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"gedichtetes gelände"

Vier renommierte Lyriker lesen in Münster

Unter dem Titel "gedichtetes gelände" veranstalten das Germanistische Institut der Universität Münster und die "GWK-Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit" am Donnerstag, 25. Juni, und am Donnerstag, 2. Juli, zwei Lesungen mit vier renommierten Lyrikern. Den Anfang machen Christoph Wenzel und Sabine Scho, am 2. Juli folgen Norbert Hummelt und Lars Reyer. Gelesen wird in der Pension Schmidt, Alter Steinweg 37. Beginn beider Abende ist um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 8 €, ermäßigt 4 €. Karten sind in der Pension Schmidt oder online erhältlich.

Abseits von Klischees und Nostalgie erzählt Christoph Wenzel von der untergegangenen Welt des Kohlebergbaus und setzt sich mit den Auswirkungen des Strukturwandels auf den Alltag der Menschen im Ruhrgebiet auseinander. Der Lyriker vergleicht sein Verfahren beim Schreiben eines Textes mit dem Prozess der Entstehung von Kohle. Wie Kohle entsteht sein Gedicht durch Verdichtung. 2012 erschien Wenzels dritter Lyrikband "weg vom fenster".

Wer den Gedichtzyklus "Nachfolgende Tiere" von Sabine Scho liest, trifft auf Tiere in Zoos und auf Bildern. In ihren Texten schärft die Lyrikerin den Blick für Machtverhältnisse in Natur und Kultur, Geschichte und Sprache. Scho veröffentlichte zuletzt den Text- und Fotoband "Tiere in Architektur".

Die "gedichteten gelände" von Norbert Hummelt sind das Rheinland sowie die Mark Brandenburg und Berlin. Hummelts Gedichte rufen häufig Situationen seiner Kindheit und Jugend, Tagträume oder Erlebnisse auf. Oft ist die Landschaft Auslöser von Erinnerungen, in seinen Gedichten wird sie Schauplatz inneren Geschehens. Zuletzt erschien von Hummelt "Pans Stunde".

Lars Reyer lässt in seinem Gedichtband "Magische Maschinen" seine Herkunftslandschaften aufleben: Das industrielle Sachsen der DDR mit Werdau und das Münsterland. In seinen Gedichten entstehen Szenarien von Schönheit und Düsternis, die von Familienfotos, Musik, Alltagssituationen oder Gedichten anderer Autoren inspiriert sind. Reyer veröffentlichte 2013 seinen zweiten Gedichtband "Magische Maschinen".

Mitgestaltet wurden die Lesungen von Studierenden des Germanistischen Instituts, die im Sommersemester an dem in Kooperation mit der GWK angebotenen Praxisprojekt "Gedichte im Gelände" teilnehmen.

Praxisprojekt "Gedichte im Gelände" am Germanistischen Institut
GWK-Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit
Christoph Wenzel
Sabine Scho
Norbert Hummelt
Lars Reyer