Ob prachtvoll mit Gold verziert oder bescheiden aus Ton gebrannt – die Zeugnisse der Ostergeschichte, die das Bibelmuseum im Rahmen seiner Ausstellung "Der Herr ist tatsächlich auferstanden!" präsentiert, sind immer auch Zeugnisse der Zeiten und Gesellschaften, in denen sie entstanden sind. So zeigt beispielsweise eine kleine Öllampe aus dem sechsten oder siebten Jahrhundert nach Christus die Grabeskirche in Jerusalem, die Anleihen bei der römischen Architektur zur Zeit Jesu genommen hat. Die vergoldete Kleidung der Gottesmutter Maria einer hölzernen Pietà aus dem 16. Jahrhundert erinnert an die damalige Tracht der Nonnen.
Vom 28. November 2023 bis zum 4. Februar 2024 hat das Bibelmuseum die Weihnachtsausstellung "Jesu Geburt" gezeigt. Schwerpunkt war neben der Weihnachtsgeschichte, Weihnachtstraditionen und Weihnachtsliedern der Ablasshandel zu Luthers Zeiten mit zwei neuen Dauerleihgaben. Für Kinder gab es ein umfangreiches Programm, für ihre Eltern und ganze Familien jeden Sonntag eine offene Führung sowie ein Adventssingen.
Die Sonderausstellung "Und der Herr pflanzte einen Garten in Eden. Pflanzen in der Bibel" zeigt in sechs Themenbereichen die theologische und lebensweltliche Bedeutung von Pflanzen in der Bibel. So ist ein Themenbereich der Äbtissin und Pflanzenkundlerin Hildegard von Bingen gewidmet, weitere Themenbereiche beschäftigen sich zum Beispiel mit den Geschichten im Alten und Neuen Testament, in denen Pflanzen eine Rolle spielen. Auch archäologische Funde und die Präsentation von Bibelillustrationen sind unter den knapp 100 Exponaten. Die Ausstellung ist bis zum 5. November dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, am zweiten Freitag in jedem Monat bis 22 Uhr, zu sehen.
Begleitend zur Ausstellung sind im Bibelpflanzenpfad, einer Kooperation des Bibelmuseums und des Botanischen Gartens, im Botanischen Garten der Universität 35 Pflanzen mit Bezug zur Bibel in natura zu sehen. Auf den Schildern finden sich weitere Informationen sowie ein QR-Code zu vertiefenden theologischen Informationen.
Es begab sich aber zu der Zeit. Weihnachtsausstellung
6. Dezember 2022 bis 5. Februar 2023
"das man deutsch mit ihnen redet". 500 Jahre Lutherbibel
Vom 3. Mai bis zum 13. November 2022
Die Ausstellung beschäftigt sich in sechs Themenbereichen mit der Bibelübersetzung Luthers.
Ursprachen und Übersetzung: Die Bibel wurde schon früh in verschiedene antike Sprachen übersetzt. Die Rekonstruktion des Ausgangstextes beginnt im 16. Jh. mit Erasmus von Rotterdam und wird heute im Institut für Neutestamentliche Textforschung (INTF) weitergeführt.
Druckgeschichte: Johannes Gutenberg (um 1400-1468) erfindet die Druckerpresse und druckt in den Jahren 1452/54 die lateinische Bibel. Diese Medienrevolution ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Reformation.
Vorlutherische Bibelübersetzung: Bevor Luther seine Bibelübersetzung veröffentlichte, gab es bereits 18 gedruckte Bibeln in deutscher Sprache. Dennoch bleibt Luthers Übersetzung eine bahnbrechende Neuerung.
Luther 1517-1546: Das Wirken Martin Luthers als Reformator von der Veröffentlichung der 95 Thesen bis zu seinem Tod 1546 wird in den Blick genommen.
Plagiat?: Die Bibelübersetzung Luthers hat den Umgang mit der Bibel verändert. Es gab nicht nur neue Übersetzungen auf reformatorischer Seite. Auch auf katholischer Seite wurden sogenannte Katholische Gegenbibeln herausgebracht.
Luther heute: Luther gehört zu den wichtigsten Personen der deutschen Geschichte. Daher wird sein Leben und Wirken bis heute immer wieder aufgegriffen und rezipiert.
Jesu Geburt. Weihnachtsausstellung
23. November 2021 bis 30. Januar 2022
Wasser in der Bibel. Sonderausstellung
15. Juni bis 7. November 2021
Wasser ist der Urstoff allen Lebens. Diese Ur-Erfahrung machen Menschen seit Tausenden von Jahren, so auch die, von denen in der Bibel berichtet wird. Wasser galt im vorderen Orient mit seinem Extremklima als kostbares Gut, oft war es Mangelware. Ohne Wasser drohten Dürren und schlechte Ernten. Viele Texte der Bibel lassen sich vor dem Hintergrund dieser täglichen Sorge verstehen und einordnen. Sie berichten von Konflikten um Wasserstellen, von Durst und der heilsamen Erfahrung von Wasser im Überfluss. Als Element des alltäglichen (Über-)lebens allgegenwärtig, waren die Israeliten davon überzeugt, dass Wasser eine göttliche Gabe ist.
Ostern 2021
Auferstanden. Oster- und Pfingstausstellung 2021
Auch diese Ausstellung blieb aufgrund der Coronapandemie ohne Besucher. Einen Einblick gab es über die Instagramkanäle von katholisch.de und der WWU Münster.
Adventskalender
Weihnachtsausstellung
24. November 2020 bis 31. Januar 2021
Die Weihnachstausstellung "Jesu Geburt" sollte eigentlich vom 24. November 2020 bis zum 31. Januar 2021 zu sehen sein. Durch die in dieser Zeit geltenden Corona-Schutzmaßnahmen, konnten wir sie Ihnen jedoch nicht zeigen.
Um trotzdem einen Einblick in die Ausstellung zu geben, zeigen wir Ihnen unseren Adventskalender 2020.
Bilder
Babel in der Bibel
25. August bis 15. November 2020
Ausgehend von einem Ziegelstein vom Turm zu Babel begibt sich das Museum auf die Spuren der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem antiken Bauwerk. Thematisiert werden die Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft unter Robert Koldewey, der Babel-Bibel-Streit mit Beteiligung des deutschen Kaisers Wilhelm II. und die historische und moderne Rezeption des „Mythos Babylon“.
Der Begleitband zur Ausstellung erscheint im LIT Verlag.
Minecraft-Bauwettbewerbs “Turmbau zu Babel”
Zu der Ausstellung - Babel in der Bibel veranstaltete das Bibelmuseum zusammen mit den von Cansteinschen Bibelanstalten Berlin und Westfalen einen Minecraft Bauwettbewerb.
Dieser förderte nicht nur beeindruckende Ergebnisse zutage, wie das Video zeigt, sondern er brachte dem Bibelmuseum auch den 5. Platz beim Publikumsvoting 2020 des DigAMus-Awards ein.
Da das Bibelmuseum auch für die Ausstellung PS. 65,10 - Wasser und die Bibel noch geschlossen blieb, stellten unsere Mitarbeiter*innen ihre Lieblingsstücke auf unserem Instagram-Kanal in Form von Instagram-Stories vor. 2021 werden wir die Ausstellung im Bibelmuseum mit Publikum noch einmal präsentieren.
Leider konnte die Osterausstellung nur digital vorgestellt werden, da wegen der Coronavirus-Pandemie das Bibelmuseum geschlossen war. Eine Reihe von Videos sollte dennoch einen Einblick ins Museum bieten.
Weihnachtsausstellung 2019
Am 13.12.19 eröffnete das Bibelmuseum mit der Sonderausstellung "Wie neugeboren" die Weihnachtsausstellung 2019. Thematisiert wurde wie in der Dauerausstellung die Geschichte der Bibel mit einem besonderen Fokus auf die biblische Weihnachtsgeschichte.
Auftakt machte ein Bibeltag, an dem Besucherinnen und Besucher ihre "alten Schätze" ins kult brachten, um mit uns über die Bibeln ins Gespräch zu kommen.
Plagiat? Luthers Bibelübersetzung und die katholischen Bibelausgaben der Reformationszeit
Zum Auftakt des Reformationsjubiläums thematisieren die Diözesanbibliothek Münster und das Bibelmuseum der WWU Münster die Geschichte und Korrelation der deutschen Bibelübersetzungen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In fünf Vitrinen werden Originalausgaben und Faksimiles präsentiert, begleitet von vergleichenden Textauszügen auf Schautafeln und einer Medienpräsentation.
Zu sehen sind u.a. Martin Luthers „Septembertestament“ (Neues Testament 1522) und seine Bibelübersetzung (1534), ihnen gegenübergestellt werden die drei katholischen Ausgaben von Hieronymus Emser (Neues Testament 1527), Johannes Dietenberger (Bibel 1534) und Johann Eck (Bibel 1537).
Luther hatte bereits 1530 einen Plagiatsvorwurf gegenüber Emser in dem ebenfalls ausgestellten „Sendbrief vom Dolmetschen“ erhoben. Ein historisch-kritischer Textvergleich veranschaulicht eindringlich den tatsächlichen Anspruch der katholischen Korrekturbibeln: die traditionell in der Kirche genutzte, lateinische Textfassung der Vulgata angemessen als Grundlage des deutschen Wortlauts zu berücksichtigen.
Der Bogen wird schließlich zu den aktuellen Bibelausgaben deutscher Sprache fast 500 Jahre nach dem Plagiatsstreit geschlagen, vertreten durch die revidierten Fassungen von Lutherbibel und Einheitsübersetzung (beide 2016).
"Ein Steinwurf weit weg von Gott - Jüdische Miniaturen."
Sonderausstellung anlässlich der "Nacht der Museen und Galerien" 2010
Die israelische Kalligrafin und Miniaturistin Metavel (bürgerlich Renée Koppel) zeigte einen Teil ihrer winzigen Miniaturen aus der jüdischen Welt des Midrasch und der Kabbala. Im Mittelpunkt standen die fünf Festrollen (Megillot), die im Judentum jeweils zu einem der fünf Jahresfeste gelesen werden: die biblischen Bücher Hohes Lied, Rut, Kohelet, Klagelieder und Ester.
50 Jahre Institut für Neutestamentliche Textforschung
(Dezember 2009)
Es wurde ein Überblick über 50 Jahre Textforschung in Münster geboten. Reise- und Presseberichte, Bilder, Dokumente und Veröffentlichungen zeichneten die zum Teil abenteuerlichen Forschungsetappen des 1959 von Kurt Aland gegründeten Instituts nach.
"Sättigt euch an meinen Früchten!" (Sir 24,19)
Eine kulinarische Reise durch die Bibel
(Sonderausstellung anlässlich der "Nacht der Museen und Galerien" 2009)
Die Bibel ist das "Buch des Lebens". So werden immer wieder auch Gaumengenüsse erwähnt. In Bildern und Texten, aber auch mit der Verkostung von Speis und Trank begeben wir uns auf eine faszinierende Sinnenreise in die Welt der Bibel.
Die Bibel im Spiegel der deutschen Literatur
(Sonderausstellung anlässlich der "Nacht der Museen und Galerien" 2005)
Die Ausstellung spannt den Bogen von den ältesten Zeugen der deutschen Literatur bis in unsere Zeit. Dichtung und Bibeltext werden jeweils gegenübergestellt. So kann sich der Besucher selbst ein Bild machen, wie die Bibel die Dichter inspiriert und ihr literarisches Schaffen beeinflusst hat.
Müssen Engel Flügel haben?
(Sonderausstellung anlässlich der "Nacht der Museen und Galerien" 2004)
Engel - gibt's die? Jedenfalls sind sie heute wieder "in". An Beispielen aus dem Alten und Neuen Testament möchte die Ausstellung vermitteln, welche Rolle die Engel in der Bibel spielen und wie sie von den verschiedenen Künstlern dargestellt werden. Die Engel der Bibel verstehen sich vor allem als Boten Gottes. An einigen Stellen sagen sie Gottes Gericht an (z.B. Apostelgeschichte 12,21-22). Häufig treten sie aber in Erscheinung als Schutzengel (2. Mose 23,20-24; Psalm 34,8; Psalm 91,11; Daniel 10,13; Matthäus 18,10; Apostelgeschichte 16,8; Offenbarung 1,19-20).
Im Neuen Testament verkünden die Engel Frieden (Lukas 2,14) und rufen zur Furchtlosigkeit auf (Lukas 2, 10; Apostelgeschichte 27, 23-24). Sie nehmen Anteil am Geschick der Menschen: "Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut" (Lukas 15,10). Sie tragen die Seele des Verstorbenen ins Paradies (Lukas 16,22).
25 Jahre Bibelmuseum Münster 2004
(Sonderausstellung: Who's who in der Bibel)
Die Ausstellung wurde angeregt durch einen Eintrag ins Gästebuch: Jesus war cool, Moses auch. Sie zeigt, in welcher Weise wichtige und bekannte Persönlichkeiten aus der Bibel im Lauf der Jahrhunderte dargestellt wurden. Besonders reich illustriert wurde zu allen Zeiten das erste Buch Mose mit der Schöpfungsgeschichte und den Geschichten der Erzväter. Aber auch die Könige David und Salomo boten beliebte Motive für Illustrationen. Selbstverständlich wurden darüber hinaus fast alle Bücher der Bibel durch bildliche Beigaben erweitert. Den Evangelien wurden sehr häufig die Evangelistensymbole vorangestellt. Besonders schöne Beispiele dafür bieten zwei griechische Evangelienhandschriften aus dem 13. Jahrhundert.
Natürlich sollte die Systematik des Museums nicht durchbrochen werden. Die einzelnen Exponate haben also ihren Platz auf dem Weg der Geschichte der Entstehung und Verbreitung der Bibel beibehalten. Dabei wurden allerdings jeweils Illustrationen zum Thema aufgeschlagen. Eine Ausnahme bildet jedoch Raum 3 des Museums, der eigens für die Sonderausstellung eingerichtet wurde. Hier heißt das besondere Thema: Paare in der Bibel. Viele berühmte Personen der Bibel sind ja durch ihre Verbindung zu einer anderen Person bekannt geworden, neben Adam und Eva oder David und Bathseba z.B. Kain und Abel, Jakob und Esau und David und Saul.