• Vita

    Mein geschichtswissenschaftlicher Fokus liegt auf der Geschichte der Familie und des Rechts im frühen und hohen Mittelalter. Aktuell beschäftige ich mich vornehmlich mit Illegitimität im römisch-deutschen Reich und widme mich dabei sozial-, rechts- und kulturgeschichtlichen Fragestellungen. In früheren Untersuchungen habe ich mich mit den pseudoisidorischen Fälschungen und dabei insbesondere mit der Bedeutung des Papsttums auseinandergesetzt. Das Verhältnis zwischen Kirche und weltlicher Macht, die Geschichte des kanonischen Rechts und die Rolle von Frauen in adligen Herrschaftsstrukturen bilden weitere Schwerpunkte meiner Arbeit in Forschung und Lehre.

    seit 2020 Universität zu Köln
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Projektleitung (Eigene Stelle) im DFG-Projekt „Marginalien der Familie? Soziale und kulturelle Bedeutung von Illegitimität im hochmittelalterlichen Reich“
    2009 – 2020 Universität zu Köln
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters
    2009 – 2014 Universität zu Köln
    Promotionsstudium der Mittleren und Neueren Geschichte
  • Forschungsprojekt

    Uneheliche Kleriker vor dem Weihehindernis – Von der Ausnahme zur Regel?

    Das Projekt widmet sich der Bedeutung von Illegitimität im Adel des 9. und 10. Jahrhundert im karolingischen Frankenreich und seinen Nachfolgereichen. Im Zentrum des Projekts stehen die Zusammenhänge zwischen vielfältigen normativen Einzelbestimmungen in Hinblick auf Illegitimität und dem zunehmend einheitlichen Umgang mit unehelichen Söhnen des fränkischen Adels in der Praxis.

    Bis zum Zerfall des karolingischen Großreichs lässt sich nur in Ausnahmefällen beobachten, dass uneheliche Söhne der karolingischen Elite in den Klerus eintraten beziehungsweise von ihren Vätern für ein geistliches Amt bestimmt wurden. Hingegen zeigt sich sowohl im west- als auch im ostfränkischen Reich wie im Königreich Italien im 10. Jahrhundert die Tendenz, dass uneheliche Söhne zu Klerikern designiert und gleichzeitig in ihren geistlichen Ämtern in den väterlichen Herrschaftsverband eingegliedert wurden. Beinahe zeitgleich lassen sich aber auch rechtliche wie theologische Vorbehalte gegen unehelich geborene Männer in Weiheämtern nachweisen. Das Projekt am Käte Hamburger Kolleg untersucht diese Entwicklung vergleichend und ordnet sie in die Geschichte der Illegitimität im Mittelalter ein.

  • Einschlägige Veröffentlichungen

    Harder, Clara, Tradition and Innovation. The Significance of the Bible in the Pseudo-Isidorian Forgeries, in: Heydemann, Gerda (Hg.), The Politics of Interpretation. The Bible and the Formation of Legal Authority in Early Medieval Europe - Bibelinterpretationen im Spannungsfeld der Politik. Die Bibel und Recht im frühmittelalterlichen Europa (Quellen und Forschungen zum Recht im Mittelalter) (angenommen).

    Harder, Clara, Art. Pseudo-Isidore, in: Routledge Medieval Encyclopedia Online (RMEO), hg. v. Thomas F.X. Noble (angenommen).

    Harder, Clara, Chapter 19: Pseudo-Isidorus Mercator, in: Reynolds, Philip (Hg.), Great Christian Jurists and Legal Collections in the First Millenium, Cambridge 2019, 397-412.

    Harder, Clara, Dimensionen hochmittelalterlicher Illegitimität. Heinrich der Löwe und seine "natürliche" Tochter Mathilde, in: Archiv für Kulturgeschichte 99 (2017), 341-370.

    Harder, Clara, Der Papst als Mittel zum Zweck? Zur Bedeutung des römischen Bischofs bei Pseudoisidor, in: Ubl, Karl/Ziemann, Daniel (Hg.), Fälschung als Mittel der Politik? Pseudoisidor im Licht der neuen Forschung. Gedenkschrift für Klaus Zechiel-Eckes (MGH Studien und Texte 57), Wiesbaden 2015, 187-206.

    Harder, Clara, Pseudoisidor und das Papsttum. Funktion und Bedeutung des apostolischen Stuhls in den pseudoisidorischen Fälschungen (Papsttum im mittelalterlichen Europa Bd. 2), Köln/Weimar/Wien 2014 (zugleich Diss. phil., Köln 2013).