Archiv für den Tag: 30. Juni 2010

Der Kontakt zum Kunden ist der Schlüssel zum Erfolg

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16 Bibliothekarinnen und Bibliothekare aus vier Ländern nahmen Anfang der Woche am zweiten „Zukunftskolloquium der Zweigbibliothek Medizin“ zu drängenden Fragen des medizinischen Bibliothekswesens teil, darunter die beiden Leiter der deutschen und der österreichischen Nationalbibliotheken für Medizin.

Sechs Jahre nach dem 1. Münsteraner Zukunftskolloquium standen wieder viele der damaligen Themen auf der Tagesordnung, aber auch viele neue. Statt Open Access wurde das Augenmerk auf die Sozialen Netzwerke gerichtet, die Emerging Technologies und natürlich die elektronischen Bücher. Weitere Themen war das Verschwinden der Ärzte und Wissenschaftler aus der Bibliothek und resultierende Umwidmungen zu einer reinen Arbeits- und Lernbibliothek. Ausgefeilte Marketingmassnahmen sollen den Kontakt zu den nicht-studentischen Nutzergruppen wiederbeleben. Eine in die Mutterorganisation eingebettete oder von dieser abgeleitete Strategie ist notwendig, um dabei langfristig Erfolg zu haben.

Kreativität und Brainstorming wurden musikalisch unterstützt von Anne-Marie Grage, Clinic-Clown und Akkordeonspielerin aus Münster.

Neue Nationallizenzen: Royal Society of Chemistry

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Auch im vergangenen Jahr 2009 wurden von der DFG weitere Mittel zum Ankauf ergänzender nationaler Lizenzen zur Verfügung gestellt. Dadurch konnten nun auch Nationallizenzen über das RSC Journals Super Archive 1841-2009 und die RSC eBook Collection 1968-2009 abgeschlossen werden. Während die Zeitschriften-Titel offensichtlich an der Universität Münster bereits zugänglich sind, dauert es wohl bei der E-Book-Collection noch ein Weilchen.

RSC Journals Super Archive 1841-2009 enthält Archivdaten von über 60 Titeln aus folgenden Bereichen der Chemie:
• Analytische Chemie
• Angewandte Chemie
• Anorganische Chemie
• Materialwissenschaft
• Naturstoffchemie
• Multidisziplinäre Chemie
• Molekularphysik und Chemische Physik
• Molekularbiologie
• Organische Chemie
• Physikalische Chemie
• Spektroskopie
• Theoretische Chemie

Die E-Book Collection der Royal Society of Chemistry ist mit ca. 898 Titeln eine umfangreiche Faktensammlung. Im pdf-Format digitalisiert, ist sie vollständig suchbar und zeigt überwiegend wichtige und grundlegende Literatur aus dem Bereich der Chemie der Jahre 1968-2009 auf.

Literatur zur Psychologie sexueller Gewalt

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Das ZPID meldet:

Wie verbreitet ist sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen wirklich? Wie erkennt man ihn? Welche Folgen hat er für die Opfer über ihr ganzes Leben? Lassen sich diese Folgen mildern und kann man Missbrauch verhindern? Weshalb sind Täter zu Tätern geworden? Gibt es Möglichkeiten, sie wirksam zu behandeln? Über 1.100 Fachpublikationen, die in der Datenbank PSYNDEX nachgewiesen sind, beschäftigen sich mit diesen Fragen aus psychologischer und auch aus pädagogischer, soziologischer, medizinischer und juristischer Sicht. Erfahrungen aus der Praxis, theoretische Überlegungen und Ansätze der systematischen empirischen Forschung werden darin vorgestellt. Der Datenbankauszug sexueller Missbrauch (PDF) aus PSYNDEX gibt Ihnen einen Einblick in Themen und Ergebnisse dieser empirischen Forschung zur Missbrauchsproblematik.

PSYNDEX ist DIE deutschsprachige Literatur-Datenbank in der Psychologie und wird von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster lizenziert.

In der englisch-sprachigen Literatur ist jedoch die Datenbank PsycINFO viel wichtiger. Dort finden Sie Missbrauchsliteratur mit der Suchabfrage DE „Sexual Abuse“ (eingrenzen auf Childhood (birth-12 yrs) oder Adolescence (13-17 yrs) [3.400 bzw. 2.500 Treffer) oder mit der Abfrage DE „Child Abuse“ [18.600 Treffer].

In PubMed würde die entsprechende MeSH-Suche „Child Abuse, Sexual“[Mesh] lauten [7.000 Treffer] bzw. „Sex Offenses“[Mesh] mit den Limits (All Child: 0-18 years) [9.800 Treffer].

Bildnachweis: Aridula / photocase.com

„Zum Lernen brauche ich Zucker!“

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Nachdem das neue Bibliotheks-Bistro bereits vor 10 Tagen seinen Betrieb aufgenommen hatte, wurde es heute morgen durch Bibliotheksdirektor Dr. Obst mit „Kaffee und Kuchen für alle“ auch offiziell eröffnet. Neben einem hervorragenden Kaffeeautomaten mit eigenem Kaffeemahlwerk steht nun auch ein Schokoriegel- und Brötchenautomat zur Verfügung. Endlich! möchte man sagen, reichen doch die Wünsche für Schokoriegel in die Anfangsjahre der Bibliothek zurück. Bereits die erste Benutzerumfrage 1997 brachte den riesigen Bedarf nach Schokoriegeln und Brötchen ans Licht, ebenso wie eine Folgebefragung. Doch erst 2007 ließ sich die Verwaltung zu einer entsprechenden Vergrößerung ihres Automatenportfolios in der Bibliothek bewegen – und dann auch nur im Austausch für einen zwar deutlich besseren – aber leider auch teureren – Kaffee. Durch die gleichzeitige Umstrukturierung im Bau- und Liegenschaftsbereich des UKM verzögerte sich dann die bauliche Umsetzung noch um volle zwei Jahre.

Umso zufriedener sind wir über den nun entstandenen, großzügigen Gruppenarbeits/Bistrobereich, in dem es an 40 Plätzen möglich ist, den zum Lernen notwendigen Glukosespiegel kontinuierlich aufrechtzuhalten – auch ohne Infusor…

ZB Med präsentiert sich 350 Medizinern beim Alumni-Tag 2009

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K.Schulenborg und K.Bendix betreuten den Stand der ZB Med

Bereits zum zweiten mal nahm die Zweigbibliothek Medizin auf Einladung der Medizinischen Fakultät am Welcome [back]!-Tag der Medizinischen Fakultät und des Alumni-Vereins MedAlum teil. Diesmal kamen – trotz einer Vollsperrung der A1 – mit über 350 Medizinern dreimal mehr als noch im letzten Jahr. Mit einem eigenen Stand präsentierte sich das Team der ZB Med den Teilnehmern und beantwortete alle Fragen rund um die Informationsvermittlung im allgemeinen und die Dienstleistungen der Bibliothek im speziellen. Karin Schulenborg: „Es kamen nicht nur wesentlich mehr Interessierte an unseren Stand, auch die Art der Fragen war sehr viel konkreter als noch im letzten Jahr.“

Neue Datenbank: Human Mortality Database

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Die Datenbank Human Mortality Database stellt Daten zur Sterblichkeit und Lebenstafeln für einzelne Staaten zur Verfügung. Der geographische Schwerpunkt liegt auf Nordamerika und Europa. Die Datenbank hat sich aus einem Projekt des Department of Demography at the University of California, Berkeley und dem Max Planck Institute for Demographic Research in Rostock entwickelt. Nach kurzer Registrierung ist die Datenbank kostenfrei zu nutzen.

PDF Reader Pro für das iPhone

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Wer nicht gleich 11,99 Euro ausgeben möchte, um seinem iPhone ein professionelles Literaturverwaltungsprogramm plus PDF-Reader zu spendieren wie z.B. Papers, der kann auch schon für 99 Cent den PDF Reader Pro von Yuyao Mobile Software erwerben. Dieses Programm bietet neben dem simplen Lesen von PDFs auf dem iPhone auch viele weitere nützliche Funktionen, wie kürzlich in einem Macworld review zu lesen:

– Document Manager (copy, paste, cut, delete, rename)
– PDF viewer (change font size by pinching)
– Landscape view (auto-rotation)
– WiFi sync
– Zoom in/out
– Jump to the page you want
– Remembering the last viewed location
– Good resolution
– Read password-protected files
– Bookmarking

ICD-10-Kode für Neue Grippe

Das DIMDI berichtet, dass die WHO entschieden hat, als ICD-10-Kode für die Neue Grippe (auch als Schweinegrippe oder Mexiko-Grippe bezeichnet) der Kode J09 zu verwenden. Der Titel dieser schon bestehenden Schlüsselnummer J09 (Grippe durch nachgewiesene Vogelgrippe-Viren) wird entsprechend angepasst. Eine genaue Formulierung für den neuen Klassentitel wird zurzeit entwickelt.

Einmalige Aktion: Gebrauchte Lehrbücher nochmals um 50% reduziert


Sie können am 2. und 3. Mai zwar keine Bücher ausleihen, aber unsere gebrauchten Lehrbücher für den halben Preis kaufen. Diese Aktion wird in der Zeit vom 30. April bis 8. Mai durchgeführt. In dieser Woche werden alle Lehrbücher nochmals um 50% reduziert angeboten. Sie finden ein breites Spektrum von Büchern vor, z.B.:

Comer: Klinische Psychologie, Spektrum Verlag 1995
Neu: 138 DM
Bisher: 15,00 Euro
Aktion: 7,50 Euro

Golenhofen: Physiologie, Urban & Schwarzenberg 1997
Neu: 68 DM
Bisher: 5,00 Euro
Aktion: 2,50 Euro

Lust: Paediatrische Diagnostik und Therapie 29.Aufl., Urban & Schwarzenberg 1997
Neu: 98 DM
Bisher: 8,00 Euro
Aktion: 4,00 Euro

Deetjen/Speckmann: Physiologie 2.Aufl., Urban & Schwarzenberg 1994
Neu: 98 DM
Bisher: 4,00 Euro
Aktion: 2,00 Euro

sowie eine Vielzahl weiterer Lehrbücher zur Anästhesie, Pädiatrie, Mikrobiologie, Gynäkologie u.a. Fachgebiete.

Fünfmillionster Download eines Zeitschriftenartikels

Die Zweigbibliothek Medizin bot erstmals im Jahr 1997 elektronische Zeitschriften an – die Verlage Elsevier und Springer waren die Vorreiter. Im ersten Jahr wurden die PDF-Artikel mit insgesamt 11.000 Downloads noch recht zaghaft benutzt. Doch wenig später explodierte diese moderne Art der Artikelbeschaffung förmlich und ließ die anderen Zugriffsformen wie gedruckte Zeitschriften und Fernleihe schnell hinter sich. Die Bibliothek stellte zum 1.1.2007 ihren kompletten Zeitschriftenbestand auf die elektronische Version um – es gibt nun keine Titel mehr, die nicht auch online zugänglich wären. Ende 2008 wurde nun der fünfmillionste Artikel aus den Online-Beständen der Bibliothek heruntergeladen. Ohne die Abos der ZB Med hätte dies Kosten in Höhe von bis zu 150 Mio. Euro verursacht, da die Verlage 30€ und mehr pro Artikeldownload verlangen.

PS: Trotz aller technischen Rafinnessen und statistischen Schnickschnacks ist es uns leider nicht möglich herauszubekommen, welcher Artikel als fünfmillionster heruntergeladen wurde. Es ist vermutlich ebenso aussichtslos, wie herauszufinden, wieviele der 5 Mio. Artikel auch wirklich gelesen wurden …

„iTunes für PubMed“

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Picture by gPapers

Folgende Anwendungen helfen, eigene oder aus Datenbanken wie z.B. PubMed heruntergeladene PDFs zu speichern, zu archivieren und zu organisieren. Sie werden deshalb auch als „next-generation academic reference manage systems“ oder „iTunes für PDFs“ bezeichnet. Teilweise ist es noch nicht einmal nötig, die Angaben zum Artikel (Autor, Titel, Journal) selber einzugeben oder von PubMed herunterzuladen, sondern sie werden automatisch aus dem Verlags-PDF extrahiert (z.B. PubMedPDF). Lesen Sie dazu auch die aktuelle Nature News: Programs promise to end PDF paper-chase. Mit „Single ware“ sind Anwendungen für den individuellen Nutzer gemeint, mit „Group ware“ Anwendungen, die den Austausch/Empfehlung von PDFs erlauben.

Anwendungen für PDF-Management

Ohne PubMed-Support Mit PubMed-Support
Single ware
Group ware

Werde diese Liste von Zeit zu Zeit aktualisieren. [Thanks to TechCrunch | David Rothman: here, here and here]

Die bibliometrische Verblendung

dini005.jpgJürgen Kaube: „Die bibliometrische Verblendung“ In: FAZ vom 24. Juli. In diesem Artikel wird eine Studie der International Mathematical Union zitiert, die vor der Verwendung von Impact Faktoren warnt.

Die fragwürdigste Folgerung bibliometrischer Urteile ist aber, von der Qualität von Zeitschriften auf die Qualität der Beiträge zu schließen. … rein statistisch betrachtet [ist] die Wahrscheinlichkeit nicht besonders hoch, dass ein Artikel, der zur durchschnittlichen Qualität einer Zeitschrift beiträgt, genau diesem Durchschnitt entspricht. Im Gegenteil: Hat ein Journal A auf der Grundlage von gut einhundert Artikeln pro Jahr eine durchschnittliche Zitationsrate von 0,4 und ein Journal B im selben Fach bei gut fünfzig Artikeln einen Impact-Faktor von 0,8, dann liegt die Fehlerwahrscheinlichkeit des Urteils, ein zufällig ausgewählter Aufsatz in A sei besser als einer in B, bei mehr als sechzig Prozent. [via MWB News, dort mittlerweile gelöscht]