Lebenslaufbezogene Sozialethik

In diesem Forschungsschwerpunkt geht es um sozialethische Fragen, die mit menschlichen Lebensverläufen in unserer Gesellschaft – von der Wiege bis zu Bahre – im Zusammenhang stehen. Dabei geht es darum, unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen spezifischen biografischen Herausforderungen individuell und gemeinschaftlich am besten begegnet werden kann.

Vor allem die (neuen) sozialethischen Herausforderungen des Alter(n)s, der Arbeit mit älteren und hochbetagten Menschen und der Gewährleistung eines guten Lebens im Alter sind Gegenstand unserer Forschung. Wie wir den Älteren und Hochbetagten in unserer Gesellschaft trotz steigender Hilfsbedürftigkeit in ihrer Würde gerecht werden können und welche Belastungen diejenigen tragen, die für das Wohlergehen älterer Menschen Sorge tragen, allen voran Pflegekräfte und Angehörige, sind aktuelle Fragen, die in den nächsten Jahren noch an Bedeutung und Dringlichkeit gewinnen werden.

In diesem Themenfeld verweisen wir auf vier abgeschlossene Projekt am ICS:

  • Zukunftsfähige Altenpflege
  • Stationäre Alteneinrichtungen als Lernorte einer ars moriendi
  • Pflegearbeit in Privathaushalten
  • Kindeswohl

Zudem leistete der Kongress zur "Care-Ethik", der im September 2023 stattfand, wichtige Grundlagenbeiträge zu diesem Themenfeld.

  • Zukunftsfähige Altenpflege. Sozialethische Reflexionen zu Bedeutung und Organisation personenbezogener Dienstleistungen

    DFG
    © DFG

    Das DFG-Projekt „Zukunftsfähige Altenpflege. Sozialethische Reflexionen zu Bedeutung und Organisation personenbezogener Dienstleistungen“, das Mitte des Jahres 2019 im Anschluss an die Forschung zur Pflegearbeit im Privathaushalt gestartet ist, wurde im Mai 2024 erfolgreich zu Ende gebracht.

    Aus dem Abschlussbericht an die Deutsche Forschungsgemeinschaft:

    In fruchtbarer Kooperation haben Prof.'in Dr. Marianne Heimbach-Steins und Dr. Eva Hänselmann vom Institut für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster gemeinsam mit Prof. Dr. Bernhard Emunds und Jun.-Prof. Jonas Hagedorn vom Nell-Breuning-Institut der Phil.-Theol. Hochschule St. Georgen Verfassungsregeln und sozialethische Kriterien erarbeitet für eine gute Versorgung älterer Pflegebedürftiger bei gleichzeitig guten Tätigkeitsbedingungen der Pflegenden.

    Mit dem ethischen Zugang der doppelten Personenzentrierung, der eine staatliche Schutzverantwortung für Pflegebedürftige und eine subsidiäre Verantwortung des Staates für Pflegepersonen begründet, und der Argumentation, die die Arbeitsteilung und Erfüllung gesellschaftlich notwendiger Aufgaben ins Zentrum rückt, hat das Forschungsprojekt die zentrale Verwiesenheit unbezahlter Versorgungs- und Pflegearbeit auf subsidiäre, hilfreichen Beistand leistende und entlastende soziale Infrastrukturen herausgearbeitet. Eine ‚sorgende Gesellschaft‘ schafft – politisch verantwortet – Voraussetzungen dafür, dass Menschen fürsorglich pflegen können, sowohl als Privatpersonen als auch als beruflich Pflegende, und dabei belastbare Solidaritätsverhältnisse und hilfreichen Beistand (Subsidiarität) erfahren. Die Forschungsergebnisse mündeten in die Formulierung von Gelingensbedingungen guter Pflege in innovativen Wohnformen und in pflegepolitische Reformperspektiven, darunter die Forderung der Einführung eines einkommensunabhängigen Transfereinkommens für Pflegepersonen und der Einrichtung von Pflegestützpunkten plus, die Koordination und Vernetzung fördern sowie in kommunaler Verantwortung Case- und Care-Management leisten und – im städtischen wie ländlichen Raum – Anspruchsberechtigte zu Leistungsbeziehern werden lassen.

    Highlights des Projekts waren der hochkarätig besetzte Expert:innenworkshop am 20. Juni 2022 an der Katholischen Akademie Berlin und das Erscheinen des Policy Papers „Doppelte Personenzentrierung – Leitidee für den Leistungsmix in der häuslichen Versorgung“ im Juli 2022, das als ICS Arbeitspapier 17 "Doppelte Personenzentierung – Leitidee für den Leistungsmix in der häuslichen Versorgung" zugänglich ist und zugleich auch als Frankfurter Arbeitspapier zur Sozialpolitik am NBI veröffentlicht wurde. Im Herbst diesen Jahres erscheint die erste Monographie aus dem Projektzusammenhang, der Band „Zukunftsfähige Altenpflege. Gute Pflege in innovativen Wohn- und Versorgungsformen“, in der Reihe Gesellschaft – Ethik – Religion im Verlag Brill | Schöningh.

    Weitere Veröffentlichungen aus dem Projektzusammenhang:

    In einem Arbeitspapier zur Digitalisierung der Pflegearbeit (ICS AP 16) gibt Eva Hänselmann eine generelle sozialethische Orientierung zum Einsatz digitaler Technik in der Pflegearbeit. Berücksichtigt wird die ganze Bandbreite digitaler Technik von Robotik über Sensorik bis hin zu Pflege-Apps.

    Aus den qualitativen Fallstudien ist darüber hinaus ein erstes "Seitenprojekt" realisiert worden: die vertiefte Auseinandersetzung mit kulturellen Prägungen als ein wichtiger Aspekt bei der Analyse und Adressierung sozialethischer Problemstellungen. Hier hat Eva Hänselmann ihren Fokus auf Pflegeethik zusammengebracht mit der Forschung von Gary Slater (Humboldt Fellow am ICS) zur Umweltethik. Die Ergebnisse der gemeinsamen Reflexion sind nachzulesen im ICS Arbeitspapier 19 "Interrogating cultural assumptions: a productive challenge for social ethics".

    Im Arbeitspapier Nr. 25 "Die neuen Desiderate der Pflegepolitik. Eine Analyse der Pflegefachdebatte seit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs anhand der Positionen der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Deutschland" beantwortet Eva Hänselmann die Fragen, welche Themen seit der Einführung des neuen, ganzheitlicher ausgerichteten Pflegebedürftigkeitsbegriffes im Januar 2017 in der deutschen Pflegefachdebatte auftreten und welche Vorstellungen und Forderungen damit verbunden werden basierend auf einer strukturierenden Inhaltsanalyse der pflegepolitischen Stellungnahmen, Pressemitteilungen und Positionspapiere der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege und deren Fachverbände, die als prägende institutionelle Akteure des deutschen Pflegesystems sowohl Erfahrungswissen bezüglich der (Probleme bei der) Erbringung von Pflegeleistungen sowie den Blick auf die Notwendigkeit der Auseinandersetzung um pflegepolitische Fragen mitbringen.

    Dem Schwerpunkt Pflegearbeit ist das Dissertationsprojekt Myriam Ueberbach zugeordnet.

    Verantwortlich:

    • Prof.'in Dr. Marianne Heimbach-Steins (ICS Münster)
    • Dr. Eva Hänselmann M.A. (ICS Münster)
    • Prof. Dr. Bernhard Emunds (Hochschule Sankt Georgen Frankfurt/Main, NBI)
    • Dr. Jonas Hagedorn (Hochschule Sankt Georgen Frankfurt/Main, NBI)

    Mitarbeit:

    • Helen Levine, studentische Hilfskraft (01.10.2019 bis 31.07.2021)

    Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Laufzeit: 01. Juli 2019 bis 30. Juni 2022; am ICS wurde die Arbeit (aufgrund der familiär bedingten Unterbrechung und Teilzeittätigkeit von Dr. Hänselmann) bis zum 14. Mai 2024 weitergeführt

    Weitere Information in der Forschungsdatenbank der DFG: https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/415334229 (externer Link).

    Weitere Informationen zur Projektgestaltung am NBI: https://nbi.sankt-georgen.de/forschung/forschungsprojekte/zukunftsfaehige-altenpflege (externer Link).

  • Konfessionelle Alteneinrichtungen als Lernorte einer ars moriendi

    Einrichtungen der stationären Altenhilfe sind ein wichtiger gesellschaftlicher Ort, an dem hochbetagte Menschen gepflegt, betreut, versorgt und begleitet werden. Verantwortungsträger:innen in konfessionell getragenen (katholischen) stationären Alteneinrichtungen wurden daraufhin befragt, inwiefern die Einrichtungen Orte einer Sterbe- und Trauerkultur sind bzw. sein können und wie sich diese Aufgabe unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie gestaltet hat. Das Projekt korreliert den ideellen, ethischen Anspruch stationärer Alteneinrichtungen in katholischer Trägerschaft mit rechtlichen, politischen und ökonomischen Bedingungen (bzw. Hindernissen) seiner Umsetzung (wert- und strukturenbezogene Untersuchung) und untersucht, inwiefern stationäre Alteneinrichtungen durch die darin tätigen Akteure als Lebens- und Sterbensorte verstanden, gestaltet und reflektiert werden.

    Die Studie zu institutionellen Bedingungen des Umgangs mit Sterben und Tod in (konfessionellen) Einrichtungen der stationären Altenpflege wurde in Zusammenarbeit mit dem Projektteam von Dr. Judith Wolf an der Katholischen Akademie des Bistums Essen Die Wolfsburg (federführend: Dr. Christian Voß) am ICS durchgeführt. Die Basis des Projekts stellen drei multiprofessionelle Runde Tische mit Pflegedienstleitungen, Pflegekräften, Heimleitungen etc. Die ersten beiden Runden Tische wurden 2019, der dritte 2022 (mit explizitem Fokus auf „Sterben in der Corona-Pandemie“) durchgeführt. Das dritte Gespräch wurde online geführt. Nachdem alle Transkripte erstellt waren, haben Christiane Kuropka (ICS) sowie Dr. Christian Voß und Dr. Florian Jeserich (Die Wolfsburg) das Material ausgewertet.

    Die Ergebnisse der qualitativ-empirischen, explorativen Studie zum Umgang mit Sterben, Tod und Trauer in Altenhilfeeinrichtungen in katholischer Trägerschaft im Bistum Essen bestätigen sowohl kulturelle Schwierigkeiten – insbesondere eine immer noch verbreitete Tabuisierung der Themen Tod und Sterben – als auch institutionelle Einschränkungen, die die Pflege einer achtsamen Sterbe- und Trauerkulter behindern. Nicht zuletzt liefern sie aber auch Belege für eine neue Sensibilisierung im Umgang mit Sterbenden, für einen sensiblen und frühzeitige Einstieg in die Sterbebegleitung als eine „Frucht“ der COVID19-Pandemie. Erwartungen der professionellen Verantwortungsträger*innen richten sich u. a. darauf, dass das konfessionelle Profil einer Einrichtung durch eine achtsame Sterbe- und Trauerkultur geprägt sein soll. Deren Gelingen hängt nach Einschätzung der Teilnehmenden vor allem von der Leitungs- und der Teamkultur ab. Der Anspruch, der Verdrängung von Sterben und Tod aktiv entgegenzuwirken, müsse auch durch eine bessere Verankerung des Themas in der Aus- und Fortbildung unterstützt werden.

    Das Projekt wurde im März 2024 mit der Veröffentlichung der Projektergebnisse als Arbeitspapier des ICS  – AP 26 – Sterbe- und Trauerkultur in konfessionellen Alteneinrichtungen. Eine explorative Studie im Bistum Essen – abgeschlossen. Eine gekürzte und leicht überarbeitete Version der Ergebnispräsentation erscheint in: Zwingmann, Christian, Jeserich, Florian, Klein, Constantin (Hrsg.): Religiosität/Spiritualität – Sterben – Tod – Trauer. Beiträge zur empirischen Religionsforschung. Münster, New York: Waxmann-Verlag (voraussichtl. 2025).

    Verantwortlich:

    • Prof.'in Dr. Marianne Heimbach-Steins (ICS, Münster)

    Mitarbeit:

    • Lea Quaing (bis 30.06.2022)
    • Christiane Kuropka (01.07.2022 bis 30.06.2024)

    Kooperation:

    •  Katholische Akademie Die Wolfsburg (Dr. Judith Wolf; Dr. Christian Voß)

    Finanzierung: Eigenmittel

  • Pflegearbeit in Privathaushalten. Eine Frage der Anerkennung.

    DFG
    © DFG

    Das seit 2016 laufende Projekt "Pflegearbeit im Privathaushalt – eine Frage der Anerkennung" konnte mit der Fertigstellung zweier Buchveröffentlichungen im Berichtzeitraum abgeschlossen werden: Eine Gesamtdarstellung der Projektergebnisse ist im Juli 2021 als Band 18 in der Reihe des ICS (Gesellschaft – Ethik – Religion) erschienen:

    Emunds, Bernhard; Hagedorn, Jonas; Hänselmann, Eva; Heimbach-Steins, Marianne (Hg.) (2021): Pflegearbeit im Privathaushalt. Sozialethische Analysen (Gesellschaft – Ethik – Religion 18), Paderborn (Schöningh).

    Ohne die Pflegearbeit, die in Privathaushalten geleistet wird, würde das deutsche Pflegesystem kollabieren, aber die Pflegenden finden kaum sozialpolitische Anerkennung. Das Buch erarbeitet sozialethische Anforderungen an eine anerkennungsorientierte Reform der Pflegepolitik. Die Pflege älterer Menschen in Deutschland wird größtenteils von Angehörigen, migrantischen Care-Arbeiterinnen und ambulanten Pflegekräften in Privathaushalten geleistet. Die überwiegend weiblichen Pflegenden erfahren Asymmetrien, einen Mangel an Selbstbestimmung und sozialer Anerkennung. Das Buch analysiert die Bedingungen häuslicher Pflegearbeit in Deutschland, wertet Expert:innen-Interviews aus und profiliert Anerkennungsdefizite der Pflegearbeit durch einen Vergleich von Pflegeregimen. Es werden Kriterien für eine Reform der Pflegepolitik entwickelt.

    Im Dezember 2021 erschien zudem eine auf die pflegepolitischen Erträge fokussierte Studie:

    Emunds, Bernhard; Hagedorn, Jonas; Heimbach-Steins, Marianne; Quaing, Lea (Hg.) (2021): Häusliche Pflegearbeit gerecht organisieren (Arbeitsgesellschaft im Wandel), Weinheim: Beltz Juventa.

    Das familialistische Pflegesystem in Deutschland basiert überwiegend auf Pflege in Privathaushalten. Vor allem die Angehörigen der Pflegebedürftigen werden in die Pflicht genommen, die – wenn es nicht auskommt und wenn sie es sich leisten können – die Aufgabe an Live-In-Kräfte aus Mittel- und Osteuropa weiterreichen, teilweise unterstützt von Mitarbeiter:innen der ambulanten Pflegedienste. Die Studie geht den Belastungen der Gruppen häuslich Pflegender, zumeist Frauen, nach, reflektiert diese ethisch als gesellschaftliche Verweigerung von Anerkennung und fragt nach Reformmöglichkeiten.

    Dem Themenschwerpunkt Pflegearbeit zugeordnet entstehen zurzeit am ICS zwei Dissertationen:

    • Holbein, Christoph: Care-Krise und Care-Kämpfe als Anfragen an die christliche Sozialethik (Arbeitstitel), seit 08/2018
    • Ueberbach, Myriam: Zukunftsherausforderung Pflege – eine sozialethische Analyse zu Rah-menbedingungen der Pflege in Deutschland (Arbeitstitel), seit 04/2017

    Verantwortlich:

    • Prof.'in Dr. Marianne Heimbach-Steins (ICS, Münster)
    • Prof. Dr. Bernhard Emunds (Hochschule Sankt Georgen Frankfurt/Main, NBI)

    Mitarbeiter:

    • Dr. Christina Schwer – ICS (bis Januar 2018)
    • Eva Hänselmann, M.A. – ICS (April 2018 bis 2021)
    • Dr. Jonas Hagedorn – NBI

    Studentische Hilfskräfte:

    • Lea Quaing – ICS
    • Sabrina Sieber, Lisa Neher – NBI

    Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Laufzeit: 2016 bis 2021

    Weitere Information in der Forschungsdatenbank der DFG.

    Weitere Informationen zur Projektgestaltung am NBI.

  • Kindeswohl

    DFG
    © DFG

    Der Begriff Kindeswohl spielt in unterschiedlichen Zusammenhängen des täglichen Lebens, der öffentlichen Debatte sowie der Human- und Gesellschaftswissenschaften eine Rolle. Dennoch mangelt es an schlüssigen Kriterien zur Vereindeutigung, mittels derer verhindert werden könnte, dass er zur Projektionsfläche gegenläufiger Interessen wird. Zudem ist er anfällig für Missbrauch und steht immer wieder in der Kritik, paternalistische Strukturen zu transportieren und der Beteiligung von Kindern nicht genügend Rechnung zu tragen. Das Projekt verfolgt drei miteinander zusammenhängende, aber unterschiedlich gewichtete Ziele: 1. Die Analyse der normativen Implikationen des Begriffs in den relevanten Diskussionszusammenhängen (Klärung der Ausgangslage); 2. Die Identifizierung und Begründung normativer Kriterien des Kindeswohls aus der Perspektive einer christlichen Ethik und der ihr zugrunde liegenden Anthropologie (zentrales systematisches Anliegen); 3. Eine Skizze von Maßstäben zur Operationalisierung des Kindeswohls in Konflikten (Ausblick). Damit wird zur Schließung einer Forschungslücke beigetragen, insofern eine theologische Ethik des Kindes bzw. der Kindheit bisher nur in Ansätzen entwickelt ist und eine sozialethische Kriteriologie, die für eine institutionenethisch operationalisierbare Konzeption von Kindeswohl bislang noch aussteht.

    The term ‘best interests of the child’ occurs in different contexts of everyday life, public debate, and social sciences. Nevertheless, there is a lack of consistent criteria to precisely identify its content and to avoid that it serves as a projection screen for contradicting interests. Moreover the term (especially the German ‘Kindeswohl’) is likely to be criticised as paternalistic, because it does not address the participation of children sufficiently. – The project pursues three objectives, which are closely connected but differently weighted: First, it analyses the normative implications of the term in relevant scholarly debates. Secondly, it identifies and substantiates normative criteria defining the ‘best interests of the child’ with reference to Christian ethics and its basic anthropological assumptions (central systematic concern). Thirdly, it clarifies standards to operationalise the ‘best interests of the child’ and to protect it in conflicts (prospect). This contributes to close an academic void, since theological ethics have not directed enough attention to children and childhood so far. A social-ethical criteriology, which could provide orientation for societal institutions, particularly those obliged to promote ‘the best interests of the child’, still needs to be developed.

    Verantwortlich:

    • Prof.'in Dr. Marianne Heimbach-Steins

    Mitarbeiter:

    • Dr. Anna Maria Riedl

    Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Laufzeit: 01. Juni 2013 bis 31. Mai 2016

    Wissenschaftlicher Beirat:

    • Prof.'in Dr. Sabine Andresen, Universität Frankfurt (Pädagogin, Schwerpunkt empirische Arbeit mit Kindern), Vizepräsidentin des Deutschen   Kinderschutzbundes, Mitglied der Sachverständigenkommission der Bundesregierung für den 14. Kinder- und Jugendbericht
    • Prof.'in Dr. Frauke Brosius-Gersdorf, LL.M., Universität Hannover (Juristin, Schwerpunkt Familienrecht)
    • Prof.'in Dr. Annemie Dillen, Universität Leuven/Belgien (Pastoraltheologin, Schwerpunkt Kindertheologie)
    • Prof. Dr. Michael-Sebastian Honig, Universität Luxemburg (Sozialpädagoge/Soziologe, Schwerpunkt Kindheitsforschung), Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen des Bundesministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend
    • Prof. Dr. Bernhard Kalicki, Leiter Abteilung Kinder und Kinderbetreuung am Deutschen Jugendinstitut München, FH Dresden (Psychologe, Schwerpunkt Frühkindliche Bildung)
    • Prof. Dr. Lothar Krappmann, FU Berlin (Soziologe, Pädagoge, Schwerpunkt Kinderrechte); ehem. UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes

    Schwerpunkt- bzw. projektbezogene Publikationen:

    Riedl, Anna Maria (2017): Ethik an den Grenzen der Souveranität – Christliche Sozialethik im Dialog mit Judith Butler unter Berücksichtigung des Kindeswohlbegriffs. Paderborn: Schönigh.

    Heimbach-Steins, Marianne / Riedl, Anna Maria (Hg.): Kindeswohl zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Theorie und Praxis im Gespräch. Paderborn: Schönigh.

    Riedl, Anna Maria (2013): Der Begriff des Kindeswohls in theologisch-ethischer Perspektive: von einer Kindertheologie zur Theologie der Kindheit. In: EthikJournal 1, H.2. Online unter  http://www.ethikjournal.de/fileadmin/user_upload/ethikjournal/Texte_Ausgabe_2_10-2013/Riedl__Kindeswohl_in_theologisch-ethischer_Perspektive_EthikJournal_1_2013_2.pdf.

    Riedl, Anna Maria (2011): Kinderrechte, Schutz und Beteiligung in der Entwicklungszusammenarbeit. In: Demele, Markus / Hartlieb, Michael / No­weck, Anna (Hg.): Ethik der Entwicklung (Forum Sozialethik 9). Münster: Aschendorff, 181–198.

    Heimbach-Steins, Marianne (2010): Macht und Missbrauch: sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche und die Krise der katholischen Kir­che. In: Soziale Passagen 2, 227–240.

    Riedl, Anna Maria (2010): Rez. zu Surall, Frank: Ethik des Kindes: Kinderrechte und ihre theologisch-ethische Rezeption. In: Theologische Revue 107, 146–147.

    Heimbach-Steins, Marianne (2009): Verpflichtende Vorschulerziehung: bessere Startchancen für alle Kinder oder unzulässiger Eingriff in das Eltern­recht?. In: Heimbach-Steins, Marianne / Kruip, Gerhard / Kunze, Axel Bernd (Hg.): Bildung, Politik und Menschenrecht: ein ethischer Diskurs (Forum Bildungsethik 6). Bielefeld: wbv, 117–124.