Teilnahme an der fNIRS Summer School

Antragsteller: Tim Göcking
Fachbereich, Studienrichtung: FB 07, Master Sports, Exercise and Human Performance

Vom 02. bis zum 06. August dieses Jahres hatte ich die Ehre an der Summer School der Universität Tübingen mit dem Titel „Hands-on fNIRS data analysis for fundamental, applied & clinical research“ teilnehmen zu dürfen. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde ich in die theoretischen und praktischen Grundlagen der funktionellen Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) sowie den aktuellen Stand der Wissenschaft in diesem Bereich eingeführt.

Die erste Vorlesung der Summer School hielt Prof. Dr. Hellmuth Obrig und nahm mich mit seiner motivierenden Art direkt mit auf die Reise der methodischen Grundlagen und möglichen Anwendungsgebiete von fNIRS. Bereits am ersten Tag der Summer School konnte ich viele Kontakte zu WissenschaftlerInnen aus den unterschiedlichsten Forschungsfeldern knüpfen. Der interkulturelle Austausch mit Kollegen und Kolleginnen aus allen Ecken der Welt war nach all der langen isolierenden Zeit, in der alles über Zoom abgehalten wurde, eine reine Wohltat. Im weiteren Verlauf des Tages wurde ich in einer Hands-on Session an die Handhabung und ersten Schritte in der Datenakquirierung eingewiesen. Diese Vorführung half mir dabei, einen vollständigen Ablauf, von der Vorbereitung des Systems selbst, über die Bestückung der Haube (in der die Optoden platziert werden) bis zur Messung eines Probanden detailliert mitzuerleben und mitzuschreiben. Das wird mir in naher Zukunft dabei helfen, Messfehler und dadurch entstandene Messartefakte zu minimieren.

An den beiden darauffolgenden Tagen wurde die Datenanalyse, basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgiebig und detailliert besprochen. Etwaige Fragen wurden vom Dozenten/der Dozentin selbst direkt beantwortet. Diesen Abschnitt der Summer School habe ich am stärksten entgegengefiebert, da ich bis dato nur über unzureichende Kenntnisse in der Datenverarbeitung verfügte. Am darauffolgenden Donnerstag wurden unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten dargeboten. Ich wurde unteranderem in das Thema Hyperscanning, bei dem zwei miteinander interagierende Personen zeitgleich gemessen werden, eingeführt. Ein weiterer Vortrag an diesem Tag brachte mich dem Thema des Neurofeedbacks näher. Ein Bereich, den ich mir auch in meiner späteren Laufbahn sehr gut als Forschungsschwerpunkt vorstellen könnte. Mittels eines interaktiven Computerspiels, welches durch die Daten des fNIRS gesteuert wird, wurden gezielt Hirnaktivitäten von unterschiedlichen PatientInnen reguliert, mit erstaunlichen klinischen Erfolgen.

Einer der Höhepunkte der Summer School war sicherlich das „Meet the expert“. Im Rahmen dieser Veranstaltung war es den Teilnehmenden möglich, einen der zahlreichen internationalen Experten persönlich kennenzulernen und forschungsspezifische Fragen zu stellen. Ich hatte die Ehre, über eine längere Zeit mit einer Koryphäe im Bereich der fNIRS Datenverarbeitung zu sprechen, PD Dr. Felix Scholkmann. Ich berichtete ihm von meiner Masterarbeit, meinen Problemen bezüglich der Datenauswertung und über zukünftige wichtige Felder, die es in unserem jungen Forschungsfeld geben wird. Er gab mir zahlreiche Tipps und Empfehlungen, die ich in meiner Laufbahn beherzigen werde.

Bei der Summer School handelte es sich um die erste Veranstaltung in meiner jungen akademischen Karriere, an der ich teilnehmen durfte. Nach einer Woche kehre ich selbstbewusster und wissensreicher an meinen Arbeitsplatz zurück. Meine Fähigkeiten in der Datenakquirierung sowie die Verarbeitung und Analyse konnte ich durch die Summer School erheblich ausbauen. Zudem konnte ich in der Woche viele Kontakte knüpfen und stehe auch derzeit noch im regen Austausch mit Kollegen und Kolleginnen aus Belgien, Norwegen und Italien. Zudem war es eine Ehre, mit WissenschaftlerInnen zu diskutieren, die dieses Feld seit Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten prägen. Alles in allem bin ich der Universität Tübingen, sowie dem Santander Mobilitätsfonds und der SAFIR Forschungsförderberatung sehr dankbar, dass ich diese Erfahrungen sammeln durfte.