FB 03: Teilnahme an der Annual Graduate Conference on European History in Wien, Österreich
Antragstellender: Laurenz Döring
Fachbereich, Studienrichtung: FB 03, Rechtswissenschaften
Die GRACEH 2025 fand in den altehrwürdigen Räumlichkeiten der Universität Wien im Herzen der österreichischen Bundeshauptstadt statt. Die Organisation der Konferenz lag bei der University of Oxford, dem European University Institute und der Central European University. Der Schwerpunkt der Tagung verband mit dem Thema "Law and Diversity in European History" konsequent interdisziplinär verschiedene geisteswissenschaftliche Felder, was sich nicht zuletzt in der Teilnehmerschaft widerspiegelte. Die thematisch hervorragend zusammengestellten Panels lenkten den Blick jeweils auf einen rechtshistorischen Teilaspekt. Hierunter fielen beispielsweise Fragen der Migration, Rechts- oder Religionsfreiheit. Die zehn Panels wurden durch Key-Note-Vorträge der Professorinnen Dagmar Herzog (City University of New York) und Elisabeth Holzleithner (Universität Wien) gerahmt. Ergänzung fand das Akademische in einem reichhaltigen sozialen und kulturellen Begleitprogramm, etwa der Ausstellung "Mixed. Diverse Geschichten".
Mein Vortrag "Disadvantaged Groups and the Purpose of the German Public Banking System – a Legal-Historical Analysis" wurde als Teil des "Panels Social (In)equality" unter der Leitung der renommierten Historikerin Lauren Kassell (European University Institute/University of Cambridge) durch das Publikum freundlich und interessiert aufgenommen. Ich erläuterte hier die Genese des öffentlichen Zwecks der deutschen Sparkassen und dessen historische Interpretationen. Die Präsentation mündete in einer Aussicht auf den Schwerpunkt meiner Dissertation, der die Bedeutung dieses historisch gewachsenen Rechtsinstitutes mit Blick auf eine drohende algorithmische Diskriminierung fokussiert. An den Vortrag schloss sich eine rege Diskussion an. Die anderen Diskutant*innen brachten für meine Forschung fruchtvolle Ideen ein und forderten mich zur Prüfung bestehender Argumente heraus. Auch der Besuch der anderen Vorträge offenbarte eine fachlich pointierte, aber stets konstruktive Gesprächskultur unter den Teilnehmenden. Das Publikum zeigte sich offen für verschiedene Denkansätze.
Neben diversen inhaltlichen Anknüpfungspunkten für meine Dissertation aus dem Bereich der Rechtsgeschichte und Rechtssoziologie nehme ich von der Konferenz diverse Kontakte zu exzellenten Nachwuchswissenschaftler*innen im europäischen und amerikanischen Ausland mit. Bestärkend war die Erfahrung, in englischer Sprache anspruchsvolle intellektuelle Diskussionen führen und eigene Ansätze vermitteln zu können. Ich danke dem Santander Mobilitätsfonds, SAFIR, Frau Linda Dieks und meinem Betreuer Herrn Professor Dr. Hinnerk Wißmann für ihre großzügige Unterstützung.