Archiv der Kategorie: Impact Faktor

med – Das Magazin der Zweigbibliothek: Ausgabe 2-2016

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Die zweite Ausgabe des Bibliotheksmagazins 2016 ist mit folgenden Beiträgen erschienen.

Inhalt

Die gedruckte Ausgabe der Bibliothekszeitung med finden sie ab Mitte nächster Woche in der Bibliothek. Wenn Sie ein oder mehrere Exemplare für sich oder zur Auslage haben möchten, schicken wir Ihnen diese gerne zu. Das PDF finden Sie auf unserem E-Pflichtserver unter der URL Dieser Beitrag wurde am von in Arbeitsplätze, Bibliothek, Datenbanken, e-Books, Easystudium, Fakultät, Impact Faktor, Zeitschriften veröffentlicht. Schlagworte: , , , .

Thomson Reuters verkauft Impact Faktoren und Web of Science

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Wie das Weblog medinfo meldet, verkauft Thomson Reuters das Web of Science mit dem „Journal Citation Reports“ (Impact-Factor) an die beiden Private Equity Funds Onex und Baring Asia.

Thomson Reuters besaß mit den Impact Faktoren das nahezu absolute Monopol für Bewertungen des wissenschaftlichen Outputs anhand von Zitierungshäufigkeiten. Zeitschriften, Wissenschaftler, Arbeitsgruppen, ja ganze Länder wurden anhand des Impact Faktors evaluiert. Das Web of Science war in den letzten Jahren unter Druck geraten durch das Konkurrenzprodukt Scopus vom weltgrößten Fachverlag Elsevier.

Auch wenn man gespannt sein darf, wie die beiden reinen Investmentunternehmungen dieses Geschäft weiterführen werden, eins dürfte sicher sein: Die Imapct Faktoren und das Web of Science werden uns noch lange erhalten bleiben!

Pressemitteilung: Thomson Reuters Announces Definitive Agreement to Sell its Intellectual Property & Science Business to Onex and Baring Asia for $3.55 billion.

Die neuen Impact Faktoren sind da: Release 2016 (Data 2015)

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Ab sofort stehen die neuen Impact Faktoren unter den folgenden beiden Adressen zur Verfügung:

http://isiknowledge.com/JCR/ (alt)

https://jcr.incites.thomsonreuters.com (neu)

Der Zugang zum Journal of Citation Reports via Incites (s.o.) bringt mächtige neue Features mit sich wie wie Filterungen nach Verlag, Land, Impact Faktor Quartile, Impact Faktor Range, direkte Zeitschriftenvergleiche, Journal Relationship (cited data, citing data), Visualierungen und Abdeckung des Impact Faktors ab 1997 (für einige der Funktionalitäten muss man allerdings registriert sein).

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Visualisierung der Journal Relationship von „Neurology“. Man betrachte den Unterschied zw. den (meist fachspez.) Journalen, die Neurology häufig zitieren (citing data, links) und den (meist allg.) Journalen, die von Neurology zitiert werden (cited data, rechts). Striking example: Plos One.

Thomson Reuters hat weitere 239 Zeitschriften dem Journal Citation Report hinzugefügt. Es werden gut 11.365 Titel aus Sciences Citation und Social Sciences Citation von 3.300 Verlagen aus 81 Ländern erfaßt. Zusätzlich zu den Impact Faktoren werden der „5-Jahres-Impact Faktor“, der „Eigenfactor Score“, der „Article Impact Score“, „Journal Self Cites“ und „Rank-in-Category“ jeder Zeitschrift angezeigt. Die neuen Impact Faktoren sind als „JCR (Social) Science Edition 2015“ gekennzeichnet und enthalten die Zitierungsdaten von 2015. Die Zitierungsdaten von 2016 werden im Juni 2017 veröffentlicht.

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Alle Titel, die einen Impact Faktor haben, finden Sie unter http://scientific.thomsonreuters.com/imgblast/JCRFullCovlist-2016.pdf. Die Liste der Titel, die zum ersten Mal einen IF bekommen, finden Sie unter http://scientific.thomsonreuters.com/imgblast/JCR-newlist-2016.pdf.


Achtung: Unter der gewohnten Adresse https://www.uni-muenster.de/ZBMed/zeitschriften/impact/ finden Sie zur Zeit nur die Impact Faktoren 1994-2014. Wir werden die 2015er Impact Faktoren einarbeiten, sobald wir die Daten vom Anbieter Thomson Reuters bekommen haben.
Die Klasseneinteilung kann allerdings – wie hier beschrieben – selber berechnet werden.

Die neuen Impact Faktoren sind da: Release 2015 (Data 2014)

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Ab sofort – deutlich früher als letztes Jahr – stehen die neuen Impact Faktoren unter http://isiknowledge.com/JCR/ zur Verfügung. Es werden gut 12.000 Titel aus Sciences Citation und Social Sciences Citation von 3.300 Verlagen aus 80 Ländern erfaßt. Zusätzlich zu den Impact Faktoren werden der „5-Jahres-Impact Faktor“, der „Eigenfactor Score“, der „Article Impact Score“, „Journal Self Cites“ und „Rank-in-Category“ jeder Zeitschrift angezeigt. Die neuen Impact Faktoren sind als „JCR Release 2015“ gekennzeichnet und enthalten die Zitierungsdaten von 2014. Die Zitierungsdaten von 2015 werden 2016 veröffentlicht.

Alle 12.000 Titel, die einen Impact Faktor haben, finden Sie unter http://about.jcr.incites.thomsonreuters.com/full-titles-2015.pdf. Die Liste der Titel, die zum ersten Mal einen IF bekommen, finden Sie unter http://about.jcr.incites.thomsonreuters.com/new-journals-2015.pdf.

Title Changes finden Sie hier, Title Supressions (because of self citation, citation stacking) hier. Titeländerungen führen in der Übergangszeit meist zu reduzierten Impact Faktoren.

Die Klasseneinteilung können Sie wie hier beschrieben selber berechnen.


Achtung: Unter der gewohnten Adresse https://www.uni-muenster.de/ZBMed/zeitschriften/impact/ finden Sie zur Zeit nur die Impact Faktoren 1994-2013. Wir werden die 2014er Impact Faktoren einarbeiten, sobald wir die Daten vom Anbieter Thomson Reuters bekommen haben.

Jede Publikation kann rausgeworfenes Geld sein

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Selbst ein Impact Faktor oder die PubMed-Listung ist keine Garantie dafür, nicht einem betrügerischen Verlag in die Maschen zu gehen!

Open Science, Open Minds, dem griffigen Slogan des kroatischen Intech Verlags möchte man gerne noch „Open Wallets“ hinzufügen, denn hier geht es ums Geld. Für das wissenschaftliche Publikationswesen bedeutete Open Access nach langer Zeit mal wieder ein vollkommen neues Geschäftsmodell. Und wie alle neuen Geschäftsmodelle wurde auch Open Access nach kurzer Zeit von dubios agierenden Trittbrettfahrern ohne jeden wissenschaftlichen Anspruch zum reinen Geldverdienen benutzt.

Jüngst geriet der Verlag Cardiology Academic Press aus Bern mit dem Journal Experimental and clinical cardiology (gleiche Webseite), Schweiz, in herbe Kritik, da er – entgegen seines Versprechens – die Artikel nur auf seiner Webseite veröffentlichte aber nicht in PubMed oder Web of Science. Misstrauisch macht auch die angegebene Offshorebank auf den Turks- und Caicosinseln, oder dass es dato kein Editorial Board gibt.

Wohl eine Lüge:

In one or another way your work will be indexed in all major databases such as ISI, PubMed, Embase/Excerpta medica.

Die NLM (PubMed) hat die Listung von Experimental and clinical cardiology im Frühjahr 2013 eingestellt. Thomson Reuters (WOS) ist da einsilbiger, aber auch dort wurde als letztes nur ein einziges Heft 2013 verzeichnet. Die Zahl der Zitierungen war zuletzt drastisch eingebrochen (Link zugänglich nur innerhalb der Uni Münster).

Obskure Verlage wie Cardiology Academic Press sind wie Pilze aus dem Boden geschossen; eine gute Übersicht finden Sie in Beall’s List of Predatory, Open-Access Publishers, wo auch Cardiology Academic Press auftaucht.

Deren grundlegende Geschäftsidee: Gegen 500, 1000 oder 2000 Euro publizieren sie alles, was man ihnen zusendet, in Zeitschriften mit wohlklingenden Titeln wie International Journal of Medicine and Medical Sciences, von denen nie jemand etwas gehört hat und hören wird. Die Publikation dient alleine der Publikation – dem Zitat, das man seiner Vita anhängt. Ein Peer-Review findet meist nicht statt, das Editorial Board ist ein einziger Fake, ein Lektorat gibt es nicht. Stattdessen wird das Manuskript 1:1 auf die Webseite gestellt. In letzter Zeit werden Forschungsarbeiten auch zunehmend in monographischen Sammelbänden publiziert, meist ohne inneren Zusammenhang und Editorial; das Prinzip ist dasselbe.

Just because a journal is Open Access doesn’t make it legitimate or high quality. [Jeffrey Beall]

Über die diversen Angebote im Web kann sich jeder selbst informieren; ein simples Googlen nach dem Verlag oder der Zeitschrift offenbart recht schnell, ob es sich um einen renommierten Verlag mit gut zitierten Titel in PubMed handelt oder um einen reinen Abzocker, einen Trittbrettfahrer auf der Open Access-Welle, dessen Publikationen nie und nimmer zitiert werden und auch nicht in den bekannten Literaturdatenbanken auftauchen.

Ein gutes Merkmal sind die Anzahl der Artikel pro Zeitschriftenheft (meist sehr wenige, wenn überhaupt). Fallen Sie nicht auf künstlich aufgeblasene Zugriffszahlen herein, die eine aktive wissenschaftliche Leserschaft vorgaukeln.

Ein starkes Argument
Die Universität Münster bezahlt aus Ihren DFG-geförderten Publikationsfond nur Open-Access-Zeitschriften, welche die im jeweiligen Fach anerkannten, strengen Qualitätssicherungsverfahren anwenden wie z.B. PLOS- oder BiomedCentral-Journale.

Merke: Nicht überall, wo Open Access drauf steht, ist gute Forschung, gutes Peer Review, gute ImpactFaktoren drin!

Scopus: Neues Evaluationstool „Impact per Publication“

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Impact per Publication dreier urologischer Journals

Der Wissensverlag Elsevier hat seiner Zitationsdatenbank Scopus mit Impact per Publication neben Source Normalized Impact per Paper und SCImago Journal Rank nun bereits die dritte durchaus bemerkenswerte Alternative zum Impact Faktor des Konkurrenten Thomson Reuters (Web of Science) hinzugefügt. Im nachfolgenden finden Sie die Pressemeldung des Konzerns:

Scopus adds Impact per Publication (IPP) to its growing portfolio of journal metrics.

IPP measures the ratio of citations per article published. It provides an additional metric for comparing and evaluating journals to help your users confidently know where to publish. Users can access the IPP metric from the Compare journals tool and elsewhere in Scopus.

About Impact per Publication (IPP)

The IPP measures the ratio of citations in a year (Y) to scholarly papers published in the three previous years (Y-1, Y-2, Y-3) divided by the number of scholarly papers published in those same years (Y-1, Y-2, Y-3). The IPP metric is using a citation window of three years which is considered to be the optimal time period to accurately measure citations in most subject fields. Taking into account the same peer-reviewed scholarly papers only in both the numerator and denominator of the equation provides a fair impact measurement of the journal and diminishes the chance of manipulation.

The IPP is not normalized for the subject field and therefore gives a raw indication of the average number of citation a publication published in the journal will likely receive. When normalized for the citations in the subject field, the raw Impact per Publication becomes the Source Normalized Impact per Paper (SNIP). Note that in the context of the calculation of SNIP, the raw Impact per Publication is usually referred to as RIP. Like SNIP, the raw Impact per Publication metric was also developed by Leiden University’s Centre for Science & Technology Studies (CWTS).

Relevant links

Die neuen Impact Faktoren sind da: Release 2014 (Data 2013)

Ab sofort – geschlagene 6 Wochen später als letztes Jahr – stehen die neuen Impact Faktoren unter http://isiknowledge.com/JCR/ zur Verfügung. Es werden gut 12.000 Titel aus Sciences Citation und Social Sciences Citation erfaßt. Zusätzlich zu den Impact Faktoren werden der „5-Jahres-Impact Faktor“, der „Eigenfactor Score“, der „Article Impact Score“, „Journal Self Cites“ und „Rank-in-Category“ jeder Zeitschrift angezeigt. Die neuen Impact Faktoren sind als „JCR Release 2014“ gekennzeichnet und enthalten die Zitierungsdaten von 2013.

Unter den 20 Zeitschriften mit dem höchsten Impact Faktor sind 11 von Nature (Vorjahr: 11) und 2 von Elsevier (2). Die restlichen 7 sind von diversen Fachgesellschaften (Vorjahr 5). Auffallend, wie wenig Artikel viele haben, z.B. 24 Artikel für Annual Review of Immunology an oder 25 für den Spitzenreiter CA (IF 162, Vorjahr 153). Die beste deutsche Zeitschrift ist von Rang 42 auf 60 abgefallen. Es handelt sich um die Open Access-Zeitschrift Living Reviews in Relativity vom Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam mit 7 (Vorjahr 11) Artikeln und immerhin einem IF von 16,5.

Alle 12.000 Titel, die einen Impact Faktor haben, finden sie unter http://scientific.thomsonreuters.com/imgblast/JCRFullCovlist-2014.pdf.

Die Liste der titel changes finden Sie hier. Titeländerungen führen in der Übergangszeit meist zu reduzierten Impact Faktoren.

Unter den Zeitschriften, die vom Impact Faktor ausgeschlossen wurden, weil sie ein „anomalous citation pattern“ aufwiesen, sind mit der Zeitschrift für Klinische Pädiatrie, Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie sowie der Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie wieder drei deutschsprachige Zeitschriften zu finden. Klinische Pädiatrie wurde wegen einer „exceptionally high self citation rate“ aus der Impact Faktor-Liste ausgeschlossen, die beiden übrigen Titel wegen „stacking“, d.h. Zitierungen auf Gegenseitigkeit. Alle drei Titel gelten damit als „suppressed titles“. RÖFO wurden dagegen nach zwei Jahren mit überhöhten Selbstzitierungen wieder aufgenommen. Wer also das Pech hatte, 2012 in RÖFO zu publizieren, bekommt dafür keinen einzigen Impact Faktor-Punkt.


Achtung: Unter der gewohnten Adresse https://www.uni-muenster.de/ZBMed/zeitschriften/impact/ finden Sie zur Zeit nur die Impact Faktoren 1994-2012. Wir werden die 2013er Impact Faktoren einarbeiten, sobald wir die Daten vom Anbieter Thomson Reuters bekommen haben.

Die neuen Impact Faktoren 2012 sind da

Ab sofort – 8 Tage früher als letztes Jahr – stehen die neuen Impact Faktoren 2012 unter http://isiknowledge.com/JCR/ zur Verfügung. Es werden gut 12.000 Titel aus Sciences Citation und Social Sciences Citation erfaßt. Zusätzlich zu den Impact Faktoren werden der „5-Jahres-Impact Faktor“, der „Eigenfactor Score“, der „Article Impact Score“, „Journal Self Cites“ und „Rank-in-Category“ jeder Zeitschrift angezeigt.

Alle 12.000 Titel, die einen Impact Faktor haben, finden sie hier als HTML-Datei.

Die Liste der titel changes finden Sie hier. Titeländerungen führen in der Übergangszeit meist zu reduzierten Impact Faktoren.

Unter den 20 Zeitschriften mit dem höchsten Impact Faktor sind 11 von Nature (Vorjahr: 8), 2 von Elsevier (2) und 1 von Taylor & Franics (0). Der Rest ist von diversen Fachgesellschaften (Vorjahr 5). Auffallend, wie wenig Artikel die meisten haben, das fängt bei 7 Artikelchen für Advances in Physics an und hört bei 25 für den Spitzenreiter CA auf (IF 153!). Die ganzen Annual Reviews-Zeitschriften (5 unter den obersten 40, Vorjahr 7) haben ja auch nur um die 20 Paper. Die beste deutsche Zeitschrift hat sich von Rang 54 auf 42 vorgearbeitet. Es handelt sich um die Open Access-Zeitschrift Living Reviews in Relativity vom Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam mit 11 (Vorjahr 9) Artikeln.

Unter den Zeitschriften, die ein „anomalous citation pattern“ aufweisen, die zu einer signifikanten Störung des Journal Impact Factor führen würden, sind mit der Zeitschrift für Pädagogische Psychologie (zum zweitenmal nach 2011) und RÖFO auch zwei deutschsprachige Zeitschriften. Beide wurden wegen einer „exceptionally high self citation rate“ aus der Impact Faktor-Liste ausgeschlossen und gelten damit als „suppressed titles“.

Achtung: Unter der gewohnten Adresse https://www.uni-muenster.de/ZBMed/zeitschriften/impact/ finden Sie zur Zeit nur die Impact Faktoren 1994-2011. Wir werden die 2012er Impact Faktoren einarbeiten, sobald wir die Daten vom Anbieter Thomson Reuters bekommen haben.

Made by Google: Neuer Impaktfaktor für Zeitschriften

Was haben die Zeitschriften Bundesgesundheitsblatt (Springer), Zeitschrift für Gastroenterologie (Thieme) und Kindheit und Entwicklung (Hogrefe) gemeinsam?

In Google’s Top-100-Liste der wichtigsten deutschen Zeitschriften stehen diese drei an der Spitze – mit h5-index-Werten von 20 und mehr. Wir kennen ja alle den h-index, aber was um Gottes Willen ist der h5-index?

h5-index is the h-index for articles published in the last 5 complete years. It is the largest number h such that h articles published in 2007-2011 have at least h citations each.

Die Artikel, die den h5-index ergeben, werden von Google verlinkt und können so (falls ein Abonnement der Universität existiert) direkt eingesehen werden. Beim Bundesgesundheitsblatt sind dies 27 Artikel, die zwischen 2007 und 2011 jeweils mindestens 27-mal zitiert wurden. Bei Nature (Top-1 der englisch-sprachigen Titel) sind dies entsprechend dem h5-index von 295 295 Artikel.

Google bietet diese Top-100-Listen zur Zeit für 10 Sprachen von Englisch, Deutsch über Chinesisch und Koreanisch an. Detaillierte Infos finden sie auf der Seite Google Scholar Metrics.

Obskure Open Access-Verlage

Open Science, Open Minds, dem griffigen Slogan des kroatischen Intech Verlags möchte man gerne noch „Open Wallets“ hinzufügen, denn hier geht es ums Geld. Für das wissenschaftliche Publikationswesen bedeutete Open Access nach langer Zeit mal wieder ein vollkommen neues Geschäftsmodell. Und wie alle neuen Geschäftsmodelle wurde auch Open Access nach kurzer Zeit von dubios agierenden Trittbrettfahrern ohne jeden wissenschaftlichen Anspruch zum reinen Geldverdienen benutzt:

Das Spannende an dem „Bentham-Fall“ ist, dass offensichtlich jedes Geschäftsmodell seine Betrüger hat. Jede neue Möglichkeit, Geld zu verdienen (und die Verknüpfung von publikationsabhängigen Forschern und kostenpflichtigem Open Access ist definitiv eine glänzende Geschäftsidee), zieht ihr spezifisches Betrugsmodell nach sich.

Dies hat obskure Verlage wie Pilze aus dem Boden schiessen lassen, eine gute Übersicht finden Sie in Beall’s List of Predatory, Open-Access Publishers. Deren Geschäftsidee: Gegen 500, 1000 oder 2000 Euro publizieren sie alles, was man ihnen zusendet, in Zeitschriften mit wohlklingenden Titeln wie International Journal of Medicine and Medical Sciences, von denen nie jemand etwas gehört hat und hören wird. Die Publikation dient alleine der Publikation – dem Zitat, das man seiner Vita anhängt. Ein Peer-Review findet meist nicht statt, das Editorial Board ist ein einziger Fake, ein Lektorat gibt es nicht. Stattdessen wird das Manuskript 1:1 auf die Webseite gestellt. In letzter Zeit werden Forschungsarbeiten auch zunehmend in Sammelbänden publiziert, meist ohne inneren Zusammenhang und Editorial; das Prinzip ist dasselbe.

Just because a journal is Open Access doesn’t make it legitimate or high quality. [Jeffrey Beall]

Über die diversen Angebote im Web kann sich jeder selbst informieren; ein simples Googlen nach dem Verlag oder seinen Zeitschriften offenbart recht schnell, ob es sich um einen renommierten Verlag mit gut zitierten Titel in PubMed handelt oder um einen reinen Abzocker, einen Trittbrettfahrer auf der Open Access-Welle, dessen Publikationen nie und nimmer zitiert werden und auch nicht in den bekannten Literaturdatenbanken auftauchen. Ein gutes Merkmal sind die Anzahl der Artikel pro Zeitschriftenheft (meist sehr wenige, wenn überhaupt). Fallen Sie nicht auf künstlich aufgeblasene Zugriffszahlen herein, die eine aktive wissenschaftliche Leserschaft vorgaukeln.

Obwohl: Es ist ja kein wirklicher Betrug. Jeder hat doch das bekommen, was er wollte: Der Verlag die Autorengebühr, der Autor die Publikation. Und jeder konnte sich vorher informieren, was er da einkauft. Trotzdem sollte man als Autor gut aufpassen, in welchem Umfeld man seine Arbeit publiziert. Das kann sich durchaus auf Karriere, Klinik oder Fakultät negativ auswirken.

Ein starkes Argument
Die Universität Münster bezahlt aus Ihren DFG-geförderten Publikationsfond nur Open-Access-Zeitschriften, welche die im jeweiligen Fach anerkannten, strengen Qualitätssicherungsverfahren anwenden wie z.B. PLOS- oder BiomedCentral-Journale.

Merke: Nicht überall, wo Open Access drauf steht, ist gute Forschung, gutes Peer Review, gute ImpactFaktoren drin!

Publishing For Impact

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Wouter Gerritsma, der Leiter der Wagingen UR Digital Library, beschreibt in dem Powerpoint-Vortrag Publishing for Impact, wie man seine Forschungsergebnisse möglichst effektiv „unter die Leute“ bringt. Einen hohen Impact Faktor für seine Artikel erzielt man dabei nicht nur durch die Auswahl des richtigen Journals, sondern z.B. auch durch Selbstzitate(!) und starke Vernetzung.

[via digicmb]