Archiv der Kategorie: Bibliothek

Das „Paper of the Month“ 06/2023 geht an: Marcel E. Friedrich, Veronica A. Ferrando, Yvonne Börgeling und Stephan Ludwig aus dem Institut für Virologie

Für den Monat Juni 2023 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Marcel E. Friedrich, Dr. Veronica A. Ferrando, Dr. Yvonne Börgeling und Prof. Dr. Stephan Ludwig aus dem Institut für Virologie: Emerg Microbes Infect. 2023 Dec;12(1):2212809 [Volltext].

Influenza-A-Viren (IAV), die Erreger der saisonalen Grippe, können in seltenen Fällen auch Pandemien verursachen. Hierbei spielen Zoonosen, die Übertragungen durch nicht-menschliche Wirte, sowie der Austausch von viralen Genomsegmenten eine wichtige Rolle. Die letzte Pandemie fand 2009 statt, nach einer Übertragung von Schweinen auf den Menschen. Trotzdem sind verlässliche Labormodelle für die Analyse der Evolution von IAV in Schweinen bisher kaum verfügbar.

In unser Studie verwendeten wir eine neu generierte Schweinelungenzelllinie, um die Evolution von IAV in vitro zu erforschen. Als Beispielviren nutzten wir das pandemische Virus von 2009 und ein Schweineinfluenzavirus, welche zusammen auch in der Natur durch den Austausch von Genomsegmenten neue IAV-Stämme hervorbringen.

Wir konnten eine Reihe neuer Varianten identifizieren, die genetische Mischungen der beiden Viren sind. Mit diesen Viren infizierten wir aus Patienten entnommenes Lungengewebe und wiesen ein mögliches zoonotisches Potential dieser Varianten nach. Außerdem untersuchten wir verschiedene Mutationen durch Modellierung des potenziellen Einflusses auf die Bindungsaffinität des Hämagluttinins und die Analyse der Aktivität der viralen Polymerase.

Wir stellen in dieser Arbeit ein neues in-vitro-Schweinelungenzellmodell vor, welches für die weitere Erforschung der Evolution von Viren in Schweinen genutzt werden kann. Unsere Erkenntnisse zur genetischen Kompatibilität der verwendeten Virusstämme unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen der Evolution von IAV in Schweinen.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

„Paper of the Month“ Mai 2023 geht an Melina Hußmann und Stefan Schulte-Merker aus dem Institut für Kardiovaskuläre Organogenese und Regeneration

Für den Monat Mai 2023 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Melina Hußmann und Stefan Schulte-Merker aus dem Institut für Kardiovaskuläre Organogenese und Regeneration für die Publikation: Svep1 is a binding ligand of Tie1 and affects specific aspects of facial lymphatic development in a Vegfc-independent manner. eLife. 2023; 12 e82969 [Volltext].

Funktionsstörungen des lymphatischen Gefäßsystems können zu Lymphödem, entzündlichen Erkrankungen und Glaukom führen. Da Behandlungsmöglichkeiten oft nur vorübergehend wirken, könnte das Verständnis molekularer Mechanismen, die die Lymphangiogenese steuern, neue Therapieansätze ermöglichen. Im Jahr 2017 wurde SVEP1 als essentieller Regulator der Lymphangiogenese bei Fisch und Maus entdeckt. Allerdings blieb der Mechanismus von SVEP1 ungeklärt.

Die Studie zeigt, dass das sekretierte Protein SVEP1 und der Transmembranrezeptor TIE1 während der Entwicklung einiger weniger, bestimmter Aspekte des lymphatischen Netzwerks von Zebrafischembryonen eine entscheidende Rolle spielen. Bemerkenswerterweise entwickeln sich diese Gefäße unabhängig von der Vegfc-Signalkaskade, der prominentesten Signalachse bei der Lymphangiogenese. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass mehrere phänotypische Merkmale im Gefäßsystem von Svep1-Mutanten in Tie1-Mutanten, aber nicht in Tie2-Mutanten rekapituliert werden. Durch genetische Interaktionsstudien im Fisch und Proteinbindungs-Assays mit menschlichen Proteinen wurden Interaktion und Bindung von SVEP1 und TIE1 nachgewiesen und somit wurde SVEP1 als neuer und bisher einziger Ligand von TIE1 identifiziert.

Da vor kurzem SVEP1 als Kandidatenlokus für das Offenwinkelglaukom identifiziert wurde und da kombinierte heterozygote Mutationen für SVEP1 und TIE2 bei menschlichen Glaukom-Patienten gefunden wurden, liefern unsere Daten nicht nur neue Erkenntnisse zur lymphatischen Entwicklung, sondern sind auch relevant für die Klinik und neue Therapieansätze.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Am Donnerstag, 08. Juni., Fronleichnam, ist die ZB Medizin geschlossen

Bitte denken Sie daran, dass die Zweigbibliothek Medizin, die weiteren Zweigbibliotheken als auch die ULB am Donnerstag den 08. Juni (Fronleichnam) geschlossen bleiben.

Ab Freitag gelten die gewohnten Öffnungszeiten.

Foto: joexx at photocase.com

„Paper of the Month“ April 2023 geht an Robert Seifert und Kambiz Rahbar aus der Klinik für Nuklearmedizin

Für den Monat April 2023 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Robert Seifert und Kambiz Rahbar aus der Klinik für Nuklearmedizin für die Publikation: A Prognostic Risk Score for Prostate Cancer Based on PSMA-PET-derived Organ-specific Tumor Volumes. Radiology 2023 Apr 18 [Volltext].

Die das prostataspezifische Membranantigen darstellende PSMA-PET/CT hat sich zum Referenzstandard der Bildgebung von Patienten mit Prostatakarzinom entwickelt. Sie ermöglicht die genaue Lokalisierung von Tumormanifestationen und Metastasen. Die Untersuchungen werden aktuell jedoch manuell ausgewertet und nur exemplarische Läsionen in der klinischen Routine genauer charakterisiert.

Durch einen KI-basierten Ansatz wurden zunächst alle Tumormanifestationen und Metastasen in den PSMA-PETs segmentiert. Das so bestimmte PSMA-PET-basierte Tumorvolumen ist ein hervorragender Parameter, um die Erkrankungsschwere quantitativ zu erfassen. Die Studie konnte darüber hinaus zeigen, dass die Bestimmung des Tumorvolumens pro Organsystem zu einer höheren Genauigkeit bei der Vorhersage der Überlebenswahrscheinlichkeit führt. Dies scheint darin begründet zu sein, dass der Ort der Metastase die Aggressivität der Krebserkrankung bestimmt. Mittels der PSMA-PET-basierten Parameter wurde ein Nomogramm entwickelt, das jeder Nuklearmediziner zur Bestimmung der Überlebenswahrscheinlichkeit verwenden kann.

Diese Arbeit konnte erstmals die Relevanz der Bestimmung des Tumorvolumens zur Vorhersage der Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit Prostatakarzinom an einer Kohorte von über 1.000 Patienten zeigen. Die Ergebnisse konnten an einer externen Validierungskohorte der Universitätsklinik Wien bestätigt werden.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Am Montag, dem 1. Mai, bleibt die Bibliothek geschlossen

Bitte denken Sie daran, dass die Zweigbibliothek Medizin und ULB als auch die anderen Zweigbibliotheken am Montag, dem 1. Mai, (Maifeiertag) geschlossen bleiben.

Ab Dienstag gelten die gewohnten Öffnungszeiten.

 

Foto: joexx / photocase.com

„Paper of the Month“ März 2023 geht an Emily Hoffmann und Mirjam Gerwing aus der Klinik für Radiologie

Für den Monat März 2023 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Emily Hoffmann und Mirjam Gerwing aus der Klinik für Radiologie für die Publikation: Profiling specific cell populations within the inflammatory tumor microenvironment using oscillating-gradient diffusion-weighted MRI. Mar 2023 | Journal for Immunotherapy of Cancer 11 (3) [Volltext].

Die Interaktion zwischen intratumoralen T-Zellen und tumorassoziierten Makrophagen ist ein zentraler Mediator von Tumorprogression, Metastasierung und Therapieansprechen. Derzeit eingesetzte Verfahren zur Bildgebung des intratumoralen Immunzellinfiltrats belaufen sich auf eine invasive Gewebebiopsie mit anschließender histopathologischer Untersuchung des Tumorgewebes oder kontrastmittelgestützte Zellmarkierungsverfahren.

In dieser Studie wurde ein nicht-invasiver Bildgebungsansatz zur Charakterisierung des intratumoralen Immunzellinfiltrats etabliert. Die Anwendung von diffusionsgewichteter Magnetresonanztomographie mit oszillierenden Diffusionsgradienten konnte eine zellgrößenbasierte Unterscheidung zwischen Tumorzellen, T-Zellen und Makrophagen vornehmen. Evaluiert an murinen Mammakarzinom-Modellen mit unterschiedlichen Malignitätsgraden, konnten hierbei die Veränderungen des Tumormikromilieus während der Tumorprogression sowie nach Makrophagen-Depletion erfasst werden. Zudem konnte die MRT-Sequenz ein Ansprechen auf klinisch etablierte Immuncheckpoint-Inhibition bereits drei Tage nach Therapiebeginn und somit schon vor Eintreten einer Abnahme des Tumorvolumens detektieren.

Die vorgestellte diffusionsgewichtete MRT-Sequenz liefert ein wertvolles Werkzeug zur Charakterisierung des inflammatorischen Tumormikromilieus sowie zur repetitiven Analyse des Ansprechens auf Immuntherapien. Aufgrund der nicht-invasiven Eigenschaften bietet der Bildgebungsansatz essenzielle Voraussetzungen für eine klinische Translation.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Dr.rer.nat. Dipl.chem. Manfred Wagner, ehemaliger Bibliotheksdirektor der Zweigbibliothek Medizin, ist verstorben

Mit großer Trauer haben wir erfahren, dass Herr Dr.rer.nat. Dipl.chem. Manfred Wagner, ehemaliger Bibliotheksdirektor der Zweigbibliothek Medizin in Münster, am 31. März 2023 verstorben ist. Sein Tod ist ein großer Verlust für die Bibliothek, die er mit seinem unermüdlichen Einsatz und seinem außergewöhnlichen bibliothekarischen Pflichtgefühl über viele Jahre geprägt hat.

Herr Dr. Wagner war von 1993 bis 1996 Leiter der Zweigbibliothek Medizin und hatte maßgeblich an ihrer Gründung mitgewirkt. Vor 30 Jahren übernahm er das Fachreferat Medizin der ULB Münster, nachdem er die Gründung der Zweigbibliothek mit einem Stab von MitarbeiterInnen jahrelang akribisch vorbereitet hatte. Sein Einsatz und seine hervorragende Arbeit waren von entscheidender Bedeutung für den Aufbau und die Entwicklung der Bibliothek.

Zwei Jahre nach der Neueröffnung der Zweigbibliothek Medizin organisierte er die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen e.V. (AGMB) vom 18.-20.09.1995 in Münster. Sein viel beachteter Vortrag zur Eröffnung der Zweigbibliothek Medizin mit dem Titel „Von einer Wäscherei zu einer Bibliothek?! – Die Zweigbibliothek Medizin der UB Münster“ zeugte von seiner großen Fachkompetenz und seinem Engagement.

Herr Dr. Wagner hatte ein außergewöhnliches bibliothekarisches Pflichtgefühl und setzte sich unermüdlich für die Bibliothek und ihre NutzerInnen ein. Oft sah man ihn bis spät in die Nacht über Büchern brüten, um die Zentralisierung der Institutsbestände voranzutreiben, oder er lud sich mehrere Katalogkästen in seinen roten Fiat 500 und arbeitete zu Hause weiter. MedizinerInnen konnten ihn zu jeder Tag- und Nachtzeit anrufen, und er brachte ihnen die dringend benötigten Bücher, Loseblattsammlungen oder Zeitschriften persönlich vorbei.

Sein Engagement und seine hervorragende Arbeit haben dazu beigetragen, dass die Zweigbibliothek Medizin heute eine der bedeutendsten medizinischen Fachbibliotheken in Deutschland ist. Sein Wirken wurde im November 2011 anlässlich seines 80. Geburtstages von der Zweigbibliothek Medizin ausführlich gewürdigt.

Wir werden Herrn Dr. Wagner als engagierten und kompetenten Bibliothekar in Erinnerung behalten und sein Vermächtnis fortsetzen. Unser tief empfundenes Beileid gilt seiner Familie und seinen Freunden.

Foto: ZB Medizin

„Paper of the Month“ Februar 2023 geht an Franziska Günl und Linda Brunotte aus dem Institut für Virologie

Für den Monat Februar 2023 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Franziska Günl und Linda Brunotte aus dem Institut für Virologie für die Publikation: The Ubiquitination Landscape of the Influenza A Virus Polymerase. Nature communications. 11 February 2023 [Volltext].

Bekannt als Grippe-Viren, lösen Influenza-A-Viren schwere Atemwegsinfektionen aus. Die virale Polymerase spielt dabei eine Schlüsselrolle und ist für die Vervielfältigung des Virusgenoms verantwortlich. Für die Koordination ihrer Aufgaben ist die Polymerase auf Ressourcen der Zelle angewiesen, wobei vermutet wird, dass post-translationale Modifikationen (PTMs), wie Ubiquitine, vermittelt durch Wirtszellenzyme, eine entscheidende Rolle spielen.

Günl et al. beschreiben zum ersten Mal das vollständige Ubiquitin-Muster der Influenza-A-Virus-Polymerase während der Infektion. Funktionelle Untersuchungen zeigen, dass 17 von insgesamt 59 Ubiquitinylierungen einen direkten Einfluss auf die RNA-Synthese-Funktion der viralen Polymerase haben. Speziell die Ubiquitinylierung an Position K578 in der PB1-Untereinheit kontrolliert dabei strukturelle Veränderungen, die für die räumlich-zeitliche Ausbildung von Polymerase-Dimeren und Nukleoprotein-Bindung notwendig sind und somit die unterschiedlichen Schritte der viralen Genomreplikation koordiniert.

Diese Studie deckt einen neuen Mechanismus auf, wie Influenzaviren Wirtszellen ausnutzen. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse auch, dass die Notwendigkeit für Ubiquitin-Modifikationen durch E3-Ubiquitin-Ligasen der Wirtszelle eine neue Achillesferse des Virus darstellt, die zur Entwicklung neuer antiviraler Medikamente ausgenutzt werden kann.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

„Paper of the Month“ Dezember 2022 geht an Dr. Patrick Ostkamp aus dem Institut für Translationale Neurologie

Für den Monat Dezember 2022 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Patrick Ostkamp aus dem Institut für Translationale Neurologie für die Publikation: A single-cell analysis framework allows for characterization of CSF leukocytes and their tissue of origin in multiple sclerosis. Science Translational Medicine. 2022 Nov 30;14(673):eadc9778 [Volltext].

Die Cerebrospinalflüssigkeit (oder: Liquor) ist eine im Zentralnervensystem gebildete Flüssigkeit, die unter anderem Leukozyten enthält. Bislang war jedoch unklar, welche dieser Leukozyten aus dem peripheren Blut stammen und welche direkt aus dem Zentralnervensystem.

Mithilfe statistischer Modelle aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz haben die Autoren Datensätze aus wissenschaftlichen Datenbanken mit am UKM gewonnenen Daten kombiniert und so ein Studiendesign geschaffen, mit dem sich die Frage nach der Herkunft der Liquor-Leukozyten klären ließ: Unbehandelte Multiple-Sklerose-Patientinnen und -Patienten wurden verglichen mit solchen, die mit Natalizumab behandelt wurden, einem Antikörper, der die Migration von peripheren Leukozyten in das Zentralnervensystem blockiert. Dabei stellte sich heraus, dass unter der Behandlung nur noch solche Zellen im Liquor gefunden werden konnten, die üblicherweise in Geweben vorhanden sind, zum Beispiel Makrophagen und gewebsständige T-Zellen, während im Liquor unbehandelter Patienten auch Zellen des peripheren Blutes gefunden wurden.

Mithilfe dieser Erkenntnis könnte es in Zukunft möglich sein, mithilfe einer Lumbalpunktion Rückschlüsse auf den immunologischen Zustand des Zentralnervensystems zu ziehen. Die Ergebnisse wurden anderen Forschenden außerdem in Form einer Software zur Verfügung gestellt.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Öffnungszeiten der Zweigbibliothek Medizin: Weihnachten und Jahreswechsel 2022/2023

Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel hat die Zweigbibliothek Medizin geänderte Öffnungszeiten:

Freitag, 23. Dezember 20228-19 Uhr
Samstag 24. Dezember 2022 bis Montag, 26. Dezember 2022geschlossen
Dienstag, 27. Dezember 2022 bis Freitag, 30. Dezember 20228-19 Uhr
Samstag, 31. Dezember 2022 bis Montag, 2. Januar 2023geschlossen
Dienstag, 3. Januar 2023 bis Freitag, 6. Januar 20238-19 Uhr
Samstag/Sonntag, 7./8. Januar 202310-19 Uhr

  • Während dieser Zeit ab 14 Uhr nur eingeschränkter Service
  • Die Öffnungszeiten der Dezentralen Bibliotheken entnehmen Sie bitte jeweils den Webseiten der dezentralen Bibliotheken.
    Zwischen dem 24.12.2022 und 08.01.2023 sind außer der Zweigbibliothek Medizin und dem Rechtswissenschaftlichen Seminar I alle dezentralen Bibliotheken geschlossen.
  • Die Öffnungszeiten der ULB-Zentralbibliothek finden Sie hier.
  • ab Montag, 9. Januar 2020 gelten die üblichen Öffnungszeiten:
  • Montag bis Freitag:     8-24 Uhr
  • Samstag und Sonntag: 10-24 Uhr

„Paper of the Month“ November 2022 geht an Anna Speicher und Matthias Pawlowski aus der Klinik für Neurologie

Für den Monat November 2022 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Anna Speicher und Priv.-Doz. Dr. Dr. Matthias Pawlowski aus der Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie für die Publikation: Deterministic programming of human pluripotent stem cells into microglia facilitates studying their role in health and disease. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). 119(43).2022: e2123476119 [Volltext].

Mikroglia sind die Makrophagen des zentralen Nervensystems. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Entstehung und Auflösung nahezu aller Krankheiten des Gehirns. Die Untersuchung humaner Mikroglia war bis vor kurzem auf nur spärlich vorhandenes Zellmaterial beschränkt, das aufwändig aus Post-mortem-Hirngewebe oder neurochirurgischen Biopsien isoliert werden musste.

Die Autoren haben eine neue Methode zur hocheffizienten Herstellung von reinen und großen Mengen Mikroglia aus humanen pluripotenten Stammzellen etabliert. Die Mikroglia sind mittels Transkriptions-, Proteom- und Funktionsanalysen im Detail charakterisiert, welche in Summe zeigen, dass die Stammzell-derivierten Mikroglia einen hervorragenden Vertreter primärer humaner Mikroglia in der Zellkultur darstellen. Ferner konnten in einem komplexen humanen In-vitro-Kokultur-Modell der Frontotemporalen Lobärdegeneration, bestehend aus humanen Taumutanten kortikalen Neuronen und Mikroglia, verschiedene Genotyp-abhängige Mikroglia Phänotypen identifiziert werden.

Der Einsatz dieser Mikroglia in zellulären Kokulturen wird die unterschiedlichsten humanen In-vitro-Modelle des Gehirns verbessern und interdisziplinär die Basis darstellen für Arzneimittel-Screenings und Transplantationsstudien.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Ergebnisse aus der Service-Umfrage 2022

Im Sommer haben wir Sie nach Ihrer Meinung und Erfahrung zur Nutzung der Zweigbibliothek Medizin gefragt. Nun möchten wir Ihnen einige Ergebnisse aufbereitet vorstellen;

  • was wir bereits erfolgreich umsetzen konnten,
  • welche Maßnahmen von uns in Gang gebracht wurden und
  • an was wir als Bibliotheksteam „im Hintergund“ arbeiten.

Fangen wir mit einer groben Übersicht an:
An der Umfrage haben überwältigende 863 Bibliotheksnutzende teilgenommen. Davon sind 66% der Teilnehmenden Studierende der Human- und Zahnmedizin gewesen. Die im Diagramm in grau angezeigten „Andere“ teilen sich auf in 12% Studierende anderer Fachrichtungen, 15% wissenschaftliches Personal/Ärzteschaft, 1% sonstiges medizinisches Fachpersonal.

Im weiteren Verlauf konzentrieren wir uns auf unsere Hauptzielgruppe: die Ergebnisse der medizinischen Studierenden, da diese die größte Nutzer*innengruppe bildet und am häufigsten die ZBMed besucht. Überragende 70% von Ihnen antwortete auf die Frage nach der Besuchshäufigkeit mit „mehrmals im Monat“. Den harten Kern bilden 17%, die täglich in der Bibliothek lernen.

Um diesen treu-wiederkehrenden Bibliotheksnutzenden eine Antwort zu entlocken, was wir noch besser machen könnten, um z. B. auch die Arbeitsatmosphäre zu verbessern stellten wir  folgende Frage:

Was würde das Lernen vor Ort für Sie angenehmer machen?

Die beliebtesten Antworten waren hier die Wünsche nach

  • mehr Arbeitsplätzen mit Steckdosen,
  • längeren Öffnungszeiten und
  • einer besseren Zonierung der Arbeitsplätze.

Den Wunsch nach längeren Öffnungszeiten konnten wir bereits erfüllen!
Denn wie vor Corona hat die Bibliothek wieder bis 24 Uhr geöffnet und das sieben Tage die Woche. Von 22-24 Uhr wird die Aufsicht des Erdgeschosses durch den Wachdienst des UKM übernommen. Damit auch am Wochenende die lange Öffnung gewährleistet werden konnte, haben wir die SHK-Schichten umorganisiert und noch später auf den Abend verlagert, nur so war eine anschließende Abdeckung durch den Wachdienst möglich. Die ZBMed hat daher samstags und sonntags erst ab 10 Uhr geöffnet. Insgesamt konnten wir mit dieser Lösung die Öffnungszeiten pro Woche aber um satte 14 Stunden erweitern.

Die beiden anderen meistgewünschten Antworten nach mehr Arbeitsplätzen mit Steckdosen und auch die Zonierung sind Teil eines längerfristigen Konzepts zur Umgestaltung der Lernplätze und bedürfen daher einer größeren Planung.

Aber wir sind derweil nicht untätig! Derzeit sind bei uns in diversen Teams folgende Punkte in Arbeit:

  • Trinkwasserhahn im Bistro einladender gestalten lassen (13 Studierende nannten als Wunsch einen Trinkwasserspender, dieser ist bereits vorhanden!) – wir arbeiten konkret an der Umsetzung einer Neugestaltung des Trinkwasserhahnbereichs.
  • Nutzung der Tischtennisplatte wieder ermöglichen (über 40 Mal in den Freitextfeldern der Umfrage genannt) – hier haben wir die Anschaffung eines adäquaten Luftfilters in Auftrag gegeben und hoffen, dass wir somit bald den Tischtennisraum im Keller für Sie wieder freigeben können!
  • neue Konzeptionierung eines Schulungsprogramms für Literaturrecherche im Bibliothekskatalog und den zahlreichen Datenbanken bzw. der Orientierung in der Bibliothek (versch. Schulungsthemen jeweils von ca. 30% gewünscht)
  • die Erweiterung ausleihbarer Lernmittel/-gegenstände im Rahmen einer sog. „Bibliothek der Dinge“

Was ebenso im Hintergrund derzeit passiert:
Wir überarbeiten den derzeitigen Plan der Einzelarbeits- und Gruppenarbeitsbereiche. Als Grundidee dahinter steht ein neuer Raum- und Zonierungsplan, der die Arbeitsatmosphäre verbessern und diverse Lernzonen besser voneinander abgrenzen soll.

Hierbei nutzen uns Ihre Angaben aus der Umfrage: 45% wünschen Raum für ungestörte Zoom-Meetings, 21% einen buchbaren Multimedia-Arbeitsraum (mit Bildschirm etc.) und 20% abschließbare Einzelarbeits-Carrels.

Neben verschiedenen Lernbereichen, fänden es 40% der Studierenden interessant, wenn die Bibliothek auch eine Fläche für (Kurz-)Vorträge anbietet. Als Schlagworte sind „Coffee Lecture“, „Brown Bag Session“ oder „Ask Me Anything“ sicherlich bekannt.

Für uns zu beachten ist dabei immer, dass wir größere Vorhaben nur in Zusammenarbeit mit dem Dekanat und den verantwortlichen Stellen des UKM umsetzen können. Daher kann es teilweise länger dauern, bis konkrete Veränderungen auch für Sie sichtbar werden.

Ein Punkt, der im Bibliotheksteam aus aktuellem Anlass diskutiert wird, ist die Möglichkeit, Essen mit in die Bibliothek zubringen und in welcher Ausgestaltung sich dieses befinden darf. Die Antworten in der Umfrage lassen einen deutlichen Wunsch erkennen.

Da nach der Umfrage bekanntlich vor der Umfrage ist, werden wir Sie zeitnah wieder befragen. Dieses Mal aber eher zu bestimmten Details. 😉

Grafiken: ZBMed