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Münster (upm/kk)
senseBox-Workshop im Futurium in Berlin.<address>© Reedu GmbH und Co. KG</address>
senseBox-Workshop im Futurium in Berlin.
© Reedu GmbH und Co. KG

SenseBox-Projekt der Universität Münster erhält Förderung in Millionenhöhe

Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft soll Datenerhebung professionalisieren

Großer Erfolg für die Geoinformatiker der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU): Das senseBox-Projekt erhält rund eine Million Euro Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Initiative „Open Photonik Pro“. Bei der senseBox handelt es sich um Bausätze für stationäre und mobile Messgeräte, die in der Bürgerwissenschaft und in Bildungseinrichtungen eingesetzt werden und von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Institut für Geoinformatik der WWU entwickelt wurden. Bereits von 2016 bis September 2019 unterstützte das BMBF das senseBox-Projekt.

Dr. Thomas Bartoschek, Leiter des senseBox-Projekts.<address>© André Fister</address>
Dr. Thomas Bartoschek, Leiter des senseBox-Projekts.
© André Fister
In den vergangenen Jahren stellten Bürger weltweit mehr als 5.500 Messstationen auf und erhoben Milliarden von Umwelt- und Wetterdaten wie Luftdruck, Temperatur sowie UV-Strahlung. Diese sind in der Internetkarte „openSenseMap“ frei abrufbar. Hunderte Schulen und Hochschulen nutzen mittlerweile die senseBox in den MINT-Fächern. Bislang ist die senseBox ein Do-It-Yourself-Bausatz, der neben dem Aufbau eines photonischen Sensornetzes für die Bürgerwissenschaft vor allem auch die Faszination für photonische Technologien in der breiten Öffentlichkeit fördert. Zukünftig streben die Forscher in Zusammenarbeit mit dem aus dem Institut für Geoinformatik hervorgegangenen Start-up-Unternehmen „re:edu“ einen professionalisierten Einsatz der senseBox für wirtschaftliche Nutzergruppen an.

Für die kommenden drei Jahre verfolgt das Projekt drei wesentliche Ziele: Die technische Optimierung der senseBox soll vor allem die sichere Datenübertragung gewährleisten. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung verschiedener elektronischer Komponenten und professionellerer Gehäuse. „Die senseBox soll möglichst Energieeffizient funktionieren und unabhängig vom WLAN- und Stromnetz laufen. Wir planen zum Beispiel eine Stromversorgung durch Solarenergie“, sagt Dr. Thomas Bartoschek, Leiter des senseBox-Projekts und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geoinformatik. Die Verbesserung der Datenqualität ist ein weiteres Ziel. „Wir möchten die senseBox für Unternehmen wirtschaftlich attraktiv machen. Dabei sind vor allem eine hohe Datenqualität und eine verlässliche Datenanalyse notwendig“, erklärt Thomas Bartoschek. Dazu entwickeln die Wissenschaftler Möglichkeiten zur webbasierten Standardisierung von Sensoren und Umweltphänomenen in einem Wiki, das die Datenpflege und -analyse verbessert sowie den Datenabruf leichter zugänglich macht. Als drittes Ziel sollen die Plattform „openSenseMap“ und die Programmierumgebung der senseBox erweitert und miteinander verbunden werden. Aus der openSenseMap entsteht ein „Social Photonics Network“, in dem Messkampagnen verabredet und gemeinsam an Datenanalysen gearbeitet werden können. Mit der geplanten Erweiterung der Programmierumgebung können Nutzer den Zusammenbau und die Programmierung photonischer Komponenten in Zukunft eigenständig erlernen.

BMBF- Förderinitiative „Open Photonik Pro“

Mit der Förderinitiative „Open Photonik Pro“ verfolgt das BMBF die Absicht, neue Formen der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft mit der „Maker“- und Gründerszene zu ermöglichen. Hiermit sollen neue Innovationspfade und -potenziale für die Photonik erschlossen, Innovationszyklen verkürzt und die Vernetzung dieser Gruppen nachhaltig verbessert werden.

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