Abgeschlossene Projekte

„How to do things with names“

03/2016-05/2018

How to do things with names - a linguistic investigation of historical,
contemporary and future names under the influence of race, sex and religion.
Soziolinguistische Namenstudie an der Yale University, Kooperation mit Prof.
Ryan Bennett, PhD, Department of Linguistics, Yale University, New Haven,
CT, USA

Die Ergebnisse dieses Projekts sind in einem dreiteiligen, über 150 Seiten umfassenden Artikel in der internationalen Fachzeitschrift „Beiträge zur Namenforschung“ publiziert worden. Vgl.

Teil 1: Von Agustin über Tom zu DaShawn – Zur Geschichte und Entwicklung sogenannter ‚Black Names‘ in den USA. Teil 1. In: Beiträge zur Namenforschung
1 (2018), S. 1–45. Abstract: https://bnf.winter-verlag.de/list/articles/author/Balbach,%20Anna-Maria

Teil 2: Von Agustin über Tom zu DaShawn – Zur Geschichte und Entwicklung so genannter ‚Black Names‘ in den USA. Teil 2: Vom Ende der Sklaverei bis ins frühe 20. Jahrhundert. In: Beiträge zur Namenforschung 2 (2018), S. 133–185. Abstract: https://bnf.winter-verlag.de/article/BNF/2018/2/2

Teil 3: Von Agustin über Tom zu DaShawn – Zur Geschichte und Entwicklung so genannter ‚Black Names‘ in den USA. Teil 3: Von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute In: Beiträge zur Namenforschung 3 (2018), S. 283-338. Abstract: https://bnf.winter-verlag.de/article/BNF/2018/3/3


 

Textdatenbank Pressesprache:

Lehr- und Arbeitskorpus zur deutschen Sprache der Gegenwart

04/2014-12/2015

Aufgebaut werden soll ein Korpus aus Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln mit der Rahmenvorgabe  „Berichterstattung zwischen Information und Meinungsbildung in den Lebensbereichen Politik – Religion – Sport“, das seinen Einsatz in der Lehre findet.


 

Zwischen Religion und Politik:
Konfessionalisierung der Sprache in der Frühen Neuzeit?

Projekt C19 im Exzellenzcluster der WWU, seit 2013 abgeschlossen. 

Hervorgegangene Publikationen:
Balbach, Anna-Maria: Sprache und Konfession. Frühneuzeitliche Inschriften zum Totengedächtnis in Bayerisch-Schwaben. Würzburg 2014.
Macha, Jürgen: Der konfessionelle Faktor in der deutschen Sprachgeschichte. Würzburg 2014.
Macha, Jürgen/Balbach, Anna-Maria/Horstkamp, Sarah: Konfession und Sprache in der Frühen Neuzeit. Interdisziplinäre Perspektiven. Münster 2012.

Ziel dieses Projektes ist herauszufinden, ob und wie sich Prozesse der Konfessionalisierung auf den schriftlichen Sprachgebrauch in der Frühen Neuzeit ausgewirkt haben. Prinzipiell sind zwei entgegengesetzte Positionen denkbar: Zum Einen die Vorstellung von Sprache als unmarkiertem Ausdrucksmittel, das für alle gesellschaftlichen Zwecke sozusagen 'neutral' zur Verfügung steht, und zum Anderen die Annahme, dass mit dem Gebrauch bestimmter Sprachformen und Sprachvarietäten bestimmte konfessionskulturelle 'Aufladungen' verbunden sind.

Gerade für die Frühe Neuzeit ist unter dem Aspekt von Reformation und Gegenreformation zu erwarten, dass das Medium Sprache  als Indikator und Faktor auf prominente Weise in das Machtspiel von Religion und Politik einbezogen wurde. Es gilt zu erforschen, wie es um Art und Grad dieser Einflüsse auf inhaltlicher und sprachlich-formaler Ebene bestellt ist. Zu diesem Zweck sollen im Projekt gezielte Sondierungen zu einzelnen Gegenstandsbereichen durchgeführt werden. Konkret werden unter zeitlichen, regionalen und textsortenspezifischen Gesichtspunkten folgende Untersuchungsfelder abgesteckt, die die übergeordnete Frage zu prüfen erlauben.

Projekt 1:
Wandel der offiziellen Schriftlichkeit in einer Stadtsprache? Der Fall Donauwörth

Hat sich die Rekatholisierung der Stadt Donauwörth in Bayerisch-Schwaben im Sinne einer konfessionellen Neujustierung der Sprache ausgewirkt? Donauwörth kann als Paradebeispiel für die „Umdrehung“ eines lutherisch definierten Gemeinwesens gelten. Die gewaltsame Festlegung auf den Katholizismus im Jahr 1609 hat sich ˗ so die Vermutung ˗ auch in der Verwendung sprachlicher Merkmale im offiziellen städtischen Schrifttum (Ratsprotokolle, Schulordnungen ect.) niedergeschlagen.

Bearbeiter: Prof. Dr. Jürgen Macha

Projekt 2:
Sprachgebrauchsdifferenzen in Territorien? Der Fall Baden-Baden und Baden-Durlach

Im Unterschied zur ,Nacheinander-Problematikʼ des Projekts 1 soll hier stärker eine ,Nebeneinander- bzw. Gegeneinanderproblematikʼ beleuchtet werden. Mögliche Kontraste in konfessionskultureller und sprachlicher Hinsicht werden anhand zweier Herrschaftsgebiete untersucht, die zwar einer gemeinsamen dynastischen Wurzel entstammen, die aber verschiedene Wege gegangen sind. Die Territorien Baden-Baden und Baden-Durlach zeigen ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis ins 18. Jahrhundert hinein deutlich konträre Züge im Blick auf Katholizismus und Protestantismus. Spiegelt sich dies auch in offizieller Schriftlichkeit wider?

Bearbeiter: Prof. Dr. Jürgen Macha

Projekt 3:
Wandel des schriftlichen Sprachgebrauchs bei Individuen? Der Fall der Konvertiten

Geistliche Konvertiten haben sich in der bisher in der Sprachwissenschaft kaum wahrgenommenen Textsorte Revokationspredigt bezüglich ihres Konfessionswechsels geäußert. Diese Predigten sind aussagekräftige Dokumente dafür, dass Konvertiten zum Zwecke der Glaubenspropaganda instrumentalisiert wurden. Ausgangsfrage dieses Teilprojektes ist,ob sich der konfessionelle Wandel in den Revokationspredigten auch sprachlich manifestiert. Darüber hinaus soll untersucht werden, welche anderen konfessionellen „Eigenarten“ Konvertiten aufgreifen, um sich als Anhänger des „wahren Glaubens“ zu profilieren. Den überwiegend katholischen Predigten aus dem Süden Deutschlands soll ein ostmitteldeutsches Vergleichskorpus gegenübergestellt werden.

Bearbeiterin: Sarah Horstkamp

Projekt 4:
Sprachgebrauchsdifferenzen in Textsorten? Der Fall der Inschriften

An sprachhistorisch bisher nicht zur Kenntnis genommenem Material deutscher Inschriften wird das konfessionell durchmischte Gebiet von Bayrisch-Schwaben auf die Verwendung typischer Sprachformen und -inhalte untersucht. Dabei soll die breite Ebene von der Schreibung bis zum Formular in den Blick genommen werden, immer unter der Fragestellung: Sind konfessionell motivierbare Präferenzen festzustellen?
Aus der Fülle der verschiedenartigen Inschriftentypen werden die Grabinschriften und die Glockeninschriften herausgegriffen, da gerade sie aufgrund ihrer Nähe zum religiösen Bereich Informationen über die sprachliche Umsetzung konfessioneller Vorgaben versprechen.
Diesem Textkorpus von über 2000 Inschriften wird ein kleineres Vergleichskorpus aus Westfalen gegenübergestellt werden. Die im süddeutschen Raum ermittelten Ergebnisse sollen so mit einer nordwestdeutschen Region konfrontiert und spezifisch regionale Eigenschaften herausgestellt werden.


 

Kanzleisprache des 17. Jahrhunderts

09/2004 – 07/2006

DFG-Projekt: Kanzleisprache des 17. Jahrhunderts: Untersuchungen zu Sprache
und Kommunikation in Hexenverhörprotokollen,
Leitung: Prof. Dr. Jürgen Macha