„Neue Erkenntnisse dank digitaler Forschungsmethoden“

Werkstattberichte aus den Digital Humanities geben Einblicke in Forschungsprojekte am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ – Veranstaltungsreihe im Themenjahr 2023/24 „Die Digitalisierung der Religion“ – Vorträge von Forschenden wie Hubert Wolf, Holger Strutwolf, Lutz Doering, Ines Weinrich und Felicity Jensz – Webquest lädt zu eigenen Recherchen ein

Plakat zu den Werkstattberichten aus den Digital Humanities
© EXC/Stefan Matlik

Pressemitteilung vom 03. November 2023

Wie digitale Instrumente die geisteswissenschaftliche Forschung erweitern, zeigt ab dem 7.11.2023 die Reihe „Werkstattberichte aus den Digital Humanities“ am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster. Mitglieder des Forschungsverbundes geben dabei Einblicke in ihre Forschungsprojekte, die mit Methoden der Digital Humanities arbeiten, wie die Themenjahrkoordinatorin und Ägyptologin Prof. Dr. Angelika Lohwasser am Freitag in Münster ankündigte. Die Reihe ist Teil des Themenjahres 2023/24 „Die Digitalisierung der Religion. Teilhabe und Zugehörigkeit in einer vernetzten Welt“. Ein interaktiver Webquest ergänzt die Werkstattberichte: Digital und thematisch Interessierte sind eingeladen, eigene Recherchen im Internet anzustellen. Dabei sind Aufgaben mit Hilfe digitaler Werkzeuge zu lösen.

Das Spektrum der Projekte der Digital Humanities (DH) am Exzellenzcluster reicht von der Antike bis in die Gegenwart. Die Projekte leiten u.a. die Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf und Prof. Dr. Holger Strutwolf, der evangelische Theologe Prof. Dr. Lutz Doering, die Arabistin Dr. Ines Weinrich und die Historikerin PD Dr. Felicity Jensz. „Die digitalen Instrumente eröffnen neue Erkenntnisse über historische Quellen, religiöse Schriften und materielle Kulturgüter, die unsere DH-Projekte erschließen, edieren und analysieren. Verknüpft mit geographischen, personalen und kulturellen Daten entfaltet sich ein weltweites Wissensnetz“, so Lohwasser, die die DH-Projekte am Exzellenzcluster koordiniert. Gemeinsam mit dem Historiker Prof. Dr. Jan Keupp und dem Literaturwissenschaftler und Leiter des Servicecenter for Digital Humanities Dr. Jan Horstmann hat sie die Reihe der Werkstattberichte organisiert.

„In ihren Vorträgen stellen die DH-Teams ihre spezifischen digitalen Zugänge vor und beleuchten Ergebnisse und Möglichkeiten der DH-Religionsforschung, die Texte und Briefe, Bilder und Objekte, individuelle Ereignisse und globale Zusammenhänge bearbeitet“, erläutert Jan Keupp. Erste Einblicke gibt der Vortrag „Digitale Philologie und der Text des Neuen Testaments“ von Kirchenhistoriker Prof. Dr. Holger Strutwolf am 7.11.2023, 18.15 Uhr im Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters Raum JO 1, Johannisstraße 4. Dieser zeigt, wie über 5.700 griechische Handschriften des Neuen Testaments digital ausgewertet werden, um den ältesten erreichbaren Text dieser Schriftensammlung zu erschließen. Außerdem wird sichtbar, wie heute eine digitale Ausgabe des Neuen Testaments erstellt wird.

Prof. Dr. Angelika Lohwasser
© privat

Am 21.11.2023 folgen Prof. Dr. Norbert Köster und Carolin Hemsing aus dem Fach Katholische Theologie zum Thema „Digital Religion? Theorie und Praxis der Inventarisierung von christlichem Kulturerbe“. Der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf und sein Team bieten am 5.12.2023 eine Führung durch die digitale Fabrik von „Asking the Pope for Help“ unter dem Titel ‚In bitterer Not wende ich mich an Eure Heiligkeit.‘

Im neuen Jahr, am 16.01.2024, geben die evangelischen Theologen Prof. Dr. Lutz Doering und Florian Neitmann Einblicke in die digitale Edition und intertextuelle Analyse des 4. Esrabuchs, unter dem Titel „Apocalypse Goes Digital“. Am 23.01.2024 beschließen die Arabistin Dr. Ines Weinrich und die Historikerin PD Dr. Felicity Jensz die Reihe mit dem Vortrag „SprachRäume. Religiöse Texte als Ressource im kolonialen Kontext“.

Prof. Dr. Jan Keupp
© privat

 

Zum Themenjahr 2023/24 „Die Digitalisierung der Religion“

Die Digitalisierung der Religion steht im Mittelpunkt des Themenjahres 2023/24 am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster. Im Wintersemester wird in vielfältigen Formaten beleuchtet, wie digitale Instrumente die Religionsforschung um innovative Ansätze erweitern können. Im Sommersemester gilt das Augenmerk der Religion in digitalen Welten, etwa in Formaten wie digitalen Gebeten, Online-Beichtstühlen, religiösen Chatgruppen oder Fatwas im Internet. In Werkstattberichten und Webquests, Vorträgen, Film- und Diskussionsabenden stellt das Themenjahr aktuelle Forschungen aus dem Exzellenzcluster vor, lässt Forschende vieler Fachrichtungen zu Wort kommen und bringt sie ins Gespräch mit religiösen Gruppen sowie Bürgerinnen und Bürgern. (pie/fbu)