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Münster (upm/ch)

"Ich sehe was, was du nicht siehst"

100 Jahre Erster Weltkrieg: Studierende informieren am 6. Juli über Kriegsgefangenenlager "Haus Spital"

Im September 1914, nur einen Monat nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, wurde südwestlich des Gutshofes "Haus Spital" das erste Kriegsgefangenenlager in Münster eingerichtet. Mehr als 20.000 Gefangene, vor allem aus Russland, Frankreich, Großbritannien und Italien, wurden hier interniert. Was findet sich in historischen Quellen dazu, und was kann der ehemalige Schauplatz heute noch über die Realität des Lagerlebens erzählen? Studierende der Universität und der Fachhochschule Münster widmen sich dem Thema einen Tag lang mit einer Ausstellung, Führungen und Vorträgen. Zu der Veranstaltung "Ich sehe was, was du nicht siehst" am Sonntag, 6. Juli, von 11 bis 18 Uhr an der Kriegsgräberstätte Haus Spital in Münster-Gievenbeck, Am Gievenbach 58, sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

Die Stätte des ehemaligen Lagers ist heute überwiegend durch Landwirtschaft und Siedlungen geprägt. Anhand von Fotos, Berichten und Archivunterlagen rekonstruieren die Studierenden die Geschichte des Lagers, von dem am heutigen Originalschauplatz nur noch wenige Spuren zu erkennen sind. Nach einer Begrüßung und Kurzvorstellung des Ausstellungskonzeptes gibt es ab 11.30 Uhr einen einführenden Vortrag von Michael Bieber. Um 12 und um 15 Uhr werden jeweils Führungen durch die Ausstellung angeboten.

Das Projekt ist Teil der "Expedition zum Frieden", die sich im Jahr 2014 dem hundertsten Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges widmet. Es wird von der "Expedition Münsterland" und dem Historischen Seminar (Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) in Kooperation mit dem Fachbereich Geowissenschaften der WWU und dem Fachbereich Design der Fachhochschule Münster angeboten. Die Expedition Münsterland ist eine Initiative der Arbeitsstelle Forschungstransfer der WWU. Sie macht regionale Wissenschafts-Schauplätze für die Studierenden und für Bürger erlebbar und lässt universitäre Forschung in der Region sichtbar werden.

 

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