FB 05: Teilnahme an der Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin, München, Deutschland

Antragstellende: Sarah Albrecht
Fachbereich, Studienrichtung: FB 05, Humanmedizin

Die Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) fand vom 9. bis 11. Oktober 2025 in München unter dem Leitthema „Ethik der Gesundheitstechnologien: Wissenschaft, Gesellschaft, Gesundheitsversorgung“ statt. Veranstaltet wurde die Tagung vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Technischen Universität München unter der Leitung von Prof. Dr. Alena Buyx.
Meine aktive Teilnahme an der Konferenz wurde freundlicherweise durch den Santander Mobilitätsfonds 2025 mit einer Förderung in Höhe von 250 € unterstützt. Wie es für die AEM-Jahrestagung typisch ist, versammelten sich auch dieses Jahr Vertreter*innen verschiedenster Fachrichtungen - von den Geistes- und Sozialwissenschaften über Medizin, Pflege und Theologie bis hin zu juristischen und technologischen Disziplinen. Diese interdisziplinäre Zusammensetzung prägt auch die Medizinethik als Forschungsfeld insgesamt.
Der erste Tag der Konferenz bildete einen Einstieg in das Tagungsthema mit einer hochkarätigen Podiumsdiskussion zu KI in der Medizin. Dabei beeindruckte mich zum einen die fesselnde Moderation von Alena Buyx, darüber hinaus aber auch aufkommende Fragen zu KI und sozialen Beziehungen und Bedürfnissen von Menschen.
Am zweiten Tag der Konferenz hielt ich meinen Vortrag mit dem Titel „Hoffnung auf Deep Empathy?“ im Rahmen eines Panels zum Thema „Künstliche Intelligenz und das Arzt-Patient-Verhältnis“. Der Vortrag dauerte 20 Minuten und wurde von einer zehnminütigen Diskussion begleitet. Etwa 40 Personen nahmen teil, darunter auch namhafte Wissenschaftler*innen wie Prof. Dr. Sabine Salloch (Medizinische Hochschule Hannover). In dem Vortrag lieferte ich einen kleinen Einblick in meine Dissertation, in der ich mich mit ärztlicher Empathie und mögliche Auswirkungen von KI-Medizin auf sie haben kann. Die Rückfragen im Anschluss an meinen Beitrag waren anregend und lieferten wertvolle Impulse für meine weitere wissenschaftliche Tätigkeit. Eine Nachfrage zielte beispielsweise auf kollektives Zeiterleben im medizinischen Arbeitsumfeld. 
Neben der Präsentation eigener Inhalte bot mir die Tagung zahlreiche Gelegenheiten zum fachlichen Austausch und zur Netzwerkbildung. Besonders positiv empfand ich die vielfältigen Ermutigungen, trotz meiner klinischen Ausrichtung weiterhin wissenschaftlich tätig zu bleiben. So wurde mir z. B. nahegelegt, meine bereits publizierte Dissertation in gekürzter Form als Kommentar im Deutschen Ärzteblatt einzureichen. Auch ein intensiver Austausch mit einer angehenden Juniorprofessorin ergab sich, deren Forschungsgebiet interessante inhaltliche Überschneidungen zu meinem aufweist - wir haben einen weiteren Dialog vereinbart. Ein besonders eindrücklicher Kontakt entstand zudem während einer Anschlussdiskussion eines anderen Vortrags mit einem Intensivmediziner, der an seiner Klinik ein Ethikkomitee aufgebaut hat und eindrücklich von seiner Arbeit und innovativen Ansätzen erzählte.
Inhaltlich habe ich auf der Tagung zahlreiche Impulse erhalten, die mich für zukünftige Forschungsthemen inspiriert haben – besonders im Bereich der sogenannten Artificial Empathy im Kontext KI-gestützter Medizin, den ich bisher noch nicht systematisch in meine Arbeit einbezogen habe.
Ich verlasse die Konferenz mit zwei zentralen Eindrücken:
1. Ich habe mich als Nachwuchswissenschaftlerin ernst genommen und in meiner bisherigen Arbeit bestärkt gefühlt – das Interesse an meiner Dissertation war spürbar und motivierend.
2. Ich sehe mich bestärkt darin, meine wissenschaftliche Tätigkeit fortzuführen, auch parallel zu einer klinischen Laufbahn. Beides muss sich nicht ausschließen.
Insgesamt betrachte ich den Besuch der AEM-Jahrestagung als bedeutenden und inspirierenden Moment in meiner noch jungen wissenschaftlichen Laufbahn.