker der Gruppe um Dr. Christian Ott in der Abteilung von Prof. Dr. Thomas Pfeifer des Heidelberger Max-Planck-Instituts für Kernphysik haben in Zusammenarbeit mit einem internationalen Forschungsteam eine neue Methode zur Charakterisierung von XUV-Pulsen entwickelt. Maßgeblich beteiligt ist die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Helmut Zacharias von der WWU Münster.

 

© AG Pernice - xvivo

EU-Projekt zur Entwicklung leistungsstarker photonischer Prozessoren gestartet

2. Februar 2021 | Münster (upm/ch)

 

„Künstliche Intelligenz“ (KI) gilt als Schlüsseltechnologie mit Anwendungsfeldern in verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen. Dabei stellen die Forschung, die Entwicklung und vor allem die Nutzung von KI-Systemen gewaltige Anforderungen an die benötigte Rechenleistung und Speicherkapazität zur Verarbeitung hoher Datenmengen. Diese werden zum Beispiel bei Internetanwendungen wie dem “Internet der Dinge“ und Breitband-Diensten wie HD-Video-on-Demand und in sozialen Medien generiert. Herkömmliche elektronische Hardware ist dieser Herausforderung nicht länger gewachsen. Ein neuer Forschungsverbund um Dr. Wolfram Pernice, Professor am Physikalischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster, erforscht schnelle und energieeffiziente optische Hardware-Alternativen. Von der Europäischen Kommission erhält der Verbund für diese Forschung im Zuge der Förderlinie „FET Proactive“ (Horizont 2020) nun fast sechs Millionen Euro für vier Jahre. Beteiligt sind unter anderem Forscherteams der Universität Exeter, Großbritannien, und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne, Schweiz.

 

„Unsere modernen elektronischen Technologien nähern sich physikalisch betrachtet derzeit rasch ihrem Limit. Um die riesigen Datenmengen zu verarbeiten, die für KI-Anwendungen nötig sind, brauchen wir völlig neue Ansätze“, unterstreicht Wolfram Pernice.

 

© Fotograf: Julien Ordan/CERN. Montage: Uni MS

Online-Workshop: CERN-Detektor aus Lego nachbauen

 

08. Januar 2021 | Münster (upm/hd)

 

Das deutsche Netzwerk der ALICE-Kollaboration am CERN (Europäischen Organisation für Kernforschung) lädt Jugendliche ab 16 Jahren und Studierende der ersten Semester ein, den Teilchendetektor ALICE mit Lego nachzubauen. Physikerinnen und Physiker der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster und der Goethe-Universität Frankfurt begleiten den Online-Workshop. Die Teilnehmenden entwerfen vom 18. Januar an zunächst das Modell mit Konstruktionsprogrammen, im Juni soll der Lego-Detektor voraussichtlich in Frankfurt zusammengebaut werden. Mitmachen können junge Interessierte aus dem ganzen Bundesgebiet, da die Veranstaltungen online angeboten werden. Die Anmeldung ist unter http://go.wwu.de/gmxm- möglich.

 

© Uni MS/AG Pernice

Maschinelles Lernen mit Licht beschleunigen

6. Januar 2021 | Münster (upm/kk)

 

Im Digital-Zeitalter wachsen Datenmengen exponentiell. Besonders die Anforderungen von Muster- und Spracherkennungen oder dem autonomen Fahren übersteigen oftmals die Kapazitäten herkömmlicher Computer-Prozessoren. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) entwickeln in Zusammenarbeit mit einem internationalen Forscherteam neue Ansätze und Prozessor-Architekturen, die diesen Aufgaben gewachsen sind. Nun fanden sie heraus, dass sogenannte photonische Prozessoren, bei denen Daten mittels Licht transportiert werden, Informationen sehr viel schneller und parallel verarbeiten als elektronische Chips. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.