Eine Fakultät mit herausragenden Instituten, Seminaren, Arbeitsstellen und Bibliotheken
Wie an den meisten theologischen Fakultäten ist das Gesamt der Theologie eingeteilt in vier Sektionen und die Philosophie als übergreifendes Fach.
Biblische Theologie
Die biblischen Texte des Alten und Neuen Testaments bringen prägnant Lebens- und Glaubenserfahrungen zu Wort. Bei der Analyse dieser jahrtausendealten Texte haben wir ihre Entstehung und den Erfahrungshintergrund ihrer Verfasser und (Erst-)Leser im Blick. Daraus entwickeln wir dann Impulse für heutige Lebens- und Glaubensgestaltung.
Systematische Theologie
Das christliche Glaubensbekenntnis wird in seiner ganzen Reichweite entfaltet, hinsichtlich seiner Konsequenzen für das Verständnis von Welt und Mensch und dessen Lebenspraxis ausgelegt, in die Kontexte der säkularen Gegenwartskultur übersetzt sowie ins Gespräch mit den anderen Religionen eingebracht. Die christlich-theologischen Perspektiven werden von der Religionswissenschaft durch eine kulturwissenschaftliche, konfessionsübergreifende Perspektive ergänzt.
Historische Theologie
Wir setzen uns mit den verschiedenen Traditionen des Christentums von den Anfängen bis zur Gegenwart auseinander. Diese werden in ihren kulturellen, sozialen und politischen Kontexten hinsichtlich ihrer Entstehung sowie in ihrer epochal und regional vielfältigen Entwicklung analysiert.
Praktische Theologie
Wir untersuchen, wie Religion und Glaube die individuelle und soziale Praxis von Christinnen und Christen motiviert und begleiten kritisch die Entwicklung von Modellen und Maximen des Handelns, insbesondere in rechtlicher Ausgestaltung, in Erziehung und Bildung, in Seelsorge und gottesdienstlicher Feier.
Philosophie
Alle vier vorausgehenden Perspektiven werden von einer Vielzahl philosophischer Vorentscheidungen und Implikationen bestimmt. Darum schließen unsere Studiengänge eine intensive Auseinandersetzung mit den philosophischen Grundfragen der Theologie ein. So wird Theologie auch zur Rechenschaft über den Glauben auf dem Forum der kritischen Vernunft.
Einzigartige Seminare, Institute,
Arbeits- und Forschungsstellen
Die Sektionen bestehen meist wiederum aus verschiedenen Seminaren und Instituten, von denen einige einzigartig sind. So gibt es ein „Institut für Missionswissenschaft und außereuropäische Theologien“ oder ein "Seminar für Allgemeine Religionswissenschaft" nur einmal an einer Katholisch-Theologischen Fakultät in Deutschland. Auch das Ökumenische Institut mit den beiden Abteilungen für „Aus der Reformation hervorgegangene Kirchen und kirchliche Gemeinschaften“ sowie für „Ökumenik und Friedensforschung“ ist außergewöhnlich.
Besonders attraktiv ist die Fakultät auch für Studierende, die ein Lehramt in Schulen anstreben oder sich didaktische Fähigkeiten für eine Tätigkeit außerhalb der Schule aneignen möchten: Das noch junge Institut für Katholische Theologie und ihre Didaktik ist durch mehrere Professuren hervorragend besetzt.
Hinzu kommen verschiedene Arbeits- und Forschungsstellen, die besondere Vertiefungsmöglichkeiten bieten. Zu nennen ist etwa die Arbeitsstelle für Feministische Theologie und Genderforschung, die Arbeitsstelle für Christliche Bildtheorie, theologische Ästhetik und Bilddidaktik oder die Forschungsstelle Origenes. Am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte sind beispielsweise die DFG-Projekte „Römische Inquisition und Indexkongregation in der Neuzeit“ und „Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte von Eugenio Pacelli“ angegliedert. Einige Mitglieder der Fakultät arbeiten zudem im "Exzellenzcluster Religion und Politik" mit. Aber auch darüber hinaus findet sich die Fakultät durch Sonderforschungsvorhaben immer wieder an der Spitze der theologischen Wissenschaft.
Bibliotheken
Für die Fachliteratur bietet Münster gut ausgestattete Bibliotheken: Neben den fakultätseigenen Bibliotheken lohnt sich ein Besuch in der Bibliothek der Evangelisch-Theologischen Fakultät genauso wie der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) sowie der Bibliothek und Mediothek des Bistums Münster.
Die Universitäts- und Landesbibliothek bietet ihren Benutzern 2,3 Mio. Bände wissenschaftlicher Literatur, über 10.000 laufende Zeitschriften und Zugang zu einem umfassenden Instrumentarium von Nachschlagewerken und Bibliographien in gedruckter und elektronischer Form.