Forschungsaufenthalt an der University of California 2022/2023, San Francisco (UCSF), USA

Antragstellende: Sina Krone
Fachbereich, Studienrichtung: FB 05, Staatsexamen Humanmedizin

Die Unterstützung im Rahmen des Santander-Mobilitätsfonds ermöglichte mir zwischen August 2022 und März 2023 (Wintersemester 2022) einen Forschungsaufenthalt an der University of California, San Francisco (UCSF) in den USA.

Im Rahmen meines Medizinstudiums an der WWU Münster, konnte ich während meines Praktikums in San Francisco nicht nur Erfahrung in der klinischen Forschung sammeln, sondern auch mit der Anfertigung einer medizinischen Dissertation beginnen. In Münster wird das Projekt von Prof. Alexander Zarbock (Direktor der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie) betreut. In San Francisco arbeitete ich in der Arbeitsgruppe von Prof. Matthieu Legrand (Leiter der Arbeitsgruppe „Perioperative Outcomes and Critical Care Outcomes research group” [POCCO] und Direktor der Klinischen Forschung im Department of Anesthesia and Perioperative Care der UCSF). Dieses Department gehört zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen im Bereich der biomedizinischen, anästhesiologischen Forschung. Die POCCO Gruppe zeichnet sich durch ein sehr internationales Umfeld aus. Dadurch konnte ich wertvolle Kontakte mit ÄrztInnen und ForscherInnen aus zahlreichen Ländern knüpfen.

Mein Forschungsprojekt beschäftigt sich mit dem Perfusionsindex, einem Parameter, der während Operationen standardmäßig und durchgängig zur Überwachung von PatientInnen mittels Pulsoxymetrie erhoben wird. Ich habe mich mit der Assoziation des Perfusionsindex mit postoperativer Akuter Nierenschädigung (AKI) beschäftigt. Langfristig interessiert uns, ob die intraoperative Messung des Perfusionsindex zur Risikoeinschätzung der AKI beitragen könnte.
An der UCSF konnte ich dafür auf Daten großer multizentrischer Studien zugreifen, die beispielsweise in Kooperation mit der University of California, Los Angeles (UCLA) durchgeführt wurden. Während der ersten Wochen und Monate meines Aufenthaltes habe ich mich vorrangig mit dem Datenmanagement und der Datenanalyse in dem Statistikprogramm R beschäftigt, wobei ich hier besonders von der interdisziplinären Expertise (data science, translationale Forschung) der POCCO Gruppe profitieren konnte. Anschließend habe ich mich überwiegend mit der Literaturrecherche, dem verfassen wissenschaftlicher Texte und der Präsentation unserer Ergebnisse befasst, wobei ich Kenntnisse in weiteren Softwareprogrammen (z.B. Zitationssoftware) erwerben und vertiefen konnte. Aktuell streben wir die Veröffentlichung der Ergebnisse in einem Paper an.

In Team-Meetings des Labors durfte ich mein eigenes Projekt vorstellen und mit ExpertInnen im Bereich Anästhesie und Intensivmedizin diskutieren, sowie während der wöchentlichen „grand rounds“ des Departments zahlreiche Vorträge von renommierten ÄrztInnen und ForscherInnen verfolgen. Darüber hinaus habe ich während meines Aufenthaltes an Fachkongressen, beispielsweise der Jahrestagung der amerikanischen Society of Critical Care Medicine sowie dem Anesthesia Research Day der UCSF teilgenommen. Neben der Arbeit in meinem Forschungsprojekt ergab sich gelegentlich die Möglichkeit, auf der Intensivstation und im OP der UCSF zu hospitieren. Der internationale Vergleich der Gesundheitssysteme und Standards in den Krankenhäusern war äußerst interessant und lehrreich.

Neben der Arbeit in der AG hat mich auch der Aufenthalt in der Stadt San Francisco sehr begeistert, in der ich eine sehr internationale, vielseitige Kultur kennenlernen durfte.

Ich bin für meine Zeit in der AG und in der Stadt San Francisco sehr dankbar und bin davon überzeugt, persönlich und für mein Studium sehr von diesem Aufenthalt profitiert zu haben. Ohne die Unterstützung durch den Santander-Mobilitätsfonds wäre der Aufenthalt in diesem Umfang nicht möglich gewesen. Für die Unterstützung des Projektes möchte ich mich daher noch einmal herzlich bedanken.