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Münster (upm).
Das digitale Lernen an der Universität Münster hat sich zu einer wichtigen Ergänzung der Präsenzlehre entwickelt.<address>© Marius Haack</address>
Das digitale Lernen an der Universität Münster hat sich zu einer wichtigen Ergänzung der Präsenzlehre entwickelt.
© Marius Haack

Land fördert drei Lehrprojekte mit WWU-Beteiligung

Neue Möglichkeiten zur Entwicklung frei zugänglicher Online-Materialien

Digitale Lehrformate gehörten schon vor der Corona-Pandemie zum Hochschulalltag, haben aber durch die damit bedingten Einschränkungen und aufgrund der technischen Entwicklungen weiter an Bedeutung für Studium und Lehre gewonnen. Zur Förderung der digitalen Lehre und des digitalen Lernens hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen mit „OERContent.nrw“ eine Förderlinie für frei zugängliche Online-Materialien (sogenannte Open Educational Resources, kurz: OER) eingerichtet, für die sich Dozenten jährlich bewerben können. Drei Projekte mit Beteiligung der Universität Münster wurden zur Förderung ausgewählt. Diese bieten künftig Übungsvideos für juristische Klausuren, Lernmodule zu Bildungsgerechtigkeit und Inklusion sowie einen interaktiven Austausch über biblisches Grundlagenwissen. „Die Lehre wird sukzessive durch digitale Angebote ergänzt und erweitert. Die Universität Münster ist bereits gut aufgestellt, und wie man an den geförderten Projekten sehen kann, gut vernetzt. Das ist ein Gewinn für alle Beteiligten“, betont Prof. Dr. Ulrike Weyland, Prorektorin für Studium und Lehre.

Die geförderten Projekte

Digitale Klausurenwerkstatt im Kollektiven Arbeitsrecht

Die Studierenden sollen während ihrer juristischen Ausbildung einerseits ein systematisches Verständnis des Rechts bekommen. Anderseits sollen sie auf die Klausuren und ihre zukünftige Berufswelt möglichst praxisnah vorbereitet werden. Das Projekt „Digitale Klausurenwerkstatt im kollektiven Arbeitsrecht“ bündelt Vorlesungen zu diesem Thema an allen juristischen Fakultäten in Deutschland und ergänzt diese um eine Klausur- und Praxiskomponente. In den Videos werden die Lösungen der Klausurthemen sowohl methodisch als auch inhaltlich vorgestellt. Selbstlerntests und kurze Überblicksvideos dienen der Wiederholung, zudem kommen Praktiker zu Wort. Die „Klausurenwerkstatt“ dient als Selbstlernkurs, einzelne Module können aber auch in Seminaren oder Vorlesungen eingesetzt werden. Die Federführung liegt bei Prof. Dr. Friederike Malorny von der Universität Münster, die für das Projekt mit der Universität zu Köln und der Ruhr-Universität Bochum zusammenarbeitet.

BInQ-Bio – Bildungsgerechtigkeit und Inklusion als Querschnittsaufgabe im Biologie-Lehramtstudium

Im Projekt „BInQ-Bio“ entstehen digitale Materialien, um Bildungsgerechtigkeit und Inklusion stärker im Biologie-Lehramtsstudium zu verankern. Die Fachdidaktiken können den angehenden Lehrerinnen und Lehrern auf diese Weise mehr Input für inklusionsorientierte Fragestellungen anbieten. In „BInQ-Bio“ werden dazu sechs barrierefreie, digital gestützte Lernmodule entwickelt, die bis zu 14 Credit Points (CP) umfassen. Die sogenannten „Inklusions-CPs“ können als modulares Baukastensystem bundesweit auch an anderen Universitäten genutzt werden. Die Federführung liegt bei der Universität zu Köln, im Konsortium sind darüber hinaus die Universitäten Münster (Prof. Dr. Benedikt Heuckmann) und Bielefeld.

Diskursives Lehren – nachhaltiges Lernen

Bibelwissen ist eine wichtige Grundlage für fast alles andere in der Theologie. Angehende Religionslehrer, Pfarrer und Gemeindereferenten brauchen daher im Studium das nötige Wissen, um an akademischen Debatten teilnehmen zu können. Wie dieses vermittelt werden kann, zeigt das Online-Material, das im Projekt „Diskursives Lehren – nachhaltiges Lernen“ entsteht. Das Kursmaterial besteht unter anderem aus Videos, zudem gibt es Gruppendiskussionen. Interaktive Elemente fordern die Studierenden zu einer eigenen Positionierung heraus. Der Ansatz ist auf andere geisteswissenschaftliche Fächer übertragbar. Federführende Hochschule ist die RWTH Aachen. Im Konsortium sind darüber hinaus die Universität Münster (Prof. Dr. Oliver Dyma und Ludger Hiepel) und die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn vertreten.

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