Schlagwort-Archiv: Open Access

Open Access ist überall möglich

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An den 15 Fachbereichen der Universität Münster wird in Dutzenden verschiedener Fächern gelehrt und geforscht. Um die Ergebnisse dieser Forschung zu veröffentlichen, nutzen immer mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU einen „grünen“ oder „goldenen“ Weg: Sie publizieren Open Access.

So gibt es z.B. Artikel über Lebertransplantationen, Angststörungen, optische Wellenleiter oder den Rotbraunen Reismehlkäfer und Bücher über die Haftung von GmbH-Geschäftsführern, den Klimawandel oder die Auswirkung von Fußball-Weltmeisterschaften auf die deutsche Nation, die kostenlos im Internet verfügbar sind und von allen Interessenten gelesen und gespeichert werden können. Dadurch wird die Münsteraner Forschung sichtbarer, und die Veröffentlichungen werden häufiger zitiert als „Closed Access“-Publikationen.

Dazu unterstützt die Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) die Angehörigen der WWU mit Informationen und Angeboten rund um’s Publizieren, sei es gedruckt, elektronisch oder auch hybrid, sei es ein Artikel in einer Fachzeitschrift, eine Monographie oder ein Tagungssammelband.

Während der Internationalen Open-Access-Woche vom 19. bis zum 25. Oktober präsentierte die ULB mit einem Informationsstand im Foyer am Krummen Timpen 3 einen breiten Überblick über das Thema und stellt aktuelle Veröffentlichungen aus der münsterschen Forschung vor.

Die ZB Medizin hatte zur gleichen Zeit einen Info-Stand zu Open Access im Universitätsklinikum Münster am Aufgang zur Cafeteria. Am Dienstag, dem 20.10., standen Dr. Viola Voß, Open-Access-Expertin der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB), und der Leiter der Zweigbibliothek Medizin, Dr. Oliver Obst, den Ärzten, Doktoranden und Wissenschaftlern der medizinischen Fakultät für Fragen zur Verfügung.

Zudem finden Sie alle Informationen auch unter http://www.ulb.uni-muenster.de/open-access – das ganze Jahr über.

Bild: WWU

med – Das Magazin der Zweigbibliothek: Ausgabe 1-2015

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Inhaltsverzeichnis:

Die neue Ausgabe der Bibliothekszeitung med finden sie in der Bibliothek, darüber hinaus wurden allen Instituten und Kliniken Exemplare zugeschickt. Das PDF finden Sie auf unserem E-Pflichtserver unter der URL http://epflicht.ulb.uni-muenster.de/miami/download/pdf/299840?originalFilename=true (2,6MB).

Auch diese Ausgabe von med wurde klimaneutral gedruckt.

Pfusch beim Peer-Review: Hunderte Artikel zurückgezogen

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Alleine in PubMed steigt die Zahl der Retractions seit 1997 um 15-20% je Jahr an. Ca. vier Jahre bleibt ein (später) zurückgezogener Artikel im Durchschnitt unentdeckt.

Nach einem Bericht in Nature über fake peer review in 110 Fällen und 16 Retractions durch Elsevier, musste nun auch der Open Access Verlag Biomed Central (gehört zu Springer) 43 Artikel zurückziehen, worüber heute selbst Spiegel Online berichtete: Manipulationen beim Peer-Review.

Jigisha Patel von BMC hatte bereits im November in einem Blog-Eintrag die naheliegende Frage gestellt: Who reviews the reviewer?

The spectrum of ‘fakery’ has ranged from authors suggesting their friends who agree in advance to provide a positive review, to elaborate peer review circles where a group of authors agree to peer review each others’ manuscripts, to impersonating real people, and to generating completely fictitious characters.

Es wird sogar nicht mehr ausgeschlossen, das Fake Peer Review von (kriminellen) Dritten als Dienstleistung angeboten wird:

During the course of our investigation, authors have shared with us the names of third-party agencies that offer support to authors but also guarantee favourable peer review outcomes in return for a fee. Other services sell authorship on entire papers written by others. (Elizabeth Moylan, Senior Editor (Research Integrity), BioMed Central)

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Woran erkennt man fake peer review? (aus Nature)

PubMed-Suche nach Retracted Publications
PubMed-Informationen über Retractions

Neben den in der letzten Zeit bekannt gewordenen Betrugsmodellen von Verlagen bzw. Manipulationen von Pharmaunternehmen (hier, hier und hier) waren es hier nun Autoren, welche die Schwachstellen im wissenschaftlichen Publikationswesen perfide ausgenutzt haben.

50% Förderung für Open-Access-Publikationen

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Wie die ULB meldet, haben sich die Förderbedingungen für den Open-Access-Publikationsfonds der Universität Münster verändert.

Seit 2011 erhalten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU Münster finanzielle Unterstützung für das Veröffentlichen von Artikeln in Open-Access-Zeitschriften. „Open Access“ bedeutet, dass eine Publikation der Allgemeinheit entgeltfrei zur Verfügung gestellt wird. Anders als bei herkömmlichen Zeitschriften finanzieren hier nicht die Abonnenten die Veröffentlichung, sondern häufig die Wissenschaftler selbst.

Zum 1.3.2015 haben sich die Förderbedingungen für die Erstattung von Publikationsgebühren aus dem Open-Access-Fonds geändert. Aufgrund der hohen Inanspruchnahme und eines limitierten Budgets können die Kosten für Artikelbearbeitungsgebühren nur noch zu 50 % übernommen werden. Autorinnen und Autoren bzw. Institute gehen zunächst in Vorleistung und können dann bei der ULB einen Antrag auf Erstattung der Hälfte der Kosten stellen.

An den übrigen Voraussetzungen für die Förderung hat sich nichts geändert: Das Open-Access-Journal wendet anerkannte Qualitätssicherungsverfahren an und die Beiträge sind vollständig und unmittelbar mit Erscheinen über das Internet für Nutzer entgeltfrei zugänglich. Außerdem dürfen die Artikelbearbeitungsgebühren 2.000 € pro Aufsatz nicht überschreiten und es werden ausschließlich Artikel finanziert, bei denen ein Angehöriger der WWU „submitting author“ oder „corresponding author“ ist.

Weitere Informationen auch zum Ablauf der Erstattung erhalten Sie unter http://www.ulb.uni-muenster.de/publikationsfonds.

Foto: Wikipedia

Jede Publikation kann rausgeworfenes Geld sein

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Selbst ein Impact Faktor oder die PubMed-Listung ist keine Garantie dafür, nicht einem betrügerischen Verlag in die Maschen zu gehen!

Open Science, Open Minds, dem griffigen Slogan des kroatischen Intech Verlags möchte man gerne noch „Open Wallets“ hinzufügen, denn hier geht es ums Geld. Für das wissenschaftliche Publikationswesen bedeutete Open Access nach langer Zeit mal wieder ein vollkommen neues Geschäftsmodell. Und wie alle neuen Geschäftsmodelle wurde auch Open Access nach kurzer Zeit von dubios agierenden Trittbrettfahrern ohne jeden wissenschaftlichen Anspruch zum reinen Geldverdienen benutzt.

Jüngst geriet der Verlag Cardiology Academic Press aus Bern mit dem Journal Experimental and clinical cardiology (gleiche Webseite), Schweiz, in herbe Kritik, da er – entgegen seines Versprechens – die Artikel nur auf seiner Webseite veröffentlichte aber nicht in PubMed oder Web of Science. Misstrauisch macht auch die angegebene Offshorebank auf den Turks- und Caicosinseln, oder dass es dato kein Editorial Board gibt.

Wohl eine Lüge:

In one or another way your work will be indexed in all major databases such as ISI, PubMed, Embase/Excerpta medica.

Die NLM (PubMed) hat die Listung von Experimental and clinical cardiology im Frühjahr 2013 eingestellt. Thomson Reuters (WOS) ist da einsilbiger, aber auch dort wurde als letztes nur ein einziges Heft 2013 verzeichnet. Die Zahl der Zitierungen war zuletzt drastisch eingebrochen (Link zugänglich nur innerhalb der Uni Münster).

Obskure Verlage wie Cardiology Academic Press sind wie Pilze aus dem Boden geschossen; eine gute Übersicht finden Sie in Beall’s List of Predatory, Open-Access Publishers, wo auch Cardiology Academic Press auftaucht.

Deren grundlegende Geschäftsidee: Gegen 500, 1000 oder 2000 Euro publizieren sie alles, was man ihnen zusendet, in Zeitschriften mit wohlklingenden Titeln wie International Journal of Medicine and Medical Sciences, von denen nie jemand etwas gehört hat und hören wird. Die Publikation dient alleine der Publikation – dem Zitat, das man seiner Vita anhängt. Ein Peer-Review findet meist nicht statt, das Editorial Board ist ein einziger Fake, ein Lektorat gibt es nicht. Stattdessen wird das Manuskript 1:1 auf die Webseite gestellt. In letzter Zeit werden Forschungsarbeiten auch zunehmend in monographischen Sammelbänden publiziert, meist ohne inneren Zusammenhang und Editorial; das Prinzip ist dasselbe.

Just because a journal is Open Access doesn’t make it legitimate or high quality. [Jeffrey Beall]

Über die diversen Angebote im Web kann sich jeder selbst informieren; ein simples Googlen nach dem Verlag oder der Zeitschrift offenbart recht schnell, ob es sich um einen renommierten Verlag mit gut zitierten Titel in PubMed handelt oder um einen reinen Abzocker, einen Trittbrettfahrer auf der Open Access-Welle, dessen Publikationen nie und nimmer zitiert werden und auch nicht in den bekannten Literaturdatenbanken auftauchen.

Ein gutes Merkmal sind die Anzahl der Artikel pro Zeitschriftenheft (meist sehr wenige, wenn überhaupt). Fallen Sie nicht auf künstlich aufgeblasene Zugriffszahlen herein, die eine aktive wissenschaftliche Leserschaft vorgaukeln.

Ein starkes Argument
Die Universität Münster bezahlt aus Ihren DFG-geförderten Publikationsfond nur Open-Access-Zeitschriften, welche die im jeweiligen Fach anerkannten, strengen Qualitätssicherungsverfahren anwenden wie z.B. PLOS- oder BiomedCentral-Journale.

Merke: Nicht überall, wo Open Access drauf steht, ist gute Forschung, gutes Peer Review, gute ImpactFaktoren drin!

Celebrating the 350th anniversary of journal publishing

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Die International Association of Scientific, Technical and Medical Publishers hat im März zum vierten Mal einen interessanten und umfassenden (180 Seiten) Bericht zum Stand des wissenschaftlichen Publikationswesen unter dem Titel The STM Report: An overview of scientific and scholarly journal publishing herausgegeben.

In ihr wird nicht nur – wie zu erwarten – der Blickwinkel der Verlage ausführlich dargestellt (das auch), sondern auch die Entwicklung von Open Access, mit nüchternen Fakten dargestellt.

25 Mia. fallen danach für Veröffentlichung, Verteilung und Subskription von Forschungspublikationen weltweit an, darin sind 1,9 Mia. für Peer-Review und 2,7 Mia. für Verlagsprofite enthalten. Ein Großteil dieser Kosten dürfte von Bibliotheken (also durch den Steuerzahler) getragen werden.

Die STM hebt – natürlich – auf neue Geschäftsmodelle und Verdienstmöglichkeiten ab, die insbesondere bei den Tablets gesehen werden, da hier das Kaufen und Bezahlen einfacher fällt:

There is one more important difference between mobile app-based access and PC web-based access to journals. Mobile devices are personal, rarely shared, thus tying usage data to the individual rather than the institution as happens with web access (where access control is typically by IP range). The app environment allows much richer data to be collected (with appropriate consents) about the user’s interaction with the app/content. And the app ecosystem (i.e. device plus cloud plus App Store etc.) encourages purchases via a single click (including from within the app itself), tied to the individual’s credit card (via the App Store) rather than the library budget.

Dieser Bericht ist eine Pflichtlektüre für alle, die Zeitschriften kaufen, insbesondere natürlich Erwerbungsbibliothekare, aber auch die Herausgeber und Editoren von Fachzeitschriften, Open Access-Vertreter und interessierte Wissenschaftler.

49 Nature-Journals permit sharing a read-only version of full-text subscription articles

Macmillan Science & Education, der Mutterkonzern der NPG (Nature Publishing Group), liess in der vergangenen Woche verlautbarten, dass Abonnenten von Zeitschriften wie Nature, Nature Genetics, Nature Medicine und 46 weiteren Nature-Titeln (PDF) ab sofort beliebigen, interessierten Personen Zugriff auf schreibgeschützte Versionen einzelner Artikel ermöglichen dürfen.


Klickt man nun in einem Nature-Zeitschriftenartikel auf „PDF“, erscheint – als Subskribent – die Auswahlmöglichkeit zwischen einem „normalen“ PDF und dem read-only PDF auf readcube.

Via Readcube wird ein read-only Artikel bereitgestellt, dessen Link man mit seinen Kollegen teilen kann.

Das Teilen von Artikeln ist nur für den persönlichen nicht-kommerziellen Gebrauch erlaubt. Diese Artikel können mit Anmerkungen versehen, aber nicht heruntergeladen werden – ausser man hat readcube installiert: Ein freier PDF-Reader für Mac, Windows und Tablets, der es ermöglicht, den Artikel read-only abzuspeichern.

Weitere Informationen:

  • Non-subscribers cannot access or view subscription articles directly on nature.com. There is no change to this.
  • We are allowing individuals who have subscription access to allow other individuals (subscribers and non-subscribers) to view single articles.
  • Subscribers may generate a sharable link, which they can share with others for non-commercial, personal use. The link goes to a read only version of that article.
  • This is subscription content and is only accessible via read-only links.
  • Articles that are shared are still subject to copyright and cannot be reproduced or shared in ways that are not permitted by the copyright holder. NPG’s new policy provides a very specific but limited way for sharing to be possible in certain circumstances. This is therefore wholly different from Open Access.

Foto: NPG, Screenshot der Webseite

Was haben Meerschweinchen, Fußball und Schädelknochen-Brüche gemeinsam?

Was haben Meerschweinchen, Fußball und Schädelknochen-Brüche gemeinsam? Über ihre Erforschung haben münstersche Wissenschaftler in Zeitschriften-Artikeln berichtet – und sie wurden bei der Veröffentlichung allesamt durch den Publikationsfonds der Uni Münster unterstützt.

Seit Einrichtung des Fonds 2011 konnten rund 200 Artikel gefördert werden. Dies war möglich, weil die Artikel in Open-Access-Zeitschriften erschienen sind, deren Inhalte jedem Leser im Internet kostenfrei zur Verfügung stehen. Dadurch können wissenschaftliche Erkenntnisse schneller verbreitet werden, und Interessierte können sich unabhängig von Zeit und Ort über die aktuelle Forschung informieren.

Um die Idee und die Möglichkeiten von Open Access weiter bekannt zu machen, beteiligt sich die ULB Münster auch in diesem Jahr an der internationalen Open-Access-Woche (20. bis 26.10.). An einem Info-Stand im Foyer erhalten Besucher einen breiten Überblick über das Thema und Hilfestellungen.

Speziell für die Medizin bietet die ZB Med einen Info-Termin am Mittwoch, dem 22.10., an: Von 12.00 bis 13.00 Uhr wird Dr. Viola Voß, Open-Access-Expertin der Universitätsbibliothek, in der ZB Med anwesend sein und – zusammen mit ZB-Med-Leiter Dr. Oliver Obst – für Fragen rund um Open Access zur Verfügung stehen.

Open Access Zeitschriften finden mit dem Web of Science (von Astrid Vieler)

Seit Anfang des Jahres bietet die Datenbank Web of Science einen zusätzlichen Suchfilter für Open Access (OA) Publikationen. Diesen kann man sich zunutze machen, um OA Zeitschriften zu finden, die vielleicht auch für den nächsten eigenen Artikel geeignet sind.
Am einfachsten geht das, wenn man zuvor schon thematisch ähnlich publiziert hat:
Suchen Sie Ihre eigene Publikation und benutzen Sie dann den Link View related records um eine Treffermenge thematisch verwandter Artikel zu erhalten. Alternativ führen Sie eine klassische Suche anhand geeigneter Schlagworte durch, um eine ausreichend große Treffermenge zu erhalten.
Die so entstandene Artikel-Liste können Sie dann mit wenigen Klicks auf OA Zeitschriften eingrenzen (1).

Über die Funktion Analyze Results (2) kann diese Artikel-Liste dann nach Zeitschriften Titeln (Source Titles) ausgewertet werden.

Die meisten Zeitschriften in der Datenbank sind außerdem in den Journal Citation Reports geführt, und können deshalb in der Regel schon einen Impact Faktor vorweisen. Alle diese Zeitschriften sind reine Open Access Zeitschriften, deren Artikel immer sofort mit dem Erscheinen Open Access zur Verfügung stehen.

Alternativ bieten auch die in der vergangenen Woche vorgestellten semantischen Suchmaschinen Möglichkeiten, gezielt nach Open Access Zeitschriften zu suchen.

Die ULB bietet Ihnen weitere Beratung und Angebote rund um das Thema Open Access Publizieren.

Multicenter-UpToDate-Studie der ZB Med publiziert

In der Open Access Zeitschrift „GMS Medizin — Bibliothek — Information“ wurde nun die Multicenter-UpToDate-Studie der Zweigbibliothek Medizin publiziert: Umfrage zur Benutzung von UpToDate an den Universitäten Freiburg, Leipzig, Münster und Regensburg

Oliver OBST, Christiane HOFMANN, Helge KNÜTTEL & Petra ZÖLLER: „Frage stellen, Antwort bekommen, weiterarbeiten!“ – Umfrage zur Benutzung von UpToDate an den Universitäten Freiburg, Leipzig, Münster und Regensburg

Zusammenfassung: UpToDate ist eine evidenzbasierte, von Ärzten erstellte Ressource zur Unterstützung der klinischen Entscheidungsfindung mit weitem Verbreitungsgrad in Deutschland. In einer Multicenter-Studie wurden Mediziner, Studierende, Wissenschaftler und sonstiges medizinisches Fachpersonal an vier deutschen Universitäten nach ihrer Nutzung und Beurteilung von UpToDate befragt. Insgesamt wurde die Umfrage 1.083-mal beantwortet, darunter von 540 Ärzten. 76% aller befragten Ärzte (aber nur 54% der Chefärzte) nutzten UpToDate. Die Unkenntnis über UpToDate betrug je nach Benutzergruppe zwischen 10 und 41%. 90 bis 95% aller klinisch tätigen Personen nannten als Hauptvorteil von UpToDate die schnelle, allgemeine Übersicht über Diagnose und Therapie von Erkrankungen. Jeder vierte Oberarzt wies auf verringerte Liegezeiten als Folge von UpToDate hin, (fast) jeder vierte Chefarzt gab an, dass UpToDate Kosten einspare. UpToDate ist eine wichtige, aber auch kostspielige Ressource in der Patientenbehandlung und sollte – angesichts der vorhandenen Unkenntnis über die Existenz dieser Ressource – stärker von den Bibliotheken beworben werden.

Oliver OBST, Christiane HOFMANN, Helge KNÜTTEL & Petra ZÖLLER: “Ask a question, get an answer, continue your work!” – Survey on the use of UpToDate at the universities of Freiburg, Leipzig, Münster and Regensburg

Der Artikel ist online frei zugänglich unter http://www.egms.de/en/journals/mbi/2013-13/mbi000290.shtml. Er wurde veröffentlicht am 20.12.2013.

Open-Access-Publizieren an der WWU / DFG-Förderung verlängert

Die WWU vermeldete am Tag vor Silvester ein gute Botschaft:

Open Access steht für einen freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen und die optimale Verbreitung von Forschungsergebnissen – von wissenschaftlichen Artikeln und Büchern bis hin zu Forschungsdaten. Die Deutsche Forschungs­gemeinschaft (DFG) unterstützt finanziell das Publizieren in Open-Access-Zeitschriften. Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat mithilfe der DFG einen Publikationsfonds eingerichtet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU können für Beiträge in Open Access-Zeitschriften Mittel aus diesem Fonds beantragen, der zu 75 Prozent aus DFG-Mitteln und zu 25 Prozent aus zentralen Universitätsmitteln gespeist wird. Nach der ersten und zweiten Förderphase wurde jetzt auch der Verlängerungsantrag des Publikationsfonds um ein weiteres Jahr bis Februar 2014 bewilligt.

Die DFG knüpft die Förderung aus dem Open-Access-Publikationsfonds an folgende Bedingungen:

  • Die Artikel werden in „reinen“ Open-Access-Zeitschriften veröffentlicht: Die Zeitschriftenbeiträge sind unmittelbar mit Erscheinen über das Internet für Nutzer entgeltfrei zugänglich.
  • Die Zeitschrift wendet die im jeweiligen Fach anerkannten, strengen Qualitätssicherungsverfahren an (z.B. Zeitschriften, die im Directory of Open Access Journals verzeichnet sind).
  • Die Publikationsgebühren dürfen die Höhe von 2.000 EUR pro Artikel nicht übersteigen.
  • Es werden ausschließlich Artikel finanziert, bei denen ein Angehöriger der WWU als „submitting author“ oder „corresponding author“ für die Bezahlung der Publikationsgebühren verantwortlich ist.
  • Artikel, die aus dem Publikationsfonds finanziert wurden, müssen einen Hinweis auf die Förderung enthalten (z.B. „We acknowledge support by Deutsche Forschungsgemeinschaft and Open Access Publication Fund of University of Muenster.“).
  • Artikel, die in subskriptionspflichtigen Zeitschriften erscheinen (z.B. Modell „Open Choice“) sind nicht förderfähig.

Foto: cc-by-sa PLoS

Wie lernen Studierende heute? E-Book-Umfrage der ZB Med wurde publiziert

In der Open Access Zeitschrift „GMS Medizin — Bibliothek — Information“ wurde nun die E-Book-Umfrage der Zweigbibliothek Medizin von Oliver OBST & Verena SALEWSKY publiziert: Wie lernen Studierende heute?

Zusammenfassung: Wie steht es um die Akzeptanz für das digitale Lesen und Lernen bei den Studierenden der Zweigbibliothek Medizin der Universität Münster? Erste Ergebnisse einer Umfragestudie unter 647 Studierende zeigen den weiterhin starken Bezug zu gedruckten Büchern. Nur zwei Studierende nutzten gar keine gedruckten Lehrbücher. Im Gegenteil, 92% benutzten gedruckte Lehrbücher nahezu immer/oft zum Lernen. Nur jeder 33. Nutzer gab an, mit den gedruckten Lehrbüchern unzufrieden gewesen zu sein. Die Zufriedenheit mit Thieme examen online war genauso groß. Die E-Books konnten eine Zustimmung von 73% verbuchen, d.h. 3 von 4 Studierende waren mit diesem Angebot zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Für fast die Hälfte der Studierenden ist das E-Book mittlerweile ein ständiger und zuverlässiger Begleiter des Studiums geworden. Gleichwohl ist das gedruckte Lehrbuch das attraktivste Lernmedium für (nahezu) alle Semester und kann damit als Goldstandard bezeichnet werden.

Oliver OBST & Verena SALEWSKY: How do today’s students learn? An e-book study of the branch library of medicine, University of Münster

Der Artikel ist online frei zugänglich unter http://www.egms.de/en/journals/mbi/2013-13/mbi000289.shtml. Er wurde veröffentlicht am 20.12.2013.