Forschungsschwerpunkt "Regieren"

Kooperative Sicherheitspolitik in der Stadt (KoSiPol)

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Ansprechpartner und Kontaktadressen
Publikationen
Informationen zum Abschluss-Symposium des Forschungsprojektes KoSiPol

Informationen zum Projekt

Das Forschungsvorhaben "Kooperative Sicherheitspolitik in der Stadt" beschäftigt sich mit der kooperativen Organisation und Produktion von Sicherheit in Kommunen in Deutschland. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Forschungsprogramms Forschung für die zivile Sicherheit in der dazugehörigen Förderlinie "Gesellschaftliche Dimensionen der Sicherheitsforschung" gefördert. Untersucht werden lokale Kooperationen von z.B. Polizei, Kommune, Privatwirtschaft und zivilgesellschaftlichen Organisation, die in Kriminalpräventiven Räten oder Ordnungspartnerschaften über die Verbrechensverhütung und Sicherheitsproduktion beraten und ihre Handlungen koordinieren. Derartige Gremien sind in Deutschland seit den 1990er Jahren in zahlreichen Kommunen gegründet worden, was zu einer gravierenden Wandlung der Sicherheitsarchitektur vor Ort geführt hat. Bisherige Konzepte, orientiert an Zuständigkeiten öffentlicher Träger wurden abgelöst durch Kooperationen, interinstitutionelles Polizieren sowie von Public-Private-Partnerships durch Zusammenarbeit mit privaten Sicherheitsdiensten oder auch mit bürgerschaftlicher Beteiligung an (i.w.S.) polizeilichen Aufgaben. Hintergrund der neuen Konzepte bei der Produktion von Sicherheit und Ordnung in der Stadt sind einerseits veränderte Kriminalitätslagen und Ordnungsprobleme, gewandelte Ansprüche und Bewertungen des Sicherheitsempfindens der Bevölkerung, modifizierte Selbstverständnisse der an der Sicherheitsproduktion beteiligten Institutionen sowie neue Konzepte von Staatlichkeit und Verwaltung, wie sie in den Begriffen der "Bürgerkommune", der "bürgernahen Polizeiarbeit" und des "aktivierenden Staates" zum Ausdruck kommen.

Ziel des Projektes ist

  • eine qualitative Bestandsaufnahme zur aktuellen Gestaltung lokaler Sicherheitsproduktion,
  • deren kritische Bewertung aus soziologisch-kriminologischer und politikwissenschaftlicher Perspektive, deren Gegenüberstellung mit den lokalen Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung sowie
  • die Entwicklung von Konzepten, die unter Beachtung objektiver sicherheitsrelevanter Aspekte einerseits und der subjektiven bürgerschaftlichen Sicherheits- und Freiheitsbedürfnisse andererseits entworfen werden.

Anhand von Fallstudien in 16 Städten und mit Hilfe eines multimethodischen und multiperspektivischen Ansatzes mit Blick auf die operative Ebene soll untersucht werden, wie sich das Akteursfeld von staatlichen und privaten Sicherheits- und Ordnungskräften darstellt, welche Inhalte, Maßnahmen und Organisationsformen in der kooperativen Sicherheitspolitik anzutreffen sind, wie die sicherheitspolitisch relevanten Netzwerkarbeit von den Akteuren betrieben wird, welche Schnittstellen resp. Überschneidungen beim Polizieren im (halb-) öffentlichen Raum bestehen und wie diese hinsichtlich ihrer Wirkungen, Übereinstimmung mit den Sicherheitsbedürfnissen und ihrer bürgerschaftlichen Akzeptanz und Legitimierung zu bewerten sind.

KoSiPol ist ein Verbundprojekt, in dem unter der Projektleitung von Herrn Prof. Dr. Klaus Schubert, Lehrstuhl für Deutsche Politik und Politikfeldanalyse am Institut für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie PD Dr. Bernhard Frevel, Dozent für Sozialwissenschaften an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW und Privatdozent am IfPol, folgende weitere Institutionen beteiligt sind: die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, die Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung, sowie das Europäische Zentrum für Kriminalprävention e.V. Münster.

Ansprechpartner und Kontaktadressen

Projektleiter
Prof. Dr. Klaus Schubert

Projektkoordinator
Prof. Dr. Bernhard Frevel
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW
Nevinghoff 8/10
48147 Münster
Tel.: +40 251 2859214
E-Mail: bernhard.frevel AT fhoev.nrw DOT de

Wissenschaftliche Mitarbeiter
Nils Voelzke
Projekt KoSiPol
Institut für Politikwissenschaft
Scharnhorststraße 100
48151 Münster
Tel.: +49 251 83-25384
E-Mail: voelzke DOT kosipol AT uni-muenster DOT de

Verena Schulze, M. A.
Projekt KoSiPol
Institut für Politikwissenschaft
Scharnhorststraße 100
48151 Münster
Tel.: +49 251 83-25384
E-Mail: schulze.kosipol AT uni-muenster DOT de

Assoziierte Doktoranden
Claudia Kaup, M. A.
E-Mail: claudiakaup@uni-muenster.de

Christian Miesner, M. A.
E-Mail: ChristianMiesner AT web DOT de

Publikationen

Schriftenreihe „Kooperative Sicherheitspolitik in der Stadt“

Frevel, Bernhard (Hrsg.) (2012): Handlungsfelder lokaler Sicherheitspolitik. Netzwerke, Politikgestaltung und Perspektiven. Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt am Main.

Kober, Markus,  Andreas Kohl und  Ruben Wickenhäuser (2012): Fundamente kommunaler Präventionsarbeit. Ein anwenderorientiertes Handbuch. Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt am Main.

Voelzke, Nils (2012): Handlungsbedingungen von Vertretern in lokalen Sicherheitskooperationen. Eine vergleichende Analyse am Beispiel von Polizei und Kommunalverwaltung im Handlungsfeld häusliche Gewalt. Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt am Main.

Bestellungen direkt beim Verlag für Polizeiwissenschaft.

Working Papers

Nr. 1
Public Safety and Security Governance - Pluralisierung und Vernetzung in der Sicherheitspolitik

Nr. 2
Mehr öffentliche Sicherheit in der Stadt! – Zur fortschreitenden Kommerzialisierung, Privatisierung und Kommunalisierung von Sicherheit und der diesbezüglich fragwürdigen Rolle der Polizei

Nr. 3
Forschungsmethoden

Nr. 4
Deskriptive Auswertung der Greifswalder Befragung zum Thema Kriminalitätsfurcht

Nr. 5
Zum Handlungsfeld Polizierende Präsenz

Nr. 6
Schwerpunkte, Trends und Perspektiven - Ergebnisse der Meilensteinkonferenz im Juli 2011

Nr. 7
Kooperative Sicherheitspolitik aus Sicht der Ethik

Nr. 8
Interagency Policing - Sicherheitsstrukturen im Wandel

Nr. 9
Subjektives Sicherheitsempfinden

Nr. 10
Kommentierte Bibliografie

Nr. 11
Recent Trends in Policing in Europe

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