upm/FB09
|

Studierende unterrichten Flüchtlingskinder

WWU startet Modellprojekt mit münsterschem Schulamt / CEMES koordiniert
Foto: Vertreterinnen und Vertreter von WWU und Stadt sowie Studierende freuen sich über den Startschuss des Modellprojekts
Über den offiziellen Startschuss für das Modellprojekt freuen sich WWU-Prorektorin Dr. Marianna Ravenstein (erste Reihe Mitte) und Prof. Dr. Juliane Stude vom Germanistischen Institut (erste Reihe, 2. v. li.) mit Vertreterinnen und Vertretern des städtischen Schulamts und zahlreichen Nachwuchslehrkräften.
© Uni MS - Peter Grewer

Studierende der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) bringen ab dem kommenden Schuljahr Flüchtlingskindern in Münster Deutsch bei. Sie unterstützen zunächst ein Jahr lang stundenweise die Lehrerinnen und Lehrer an münsterschen Grundschulen und Berufskollegs. Den Einsatz der Studierenden koordiniert das "Centrum für Mehrsprachigkeit und Spracherwerb" (CEMES) des Germanistischen Instituts gemeinsam mit dem städtischen Schulamt. In einem Vorbereitungskurs wurden bereits 22 Lehramtsstudierende auf ihren Job als "Förderlehrkraft für Deutsch als Fremdsprache" vorbereitet - mehr als 50 hatten ihr Interesse an dem Projekt bekundet. Bedingung war, dass sie bereits das dritte Semester in ihrem Bachelorstudiengang abgeschlossen haben.

Mit der Kooperation von WWU und Schulamt werden einerseits die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien und andererseits die praxisnahe Ausbildung der künftigen Lehrerinnen und Lehrer verbessert. "Die Universität weist eine hohe Kompetenz bei der Lehrerausbildung auf. Deswegen sind wir sehr dankbar für die Unterstützung der WWU", betonte Aud Riegel vom Amt für Schule und Weiterbildung. "Die Studierenden profitieren davon, dass sie bereits während des Studiums praktische Erfahrungen bei der Sprachförderung von Schülern sammeln, was auch die Lehramtsausbildung der Universität im Umgang mit Schülerheterogenität insgesamt stärkt", fügte Dr. Marianne Ravenstein, WWU-Prorektorin für Lehre und studentische Angelegenheiten, hinzu.

Der Einsatz umfasst für jeden Studierenden vier Unterrichtsstunden pro Woche in einer Kleingruppe. Die Studierenden organisieren den Unterricht eigenverantwortlich und erhalten dafür von der Stadt ein Honorar von 15 Euro pro Unterrichtsstunde sowie ein Zertifikat. Der Einsatz wird zudem als Studienleistung angerechnet.

Centrum für Mehrsprachigkeit und Spracherwerb (CEMES)
Studieren am Germanistischen Institut