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"Dunkelheit, bleib bei mir"

Lesung mit der schwedischen Autorin Ann-Marie Ljungberg am 19. Juni / Eintritt frei
Portraitfoto von Ann-Marie Ljungberg
Ann-Marie Ljungberg
© Linn Sandmark

Am Montag, 19. Juni, ist die schwedische Autorin und Übersetzerin Ann-Marie Ljungberg zu Gast in Münster. Auf Einladung des Instituts für Nordische Philologie der Universität Münster stellt sie ab 19 Uhr im Alter Ego, Bergstraße 30A, ihren Roman "Dunkelheit, bleib bei mir" vor. Zu der deutsch-schwedischen Lesung mit anschließendem Autorinnengespräch sind alle Interessierten herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

Zum Inhalt des Romans:
Es geschieht im März 1940: Der zweite Weltkrieg wütet, als die Redaktion der sozialistischen Zeitung "Norrskensflamman" in Luleå in die Luft gesprengt wird. Hintergrund ist der Winterkrieg zwischen Finnland und der Sowjetunion im Jahr 1939/40, der in Schweden unterschiedliche politische Strömungen hervorbringt. Während die schwedische Regierung verstärkt die Neutralität Schwedens betont, wünschen sich weite Teile der Bevölkerung ein aktives Mitwirken im Krieg. Vor allem der Antikommunismus brodelt während der letzten Monate des Winterkriegs. Die politische Spannung entlädt sich mit dem Bombenattentat auf die Redaktion der "Norrskensflamman", einem der schwersten Terrorakte in Schweden. Der Roman schildert die schrecklichen Ereignisse aus der Perspektive eines der Attentäter, dem Journalisten Wilhelmsson, dessen sukzessive Radikalisierung, verstärkt durch die verheerende Eigendynamik innerhalb der Gruppe, zugleich verstören und fesseln.

Ann-Marie Ljungberg schreibt über reale Personen, die lediglich andere Namen bekommen haben. Ihr gelingt ein eindringliches Psychogramm der Tätergruppe, das von ebenso intensiven, fast poetischen Naturbeschreibungen sphärisch verdichtet wird. Dies gelingt ihr wohl deshalb so gut, weil sie 1964 in Nordschweden in der Nähe des Anschlagorts geboren ist. Heute lebt sie in Göteborg. Für ihren Roman "Simone de Beauvoirs hjärta" (2005, deutsch "Simone de Beauvoirs Herz") wurde sie für den August-Preis, den renommiertesten schwedischen Literaturpreis, nominiert.

Institut für Nordische Philologie