Ausgesuchte Kostbarkeiten

Jubiläumsausstellung zu INTF, Hermann-Kunst-Stiftung und Bibelmuseum vom 21. Mai bis 29. September
© Bibelmuseum Münster

Mit ausgesuchten Kostbarkeiten kann die Jubiläumsausstellung „Kritische Analyse heiliger Texte“, die am 21. Mai im Bibelmuseum eröffnet wird, aufwarten, beispielweise einem Faksimile des Codex Sinaiticus, der ältesten vollständig erhaltenen Abschrift des Neuen Testaments. Entdeckt wurde er 1844 von dem deutschen Philologen Konstantin von Tischendorff. Briefe von seiner Hand, in denen er von seiner Forschungsreise zum Katharinenkloster auf dem Berg Sinai berichtet, sind als Leihgabe der Universität Leipzig ebenfalls zu sehen. Die Forschungsbibliothek Gotha stellt die originalen Anmerkungen von Martin Luther zur Jeremia-Revision aus dem Jahr 1530 zur Verfügung.

Gefeiert wird mit der Ausstellung das 65. Jubiläum des Instituts für Neutestamentliche Textforschung (INTF), das 60. der Hermann-Kunst-Stiftung und das 45. des Bibelmuseums Münster. Prof. Kurt Aland, Gründer des INTF und des Bibelmuseums, machte das münstersche Institut zu einem der bekanntesten wissenschaftlichen Hotspots für die Erforschung des griechischen Urtextes des Neuen Testament. Hier entsteht in immer wieder aktualisierten Auflagen die „Editio Critica Maior“, der „Nestle-Aland“ und das „Greek New Testament“, Grundlagen für Bibelübersetzungen weltweit, die Ausbildung von Theologen und für die theologische Forschung. Gefördert wird die Arbeit des Instituts und des Bibelmuseums durch die Hermann-Kunst-Stiftung und die Akademie der Wissenschaften und der Künste NRW.

Viele der wertvollen und einzigartigen Exponate des Bibelmuseums wurden von Kurt Aland und Hermann Kunst zusammengetragen. Einige Highlights, manche stammen von externen Leihgebern, werden in der Ausstellung, die bis Ende September läuft, zu sehen sein. Darunter mehrere griechische neutestamentliche Papyri des dritten und vierten Jahrhunderts, die erstmals zusammen in Münster zu sehen sind, eine Vollbibel von 1545 mit einem Autograph Martin Luthers und einem Tagebuch der Mitarbeiter des INTF aus den 1960er Jahren, das auf den teils abenteuerlichen Forschungsreisen geführt wurde.