• Vita

    I studied law at the University of Szeged, Hungary.  Soon after my degree, I applied for a DAAD scholarship and went to Munich, to Prof. Dieter Nörr (1986/87). In his seminar, I learned the basics of scientific research. 2000/2001, I returned to Munich as a Humboldt Fellow for three semesters. 2017/18 I was Visiting Fellow in All Souls College, Oxford. In my home country, I had the position of a full university professor at the University of Szeged, later, shortly, at the National University for Public Service in Budapest. Currently, I am professor at the Károli University of the Reformed Church I Hungary, in Budapest. I worked for almost ten years as Vice-Dean and the President of the Doctoral School in Szeged; currently I am leading the Doctoral School of my Faculty in Budapest. My scientific degrees I acquired at the University of Szeged and at the Hungarian Academy of Sciences. I am also corresponding member of the Austrian Academy of Sciences, where I participate in the research work of scientific commissions. I have regular activities also in civil associations; for seven years I was the president of the Hungarian Humboldt Club.

  • Forschungsprojekt

    Rechtspluralismus in Theorie und Praxis. Der Fall des Imperium Romanum

    Eine Ausnahme bezeichnet in der juristischen Terminologie eine bestimmte Norm oder einen gefestigten Brauch (Gewohnheit), die unter Berücksichtigung von besonderen Voraussetzungen von der gewöhnlich eintretenden Rechtsfolge ausgenommen wird. Es kann auch eine Entscheidung (Urteil) bezeichnen, wodurch die allgemeine Regel unter bestimmten zu berücksichtigenden Voraussetzungen durch eine besondere Rechtsfolge ersetzt wird. Andererseits, wenn man einen Tatbestand als Ausnahme anerkennt und gelten lässt, erkennt man damit den davon abweichenden Tatbestand als Regel an.

    Nach der herrschenden Lehre habe das römische Erbrecht nie Ausnahmen zugelassen: Es bliebe immer von der „Regel“, vom ius cogens beherrscht. Weder die Richter noch die Juristen Roms seien auf diesem Gebiet zum liberalen Vorgehen geneigt. 

    Trotzdem können einige Fälle rekonstruiert werden, in denen römische Bürger ihre erbrechtlichen Verfügungen nach lokalem Brauch verfasst haben. Solche Belege sind sowohl vor, als auch nach der Constitutio Antoniniana zu finden. Es ist eine bemerkenswerte Dynamik zwischen Vielfalt und Ausnahme zu beobachten, die sich nicht selten — durch das Wirken der Juristen und der Reskripten-Politik der kaiserlichen Kanzlei — zu einer Regel entwickelte.

    Die Problematik steht an der Schnittstelle zwischen griechischem und römischem Recht. Die Juristen respondieren auf Anfragen, in deren Hintergrund Vereinbarungen nach griechischem Schema liegen — und sind oft ernsthaft bemüht, eine passende actio aus dem gegliederten System der römischen Rechtsquellen herauszufinden.

  • Einschlägige Veröffentlichungen

    Jakab, Éva: Risikomanagement beim Weinkauf. Periculum und Praxis im Imperium Romanum (Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte 99), München 2009.

    Jakab, Éva: Praedicere und cavere beim Marktkauf. Sachmängel im griechischen und römischen Recht, (Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte 87), München 1997

    Jakab, Éva: Parakatatheke und letztwillige Verfügungen. Zum Hintergrund von D. 32,37,5‘, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte: Germanistische Abteilung. Romanistische Abteilung 138 (2021), 338-378.

    Jakab, Éva: Thoughts on Elemér Pólay’s Early Work: National Socialism and Roman Law, in: Hungarian Journal of Legal Studies 62 (2021), 1-23.

    Jakab, Éva: Prozess um eine entlaufene Sklavin (P.Cair.Preis.2 1). Vertrag in der provinzialen Rechtskultur, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung 135 (2018), 474-526.

    Jakab, Éva: Periculum und Praxis: vertragliche Abreden beim Verkauf von Wein in der Antike, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung 121 (2004), 189-232.