Philosophisches Café - Sonntags-Matinee im Wolfgang Borchert Theater
Des Kaisers neue Kleider. Musik zwischen sinnstiftendem und objektiviertem Ausdruck
Karin Kleine Jäger und Prof. Dr. Christa Runtenberg
Die Phänomenologie differenziert zwischen einem menschlichen Ausdruck, der entweder seinen Sinn unmittelbar erschafft oder aber in einer eindeutigen Beziehung zu seiner Bedeutung aufgefasst wird. Dabei verwendet Merleau-Ponty den Begriff des „Ausdrucks“ sowohl für sprachliche als auch für künstlerische Phänomene und untersucht, warum wir heute meist auf fest umrissene Bedeutungen zurückgreifen. Als wesentliche Ursache benennt er unsere objektivierende Einstellung zum eigenen Körper, durch die wir auch beim Hören und Musizieren „ernster“ Musik die leibliche musikalische Erfahrung ausblenden. Stattdessen betonen wir geistige und literarische Aspekte. Auf diese Weise aber erreicht Musik uns allenfalls noch auf intellektueller Ebene – bis der ersehnte Schlussapplaus erklingt.
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