Archiv der Kategorie: Bibliothek

E-Book-Umfrage Teil 3: 98% benutzen die Lehrbuchsammlung

Teil 2 der Umfrage

Zufriedenheit mit dem Medienbestand der ZB Med

Die Zufriedenheit der Studierenden war am größten bei Thieme examen online ausgeprägt. 90% waren sehr zufrieden oder zufrieden mit diesem Prüfungstool – deutlich mehr als mit den gedruckten Lehrbüchern (79%). Bei den Lehrbüchern wird immer wieder angemahnt, mehr Exemplare von den wichtigsten Titeln anzuschaffen, da „oft zB Kurzlehrbücher bereits Anfang des Semester alle ausgeliehen“ wären – eine Problematik, die bei Onlinetools meist nicht zu vermerken ist.

Auf Platz 3 folgt der Präsenzbestand mit 78% Zufriendenheit, das sind nicht ausleihbare Lehrbücher, die im Bistro stehen und gerne zum Lernen in der Bibliothek benutzt werden. Alles in allem sind bei Thieme examen online, den Lehrbüchern und dem Präsenzbestand die wenigsten unzufrieden: jeweils weniger als 3% geben dies an.

Die E-Books nehmen den letzten Platz ein. Die 73% Zufriedenheit bedeuten, dass 3 von 4 Studierende mit diesem Angebot zufrieden oder sehr zufrieden ist – kein schlechter Wert.

Sucheinstieg für Bücher und Zeitschriften der ZB Med

Frage: Wie finden die Nutzer die Medien der Bibliothek? Antwort: Sie gehen direkt zur entsprechenden Stelle am Regal. Da die Bücher nicht nach Größe oder Farbe aufgestellt sind, sondern nach einer bekannten medizinischen Systematik, weiß man nach einiger Zeit, dass Anatomiebücher unter QS stehen und Innere Medizin unter WB141. 79% unserer Umfrageteilnehmer nutzen diese Art des Zugang nahezu immer bzw. oft.

Es folgen die übrigen Sucheinstiege wie der Onlinekatalog, der immerhin noch von fast der Hälfte (47%) nahezu immer/oft benutzt wird, und – weit abgeschlagen – die Webseite der Bibliothek mit 20% und Google mit 15%.

PubMed oder ähnliche Fachdatenbanken werden von ebenfalls 15% benutzt, um Zeitschriftenartikel zu lokalisieren (immerhin 64% haben überhaupt schon einmal in PubMed hineingeschaut), während die neue Metasuchmaschine disco nur bei knapp 11% auf Gegenliebe stößt.

Als sonstige Sucheinstiege wurden genannt: Nachfragen bei den (netten) Mitarbeitern an der Information (6x); Kommilitonen fragen;
Wiki.

Quellen für gedruckte Lehrbücher

Wie kommen die Studierenden an die notwendigen gedruckten Lehrbücher? Was haben Sie für Zugangsmöglichkeiten? Wie folgende Abbildung zeigt, ist die Bibliothek mit großem Abstand die Quelle Nr.1 für Lehrbücher. 78% leihen sich ihre Lehrbücher nahezu immer bzw. oft in der ZB Med aus, über alle Semester haben sich lediglich 2% im letzten halben Jahr noch kein einziges Buch dort besorgt.

Demgegenüber ist der Besitz von Lehrbüchern, sei durch Kauf eines neuen (32%) oder eines gebrauchten (15%) Buches oder durch ein Geschenk (12%) nur für einen Bruchteil der Studierenden wirklich relevant im Sinne von „deckt die meisten meiner benötigten Lehrbücher ab“. daran ändert auch nichts, dass insgesamt 98% der Umfrageteilnehmer ein Lehrbuch schon mal über einen dieser drei Wege erworben haben.

Der Präsenzbestand der Bibliothek wird von 17% nahezu immer bzw. oft benutzt – ein schöner Erfolg für einen Service, der aus einer Anregung der UB Masstricht nach Schließung des Lesesaals resultierte.

Als sonstige Quellen für Lehrbücher wurde genannt: Ausleihe durch Freunde (6x); E-Books (2x); aus der ULB Krummer Timpen (2x) oder als Belegexemplar.

Interessanterweise sind die Zahlen für die E-Book-Nutzer unter den Umfrageteilnehmern weitgehend identisch: 78% Ausleihe ZB Med, 32% Neukauf, 14% Gebrauchtkauf, 9% Geschenk und 15% Präsenzbestand.

Im Vergleich zur E-Book-Umfrage 2003 fällt auf, das der Neukauf deutlich zurückgegangen ist: 2003 war der Neukauf unter den Studierenden noch eine (mit der Ausleihe) fast gleichrangige Quelle für gedruckte Lehrbücher.

Teil 4 der Umfrage

Foto: fastduck at photocase

E-Book-Umfrage Teil 2: 99% aller Studenten benutzen die ZB Med

Wie berichtet, hatte die ZB Med eine Umfrage zum Thema Wie lernen Studierende mit gedruckten und Online-Büchern? durchgeführt.

In den folgenden Blogeinträgen werden wir Ihnen die Ergebnisse nach und nach vorstellen.

Die Teilnehmer der Umfrage

647 Studenten haben die Umfrage beantwortet, darunter 538 aus der Humanmedizin und 109 aus der Zahnmedizin. Die Semesterverteilung sieht wie folgt aus:


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Die Bibliotheksbenutzung

Mit der zweiten Frage wurde die Häufigkeit der Bibliotheksbenutzung abgeprüft. Was uns sehr freut: 640 der 647 Umfrageteilnehmer hatten die Bibliothek im letzten Semester genutzt. Das ergibt einen Nutzungsgrad von knapp 99%! Nur 7 von 647 Studenten hatten die Bibliothek im letzten Semester überhaupt nicht aufgesucht. 34% suchten sie einmal pro Monat oder seltener auf (meist um Bücher auszuleihen oder zurückzubringen). Knapp 65%, also zwei Drittel, nutzten die ZB Med mehrmals pro Monat oder häufiger. Sechs Prozent sind Fans der Bibliothek und verbringen fast jeden Tag ihre Zeit hier (oder jedenfalls einen Teil davon).


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In den folgenden beiden Abbildungen finden Sie die Intensität der Bibliotheksbenutzung für die einzelnen human- und zahnmedizinischen Semester aufgeschlüsselt.


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Bei den Humanmedizinern ist die Nutzung der Bibliothek in den ersten sieben Semestern recht konstant, wenn man einmal von den Erstsemestern absieht, die (noch voller Enthusiasmus) vielleicht öfter in die Bibliothek rennen als nötig wäre. Durchschnittlich 25% bis 39% benutzen die ZB Med fast täglich. In den höheren Semestern nimmt diese hohe Benutzungsfrequenz schlagartig auf Werte um 13,5% ab. Während im 8. Semester ein Shift von mehrmals pro Woche auf mehrmals pro Monat stattfindet, die Anzahl der seltenen/nie-Nutzer aber mit 28% etwa gleich hoch wie in den unteren Semestern bleibt, sinkt im 9. und den höheren Semestern die Bibliotheksnutzung deutlich ab. Nur noch die Hälfte (49%) sucht die Bibliothek mehrmals im Monat oder öfter auf, während 51% die Bibliothek nicht mehr oder nur sehr selten aufsucht (bei den übrigen Semestern steigt dieser Wert nie über 28%).


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Bei den Zahnmedizinern finden wir ein anderes, nicht so homogenes Verteilungsbild vor: Hier ist ein Benutzungspeak im 1. und 4. Semester festzustellen, mit 54% täglicher/wöchentlicher Benutzung werden sehr hohe Nutzungsfrequenzen erreicht. Auch das dritte Semester stellt mit 43% die Humanmediziner bibliotheksmässig noch in den Schatten. Nach dem 5. Semester ist dagegen Schluß: Die Besuche in der Bibliothek lassen rapide nach. Genaueres läßt sich jedoch nicht sagen, dafür haben zu wenig Zahnmediziner pro Semester die Umfrage beantwortet.

Gründe der Bibliotheksbenutzung


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Die Teilnehmer konnten zwischen den obigen 10 Gründen wählen, sonstige wurden nur vereinzelt angegeben (siehe unten). Am aller, allerhäufigsten wird die Bibliothek dafür benutzt, wozu sie da ist: Um sich (kostenfrei) Bücher für’s Studium auszuleihen. 97% kommen deswegen in die ZB Med, nur 3% leihen überhaupt keine Bücher aus. 3/4 aller Studenten kommen nahezu immer bzw. oft in die Bibliothek, um sich Bücher auszuleihen. Der nächst wichtigere Grund ist das Benutzen der Arbeitsplätze, 41% geben an, deswegen nahezu immer / oft in die Bibliothek zu kommen. Interessant: Nur jeder Siebte benutzt die Arbeitsplätze nie.

In der E-Book-Studie 2003 war eine ähnliche Reihenfolge festzustellen: Die Ausleihe (65%) kam auch damals mit deutlichem Abstand vor der Nutzung der Arbeitsplätze (22%), der Literatursuche (14%) und der Internetnutzung (9%).

Die nächsten vier Punkte betreffen elektronische Angebote. 29% kommen nahezu immer / oft in die Bibliothek oder rufen unsere Webseite auf, um Thieme examen online zu nutzen, 25% um das Internet zu nutzen, 23% um E-Books zu nutzen und 19% um die Internetangebote der ZB Med zu nutzen.

Jeder Sechste benutzt die Bibliothek nahezu immer oder oft als Treffpunkt und 72% mindestens selten oder manchmal. Nur 28%, also ein gutes Viertel, nutzt die ZB Med nie als Treffpunkt.

Der Bistrobesuch ist dagegen schon eher ein Luxus: Gut die Hälfte geht nie ins Bistro und nur 8% benutzen es nahezu immer oder oft. Fast identisch sieht es bei den Kopierern aus. Die Scan-Dienste werden schlußendlich von 70% nie benutzt und nehmen so zu Recht den letzten Platz ein.

Sonstige Gründe waren: Ruheraum in der Mittagszeit nutzen; Mediscript online (2x); Wartezeiten (z.B. zwischen Vorlesung und Praktikum) überbrücken; Auskunft der ZBM um Rat fragen; RapiDoc; Online Zeitschriften und deren Artikel; Lerngruppen (2x); mir vor Ort einen Überblick über die für mein aktuelles Semester wichtigen Bücher zu verschaffen, um dann zu entscheiden mit welchem ich Lernen will oder welches ich mir ggf. kaufen will; Ort zum Lesen/Ausruhen in Vorlesungspausen.

Teil 3 der Umfrage

„Die Bibliothek ist mein Google“

Am 16. Juli nahmen sich die Mitarbeiter der Zweigbibliothek Medizin einen ganzen Tag Zeit, um ihre Dienstleistungen für Forscher auf den Prüfstand zu stellen. Unter dem Motto „Fit for the Future“ wurde intensiv an Mittel und Wegen gearbeitet, diese weiter zu verbessern und die Informationsbedürfnissen der Ärzte und Forscher der Fakultät noch gezielter zu erfüllen.

Als Referentin konnte Vanessa Proudman gewonnen werden von Proud2Know, eine erfahrene Wissens- und Projektmanagerin bei führenden Europäischen Bibliotheken und der Europeana.

Anhand des Arbeitsalltag ausgewählter Mediziner der Fakultät wurde exemplarisch herausgearbeitet, an welchen Stellen im Tagesablauf Dienstleistungen der Bibliothek benutzt werden, und wann es Sinn macht, zusätzliche Services anzubieten.

Stärken und Schwächen

Die Mitarbeiter der Bibliothek trugen dann das komplette Service-Angebot zusammen und stellten es in einem Diagramm dar, das die Stärken und Schwächen der Bibliothek verdeutlichte. Das Team nutzte dies später am Tag als Grundlage für die weiteren Entwicklungspläne.

Der Standpunkt des Forschers

Eine Rollenspielübung schloss die Sitzung über den aktuellen Stand der Bibliotheksdienste ab. Dabei versetzten sich die Mitarbeiter in die Fußstapfen der Forscher, um zu sehen, wie sie die aktuellen Bibliotheksdienste wahrnehmen und mit der Bibliothek kommunizieren und interagieren. Die Ergebnisse dieser Sitzung wurden mit anderen Resultaten des Tages als Grundlage für künftige Pläne zur Verbesserung der Bibliothek zusammengefasst.

„Die Bibliothek ist mein Google“

Schlußendlich wurden die Mitarbeiter aufgefordert, einen so genannten „Claim“ zu entwickeln – einen Slogan, unter dem die Bibliothek gerne bei ihren Nutzern bekannt wäre. Die genannten Claims reichten von den naheliegenden Statements „Die ZB Med ist immer für mich da“ und „Die Bibliothek ist mein persönlicher (Literatur)Betreuer“ bis hin zu anspruchsvollen Aussagen wie „Die Bibliothek ist mein Google“ und „Die Bibliothek ist unverzichtbar für mich“.

Die nächste Stufe

Am Schluß teilten die Mitarbeiter des Bibliotheksteams ihre Eindrücke des Tages, insbesondere die Menge an Wissen, die sie zusammen besassen und wie viel sie über den Blickwinkel der Forscher gelernt hatten. Sie waren gespannt auf die zukünftigen Entwicklungen und daran interessiert, diese weiter voran zu treiben.

Jahresbericht der ULB online

Heute wurde der Jahresbericht 2011 der Universitätsbibliothek veröffentlicht mit dem Titel „Neue Offenheit – neue Chancen! – Schwerpunktthema Open Access“.

Die ULB hat zu ihrem letzten Bericht sehr viel positive Rückmeldung erhalten, so dass er nun erneut als ein für den Monitor optimiertes PDF-Dokument vorliegt. Das schleunige Durchblättern am Bildschirm kommt, so glauben wir, den meisten am Bildschirm Arbeitenden entgegen. Und es schont zudem die Umwelt.

Neben einem umfangreichen und beeindruckenden Zahlenwerk sind auch zwei Berichte über die Zweigbibliothek Medizin enthalten; einer über die iPad-Ausleihe und einer über die Hospitation unserer Mitarbeiterin Karin Schulenborg am Karolinska Institutet Stockholm, die sie im Rahmen des Erasmus-Programms der WWU zur Mitarbeitermobilität durchführte.

Fotowettbewerb: Lieblingsort in der Bibliothek

Im Herbst 2012 findet zum fünften Mal die deutschlandweite Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“ statt. Die ULB Münster (und die Zweigbibliothek Medizin) ruft ihre Nutzer aus diesem Anlass zum Fotowettbewerb auf. Die besten Beiträge werden in der Cafeteria der ULB ausgestellt (an eine Wanderausstellung in der ZB Med ist gedacht), den ersten drei Plätzen winkt zudem ein Büchergutschein.

Beim Fotowettbewerb der ULB sind die Nutzer gefragt: Wo lernt es sich am besten? Wo ist der schönste oder ruhigste Fleck, wo der beste Ausblick oder der beste Platz zum Beine hochlegen? Die Teilnehmer sollen ihren ganz persönlichen Lieblingsort in der Zentral- oder den Zweigbibliotheken fotografieren und ein paar Zeilen darüber schreiben, was sie dort erlebt haben, warum sie immer wieder gerne dorthin zurück kehren und was diesen Ort so besonders für sie macht. Ob Schnappschuss mit dem Handy oder sorgfältige Bildkomposition mit der Spiegelreflexkamera ist dabei ganz egal – bei der Umsetzung des Themas sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wer möchte, kann Situationen auch nachstellen, mit Freunden, Knetmännchen oder Spielzeugfiguren.

Die besten Fotos und Geschichten werden zur Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“ in der Caféteria der ULB (und bei entsprechenden Motiven auch in der ZB Med) ausgestellt. Die besten drei Einreichungen erhalten außerdem jeweils einen Gutschein der Buchhandlung RINGOLD in Münster. Fotos und Texte bitte an joern.knost@uni-muenster.de senden. Einsendeschluss ist der 01. Oktober 2012.

Die bundesweite Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“ findet vom 24.-31. Oktober statt. Weitere Informationen zur Aktionswoche gibt es unter www.treffpunkt-bibliothek.de.

med – Das Magazin der Zweigbibliothek: Ausgabe 2-2012

Inhaltsverzeichnis:

 
Die neue Ausgabe der Bibliothekszeitung med finden Sie sowohl bei issuu (siehe oben) als auch in Westfalica Electronica (PDF). Die gedruckten Exemplare finden sie ab Mittwoch in der Bibliothek und in der Personalkantine. Darüber hinaus werden allen Instituten und Kliniken Exemplare zugeschickt.

ZB Med präsentierte sich beim 3. Alumni-Tag 2012


Der Stand der Bibliothek war Anlaufstelle für viele Fragen rund um die wissenschaftliche Fachinformation.

Heute, am 23. Juni 2012, präsentierte sich die Zweigbibliothek Medizin bereits zum dritten Mal nach 2008 und 2009 auf dem Welcome [back]!-Tag der Medizinischen Fakultät und ihres Alumni-Vereins MedAlum. Über 150 Mediziner und Medizinerinnen vom Ausbildungsjahr 1961 bis 2012 besuchten ihre alte Ausbildungsstätte auf Einladung der Medizinischen Fakultät.

An Stand der ZB Med wurden Fragen rund um die Informationsvermittlung im Allgemeinen und die Dienstleistungen der Bibliothek im Speziellen fachkundig beantwortet. Insbesondere die Bücher von Alumnis aus den Beständen der Bibliothek zogen viel Interesse auf sich. Immer wieder hieß es: „Welchen Nutzen hätte ich persönlich von der Nutzung ihrer Bibliothek?“ – Alumni können vor Ort, in der Zweigbibliothek Medizin, auf Datenbanken, zigtausend elektronische und gedruckte Bücher und 8 Mio. Onlineartikel zugreifen. Literaturrecherchen werden – nach Absprache – durchgeführt und Dokumente geliefert, hier gibt es für MedAlum-Mitglieder 50% Rabatt.

Durch den Um- und Neubau der Anatomie hatte sich das Ambiente sehr zum Positiven verändert, auch das schöne Wetter und die hervorragenden Vorträge ließ keine Wünsche offen.



Die Mitarbeiterinnen Frau Boruszewski, Frau Schulenborg, Bibliotheksleiter Dr. Obst und Frau Dr. Williamson (Dekanat) am Stand der ZB Medizin.

Ruheraum gegen Stress

Eine aktuelle Forsa-Studie im Auftrag der Techniker Krankenkasse (PDF) unter 1000 Studenten in Nordrhein-Westfalen kommt zu erschreckenden Ergebnissen, wie der Spiegel am 13. Juni berichtete: 75 Prozent der Befragten fühlen sich nervös und unruhig, 23 Prozent haben Phasen tiefster Verzweiflung, und 15 Prozent leiden unter Panikattacken. Als Folge greift jeder zehnte der Befragten zu Psychopharmaka. Für die vergangenen vier Jahre errechnete die Krankenkasse einen Anstieg von 55 Prozent. Noch eher als zu Tabletten greifen Studenten zur Stressbewältigung verstärkt zu Alkohol (15 Prozent) und Zigaretten (18 Prozent).

Als Ursachen werden von den Betroffenen Prüfungsstress und Leistungsdruck durch verschärfte Studienbedingungen genannt. Jeden vierten bis dritten Studierenden plagen Zukunftsangst und Geldsorgen. Viele beschweren sich über kurze Studienzeiten und wenig Freiräume.

Die im Wahlkreis 3 (Philosophische Fakultät, FB 6 – 9) für den Senat kandidierende Bunte Liste hat dies nun zum Anlaß genommen, ein Ruheraum-Konzept zu fordern:

Dieser Entwicklung wollen wir ein Ruheraum-Konzept entgegensetzen. Wenn ihr uns wählt und wir in den Senat einziehen, werden wir auf die Hochschulleitung, aber auch auf interessierten Studierenden, Angestellten und ProfessorInnen, zuzugehen, um Räume, die als Ruheorte in Frage kommen, zu suchen und einzurichten.

Unterstrichen wurde obige Aussage durch einen Hinweis auf den Ruheraum der Zweigbibliothek Medizin, den wir vor genau drei Jahren eingeweiht hatten. Ihr findet ihn neben dem Lesesaal.

Dieser Blogeintrag blieb auch in der Münsteraner Presselandschaft nicht unbeachtet, wie gestern in der WN nachzulesen war:

Die TK hat übrigens eine Konsequenz aus den Ergebnissen gezogen und bietet in Kooperation mit Universitäten und Hochschulen eine „Stressless Academy“ an. Studierenden sollen dabei Strategien und Maßnahmen an die Hand gegeben werden, wie sie besser mit Stress und den Folgen umgehen können. Zum Auftakt wird die TU Dortmund besucht, weitere Termine gibt es an den Hochschulen Bielefeld, Münster, Paderborn, Duisburg, Mülheim und mittelfristig an allen NRW-Hochschulen.

Foto: Bunte Liste Münster

250 Lehrbücher im Handtäschchen

Nach all unseren Umfragen geht nichts über ein gedrucktes Lehrbuch: Nur jeder fünfte Medizinstudent könnte auf ein solches verzichten. So wundert es nicht, dass der Lehrbuchmarkt große Profite abwirft und heiß umkämpft ist. Die Verlage versuchen ihre Marktanteile durch ständige Lehrbuchoptimierung zu erhöhen. Das Buch wird bunter, die Schrift wird größer, die Seitenzahl höher, das Buch wird schwerer, das Buch wird aufgeteilt, es gibt Bücher für die Basics und Bücher für das Ganze, es gibt Bücher mit Bildern und Bücher ohne Bilder, usw. In vielen Punkten scheint jedoch das Ende der Optimierungs-Fahnenstange erreicht zu sein – Gewicht und Preis der Bücher stossen irgendwann an eine natürliche Grenze.

Wie könnte man Lehrbücher weiter verbessern? Sie sollen

a) leichter werden
b) interaktiv sein (Quiz, Kreuzen)
c) weniger kosten
d) durchsuchbar sein
e) personalisierbar sein
f) unterstreichbar sein und Notizen erlauben

Dies ist jedoch nur online/digital möglich. Verlage haben sich mit ihrer Lehrbuch-Optimierung deshalb nun auf das Internet/elektronische Versionen verlegt. Vorerst noch als Add-on zum Printbuch (Elsevier mit dem Plus im Web) aber zunehmend auch das Printbuch als Add-on zur App (Kittelcoach, auch wenn Thieme da jetzt einen Rückzieher gemacht hat): Eins ist sicher: Billiger wird es nicht. Der Leser hat also die Wahl – wenn er das nötige Kleingeld hat. Da Studenten das Portemonnaie näher ist als die Haptik, entscheidet er sich für die Bücher der Bibliothek: Ob online, ob print, ich liebe alle (die kostenlos) sind.

Diese Liebe der Studenten stößt nun auf zwei relativ neue Entwicklungen:

1. Lehrbuchsammlung goes digital
Die Charité Berlin, die Universität Freiburg und einige andere hoffen nun, dass E-Books eine Lösung für ihre Probleme sein könnten, die da heissen: Mehrere Standorte, schlechte Zugänglichkeit, eingeschränkte Öffnungszeiten, zu wenig Platz, kein Kreuzen möglich oder Einbettung von Vorlesungen. Sie denken daran statt (oder zusätzlich zu) gedruckten Büchern solche auf E-Book-Readern anzubieten.

2. Do-it-yourself textbook publishing (Link)
Dass es eine Alternative zu gedruckten Büchern gibt mit Namen „E-Book“, wissen wir schon seit zehn Jahren. Dass die Alternative „E-Book“ besser für das Lernen geeignet sein könnte als gedruckte Bücher, erleben wir aber erst seit wenigen Monaten – Stichwort interaktive, multimediale Lehrbücher á la iBooks. Letztere sind nur auf dem iPad zu lesen, stellen aber aufgrund ihrer innovativen Features einen Blick auf die Zukunft von Lehrbüchern dar.

Wenn Studenten das Kostenlose lieben, dann bedingt – logischerweise – das Angebot die Nachfrage. Wenn die Entwicklungen unter 1 und 2 so weitergehen, impliziert das die rasche Hinwendung zum elektronischen Buch mit oder ohne E-Book-Reader.

Ich weiß nicht, wieviel der Tornister eines Medizinstudenten wiegt. Ich weiß nur, dass es ihn nur 680 Gramm (einen iPad) kostet, um alle 250 elektronischen Lehrbücher der ZB Med immer dabei zu haben. Wir sprechen also eher von einem Handtäschen als von einem Tornister …

ZB Med zum vierten Mal in Folge beste Medizinbibliothek Deutschlands

Im Hochschulranking 2012 des CHE (das Dekanat berichtete) belegt die Zweigbibliothek Medizin zum vierten Mal nach 2003 den ersten Platz (Pressemeldung). In der Bewertung der Bibliotheksausstattung* gaben die Studierenden der Humanmedizin der Bibliothek die Note von 1,4. Damit konnte sie gegenüber dem letzten Ranking im Jahr 2009 noch einmal zulegen und ihre Vorrangstellung in Deutschland erfolgreich verteidigen.


(alle Standorte)

Wie die folgende Grafik zeigt, haben sich die besten Medizinbibliotheken allesamt in den letzten Jahren seit dem ersten Ranking 2003 verbessern können. Und: Die Spitze ist näher zusammengerückt.

Die erstklassigen Beurteilungen kommen nicht von ungefähr. In den letzten Jahren haben sich Leitung und Mitarbeiter der Zweigbibliothek kontinuierlich bemüht, den Wünschen und Bedürfnissen der Studierenden gerecht zu werden. Dabei hat der Bibliotheksbeirat der Studierenden maßgeblich mitgeholfen.

Die ZB Med ruht sich nun nicht auf den Lorbeeren aus, sondern plant bereits die nächsten Verbesserungen (die Konkurrenz schläft auch nicht): Eine Trenntüre zwischen Monographienbereich und Wintergarten soll für mehr Ruhe in der Bibliothek sorgen sowie eine Teilklimatisierung ermöglichen. Der Antrag liegt beim Dekanat.

Übrigens: Unter allen 29 untersuchten Kriterien belegen Studienhospital (Skills Labs) mit 1,2 und Bibliothek mit 1,4 die beiden Spitzenplätze.

In der Zahnmedizin hat die ZB Med gemeinsam mit der UB Ulm als drittbeste Bibliothek Deutschlands abgeschnitten – hinter der UB Rostock und der Uni Witten/Herdecke. Wobei letztere Bibliothek in der Humanmedizin den drittletzten Platz belegt – hat die Bibliothek Witten/Herdecke so unterschiedliche Ausstattungen die Human- und Zahnmedizin betreffend oder bewerten die Studierenden so unterschiedlich?

* Studierende bewerteten u.a. die Verfügbarkeit der im Studium benötigten Literatur, den Bestand an Büchern und Fachzeitschriften, die Benutzerberatung, die Möglichkeiten zur Literaturrecherche, die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen in den Bibliotheken sowie die Öffnungs- und Ausleihzeiten. Index aus mehreren Einzelurteilen, Bewertung auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht).

Das Gemeinnützige CHE Centrum für Hochschulentwicklung GmbH wurde auf Initiative von Reinhard Mohn und Professor Dr. Hans-Uwe Erichsen, dem damaligen Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz, gegründet. Das CHE versteht sich als eine Reformwerkstatt für das deutsche und europäische Hochschulwesen. Es arbeitet an neuen Ideen und Konzepten, als Projektpartner für Hochschulen und Ministerien, als Anbieter von Fortbildungsprogrammen und des differenziertesten Hochschulrankings. Gesellschafter sind die Bertelsmann Stiftung und die Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz. Das Gesamtbudget beträgt ca. 3 Mio. Euro pro Jahr und wird etwa zur Hälfte von der Bertelsmann Stiftung finanziert.

med – Das Magazin der Zweigbibliothek: Ausgabe 1-2012

Inhaltsverzeichnis:

 
Die neue Ausgabe der Bibliothekszeitung med finden Sie sowohl bei issuu (siehe oben) als auch in Westfalica Electronica (PDF, 2MB). Die gedruckten Exemplare finden sie ab Freitag in der Bibliothek und im Zeitungsregal der Personalkantine. Darüber hinaus werden allen Instituten und Kliniken Exemplare zugeschickt.

Benutzung am Wochenende und in den Abendstunden steigt überproportional

Während im letzten Jahr die Besucherzahlen der ZB Med durchschnittlich um 5% zugelegt haben, stieg die Nutzung der Bibliothek am Wochenende sowie zwischen 22 und 24 Uhr mit 11-12% doppelt so stark an. Im Jahr 2011 haben so über 36.000 Studierende die Bibliothek am Wochenende aufgesucht und 7.000 in den späten Abendstunden. Damit zeigt sich, dass es eine beträchtliche Gruppe von Studierenden gibt, die diese Zeiten gerne zum Lernen in Anspruch nimmt – insbesondere in Prüfungsphasen, wie die Verdreifachung der Besucherzahlen kurz vor dem Staatsexamen eindrucksvoll zeigte.