Elisabeth Zimmermann
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Women* | Circus | Work | Gender

Interdisziplinärer Workshop im Rahmen der Konferenz "UpSideDown - Circus and Space"
© Zirkus|Wissenschaft
© Zirkus|Wissenschaft

Im Rahmen der zweitägigen Tagung UpSideDown - Circus and Space am 30. Juni 2017, organisiert von Zirkus|Wissenschaft des Germanistischen Instituts, fanden sich internationale Wissenschaftler*innen in einer Paneldiskussion mit anschließendem Vernetzungscafé zusammen, um sich mit dem Thema „Women* | Circus | Work | Gender – Space for Women in Circus (Science)“ auseinander zu setzen. Passend zum Oberthema „Space“ der zirzensischen Tagung sollte der interdisziplinäre Workshop Raum  bieten, sich über Sexismuserfahrungen im Zirkus sowie in der Zirkuswissenschaft austauschen zu können und Ungleichheitsstrukturen sichtbar zu machen. Auch im Zirkus- und Kunstbetrieb sind Frauen* unterrepräsentiert;  ca. 90% der Führungsverantwortung in Theatern und Musikakademien liegt bei Männern; 78% der Tanzproduktionen werden von Männern choreographiert. Der Gender Pay Gap macht sich auch hier bemerkbar. Artistinnen verdienen 30% weniger als Artisten. Das Berufsfeld der Wissenschaft schlägt sich  auch nicht besser: Von den 45% erfolgreichen Doktorandinnen haben später nur etwa 20% eine Professur inne.

Zu diesen Themen kamen Frauen* aus unterschiedlichen Bereichen zu Wort: Wissenschaftler*innen auf unterschiedlichen Qualifizierungsstufen aus unterschiedlichen internationalen Wissenschaftssystemen (u.a. Prof. Dr. Peta Tait, La Trobe University Melbourne; Prof. Dr. Maren Conrad, Universität Erlangen-Nürnberg; Illaria Bessone, University of Milan/Turin; Alix Michell, WWU Münster) sowie Vertreter*innen aus der Zirkuspraxis (Artistinnen des Cirque Bouffon, Charlotte de la Bretèque & Emma Laule) traten in Dialog. Fragen wie „Welchen Raum können Frauen* im Zirkus/in der Zirkuswissenschaft einnehmen?“, „Welche Strukturen/Mechanismen verhindern Gleichstellung im Raum Zirkus und Wissenschaft?“ und „Wie können Ungleichheitsstrukturen im Raum Zirkus angemessen von Forscher*innen reflektiert und mit in die Forschung integriert werden?“ rahmten die gut besuchte Diskussion. Im anschließenden Vernetzungsworkshop wurden die Themenblöcke "Vernetzung und Stärkung", "Wahrnehmung von Diskriminierung in meiner Sphäre" und "Sensibilität stärken" genauer beleuchtet. Ziel war es,  strukturelle Benachteiligung und dessen Rückkoppelung in und von Praxis (Zirkus) und Theorie (Zirkus(Wissenschaft)) vor dem Hintergrund möglicher persönlichen Diskriminierungserfahrungen der Frauen* sichtbar zu machen und über mögliche Bewältigungsstrategien und/oder Möglichkeiten der Veränderung nachzudenken. Tagungsorganisatorin Franziska Trapp und Workshopleiterin Elisabeth Zimmermann freuten sich über die rege Teilnahme und die produktiven Ergebnisse sowie den Austausch der Teilnehmer*innen aus den unterschiedlichsten beruflichen Bereichen.

Zirkus|Wissenschaft möchte sich an dieser Stelle sehr herzlich beim Gleichstellungsbüro und bei der Gleichstellungsreferentin Janine Tratzki sowie  der studentischen Gleichstellungsbeauftragen Britta Ervens der WWU Münster für ihre Unterstützung bedanken!

Weitere Infos zu Zirkuswissenschaft und der Tagung finden Sie unter www.zirkuswissenschaft.de und auf Facebook & Twitter.

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Autorin: Elisabeth Zimmermann (Workshopleitung)