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Große Ehre für münsterschen Koptologen

Italienische „Accademia Nazionale dei Lincei“ nimmt Prof. Dr. Stephen Emmel als Mitglied auf
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Prof. Dr. Stephen Emmel

Prof. Dr. Stephen Emmel, Professor für Koptologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), ist als „Socio Straniero“ (ausländisches Mitglied) in die „Accademia Nazionale dei Lincei“ in Rom gewählt worden.

Stephen Emmel wurde in die Klasse der Geisteswissenschaften, Kategorie Philologie und Linguistik, aufgenommen. Die Nominierung des Koptologen, der seit 1996 Professor am Institut für Ägyptologie und Koptologie der WWU Münster ist, basierte auf seinen zahlreichen Publikationen zur Literatur und Sprache der koptischen Periode in der Geschichte Ägyptens, vor allem auf seinen Beiträgen zur Erforschung der antiken koptisch-gnostischen Schriften aus den berühmten Nag-Hammadi-Codices und zur Rekonstruktion und Edition des umfangreichen Corpus der Schriften des wichtigsten koptischen Schriftstellers, des Mönchs Schenute von Atripe. Seit 2000 führt Emmel die Geschäfte der „International Association for Coptic Studies“ und machte so das Institut für Ägyptologie und Koptologie der Universität Münster zu einem Hauptsitz der Gesellschaft, der er von 1996 bis 2000 auch als Präsident vorsaß.

Die „Accademia dei Lincei“ wurde 1603 als private Institution zur Förderung der Naturwissenschaften gegründet. Heute gliedert sich die Akademie der Luchsartigen („Lincei“) in eine natur- und eine geisteswissenschaftliche Klasse, die in verschiedene Kategorien unterteilt sind. Jeder Klasse gehören 90 ordentliche und 90 korrespondierende Mitglieder aus Italien sowie 90 ausländische Mitglieder an. Aufgabe und Ziel der Akademie ist die Förderung und Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Ausländische Mitglieder der Akademie waren zum Beispiel Theodor Mommsen (Altphilologe, Archäologe, Jurist und Politiker, 1817–1903), Louis Pasteur (Chemiker und Mikrobiologe, 1822–1895), Wilhelm Röntgen (Physiker, 1845–1923), Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (Altphilologe, 1848–1931) und Albert Einstein (Physiker, 1879–1955). Das wohl bekannteste Akademiemitglied war Galileo Galilei (1564 – 1642), der 1611 in die Akademie aufgenommen wurde.

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