
Das Gebäude, das heute das Haus der Niederlande beherbergt, wurde im Jahr 1589 im Herzen von Münster erbaut. Es diente über zwei Jahrhunderte hinweg der Kramergilde als Versammlungsort und Lagerstätte für Waren. Aus dieser ursprünglichen Nutzung leitet sich auch der Name Krameramtshaus ab. Besonders bedeutend war der sogenannte Zunftsaal, in dem Bankette und Gildetreffen stattfanden, sowie das prächtig ausgestattete Kaminzimmer mit seiner bis heute erhaltenen Holzvertäfelung aus dem Jahr 1621.
Im Krameramtshaus wurde Geschichte geschrieben: Während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden, der den Dreißigjährigen Krieg beendete, residierten hier die acht Gesandten der Niederlande. Im Kaminzimmer fand am 30. Januar 1648 die Unterzeichnung des Friedensvertrags zwischen den Niederlanden und Spanien statt – ein zentraler Schritt auf dem Weg zur Anerkennung der Niederlande als souveräner Staat. Das Krameramtshaus kann somit als eine Geburtsstätte des niederländischen Staates angesehen werden.