„Wie sicher ist der Frieden?“

Podium zum Westfälischen Frieden vor 375 Jahren: Wie gelingt eine belastbare Friedensordnung? Was lässt sich für heute daraus lernen? – Gesprächsabend des Käte Hamburger Kollegs „Einheit und Vielfalt im Recht“ und des Exzellenzclusters am 22. Juni in Münster – Weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr geplant

Plakat zur Veranstaltung
© Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht"

Pressemitteilung vom 15. Juni 2023

Wie sicher ist der Frieden? Wie lässt er sich nach Jahren des Krieges erhalten? Die langfristigen Folgen des Westfälischen Friedens vor 375 Jahren und Schlussfolgerungen aus den historischen Ereignissen für heute diskutieren kommende Woche Forschende auf Einladung des Käte Hamburger Kollegs „Einheit und Vielfalt im Recht“ (EViR) und des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster. „Was sich nach dem Friedensschluss vor 375 Jahren wohl viele Menschen fragten, steht angesichts von Krieg in Europa auch heute im Raum: Wie gelingt es, nicht nur Frieden zu schließen, sondern ihn auch zu bewahren?“, sagt die Frühneuzeithistorikerin Ulrike Ludwig zur Ankündigung des Gesprächsabends „Wie sicher ist der Frieden? Der Westfälische Friede als völkerrechtlicher Vertrag“ am 22. Juni. „Angesichts unlösbar scheinender Konflikte heute stellt sich die Frage, wie damals, als die Fronten ähnlich verhärtet waren, ein Kompromiss gelingen konnte und was wir aus der Betrachtung des historischen Beispiels womöglich lernen können.“

Der Gesprächsabend beleuchtet die langfristigen Wirkungen des Friedensschlusses vor 375 Jahren aus historischer, rechts- und verfassungsgeschichtlicher Perspektive. Es diskutieren die Historikerin Prof. Dr. Claire Gantet (Fribourg), der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Christian Hillgruber (Bonn), der Historiker Prof. Dr. Christoph Kampmann (Marburg) und der Rechtshistoriker Prof. Dr. Peter Oestmann, EViR-Direktor und Forscher am Exzellencluster. „Wir fragen, wie es nach 30 Jahren Krieg zu der Einigung kommen konnte, die Europa Frieden und eine neue, zukunftsweisende Völkerrechtsordnung brachte“, sagt die EViR-Direktorin und Wissenschaftlerin am Exzellenzcluster Ulrike Ludwig, die den Abend moderiert.

Der Gesprächsabend findet am 22. Juni von 18 bis 20 Uhr im Auditorium des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster statt und ist Teil des städtischen Jahresprogramms „375 Jahre Westfälischer Frieden“. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Zum Abschluss des Gesprächsabends wird die Diskussion für das Publikum geöffnet. Interessierte sind anschließend zum Empfang mit einem kleinen Imbiss eingeladen, bei dem die Gespräche fortgesetzt werden können.

Ukrainekrieg und Städtegeschichte – Weitere Veranstaltungen im Friedensjahr

Der Exzellenzcluster beteiligt sich mit mehreren Veranstaltungen am Programm des Jubiläumsjahres, das rund 300 Veranstaltungen von 50 Institutionen und Bürgerinnen und Bürgern an 41 Orten umfasst. Eine Übersicht ist unter www.stadt-muenster.de/frieden zu finden.

Historikerin Prof. Dr. Ulrike Ludwig
© Käte Hamburger Kolleg "Einheit und Vielfalt im Recht"

Wie es nach dem Friedensschluss vor 375 Jahren weiterging, fragt auch eine internationale Tagung „Den Frieden gewonnen? Städte nach 1648 im Vergleich“ am 28./29. September. Wie gelang das Zusammenleben nach dem Krieg in Städten wie Münster, Trier und Utrecht? Zur Tagung im Ratssaal im Stadtweinhaus lädt der Exzellenzcluster mit dem Stadtarchiv Münster und dem Institut für vergleichende Städtegeschichte ein.

"Den Frieden gewinnen von 1648 bis heute: Historische Perspektiven auf den Westfälischen Frieden und unsere Gegenwart" – zu diesem Symposium lädt das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Kooperation mit der Stadt Münster und Exzellenzcluster „Religion und Politik“ am 16. Oktober ins LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster ein. Darin soll das "Frieden Machen" und seine Geschichte und Gegenwart in zwei Panels und einer Podiumsdiskussion kritisch beleuchtet werden.

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres am 24. Oktober, dem historischen Datum des westfälischen Friedensschlusses, laden die Städte Münster und Osnabrück in Kooperation mit IHK Nord Westfalen, Stiftung Westfalen-Initiative und dem Exzellenzcluster zum „Westphalian Peace Summit“ ins Theater Münster ein. In der mit internationalen Expertinnen und Experten aus dem globalen Norden und Süden hochkarätig besetzten Veranstaltung wird es ebenfalls um die Frage gehen, wie sich Kriege beenden lassen und Frieden bewahren lässt. (fbu/vvm)