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Ein kämpferischer Geist: Ngũgĩ wa Thiong’o liest aus seinen Memoiren "Wrestling with the Devil: A Prison Memoir"

Englischsprachige Veranstaltung des WWU-AutobiographieForums mit dem kenianischen Schriftsteller und Kulturwissenschaftler Prof. Ngũgĩ wa Thiong’o am 14. Juni
Veranstaltungsplakat
Veranstaltungsplakat der Lesung
© Englisches Seminar

Bereits zum zweiten Mal lädt das AutobiographieForum den von der Kritik gefeierten, mehrmals für den Nobelpreis nominierten Autor und renommierten Wissenschaftler von der University of California Irvine, Prof. Ngũgĩ wa Thiong’o, nach Münster ein. Am Donnerstag, den 14. Juni um 18 Uhr im Freiherr-von-Vincke-Haus (Domplatz 36), wird Ngũgĩ wa Thiong’o aus seinen jüngst publizierten Memoiren "Wrestling with the Devil: A Prison Memoir" (2018) lesen und über dieses Werk sprechen. Die von Julian Wacker moderierte Veranstaltung ist auf Englisch. Veranstaltungsort ist das Freiherr-von-Vincke-Haus (Bezirksregierung), Domplatz 36. Alle am Life-Writing und/oder an afrikanischer Literatur Interessierte sind herzlich willkommen.

Besonders bekannt ist Ngũgĩ wa Thiong’o als Verfasser der Essaysammlung "Decolonising the Mind" (1986) sowie mehrerer Romane, die sich mit der von Fremdherrschaft und Gewalt geprägten Geschichte seines Heimatlandes Kenia auseinandersetzen. Seine jüngsten Publikationen beschreiben sein langes und bewegtes Leben am Puls der Geschichte Kenias und legen Zeugnis ab über Kolonialismus und postkolonialem Widerstand, über Neokolonialismus, Aktivismus und Exil. Mit seinen in diesem Jahr veröffentlichten Memoiren "Wrestling with the Devil: A Prison Memoir" schreibt Ngũgĩ wa Thiong’o seine bereits 1982 veröffentlichten Memoiren "Detained: A Writers Prison Diary" weiter. Auf eindrückliche Weise erzählt er darin von seiner einjährigen Inhaftierung als politischer Gefangener in einem Hochsicherheitsgefängnis. Auf Toilettenpapier schrieb er dort heimlich seinen zum Klassiker gewordenen Roman "Devil on the Cross." Schon seit einigen Jahren gilt Ngũgĩ wa Thiong’o als Anwärter auf den Literaturnobelpreis.

In den letzten zwanzig Jahren hat die Literaturgattung des Life Writing zunehmend an Bedeutung gewonnen. Als eine ausdifferenzierte Literaturgattung umfasst Life Writing nicht nur Autobiographie und Biographie, sondern auch Autofiktion, Briefe, Tagebücher, Krankheitsnarrative, testimonials, Memoiren, Reiseberichte, Essays, Interviews, autographics und andere Textsorten. Auch beispielsweise Film, Kunst und Photographie oder soziale Netzwerke sind prominente autobiographische Medien. Das AutobiographieForum schafft einen Raum für die intensive Auseinandersetzung mit konkreten Texten und Formaten, aber auch für die theoretisch-methodische Reflexion des Gegenstands.

English Version

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Ngũgĩ wa Thiong’o