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Hoher Besuch im Wadi Abu Dom im Nordsudan

Deutscher Botschafter besuchte Ausgrabungsstätte
20140422 Hoherbesuch Lohwasser Hp
Vor dem "Heiligen Berg" Jebel Barkal (v.l.n.r.): Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland im Sudan, Rolf Welberts, Projektleiterin Prof. Dr. Angelika Lohwasser, der Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt, Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Ulrich Seidt, und Marita Seidt

Die Ausgrabung der Experten vom Institut für Ägyptologie und Koptologie der Universität Münster im Nordsudan stoßen auf großes Interesse. Der deutsche Botschafter im Sudan, Rolf Welberts, und der Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt, Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Ulrich Seidt, informierten sich vor Ort bei Projektleiterin Prof. Dr. Angelika Lohwasser und ihrem Team über deren Arbeit am archäologische Feldprojekt "Wadi Abu Dom Itinerary" (W.A.D.I). Sie besprachen die Möglichkeiten der Archäologie im Sudan und die Vermittlung des in Europa kaum bekannten Kulturerbes der Region. Der Projekttitel bedeutet übersetzt "Wegbeschreibung des Trockentals ('Wadi') von Abu Dom".

In der Wüste Bayuda (Nordsudan), die durch den großen Nilbogen umschlossen wird, besuchten die Münsteraner und ihre Gäste gemeinsam das Wadi Abu Dom, ein ausgetrocknetes Flussbett, das nur in manchen Jahren Regenwasser aus der Vulkanregion der Bayuda in den Nil transportiert. Dort führt das Team des Instituts für Ägyptologie und Koptologie seit 2009 eine archäologische Erkundung durch, um diese Region in einer archäologischen Karte zu erfassen und sämtliche historische menschliche Hinterlassenschaften, wie Steinbauten aus dem dritten Jahrhundert nach Christus, systematisch zu dokumentieren. Mit dem Beginn der Ausgrabungen im nächsten Jahr wollen die Forscherinnen und Forscher erstmals Einblick in die Landnutzung und Lebensweise der dortigen antiken Bevölkerung erlangen, die weit abseits von Gebieten der Hochkultur am Wadi Abu Dom lebten. So wollen die Wissenschaftler klären, inwieweit Verbindungen zum Niltal bestanden oder ob es sich um lokal beziehungsweise regional begrenzte Kulturen handelte.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert das Projekt seit 2011 mit 360.000 Euro. Zusätzlich fördert die Qatar Museums Authority, der Verband katarischer Museen, seit 2013 einzelne Projektteile mit insgesamt 150.000 Euro.

Weitere Informationen zum W.A.D.I.-Projekt