Luisa Röhrich MA

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Wie lautet dein Name und deine Position am Zentrum?

Luisa Röhrich, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Welche Fächer oder Themen unterrichtest du?

Kulturwissenschaften, Kulturtransfer und -politik

Seit wann bist du am Zentrum tätig?

Seit April 2024.

 

Was fasziniert dich besonders an der niederländisch-deutschen Zusammenarbeit?

Die Mentalität, die Gesellschaft und die Kommunikation sind sich ähnlich – und doch in bestimmten Punkten unterschiedlich. Genau das ist erfrischend, weil es eine neue Perspektive eröffnet. Es lädt dazu ein, sich selbst noch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten – und das als Bereicherung zu sehen, um sich weiterzuentwickeln. Nicht nur am Schreibtisch zu sitzen, sondern auf vielfältige Weise mit anderen Menschen in den Austausch zu treten, ist dabei besonders wertvoll. Und dann von außen zu beobachten, wie Deutsche und Niederländer miteinander in Kontakt kommen – das gibt mir in wilden politischen Zeiten ein Gefühl von Freundschaft, Gemeinschaft und ein kleines Stück Hoffnung. Ein kleines Licht am Horizont – egal ob zwischen Studierenden oder Wissenschaftler*innen.

Welche Aspekte deines Fachs liegen dir besonders am Herzen?

Mein Fachbereich ist die Kulturwissenschaft, und auch in meiner Promotion liegt der Schwerpunkt auf historisch-kulturwissenschaftlichen Fragestellungen. Ich versuche, meine wissenschaftliche Arbeit und meine persönlichen Erfahrungen miteinander zu verbinden. Mich interessiert besonders: Wie gehen Menschen miteinander um? Wie werden Emotionen geteilt, verhandelt oder auch kollektiv erlebt? Und wie können wir – gerade im europäischen Kontext – mehr Rücksicht aufeinander nehmen und gemeinsam Wege finden? Vor allem das Zwischenmenschliche steht für mich im Vordergrund. Denn genau da zeigt sich, wie kulturelle Unterschiede einerseits herausfordern, andererseits aber auch bereichern können – wenn wir offen und aufmerksam miteinander umgehen.

Was macht das Zentrum für Niederlande-Studien für dich besonders?

Der Umgang im Team untereinander ist besonders wertvoll: eine persönliche, offene Kommunikation, echte Rücksichtnahme – also gelebte Teamarbeit. Auch die Vielfalt der Themenbereiche, die abgedeckt werden, ist ein großer Pluspunkt. Wenn all diese Aspekte weiterhin Hand in Hand gehen, können wir nicht nur Studierende zu vielseitigen Fachkräften ausbilden, sondern auch uns selbst und Menschen außerhalb der Universität weiter sensibilisieren und aufklären.

Welche Projekte oder Forschungsschwerpunkte beschäftigen dich derzeit?

Veranstaltungskoordination – ich plane Lesungen, öffentliche Veranstaltungen und Formate des Wissenstransfers sowie der Öffentlichkeitsarbeit. Ein inhaltlicher Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf der Erinnerungskultur in Deutschland und den Niederlanden nach dem Zweiten Weltkrieg – insbesondere am Beispiel Ysselsteyn. Mich interessiert die Frage: Auf welche Weise können Deutschland und die Niederlande gemeinsam erinnern? Und wie lässt sich daraus ein europäischer, gemeinschaftlicher Erinnerungsgedanke entwickeln?

Was ist dein liebster niederländischer Snack?

Dubbel zoute drop

Gibt es eine niederländische Redewendung oder ein Wort, das du besonders magst?

„Noaberschap“ – ein Begriff aus dem niederländischen und deutschen Platt, der für mehr steht als nur Nachbarschaft.
Er beschreibt eine gelebte Gemeinschaft, in der man füreinander da ist. Genau das sollte unser Ziel sein – als gute Nachbarn zusammenzuleben, über Grenzen hinweg.