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Neues Working Paper zur karolingischen Herrschaft

Titelblatt des Working Papers 15
© KHK EViR

Im neu erschienenen EViR Working Paper Nr. 15 untersucht Sophia Mösch den bislang wenig beachteten Denkrahmen weltlicher Herrschaft bei Augustinus in De civitate Dei (Vom Gottesstaat). Der Fokus liegt dabei nicht auf den von der Forschung vor allem in den Blick genommenen Tugenden, sondern auf gemeinsamen Zielen als Grundlage politischer Gemeinschaften – ein Ansatz, der von karolingischen Beratern aufgenommen und unterschiedlich interpretiert wurde.

Alkuin von York (735–804), der wichtigste Berater Karls des Großen, interpretiert dessen Herrschaft als kooperatives christliches Projekt, während Hinkmar von Reims (um 806–882) die Gerechtigkeit (iustitia) in der Figur des Herrschers verankert sieht, der unter klerikaler Aufsicht göttliche Gerechtigkeit (vera iustitia) verwirklicht. Diese unterschiedlichen Deutungen spiegeln die sich wandelnden politischen Realitäten und führen zu verschiedenen Modellen christlicher Herrschaft.

EViR Working Paper 15: Sophia Mösch: Normative Virtues? Unravelling Augustine's Frame work of Worldly Rule and Its Echoes in Early and Late Carolingian Political Advice

Die Autorin

Dr. Sophia Mösch ist seit 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“. Hier forscht die Historikerin an einem Projekt mit dem Titel „Developing Principles of Good Governance: Political Advice during the Carolingian, Macedonian and Seljuk Reforms“.

Die EViR Working Papers

In der digital und im Druck erscheinenden Serie EViR Working Papers werden aktuelle Forschungsberichte, Tagungsbeiträge und gemeinsame Arbeitspapiere veröffentlicht. Die Reihe ist interdisziplinär und interepochal angelegt und bietet damit einen guten Einblick in die vielfältigen Forschungsthemen des Kollegs. Als Open Access-Publikation ist sie über den Publikationsserver miami der Universität Münster sowie über die Webseite des Kollegs zu erreichen.