• Vita

    Akademische Ausbildung
    seit 2012 Promotionsstudium an der WWU Münster mit einer Dissertation zum Thema „Zwischen Auflösung und Koexistenz – Religiöse Gemeinschaften in den lutherischen Städten Soest und Herford 1521–1609“
    2012 Master of Arts Geschichte an der WWU Münster mit einer Arbeit zum Thema „Die Pfarrer Beverungens im Zeitalter der Konfessionalisierung: Handlungsspielräume des Pfarrklerus zwischen landstädtischen Interessen und bischöflichem Zugriff“
    2008–2012 Studium der Geschichte an der WWU Münster (M.A.)
    2009–2010 Master of Studies (M.St.) in Roman History an der Oxford University, Großbritannien mit einer Abschlussarbeit zum Thema „Abandonment of Christianity among the late fourth century Roman elite“
    2005–2008 Studium der Geschichte und Politikwissenschaft an der WWU Münster und Università degli Studi di Perugia (B.A.)
    Beruflicher Werdegang und Stipendien
    Mitarbeiterin im Bistumsarchiv Münster
    2017 Alois-Schröer-Stipendium des Instituts für religiöse Volkskunde e.V.
    2016 Wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Seminar der WWU Münster (Abt. f. westf. Landesgeschichte)
    2013–2015 Präses-D.-Karl-Koch-Stipendium der Evangelischen Kirche von Westfalen
    2012 Wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Seminar der WWU Münster (Abt. f. westf. Landesgeschichte) und am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ (Prof. Dr. Johannes Hahn)
    2011–2012 Studentische Hilfskraft am Historischen Seminar der WWU Münster (Abt. f. westf. Landesgeschichte)
    2010–2011 Studentische Hilfskraft am Seminar für Alte Geschichte der WWU Münster (Prof. Dr. Peter Funke)
    2009–2010 DAAD Jahresstipendium für Graduierte und Promovierte, Großbritannien
    2006–2009 Studentische Hilfskraft am Seminar für Alte Geschichte der WWU Münster (Prof. Dr. Peter Funke)
  • Dissertationsprojekt

    Zwischen Koexistenz und Auflösung – Religiöse Gemeinschaften in den lutherischen Städten Soest und Herford 1521–1609

    In der überwiegenden Mehrheit der evangelischen Territorien war die Auflösung von religiösen Gemeinschaften (Klöster, Stifte, Gemeinschaften in der Tradition der devotio moderna) eine direkte Konsequenz der Einführung der Reformation. Durch die Ablehnung des kontemplativen Zusammenlebens und des stellvertretenen Gebetes hatten sie ihre Existenzberechtigung verloren. Ihre Auflösung war aber keineswegs zwangsläufig.
    Im Zentrum des Dissertationsprojektes steht die Frage, wie lutherische Städte mit den in ihnen beheimateten religiösen Gemeinschaften als theologisch delegitimierter Minderheit umgingen. Anhang der westfälischen Autonomiestädte Soest und Herford wird gezeigt, dass es zwar unter bestimmten Bedingungen zu Auflösungen kam, aber die vita religiosa lokal angepasst sowohl evangelisch als auch katholisch weiterexistieren konnte. Es existierte eine Vielzahl an Möglichkeiten der Koexistenz von religiösen Gemeinschaften und lutherischer Obrigkeit und Stadtbevölkerung.
    In einem ersten Schritt werden die Auflösungen religiöser Gemeinschaften untersucht. Dabei ist die These, dass es Gemeinschaft traf, die intern theologisch, wirtschaftlich und/oder personell destabilisiert und zugleich starkem externen Druck durch Rat, Prädikanten und Bevölkerung ausgesetzt waren. In einem zweiten Schritt widmet sich das Projekt dann den weiter existierenden Gemeinschaften und untersucht ihre funktionale und öffentlich sichtbare Einbindung in die Stadt. Es soll geprüft werden, ob es sich um evangelisch bzw. katholische „Inseln“ mit nur sehr geringem Bezug zur Stadtgesellschaft handelte oder aber um in das Stadtleben eingebundene Institutionen. Dazu wird zum ersten analysiert, inwiefern die religiösen Gemeinschaften aus ihren wesentlichen spätmittelalterlichen Funktionen verdrängt werden konnten. Dabei handelt es sich um ihre Aktivitäten in der Seelsorge, im Schulwesen, der Caritas, der Wirtschaft und in der Jurisdiktion sowie als Versorgungseinrichtungen für nachgeborene Söhne und Töchter. Zweitens wird nach der öffentlich sichtbaren Präsenz religiöser Gemeinschaften in der Stadt gefragt. Als Grundlage für die Selbstinszenierung wird zunächst das sich im 16. Jahrhundert als Konsequenz auf die Herausforderung der Reformation neu entwickelnde Selbst- und Fremdbild analysiert. Darauf aufbauend wird zuletzt gezeigt, wie sich die religiösen Gemeinschaften noch symbolisch und räumlich in der lutherischen Stadt inszenieren konnten und wie sie in Konflikt, aber auch in Koexistenz mit der sie umgebenden Stadt existierte.

  • Publikationen

    Religiöse Gemeinschaften und lutherische Stadt: Konflikt und Koexistenz in Soest und Herford 1521–1609, in: Mitteilungen der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Neue Folge: Stadt und Hof 3 (2014), S. 121–128.