Die Bibel zum Sprechen bringen

Marie-Luise Lakmann, Holger Strutwolf, Jan Graefe (von links)
Marie-Luise Lakmann, Holger Strutwolf, Jan Graefe (von links)
© INTF

Gerade erschienen ist die Festschrift "Die Bibel zum Sprechen bringen", mit der der Direktor des Instituts für Neutestamentliche Textforschung (INTF) und des Bibelmuseums der Universität Münster, Prof. Dr. Holger Strutwolf, anlässlich seines 65. Geburtstages geehrt wird. In über 40 Beiträgen beleuchten international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den aktuellen Stand der Forschung auf dem Gebiet der Rekonstruktion des "Urtextes" des griechischen Neuen Testaments.

Das Institut für Neutestamentliche Textforschung (INTF)

Das Institut für Neutestamentliche Textforschung (INTF) dokumentiert und erforscht die Geschichte der Überlieferung des Neuen Testaments in seiner griechischen Ursprache. Hauptziel ist es, erstmals in Kenntnis des gesamten heute verfügbaren Materials ein Bild von der Textgeschichte zu gewinnen und auf dieser Basis den Ausgangstext der neutestamentlichen Überlieferung zu rekonstruieren. Das Ergebnis dieser Arbeit wird in der "Editio Critica Maior" publiziert, die wiederum als Grundlage für verschiedene wissenschaftliche Handausgaben dient. Dazu zählen der "Nestle-Aland" und das "Greek New Testament".

Wichtigstes Hilfsmittel ist die am Institut entwickelte "Coherence-Based Genealogical Method" (CBGM), ein EDV-gestütztes Verfahren zur Ermittlung des besten griechischen Textes im Neuen Testament. Zahlreiche Datenbanken, beispielsweise eine vollständige Erfassung aller bekannten griechischen Originale im New Testament Virtual Manuscript Room (NTVMR), ermöglichen Wissenschaftlern in aller Welt den freien Zugang zur Materialbasis, um eigene Forschungsfragen zu klären.

Die Arbeit des INTF ist indes nicht nur für die Scientic Community von Bedeutung. Das dem Institut angeschlossene Bibelmuseum erzählt die Geschichte der Bibel – von ihren handschriftlichen Anfängen bis heute. Die Breite und Tiefe der Ausstellung ist dadurch einzigartig auf der Welt. Im Laufe des Jahres gibt es wechselnde Ausstellungen, die von einem jungen Team erarbeitet und vorgestellt werden.

Unterstützt wird das INTF unter anderem von der Hermann Kunst-Stiftung und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste, die die Arbeitsstelle "Novum Testamentum Graecum - Editio Critica Maior" finanziert.