Forschungsaufenthalt in Kopenhagen, Dänemark

Antragstellerin: Janina Rinke
Fachbereich, Studienrichtung: FB 13, Master Biowissenschaften

Die Förderung des Santander Mobilitätsfonds ermöglichte es mir, einen Research Visit im Rahmen meiner Masterarbeit an der Westfälischen Wilhelms-Universität durchzuführen und eine Arbeitsgruppe an der Universität in Kopenhagen für vier Wochen zu besuchen.

Der Forschungsaufenthalt sollte dazu dienen, meine Resultate der Masterarbeit eingehender zu untersuchen und durch molekulare Methoden im Labor zu bestätigen. In meiner Zeit während des Auslandsaufenthaltes habe ich eine Methode entwickelt, um verschiedene bakterielle Gene, welche ich vorher bioinformatisch analysiert habe, mithilfe molekularbiologischer Experimente im Genom von Ameisenspezies nachzuweisen. Hierzu hatte ich Zugang zu einem großen Teil der Proben, welche im Rahmen des GAGA (Global Ant Genomics Alliance) Projektes gesammelt und in Kopenhagen verwahrt wurden.

Ich konnte die DNA aller verfügbaren und relevanten Proben extrahieren und mit diesen neue Methoden ausprobieren. Diese kannte ich vorher nicht und konnte sie hiermit zum ersten Mal anwenden, wie beispielsweise eine Touchdown-PCR oder eine Gradient-PCR, um die beste Annealingtemperatur für von mir designte Primer zu finden. Während der Entwicklung dieses Arbeitsprozesses habe ich mit verschiedenen Leuten zusammengearbeitet, die mir produktiv in meinem Projekt und mit allen Fragen und Problemen weiterhelfen konnten. Durch intensive Zusammenarbeit mit erfahrenen Wissenschaftler*innen ist es mir gelungen, bereits zwei bakterielle Kandidatengene in Ameisen nachzuweisen und die Methode erfolgreich zu etablieren. Ich konnte alle von mir extrahierten Proben an die Westfälische Wilhelms-Universität transportieren, sodass die Analysen hier mit den restlichen Kandidaten zu Ende geführt werden können. Diese Analysen waren so erfolgreich und komplex, dass wir eine Bachelorstudentin für das Projekt gewinnen konnten, welche die Methode weiterentwickeln wird, um unser Projekt auszubauen und mich mit dem Arbeitspensum meiner Masterarbeit unterstützen kann. Desweiteren ist die Beteiligung an mehreren Publikationen geplant, wozu die Analysen in Kopenhagen einen großen Teil beigetragen haben. Meine Zusammenarbeit mit Ding He, Rasmus Stenbak Larsen und Joel Vizueta in Kopenhagen hat insbesondere zur Planung weiterer zukünftiger Kooperationen und eventueller PhD-Projekte geführt.

Meine gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse werde ich in einem Vortrag an meine Arbeitsgruppe weitergeben und mit ihnen detailliert die neuen Ergebnisse besprechen. Außerdem habe ich durch Gespräche mit Personen aus verschiedenen Arbeitsgruppen in Kopenhagen neue Ideen und Ansätze für mein Projekt entwickelt, welche ich zukünftig in Angriff nehmen kann. Ich bekam die einmalige Chance, bei einem BIO Retreat der Universität Kopenhagen dabei zu sein, einer Tagung der gesamten biologischen Fakultät, auf der wir an Vorträgen, Podiumsdiskussionen und wissenschaftlichen Austauschmöglichkeiten teilnehmen konnten. Pro Woche gab es mindestens einen wissenschaftlichen Vortrag im Fachbereich, bei dem ich viel lernen konnte und Details über die aktuelle Forschung anderer Wissenschaftler*innen hören konnte. Abschließen kann ich sagen, dass der Forschungsaufenthalt an der Universität Kopenhagen meine Erwartungen und Zielvorstellungen weitaus übertroffen hat und ich ausschließlich positiv von dieser Erfahrung berichten kann. Ich kann es ausnahmslos weiterempfehlen, Projekte in anderen Arbeitsgruppen vorzustellen, mit unterschiedlichen Forscher*innen daran zu arbeiten und neue Blickwinkel auf die eigene Arbeit zu bekommen. Der Forschungsaufenthalt hat insbesondere meine Networking-Fähigkeit gefördert und mir neue, interessante Möglichkeiten für meine berufliche Zukunft eröffnet.