FB 14: Forschungsaufenthalt in Mytilene, Griechenland

Antragstellender: Vasco Cornelius Heitefaut 
Fachbereich, Studienrichtung: FB 14, Humangeographie

Im Rahmen meiner Masterarbeit im Fach Humangeographie konnte ich dank des Santander Mobilitätsfonds einen zweiwöchigen Forschungsaufenthalt in Griechenland durchführen. Die Finanzierung ermöglicht es mir, meine empirisch angelegte Masterarbeit zu schreiben, in der ich forschungspraktisch mit Studierenden an Fragen der Raumwahrnehmung und Reflexion von Grenzräumen arbeitete.

Der Aufenthalt fand in enger Kooperation mit dem Geographischen Institut der University of the Aegean statt und war in eine geographische Exkursion nach Lesbos und Athen eingebettet, die sich mit Fluchtmigration an Europas Außengrenzen beschäftigte. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit fanden regelmäßige Austausche mit lokalen Wissenschaftler*innen statt – etwa zu Strategien des Feldzugangs sowie zur Reflexion der jeweiligen Forschungspositionen oder auch der allgemeinen Situation vor Ort.
Diese enge Kooperation trug wesentlich dazu bei, das eigene Vorgehen im Feld kritisch zu hinterfragen,
den gewählten methodischen Zugang zu reflektieren und die empirischen Beobachtungen in die theoretischen Perspektiven der Migrations- und Grenzregimeforschung einzubetten.

Methodisch stützte sich die Arbeit auf einen mehrteiligen Ansatz. Im Zentrum stand die Methode der reflexiven Fotografie: Die Studierenden nahmen während der Exkursion täglich Fotografien auf, die anschließend in Gruppendiskussionen gemeinsam reflektiert wurden. Ziel war es, kritisch zu hinterfragen, wie durch Fotografien Raumbilder konstruiert werden und wie dabei eigene Positionierungen sichtbar werden. So konnten sowohl subjektive Raumwahrnehmungen als auch zugrunde liegende Vorannahmen und geographische Imaginationen deutlich werden. Ergänzend dazu begleitete ich mehrere Studierende auf ihren eigenen Exkursionswegen teilnehmend beobachtend. Auf diese Weise konnte ich auf eindrückliche Weise Einblicke in ihre Seh- und Denkgewohnheiten gewinnen, die das Imaginieren und Wahrnehmen von Fluchtmigration sowie den konkreten Orten ihrer Aushandlung prägen. Gleichzeitig konnten auf diese Weise erste reflexive Prozesse während der Exkursion nachvollzogen werden.

Im November 2025 werde ich auf der Informationsveranstaltung des Erasmusbüros am Fachbereich Geowissenschaften (FB 14) Einblicke in die Konzeption und Durchführung meines Forschungsprojekts geben und dabei auch erste Erkenntnisse präsentieren.

Der Forschungsaufenthalt war insgesamt eine äußerst bereichernde persönliche und akademische Erfahrung. Ich bin daher sowohl dem Santander Mobilitätsfonds für die finanzielle Unterstützung als auch dem Geographischen Institut der University of the Aegean für die inhaltliche und methodische Begleitung meiner Forschung sehr dankbar.