Forschungsschwerpunkt "Regieren"

Pluralisierung lokaler urbaner Sicherheitsproduktion - interdisziplinäre Analysen für ein kontextadäquates, legitimes, effizientes und effektives plurales Polizieren (Dr. Nathalie Hirschmann) (PluS-i)

© PluS-i

Informationen zum Projekt

Das Nachwuchsforschungsprojekt Pluralisierung lokaler urbaner Sicherheitsproduktion – interdisziplinäre Analysen für ein kontextadäquates, legitimes, effizientes und effektives plurales Polizieren (PluS-i) setzt sich interdisziplinär und multiperspektivisch mit dem heterogenen Wandel der lokalen Sicherheitsproduktion in urbanen Räumen auseinander. Im Fokus steht dabei das Polizieren als gesamtes für Bürgerinnen und Bürger direkt sichtbare Handeln verschiedener Akteure zur Gewährleistung und Aufrechterhaltung von Sicherheit. In den letzten Dekaden unterliegt das plurale Polizieren einem zunehmenden Wandel.

In städtischen Räumen sind heute neben der Polizei viele weitere Akteure, Institutionen und Organisationen (z. B. das Sicherheitsgewerbe, kommunale Ordnungsdienste oder Bürgerinnen und Bürger) an der Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung beteiligt. Welche dieser Akteure, in welchem Umfang und mit welchen Aufgaben und Kompetenzen im städtischen Raum tätig sind, unterscheidet sich aber von Stadt zu Stadt. Es handelt sich um eine lokal sehr heterogene Entwicklung. In der Fachöffentlichkeit wird dies unter dem Begriff des pluralen Polizierens diskutiert, welches zwar kein neues Phänomen darstellt, aber bisher in seiner Breite und Vielfalt noch unzureichend untersucht wurde. Offen sind die Fragen inwieweit unterschiedliche Modelle des pluralen Polizierens auf lokaler Ebene identifizierbar, abgrenzbar und bewertbar sind. Hierbei ist die Grundannahme, dass plurales Polizieren kontextadäquat, legitim, effizient und effektiv sein muss, um langfristig einen Beitrag zur Inneren Sicherheit zu leisten.

Das Nachwuchsforschungsprojekt PluS-i wird für fünf Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Bekanntmachung „Nachwuchsförderung durch interdisziplinären Kompetenzaufbau“ des Rahmenprogramms der Bundesregierung „Forschung für die zivile Sicherheit 2012-2017“ gefördert.

Die Ziele des Projektes sind

• die Identifikation von „idealtypischen“ Modellen des pluralen Polizierens durch die Erfassung spezifischer Akteurskonstellationen, Strukturen, Praktiken und Prozesse,

• die interdisziplinäre und multiperspektivische Bewertung der Modelle hinsichtlich der angenommenen grundsätzlichen Ansprüche der Kontextadäquanz, Legitimität, Effizienz und Effektivität an das plurale Polizieren,

• erweiterte Erkenntnisse zur Entwicklung des pluralen Polizierens und der Pluralisierung der Sicherheitsproduktion,

• die Entwicklung eines Konzeptes für eine praxisgerechte Aufbereitung und einen Wissenstransfer mit der Praxis in die Praxis

Anhand von fünf Fallstudien (städtische Räume) werden mit Hilfe eines interdisziplinären, multiperspektivischen und multimethodischen Ansatzes Modelle des pluralen Polizierens identifiziert und auf ihre Spezifika hin untersucht. Diese Modelle wiederum werden mit Blick auf die Aspekte der Kontextadäquanz, Legitimität, Effizienz und Effektivität analysiert und miteinander verglichen. Durch ein mehrphasiges Vorgehen bei der Erhebung und Analyse wird ferner die Entwicklung der Modelle über die Laufzeit des Projektes hin erfasst.

PluS-i ist ein Nachwuchsforschungsprojekt, welches von Frau Dr. Nathalie Hirschmann geleitet wird und das neben der Fortführung des wissenschaftlichen und praktischen Diskurses zum pluralen Polizieren der Nachwuchsförderung einen besonderen Stellenwert beimisst.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.plus-i.de.

Ansprechpartner und Kontaktadressen

Nachwuchsgruppenleiterin/Projektleiterin

Dr. Nathalie Hirschmann

Wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellv. Projektleiter

Dr. Tobias John

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Goldig, Dennis, M. A.
Sigrid Hiller M. A.
Frauke Reichl M. A.

Hilfskräfte

Jaqueline Garand B. A.
Nina Kleen
Keerthana Kuperan B. A.

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