Konferenzteilnahme Post-ip'22, Aveiro

Antragstellender: Artur de Melo Miranda Azzi
Fachbereich, Studienrichtung: FB 15, Promotion Künstlerische Forschung in der Musik

Vom 1.12. bis 3.12. fand an der Universität von Aveiro in Portugal die Konferenz Post-ip'22 - 6th International Post-Graduate Forum for Studies in Music and Dance statt.

Die Post-ip-Gruppe wurde 2009 auf Initiative einer Gruppe von Doktoranden der Universität Aveiro (Portugal) gegründet, die im Rahmen der Aktivitäten des Instituts für Ethnomusikologie - Zentrum für Musik- und Tanzstudien (INET-md) der Universität Aveiro die Organisation eines internationalen akademischen Treffens vorschlugen.

Nach einem anonymen Abstract-Review-Verfahren (doppelt geprüft durch den wissenschaftlichen Ausschuss der Post-ip '22) wurde mein Vorhaben für einen Konzert-Vortrag in Zusammenarbeit mit João Morales (Masterstudent an der Universidade de Minas gerais - Brasilien) angenommen. Der Konzert-Vortrag fand am 01.12. um 15:15 Uhr im Deca-Auditorium der Fakultät für Kommunikation und Kunst der Universität Aveiro statt.

In unserem Konzert-Vortrag mit dem Titel "Was kann eine Gitarre?" gehen wir von der Frage aus, die Spinoza und Deleuze bezüglich auf den Körper angekündigt haben (Vgl. Deleuze, 1988), um Wege zu finden, sich dem Instrument in der zeitgenössischen Konzertmusik zu nähern, die andere leibliche Dispositive, Disziplinierungsformen und soziale Kontexte präsentiert, als diejenigen, die bereits in den territorialen Falten der klassischen Gitarre stratifiziert sind.

Wir haben mit der Präsentation eines theoretischen Rahmens begonnen, der aus einem Dialog mit drei französischen Denkern besteht, deren Konzepte interessante Werkzeuge sind, um heterogene Phänomene anzusprechen, nämlich Bruno Latour, Gilles Deleuze und Felix Guattari. Im zweiten Teil haben wir eine kurze Analyse von drei Fallstudien präsentiert, die die Problematik unseres Vorhabens verdeutlichen: Noches de Verano Porteño (Piazolla/Morales), Next to Beside Besides #13 (Simon Steen-Andersen) Méditation, faite à la lecture du traité de nomadologie (Artur Miranda Azzi). Diese Werke wurden während des gesamten Vortragskonzerts gespielt.

Außerdem ist es wichtig zu erwähnen, dass es die erste Aufführung von Méditation, faite à la lecture du traité de nomadologie war, bei der ein von mir und João Morales in Python entwickeltes Modul verwendet wurde, der Videos in Echtzeit auslöst und manipuliert. Das
Modul funktionierte wie erwartet.

Zusätzlich zu unserer Präsentation konnte ich an den Vorträgen anderer Doktoranden und der drei Keynote-Speaker teilnehmen, in denen sehr unterschiedliche Themen behandelt wurden. Hervorzuheben ist der Konzert-Vortrag des Doktoranden João Tiago Correia "A guitarra clássica de cordame acrescido: Um lugar na contemporaneidade" durch die relative thematische Nähe zu meiner Forschung, sowie der Vortrag von Prof. Dr. Luis Ricardo Silva Queiroz, "Innovative and creative college music curricula for the twenty-first century", der sich mit dem so dringenden Thema der Dekolonisierung in Bildungseinrichtungen auseinandersetzte.

Es waren drei sehr intensive Tage mit einem abwechslungsreichen und tiefgründigen Programm, in denen Themen aus verschiedenen Bereichen wie Tanz, Performance Studies, Ethnomusikologie u. a., die in der heutigen Zeit von großer Bedeutung sind, diskutiert wurden. Ich betrachte diese Treffen und den Austausch mit anderen Forschern als wesentlich für die akademische Laufbahn und glaube, dass die Teilnahme an der Konferenz Post-ip'22 - 6th International Post-Graduate Forum for Studies in Music and Dance viel zur Entwicklung meiner Promotion beigetragen hat.