Lesung
27. Sep. 2018

Britta Bendieck: Armando - ein Künstler auf der Grenze

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© Armando/ZNS

Hätte man dem niederländischen Maler, Schriftsteller und Journalisten Armando (1929 – 2018) in den 1970er-Jahren das Angebot gemacht, als Botschafter zwischen den Kulturen den deutsch-niederländischen Versöhnungsprozess zu unterstützen, hätte er dies sicherlich zurückgewiesen. Anhand ausgewählter Beispiele aus seinem Oeuvre wird im Vortrag gezeigt, wie seine Erfahrungen und Beobachtungen, die er als Kind während der nationalsozialistischen Besatzungszeit sowie als Kunstschaffender im geteilten Berlin der 1980er-Jahre machte, zum Auslöser und zugleich Motor seines künstlerischen Schaffens wurden. Armando avancierte unbeabsichtigt zu einer wichtigen Figur im deutsch-niederländischen Kulturtransfer der Nachkriegsjahrzehnte. Durch Konfrontation, ein fortlaufendes Abstecken und Überschreiten von Grenzen, gelang es dem Künstler bis heute, immer wieder beim Rezipienten eine Auseinandersetzung mit den eigenen Wahrnehmungs- und Erinnerungsmustern zu provozieren.

Der Vortrag bietet zugleich eine Einführung in die Ausstellung "Armando - Grenzgänger", die eine Auswahl aus Armandos Bild- und Wortkunst vor dem Hintergrund des aktuellen Themas ‚Grenze‘ mit Blick auf das zerrissene und gespaltene Europa zeigt.

Britta Bendieck ist Dozentin beim Studiengang Duitslandstudies an der Universiteit van Amsterdam und Leiterin des Duitslanddesk am Duitsland Instituut Amsterdam (DIA). 2017 promovierte sie zu der Rolle des Künstlers Armando im deutsch-niederländischen Kulturtransfer. Ihre Dissertation ‚Aufzeichnungen über den Feind – Armando, Deutschland und der niederländische Erinnerungsdiskurs‘ erscheint Ende 2018 in der Reihe AMSTERDAM GERMAN STUDIES bei Synchron.

Eintritt
frei
Zeit
Donnerstag, 27. September 2018, 17 Uhr
Ort
Bibliothek im Haus der Niederlande, Alter Steinweg 6/7, 48143 Münster
Dokumente
Ausstellungsflyer (16.06 MB)
Ausstellungsplakat (37.08 MB)
Organisation
Kontakt
Zentrum für Niederlande-Studien
Alter Steinweg 6/7
48143 Münster
zns@uni-muenster.de
0251/83-28511