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KURZNACHGEFRAGT: Mit welchen Erfahrungen aus dem digitalen Sommersemester blicken Sie auf das Wintersemester?

Friederike Schlüter, Promovierende der Chemie, AK Ravoo

„Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde meiner Arbeitsgruppe die Labor-Arbeit untersagt. Im Homeoffice habe ich daher Daten ausgewertet, meine Doktorarbeit geschrieben und viel Literatur gelesen. Unser wöchentliches Gruppen-Meeting haben wir digital abgehalten und somit den Kontakt zu unserem Professor sowie zu den Kollegen gehalten.

Als Chemikerin bin ich jedoch sehr auf die Arbeit im Labor angewiesen und war daher froh, dass wir unsere Arbeit im Schichtsystem nach vier Wochen wieder aufnehmen durften – natürlich mit Abstand und Maske. Die Zahl der Labor-Mitarbeiter wurde drastisch reduziert und erst langsam erhöht, wenn der Platz und die Auslastung dies zuließen. Teilweise wurden Schichten auch geteilt – manche Kollegen arbeiteten, nachdem andere nach Hause gegangen waren. Mittlerweile können wir unser Gruppenseminar wieder im großen Seminarraum abhalten, zudem können wir den Studierenden durch Umstrukturierung unserer Labore wieder Praktika anbieten.

Leider habe ich das Gefühl, dass der wissenschaftliche Austausch durch die Pandemie gebremst wurde. Weniger persönliche Kontakte bedeutet auch weniger fachliche Diskussionen – davon wünsche ich mir für die Zukunft wieder mehr.“

wissen leben WWU Zeitung, Oktober 2020 (Seite 06)