Christine Kersting M.A.

Historisches Seminar
Abteilung für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie
Universität Münster
Domplatz 20-22
48143 Münster
Raum 218a
E-Mail: christine.kersting@uni-muenster.de

Lebenslauf

Berufserfahrung nach dem Masterabschluss

  • seit 06/2025
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Drittmittelprojekt «Götterblick auf Tabal − Wiederentdeckung einer eisenzeitlichen Kulturlandschaft im Becken von Kangal (Türkei) mittels Fernerkundung» (Förderung: Fritz Thyssen Stiftung, Leitung: Prof. Dr. Dirk Paul Mielke)
  • 09/2024 – 10/2024 sowie 09/2023 - 10/2023
    Mitarbeiterin beim Havuz‐Aslantaş/Karaseki-Feldforschungsprojekt in der Türkei (Leitung: Doç. Dr. Belgin Aksoy, Prof. Dr. Dirk Paul Mielke)
  • 05/2022 – 05/2025
    Wissenschaftliche Ausgrabungsleitung und archäologische Grabungstechnikerin mit besonderer Qualifikation bei der Archäologie am Hellweg eG
  • 12/2021 – 03/2022
    Studentische Volontärin bei der LWL-Archäologie für Westfalen, Zentrale Dienste, Fachbibliothek
  • 07/2021 – 10/2021
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Istanbul für die Ausgrabungen in der nördlichen Unterstadt von Boğazköy/Ḫattuša (Türkei).
  • 01/2021 – 07/2021
    Archäologische Grabungstechnikerin bei der Archäologie am Hellweg eG

Studium

  • 2017 – 2021
    Masterstudium ab 2. Fachsemester Ur- und Frühgeschichte an der Universität Münster. Abschlussarbeit (Master of Arts): GIS-basierte Archäoprognose neolithischer Siedlungsplätze in Stadt und Landkreis Osnabrück
  • 2016 – 2017
    Masterstudium 1. Fachsemester Interdisziplinäre Anthropologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 2012 – 2016
    Bachelorstudium 2-Fach Bachelor der Fächer Archäologie-Geschichte-Landschaft und Geschichte an der Universität Münster. Abschlussarbeit (Bachelor of Arts): Die bronze- und eisenzeitlichen Leichenbrände von Vreden, Kr. Borken und Hoxfeld, Kr. Borken. Ein osteoarchäologischer Vergleich.

Lehrveranstaltungen

  • 2024
    Einführung in die Arbeit mit Geografischen Informationssystemen für Studierende des Studienganges AGL Übung (086394) an der Abteilung für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie des Historischen Seminars der Universität Münster

Mitgliedschaften

  • dArV - Deutscher Archäologen-Verband e.V.
  • AD – Archäologie Diagonal

Wissenschaftliche Mitarbeit und Promotionsvorhaben

Archäologische Prospektion mittels Fernerkundung im Becken von Kangal (Türkei). Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte einer vergangenen Kulturlandschaft im östlichen Anatolien (Arbeitstitel)

Herzförmig erhebt sich das Karaseki-Basaltplateau, im Becken von Kangal, einer kargen, fast menschenleeren anatolischen Landschaft. Hier liegt auch die bisher kaum erforschte, imposante Siedlung Havuz-Aslantaş. Die Vielzahl an keramischen Oberflächenfunden datiert die Siedlung hauptsächlich in die Eisenzeit Anatoliens (ca. 1180 – 330 v. Chr.). Die oberirdisch sichtbaren archäologischen Strukturen zeigen eine auf mehrere Hektar, offenbar optimal genutzte, planvolle Siedlungsstruktur. Dieser Ort muss zu seiner Zeit ein bedeutendes Zentrum gewesen sein. Weitere eisenzeitliche Siedlungen in der näheren Umgebung, lassen eine komplexe, in Vergessenheit geratene Kulturlandschaft, erahnen, die vermutlich das ganze Becken von Kangal umfasste. Eine nördlich von Havuz-Aslantaş verlaufende, bisher noch undatierte Mauer könnte diese Kulturlandschaft begrenzen, wodurch sich ein knapp über 3000 km² großes Untersuchungsgebiet ergibt.

Klassische Oberflächensurveys werden bei Weitem nicht ausreichen, dieses Gebiet zu untersuchen. Ausschließlich die Methoden der Luftbildarchäologie bzw. der Fernerkundung bieten sich an. Folglich entwickelte sich ein interdisziplinäres Projekt unter der Leitung von Doç. Dr. Belgin Aksoy (Universität Bursa) und Apl. Prof. Dirk Paul Mielke (Universität Münster) «Götterblick auf Tabal − Wiederentdeckung einer eisenzeitlichen Kulturlandschaft im Becken von Kangal (Türkei) mittels Fernerkundung», welches von der Fritz Thyssen Stiftung für zwei Jahre bewilligt wurde. Für das Untersuchungsgebiet konnten sehr hochauflösende (bis zu 30 cm) Fernerkundungsdaten erworben werden. Für die technischen Aspekte ist das Labor für Photogrammetrie der Berliner Hochschule für Technik zuständig, welches in diesem Projekt mit einer Kooperation eingebunden ist. Für die Auswertung werden die Fernerkundungsdaten zunächst visuell bearbeitet, so dass eine bessere optische Erfassung archäologischer Strukturen möglich ist. Sobald eine ausreichende Menge klassifizierbarer Daten vorliegt, können diese als Trainingsgrundlage für „Machine Learning“, später auch „Deep Learning“, fungieren. Hierdurch wird die Entdeckung weiterer Fundstellen erheblich beschleunigt. Das Bild dieser weitestgehend unerforschten Region weicht einer Region mit einer hohen Fundstellendichte.

Schwieriger gestaltet sich die Datierung der Fundstellen, die, dem großen Arbeitsgebiet geschuldet, kaum vor Ort datiert werden können. Vielversprechend ist die sich bei den bereits als eisenzeitlich verifizierten Fundstellen signifikante Siedlungsarchitektur, die auch in den Fernerkundungsdaten optisch fassbar ist. Perspektivisch liegt eine Vielzahl an klassifizierten Trainingsdaten vor, die die Anwendung von „Deep Learning“ auf ein noch größeres Gebiet ermöglichen könnte (Havuz-Aslantaş/Karaseki).

Das Promotionsvorhaben legt den thematischen Schwerpunkt auf einer GIS-basierten siedlungsarchäologischen Auswertung der erhobenen Daten im Untersuchungsgebiet.

Publikationen

  • C. Kersting (im Druck): Der mittelalterliche Gräftenhof von Dülmen-Merfeld. Archäologie in Westfalen-Lippe 2024 [2025].
  • Aksoy, B. ‒ Mielke, D. P.: Havuz Aslantaş und die Natur- und Kulturlandschaft des Karaseki. Die Feldarbeiten der Kampagnen 2022 und 2023 mit einem Beitrag von Christine Kersting. Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 156, 2024, 105–151, ebd. 134–138.
  • C. Kersting, Die Varusschlacht. In: L. Krull (Hrsg.), Westfälische Erinnerungsorte. Beiträge zum kollektiven Gedächtnis einer Region. Forschung zur Regionalgeschichte, Bd. 80 (Münster 2016) 249–260.