

Ein Baske als Mittler zwischen Ost und West
Miguel María Garijo-Guembe (1935–1996) war von 1982 bis 1996 Professor für Geschichte und Theologie der östlichen Kirchen am Ökumenischen Institut (bis 1992 Abteilung II, ab 1992 Abteilung I). Der spanische Baske, den der Ruf nach Münster in Salamanca ereilte, wo er seit 1971 Professor für Ostkirchliche und Systematische Theologie und seit 1973 zudem Direktor des „Centro de Estudios Orientales y Ecuménicos Juan XXIII“ an der dortigen Päpstlichen Universität war, hatte, wie bereits sein Vorgänger Johannes Remmers (1964–1980), am Pontificio Istituto Orientale („Orientale“) studiert und war ebenso dort mit einer Arbeit über die Pneumatologie des Origenes promoviert worden. Als Garijo-Guembes Hauptwerk kann seine 1988 erschienene ekklesiologische Abhandlung „Gemeinschaft der Heiligen. Grund, Wesen und Struktur der Kirche“ gelten, welche auch ins Spanische (1991) und Englische (1994) übersetzt wurde.

Tiefgreifende Veränderungen am Ökumenischen Institut nach der Emeritierung Peter Lengsfelds 1992
Nach der Emeritierung Peter Lengsfelds 1992 sah die Fakultät aus Einspargründen von einer Wiederbesetzung des Lehrstuhls ab und erweiterete die Zuständigkeit des Lehrstuhls von Miguel Garijo-Guembe um die westlichen Kirchen, so dass seine Lehrstuhldenomination nun „Geschichte und Theologie der östlichen und westlichen Kirchen“ lautete. Damit wurde seine Abteilung (bisher Abteilung II) zu Abteilung I während Heinz-Günther Stobbe mit seinem Lehrstuhl für Ökumenik und Friedensforschung fortan als Abteilung II firmierte. Garijo-Guembe, der ab 1992 alleiniger Direkor des Instituts war, verkürzte zudem die Bezeichnung des Instituts von „Katholisch-Ökumenisches Institut“ in „Ökumenisches Institut“. Garijo-Guembe verstarb 1996 im Alter von 60 Jahren in Münster.